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8 Jahre nach Rana Plaza-Einsturz: Arbeiter*innen brauchen Rechtsverbindlichkeit!

20.04.2021 – 08:05

Clean Clothes Campaign – Kampagne für Saubere Kleidung

8 Jahre nach Rana Plaza-Einsturz: Arbeiter*innen brauchen Rechtsverbindlichkeit!


















Berlin (ots)

Am Samstag, dem 24. April, gedenkt die Kampagne für Saubere Kleidung (CCC-DE) der 1.136 Arbeiter*innen, die 2013 durch den Einsturz eines fünfstöckigen Gebäudes in Dhaka, Bangladesch, ums Leben kamen. Um solche Tragödien in Bangladesch zukünftig zu verhindern, schlossen Gewerkschaften, Modemarken und zivilgesellschaftliche Akteure als Reaktion auf den Fabrikeinsturz das rechtsverbindliche Abkommen über Brandschutz und Gebäudesicherheit („Bangladesh Accord“) ab.

Das Abkommen hat mithilfe von angemessenen Sicherheits- und Gesundheitsmaßnahmen eine echte Veränderung bewirkt für die Sicherheit von über zwei Millionen Bekleidungsarbeiter*innen in Bangladesch. Die aktuelle Vereinbarung, die sicherstellt, dass Modemarken rechtlich dafür zur Verantwortung gezogen werden können, ihre Fabriken sicher zu machen, läuft jedoch Ende Mai 2021 aus.

Ein Abkommen ist auch weiterhin nötig

Der Accord ist sehr wichtig,da er unabhängig und neutral arbeitet und sich sowohl im Ausland als auch bei den Arbeiter*innen einen guten Ruf und Glaubwürdigkeit erworben hat. Er garantiert die Sicherheit des Arbeitsplatzes für die Arbeiter*innen„, sagte Babul Akhter, Gewerkschafter der Bangladesh Garment & Industrial Workers Federation (BGIWF), einer Gewerkschaft, die den ACCORD unterzeichnet hat.

Ein neuer, tödlicher Brand bei Dhaka Garments and Washing Ltd. hat jedoch bewiesen, dass es noch viel zu tun gibt. Um weitere Vorfälle wie Rana Plaza zu vermeiden, fordert die CCC von den Modemarken und Einzelhändlern, bis Juni 2021 ein internationales rechtsverbindliches Abkommen zum Arbeitsschutz und zu einem starken Beschwerdemechanismus zu unterzeichnen.

Ein internationales verbindliches Abkommen muss unterzeichnet werden, um die effektivsten Elemente des Accords beizubehalten. Es kann ebenfalls dazu genutzt werden, um sicherzustellen, dass schließlich auch andere Länder von einem ähnlichen Programm erfasst werden„, sagt Artemisa Ljarja, Eilaktionskoordinatorin der deutschen CCC.

Lieferkettengesetz – Auch Politik ist gefragt

In diesen Tagen befasst sich auch der Deutsche Bundestag mit dem Gesetzentwurf zu Menschenrechten in Lieferketten deutscher Unternehmen. Die CCC-DE appelliert an die Abgeordneten, die Arbeiter*innen nicht erneut im Stich zu lassen und für ein starkes Lieferkettengesetz einzutreten. Gerade Deutschland hat aufgrund seiner wirtschaftlichen Stärke eine große Verantwortung. Betroffene von Menschenrechtsverstößen brauchen eine Chance, deutsche Firmen zivilrechtlich vor deutschen Gerichtenzur Verantwortung zu ziehen. Das Lieferkettengesetz muss Menschen wirksam schützen, also Unternehmen dazu verpflichten, ihre gesamte Lieferkette vorbeugend auf die Einhaltung der Menschenrechte zu überprüfen, nicht nur die direkten Zulieferer. Ohne vorbeugende Maßnahmen, wird es immer wieder zu Unfällen kommen. Es braucht ein starkes Lieferkettengesetz, damit Menschenrechte in den Lieferketten wirklich geachtet werden.

Um diesen Forderungen Gehör zu verschaffen und der Opfer zu gedenken, gibt es weltweit online und offline Aktionen und Veranstaltungen rund um den Rana Plaza Gedenktag.

Hintergrund:

Der Einsturz der Rana Plaza Fabrik am 24.4.2013 gilt als das größte Fabrikunglück in der Geschichte der Textilindustrie. Mehr als 1.800 weitere Menschen wurden bei dieser Katastrophe verletzt. In dem Rana Plaza-Gebäude produzierten fünf Textilfabriken, viele für große Modefirmen, deren Produkte auch in deutschen Kleiderschränken hängen.

Weitere Informationen:

-  Überblick über die in Deutschland stattfindenden Veranstaltungen und Aktionen in der Rana Plaza Gedenkwoche: https://saubere-kleidung.de/termine/rana-plaza-gedenkwoche/
-  Weitere Informationen zum Abkommen für Brandschutz und Gebäudesicherheit in Bangladesch: https://saubere-kleidung.de/?s=accord 

Pressekontakt:

Für Interviews und Fragen steht Ihnen zur Verfügung:

Artemisa Ljarja
Koordinatorin Eilaktionen | Kampagne für Saubere Kleidung,
Email: eilaktionen@saubere-kleidung.de
Telefon: +49 178 823 30 79

Original-Content von: Clean Clothes Campaign – Kampagne für Saubere Kleidung, übermittelt

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8 Jahre nach Rana Plaza-Einsturz: Arbeiter*innen brauchen Rechtsverbindlichkeit!

20.04.2021 – 08:05

Clean Clothes Campaign – Kampagne für Saubere Kleidung

8 Jahre nach Rana Plaza-Einsturz: Arbeiter*innen brauchen Rechtsverbindlichkeit!


















Berlin (ots)

Am Samstag, dem 24. April, gedenkt die Kampagne für Saubere Kleidung (CCC-DE) der 1.136 Arbeiter*innen, die 2013 durch den Einsturz eines fünfstöckigen Gebäudes in Dhaka, Bangladesch, ums Leben kamen. Um solche Tragödien in Bangladesch zukünftig zu verhindern, schlossen Gewerkschaften, Modemarken und zivilgesellschaftliche Akteure als Reaktion auf den Fabrikeinsturz das rechtsverbindliche Abkommen über Brandschutz und Gebäudesicherheit („Bangladesh Accord“) ab.

Das Abkommen hat mithilfe von angemessenen Sicherheits- und Gesundheitsmaßnahmen eine echte Veränderung bewirkt für die Sicherheit von über zwei Millionen Bekleidungsarbeiter*innen in Bangladesch. Die aktuelle Vereinbarung, die sicherstellt, dass Modemarken rechtlich dafür zur Verantwortung gezogen werden können, ihre Fabriken sicher zu machen, läuft jedoch Ende Mai 2021 aus.

Ein Abkommen ist auch weiterhin nötig

Der Accord ist sehr wichtig,da er unabhängig und neutral arbeitet und sich sowohl im Ausland als auch bei den Arbeiter*innen einen guten Ruf und Glaubwürdigkeit erworben hat. Er garantiert die Sicherheit des Arbeitsplatzes für die Arbeiter*innen„, sagte Babul Akhter, Gewerkschafter der Bangladesh Garment & Industrial Workers Federation (BGIWF), einer Gewerkschaft, die den ACCORD unterzeichnet hat.

Ein neuer, tödlicher Brand bei Dhaka Garments and Washing Ltd. hat jedoch bewiesen, dass es noch viel zu tun gibt. Um weitere Vorfälle wie Rana Plaza zu vermeiden, fordert die CCC von den Modemarken und Einzelhändlern, bis Juni 2021 ein internationales rechtsverbindliches Abkommen zum Arbeitsschutz und zu einem starken Beschwerdemechanismus zu unterzeichnen.

Ein internationales verbindliches Abkommen muss unterzeichnet werden, um die effektivsten Elemente des Accords beizubehalten. Es kann ebenfalls dazu genutzt werden, um sicherzustellen, dass schließlich auch andere Länder von einem ähnlichen Programm erfasst werden„, sagt Artemisa Ljarja, Eilaktionskoordinatorin der deutschen CCC.

Lieferkettengesetz – Auch Politik ist gefragt

In diesen Tagen befasst sich auch der Deutsche Bundestag mit dem Gesetzentwurf zu Menschenrechten in Lieferketten deutscher Unternehmen. Die CCC-DE appelliert an die Abgeordneten, die Arbeiter*innen nicht erneut im Stich zu lassen und für ein starkes Lieferkettengesetz einzutreten. Gerade Deutschland hat aufgrund seiner wirtschaftlichen Stärke eine große Verantwortung. Betroffene von Menschenrechtsverstößen brauchen eine Chance, deutsche Firmen zivilrechtlich vor deutschen Gerichtenzur Verantwortung zu ziehen. Das Lieferkettengesetz muss Menschen wirksam schützen, also Unternehmen dazu verpflichten, ihre gesamte Lieferkette vorbeugend auf die Einhaltung der Menschenrechte zu überprüfen, nicht nur die direkten Zulieferer. Ohne vorbeugende Maßnahmen, wird es immer wieder zu Unfällen kommen. Es braucht ein starkes Lieferkettengesetz, damit Menschenrechte in den Lieferketten wirklich geachtet werden.

Um diesen Forderungen Gehör zu verschaffen und der Opfer zu gedenken, gibt es weltweit online und offline Aktionen und Veranstaltungen rund um den Rana Plaza Gedenktag.

Hintergrund:

Der Einsturz der Rana Plaza Fabrik am 24.4.2013 gilt als das größte Fabrikunglück in der Geschichte der Textilindustrie. Mehr als 1.800 weitere Menschen wurden bei dieser Katastrophe verletzt. In dem Rana Plaza-Gebäude produzierten fünf Textilfabriken, viele für große Modefirmen, deren Produkte auch in deutschen Kleiderschränken hängen.

Weitere Informationen:

-  Überblick über die in Deutschland stattfindenden Veranstaltungen und Aktionen in der Rana Plaza Gedenkwoche: https://saubere-kleidung.de/termine/rana-plaza-gedenkwoche/
-  Weitere Informationen zum Abkommen für Brandschutz und Gebäudesicherheit in Bangladesch: https://saubere-kleidung.de/?s=accord 

Pressekontakt:

Für Interviews und Fragen steht Ihnen zur Verfügung:

Artemisa Ljarja
Koordinatorin Eilaktionen | Kampagne für Saubere Kleidung,
Email: eilaktionen@saubere-kleidung.de
Telefon: +49 178 823 30 79

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Über 200 NGOs fordern mehr Geld für Kampf gegen HungerGeringer Teil der weltweiten Militärausgaben könnte große Lücke schließen

20.04.2021 – 05:00

Save the Children Deutschland e.V.

Über 200 NGOs fordern mehr Geld für Kampf gegen Hunger
Geringer Teil der weltweiten Militärausgaben könnte große Lücke schließen


















Berlin/London (ots)

Vor einem Jahr warnten die Vereinten Nationen vor Hungersnöten „biblischen Ausmaßes“. Die Warnung verhallte: Gerade einmal fünf Prozent der für 2021 benötigten Hilfsgelder für Ernährungssicherheit in Höhe von 7,8 Milliarden Dollar wurden von der internationalen Gebergemeinschaft bislang finanziert. Mehr als 200 Organisationen fordern deshalb in einem offenen Brief alle Regierungen auf, die Hilfe dringend zu erhöhen und zu verhindern, dass in diesem Jahr mehr als 34 Millionen Menschen an den Rand des Verhungerns getrieben werden.

Erst im Februar riefen das Welternährungsprogramm (WFP) und die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UNO (FAO) dazu auf, zusätzliche Mittel in Höhe von 5,5 Milliarden Dollar für die Versorgung der bedürftigsten Menschen bereitzustellen. Die Summe entspricht in etwa den weltweiten Militärausgaben eines Tages (weniger als 26 Stunden): Im gesamten Jahr 2019 gaben die Staaten 1,9 Billionen Dollar für das Militär aus. Doch während immer mehr Menschen hungrig zu Bett gehen, nehmen die Konflikte zu.

Ende 2020 schätzten die Vereinten Nationen, dass 270 Millionen Menschen entweder stark von Hunger bedroht sind oder bereits von akutem Hunger betroffen. Schon jetzt trifft dies für 174 Millionen Menschen in 58 Ländern zu. Viele von ihnen sind in Gefahr, an Nahrungsmangel oder der Schwächung ihres Immunsystems zu sterben. Die Zahl der Notleidenden wird in den kommenden Monaten noch steigen, wenn nicht sofort etwas unternommen wird. Weltweit sind die durchschnittlichen Lebensmittelpreise jetzt auf dem höchsten Stand seit sieben Jahren.

Bewaffnete Konflikte sind die Hauptursache für den weltweiten Hunger, der auch durch den Klimawandel und die Covid-19-Pandemie verschärft wird. Vom Jemen über Syrien, Afghanistan und den Südsudan bis hin zum Norden Nigerias treiben Konflikte und Gewalt Menschen in existenzielle Not.

Die über 200 Organisationen fordern, dass der zu Beginn der Pandemie erfolgte Aufruf des UN-Generalsekretärs zu einem globalen Waffenstillstand erhört und umgesetzt wird. Um Leben zu retten, müssen die Entscheidungs- und Verantwortungsträger*innen in aller Welt dauerhafte und nachhaltige Konfliktlösungen unterstützen und humanitären Helfenden Zugang zu den Menschen in Krisengebieten ermöglichen.

Ahmed Shehu, Regionalkoordinator für das zivilgesellschaftliche Netzwerk des Tschadseebeckens, sagte: „Die Situation hier ist wirklich dramatisch. 70 Prozent der Menschen in dieser Region sind Bauern, aber sie haben wegen der Gewalt keinen Zugang zu ihrem Land und können keine Lebensmittel mehr produzieren. Diese Bauern haben jahrelang Tausende mit Nahrung versorgt, jetzt sind sie zu Bettlern geworden. Die Nahrungsmittelproduktion ist ausgefallen, Arbeitsplätze und Einkommen sind verloren gegangen und die Menschen können sich kein Essen mehr kaufen. Und wir gelangen nicht einmal mehr sicher zu den Bedürftigen, um ihnen zu helfen. Einige unserer Mitglieder haben die Reise riskiert, um hungernde Menschen zu erreichen und wurden entführt. Wir wissen nicht, wo sie sind. Das hat enorme Auswirkungen auf diejenigen, die helfen wollen.“

Hinweise für die Redaktionen:

-  Der offene Brief ist hier zu finden: https://www.icvanetwork.org/SignOpenLetterFaminePrevention
-  Im ersten Quartal 2021 haben die Geber nur 6,1 % der insgesamt 36 Milliarden US-Dollar bereitgestellt, die in den humanitären Appellen der UNO für dieses Jahr gefordert wurden. Im Bereich der Ernährungssicherheit haben die Geber nur 5,3 % (415 Millionen) der insgesamt angeforderten 7,8 Milliarden Dollar bereitgestellt. (Stand: 7. April 2021) 
-  Die Zahlen zu den Militärausgaben basieren auf einem Bericht des Stockholm International Peace Research Institute aus dem Jahr 2019, der die globalen Militärausgaben auf 1,9 Billionen Dollar schätzt. 
-  Nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) waren die weltweiten Lebensmittelpreise im Februar 2021 auf dem höchsten Stand seit sieben Jahren. 
-  Die Studie von Development Initiatives über die Auswirkungen von Covid-19 auf die Höhe der Hilfsgelder ergab für Kanada, Deutschland, Großbritannien und die USA erhebliche Rückgänge bei den Hilfszusagen im Jahr 2020, für die EU-Institutionen einen geringen Rückgang. Für Frankreich, Italien und Japan liegen keine Daten vor. 
-  Im Global Humanitarian Overview 2021 warnte die UNO im Dezember, dass die Zahl der akut von Ernährungsunsicherheit betroffenen Menschen bis Ende 2020 auf 270 Millionen ansteigen könnte. FAO und WFP griffen diese Schätzung im Februar in ihrem Aufruf zum Handeln auf, um eine Hungersnot im Jahr 2021 abzuwenden. Die neuesten Zahlen der FAO und des WFP stammen vom März 2021.  

ZITATE VON UNTERZEICHNENDEN:

Jan Sebastian Friedrich-Rust, Geschäftsführer von Aktion gegen den Hunger in Deutschland:

„Staats- und Regierungschefs auf der ganzen Welt müssen umgehend auf die Nahrungsmittelkrise reagieren. Drei Länder sind bereits von einer Hungersnot oder hungerähnlichen Zuständen betroffen, vierzig Länder sind gefährdet. Betroffen sind insbesondere Menschen in Konfliktregionen. Wenn wir nicht entschlossen reagieren, werden noch mehr Menschen an Hunger sterben. Regierungen und die internationale Gebergemeinschaft müssen sowohl diplomatische Maßnahmen verstärken als auch die notwendigen finanziellen Mittel bereitstellen, um die Zivilbevölkerung zu schützen und den Zugang zu humanitärer Hilfe zu sichern. Die Resolution 2417 des UN-Sicherheitsrats muss dringend umgesetzt werden. Wir haben keine Zeit zu verlieren. Der bevorstehende G7-Gipfel muss erfolgreich sein, um Hungersnöte abzuwenden.“

Karl-Otto Zentel, Generalsekretär von CARE Deutschland:

„Es gibt Rettungspakete für Unternehmen in Milliardenhöhe, gleichzeitig müssen Hilfsorganisationen im Jemen, Syrien oder der Demokratischen Republik Kongo um jeden Cent bitten. Und am härtesten trifft es wie immer Frauen und Mädchen. Dabei zeigt unsere Erfahrung, dass sie der Schlüssel zur Hungerbekämpfung sind. Wenn wir nicht endlich begreifen, wie entscheidend die Gleichstellung der Geschlechter ist, werden wir es auch in Zukunft nicht schaffen, Hungersnöte zu verhindern oder effektiv zu bekämpfen.“

Charlotte Slente, Generalsekretärin des Danish Refugee Council:

„Unter der wachsenden Zahl von Flüchtlingen und Vertriebenen verschlimmert der fehlende Zugang zu Nahrungsmitteln eine bereits kritische Situation erheblich. Das DRK ruft alle Regierungen auf, jetzt zu handeln, um zu verhindern, dass der Hunger in der Welt die verletzlichsten Gruppen von Menschen weiter ins Elend stürzt.“

David Miliband, CEO und Präsident des International Rescue Committee::

„Es ist erschreckend zu beobachten, wie sich der weltweite Hunger verschlimmert. In den Ländern, in denen wir arbeiten, sehen wir jeden Tag wie Hunger Menschenleben kostet. Die Staats- und Regierungschefs der Welt müssen jetzt handeln, um ein noch nie dagewesenes Ausmaß an Leid zu verhindern – durch mehr finanzielle Mittel und diplomatische Bemühungen, um Konflikte zu beenden und den Zugang für humanitäre Hilfe zu verbessern.“

Tarek Abdelalem, Geschäftsführer von Islamic Relief Deutschland:

„Wir sehen es als unsere Pflicht, an der Seite der Menschen, die Hunger erleiden, zu stehen, und sie sind mehr denn je auf unsere Unterstützung angewiesen. Wir von Islamic Relief appellieren an die internationale Gemeinschaft: Ignoriert den Hunger nicht und gewährleistet sichere humanitäre Hilfe, durch politische Lösungen und finanzielle Hilfsmittel. Wenn die finanziellen Mittel bereitgestellt werden, können wir beispielsweise im Jemen Millionen von Menschenleben retten. Wir erkennen die wirtschaftlichen Herausforderungen des gegenwärtigen globalen Kontextes an, aber wir können nicht akzeptieren, dass Massen an Menschen wegen mangelnder Nahrung sterben werden. Und das lassen wir, sofern es in unserer Macht steht, nicht zu. Noch können wir der Hungersnot entgegensteuern.“

Gabriela Bucher, Geschäftsführerin von Oxfam International:

„Die reichsten Länder kürzen ihre Nahrungsmittelhilfe, während Millionen von Menschen weltweit hungern: Das ist ein außergewöhnliches politisches Versagen. Diese Entscheidung muss dringend rückgängig gemacht werden. Und wir müssen uns mit den grundlegenden Ursachen des Hungers auseinandersetzen – der weltweite Hunger hat nichts mit der Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln zu tun, sondern mit einem Mangel an gleichberechtigtem Zugang.“

Anne-Birgitte Albrectsen, CEO von Plan International:

„Wir sind Zeugen einer verheerenden globalen Hungerkrise, die Mädchen und Frauen am härtesten trifft. Aus Ländern wie dem Südsudan wird uns bereits über hungerbedingte Todesfälle und Familien berichtet, die tagelang ohne Nahrung auskommen müssen. Andere treffen herzzerreißende Entscheidungen, indem sie ihre Töchter früh verheiraten oder das wenige verbleibende Essen für die Mitglieder des Haushalts aufsparen, die körperlich am schwersten arbeiten müssen. Nun ist das Engagement der führenden Politiker*innen dieser Welt gefragt: Wenn jetzt nicht mehr Mittel für humanitäre Hilfe bereitgestellt werden, riskieren wir Millionen Todesfälle.“

Inger Ashing, CEO von Save the Children International:

„Wir haben die Geber immer wieder davor gewarnt, dass ihre Untätigkeit dramatische Folgen hat: Weltweit beobachten wir, dass Kinder verzweifeln und sterben. Bei der Geberkonferenz für den Jemen Anfang März kam nicht einmal die Hälfte der benötigten Mittel zusammen und das Land befindet sich am Rand des Abgrunds. Es ist schmerzhaft, denn die Regierungen haben das Geld. Dass im Jahr 2021 Tausende von Kindern an Hunger und Krankheiten sterben werden, ist eine politische Entscheidung, es sei denn, die Regierungen entscheiden sich radikal dafür, das Leben von Kindern zu retten.“

Andrew Morley, Präsident und CEO von World Vision International:

„Lassen Sie mich direkt sein: Es gibt keinen Platz und keine Entschuldigung für so große Hungersnöte im 21. Jahrhundert. Die Tatsache, dass wir diesen Punkt erreicht haben, zeigt ein klares und katastrophales moralisches Versagen der internationalen Gemeinschaft. Wir schulden den Kindern dieser Welt größere Anstrengungen, um ihr Leben zu schützen, ihre Potentiale zu fördern und Grundlagen für eine hoffnungsvolle Zukunft zu schaffen.“

Bei Interviewanfragen wenden Sie sich bitte an unsere Pressestellen.

Kontakte in Deutschland:

Aktion gegen den Hunger, Vassilios Saroglou, Tel.: +49 (0)30 279 099 776, presse@aktiongegendenhunger.de

CARE Deutschland e.V., Ninja Taprogge, Tel. +49 151 701 674 97, taprogge@care.de

International Rescue Committee, Cathrine Schweikardt, Tel. +49 (0)176 34571264, cathrine.schweikardt@rescue.org,

Islamic Relief Deutschland e.V., Sara Ahmed Martinez, + 49 221 499-2279, presse@islamicrelief.de

Oxfam Deutschland e.V., Steffen Küßner, Tel. +49 (30) 177 8809977, skuessner@oxfam.de

Plan International Deutschland e.V. Alexandra Tschacher, Tel. +49 (40) 607716 – 235, presse@plan.de

Save the Children Deutschland e.V., Aishe Malekshahi, Tel.: +49 (30) 27 59 59 79 – 833, aishe.malekshahi@savethechildren.de

World Vision Deutschland e.V.: Iris Manner, Tel.: +49 (6172) 763 -153, presse@wveu.org

Über Save the Children

Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in über 110 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet. Eine Welt, in der alle Kinder gesund und sicher leben und frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können – seit über 100 Jahren.

Pressekontakt:

Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle – Aishe Malekshahi
Tel.: 030 – 27 59 59 79 – 833
Mail: Aishe.Malekshahi@savethechildren.de

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Über 200 NGOs fordern mehr Geld für Kampf gegen HungerGeringer Teil der weltweiten Militärausgaben könnte große Lücke schließen

20.04.2021 – 05:00

Save the Children Deutschland e.V.

Über 200 NGOs fordern mehr Geld für Kampf gegen Hunger
Geringer Teil der weltweiten Militärausgaben könnte große Lücke schließen


















Berlin/London (ots)

Vor einem Jahr warnten die Vereinten Nationen vor Hungersnöten „biblischen Ausmaßes“. Die Warnung verhallte: Gerade einmal fünf Prozent der für 2021 benötigten Hilfsgelder für Ernährungssicherheit in Höhe von 7,8 Milliarden Dollar wurden von der internationalen Gebergemeinschaft bislang finanziert. Mehr als 200 Organisationen fordern deshalb in einem offenen Brief alle Regierungen auf, die Hilfe dringend zu erhöhen und zu verhindern, dass in diesem Jahr mehr als 34 Millionen Menschen an den Rand des Verhungerns getrieben werden.

Erst im Februar riefen das Welternährungsprogramm (WFP) und die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UNO (FAO) dazu auf, zusätzliche Mittel in Höhe von 5,5 Milliarden Dollar für die Versorgung der bedürftigsten Menschen bereitzustellen. Die Summe entspricht in etwa den weltweiten Militärausgaben eines Tages (weniger als 26 Stunden): Im gesamten Jahr 2019 gaben die Staaten 1,9 Billionen Dollar für das Militär aus. Doch während immer mehr Menschen hungrig zu Bett gehen, nehmen die Konflikte zu.

Ende 2020 schätzten die Vereinten Nationen, dass 270 Millionen Menschen entweder stark von Hunger bedroht sind oder bereits von akutem Hunger betroffen. Schon jetzt trifft dies für 174 Millionen Menschen in 58 Ländern zu. Viele von ihnen sind in Gefahr, an Nahrungsmangel oder der Schwächung ihres Immunsystems zu sterben. Die Zahl der Notleidenden wird in den kommenden Monaten noch steigen, wenn nicht sofort etwas unternommen wird. Weltweit sind die durchschnittlichen Lebensmittelpreise jetzt auf dem höchsten Stand seit sieben Jahren.

Bewaffnete Konflikte sind die Hauptursache für den weltweiten Hunger, der auch durch den Klimawandel und die Covid-19-Pandemie verschärft wird. Vom Jemen über Syrien, Afghanistan und den Südsudan bis hin zum Norden Nigerias treiben Konflikte und Gewalt Menschen in existenzielle Not.

Die über 200 Organisationen fordern, dass der zu Beginn der Pandemie erfolgte Aufruf des UN-Generalsekretärs zu einem globalen Waffenstillstand erhört und umgesetzt wird. Um Leben zu retten, müssen die Entscheidungs- und Verantwortungsträger*innen in aller Welt dauerhafte und nachhaltige Konfliktlösungen unterstützen und humanitären Helfenden Zugang zu den Menschen in Krisengebieten ermöglichen.

Ahmed Shehu, Regionalkoordinator für das zivilgesellschaftliche Netzwerk des Tschadseebeckens, sagte: „Die Situation hier ist wirklich dramatisch. 70 Prozent der Menschen in dieser Region sind Bauern, aber sie haben wegen der Gewalt keinen Zugang zu ihrem Land und können keine Lebensmittel mehr produzieren. Diese Bauern haben jahrelang Tausende mit Nahrung versorgt, jetzt sind sie zu Bettlern geworden. Die Nahrungsmittelproduktion ist ausgefallen, Arbeitsplätze und Einkommen sind verloren gegangen und die Menschen können sich kein Essen mehr kaufen. Und wir gelangen nicht einmal mehr sicher zu den Bedürftigen, um ihnen zu helfen. Einige unserer Mitglieder haben die Reise riskiert, um hungernde Menschen zu erreichen und wurden entführt. Wir wissen nicht, wo sie sind. Das hat enorme Auswirkungen auf diejenigen, die helfen wollen.“

Hinweise für die Redaktionen:

-  Der offene Brief ist hier zu finden: https://www.icvanetwork.org/SignOpenLetterFaminePrevention
-  Im ersten Quartal 2021 haben die Geber nur 6,1 % der insgesamt 36 Milliarden US-Dollar bereitgestellt, die in den humanitären Appellen der UNO für dieses Jahr gefordert wurden. Im Bereich der Ernährungssicherheit haben die Geber nur 5,3 % (415 Millionen) der insgesamt angeforderten 7,8 Milliarden Dollar bereitgestellt. (Stand: 7. April 2021) 
-  Die Zahlen zu den Militärausgaben basieren auf einem Bericht des Stockholm International Peace Research Institute aus dem Jahr 2019, der die globalen Militärausgaben auf 1,9 Billionen Dollar schätzt. 
-  Nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) waren die weltweiten Lebensmittelpreise im Februar 2021 auf dem höchsten Stand seit sieben Jahren. 
-  Die Studie von Development Initiatives über die Auswirkungen von Covid-19 auf die Höhe der Hilfsgelder ergab für Kanada, Deutschland, Großbritannien und die USA erhebliche Rückgänge bei den Hilfszusagen im Jahr 2020, für die EU-Institutionen einen geringen Rückgang. Für Frankreich, Italien und Japan liegen keine Daten vor. 
-  Im Global Humanitarian Overview 2021 warnte die UNO im Dezember, dass die Zahl der akut von Ernährungsunsicherheit betroffenen Menschen bis Ende 2020 auf 270 Millionen ansteigen könnte. FAO und WFP griffen diese Schätzung im Februar in ihrem Aufruf zum Handeln auf, um eine Hungersnot im Jahr 2021 abzuwenden. Die neuesten Zahlen der FAO und des WFP stammen vom März 2021.  

ZITATE VON UNTERZEICHNENDEN:

Jan Sebastian Friedrich-Rust, Geschäftsführer von Aktion gegen den Hunger in Deutschland:

„Staats- und Regierungschefs auf der ganzen Welt müssen umgehend auf die Nahrungsmittelkrise reagieren. Drei Länder sind bereits von einer Hungersnot oder hungerähnlichen Zuständen betroffen, vierzig Länder sind gefährdet. Betroffen sind insbesondere Menschen in Konfliktregionen. Wenn wir nicht entschlossen reagieren, werden noch mehr Menschen an Hunger sterben. Regierungen und die internationale Gebergemeinschaft müssen sowohl diplomatische Maßnahmen verstärken als auch die notwendigen finanziellen Mittel bereitstellen, um die Zivilbevölkerung zu schützen und den Zugang zu humanitärer Hilfe zu sichern. Die Resolution 2417 des UN-Sicherheitsrats muss dringend umgesetzt werden. Wir haben keine Zeit zu verlieren. Der bevorstehende G7-Gipfel muss erfolgreich sein, um Hungersnöte abzuwenden.“

Karl-Otto Zentel, Generalsekretär von CARE Deutschland:

„Es gibt Rettungspakete für Unternehmen in Milliardenhöhe, gleichzeitig müssen Hilfsorganisationen im Jemen, Syrien oder der Demokratischen Republik Kongo um jeden Cent bitten. Und am härtesten trifft es wie immer Frauen und Mädchen. Dabei zeigt unsere Erfahrung, dass sie der Schlüssel zur Hungerbekämpfung sind. Wenn wir nicht endlich begreifen, wie entscheidend die Gleichstellung der Geschlechter ist, werden wir es auch in Zukunft nicht schaffen, Hungersnöte zu verhindern oder effektiv zu bekämpfen.“

Charlotte Slente, Generalsekretärin des Danish Refugee Council:

„Unter der wachsenden Zahl von Flüchtlingen und Vertriebenen verschlimmert der fehlende Zugang zu Nahrungsmitteln eine bereits kritische Situation erheblich. Das DRK ruft alle Regierungen auf, jetzt zu handeln, um zu verhindern, dass der Hunger in der Welt die verletzlichsten Gruppen von Menschen weiter ins Elend stürzt.“

David Miliband, CEO und Präsident des International Rescue Committee::

„Es ist erschreckend zu beobachten, wie sich der weltweite Hunger verschlimmert. In den Ländern, in denen wir arbeiten, sehen wir jeden Tag wie Hunger Menschenleben kostet. Die Staats- und Regierungschefs der Welt müssen jetzt handeln, um ein noch nie dagewesenes Ausmaß an Leid zu verhindern – durch mehr finanzielle Mittel und diplomatische Bemühungen, um Konflikte zu beenden und den Zugang für humanitäre Hilfe zu verbessern.“

Tarek Abdelalem, Geschäftsführer von Islamic Relief Deutschland:

„Wir sehen es als unsere Pflicht, an der Seite der Menschen, die Hunger erleiden, zu stehen, und sie sind mehr denn je auf unsere Unterstützung angewiesen. Wir von Islamic Relief appellieren an die internationale Gemeinschaft: Ignoriert den Hunger nicht und gewährleistet sichere humanitäre Hilfe, durch politische Lösungen und finanzielle Hilfsmittel. Wenn die finanziellen Mittel bereitgestellt werden, können wir beispielsweise im Jemen Millionen von Menschenleben retten. Wir erkennen die wirtschaftlichen Herausforderungen des gegenwärtigen globalen Kontextes an, aber wir können nicht akzeptieren, dass Massen an Menschen wegen mangelnder Nahrung sterben werden. Und das lassen wir, sofern es in unserer Macht steht, nicht zu. Noch können wir der Hungersnot entgegensteuern.“

Gabriela Bucher, Geschäftsführerin von Oxfam International:

„Die reichsten Länder kürzen ihre Nahrungsmittelhilfe, während Millionen von Menschen weltweit hungern: Das ist ein außergewöhnliches politisches Versagen. Diese Entscheidung muss dringend rückgängig gemacht werden. Und wir müssen uns mit den grundlegenden Ursachen des Hungers auseinandersetzen – der weltweite Hunger hat nichts mit der Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln zu tun, sondern mit einem Mangel an gleichberechtigtem Zugang.“

Anne-Birgitte Albrectsen, CEO von Plan International:

„Wir sind Zeugen einer verheerenden globalen Hungerkrise, die Mädchen und Frauen am härtesten trifft. Aus Ländern wie dem Südsudan wird uns bereits über hungerbedingte Todesfälle und Familien berichtet, die tagelang ohne Nahrung auskommen müssen. Andere treffen herzzerreißende Entscheidungen, indem sie ihre Töchter früh verheiraten oder das wenige verbleibende Essen für die Mitglieder des Haushalts aufsparen, die körperlich am schwersten arbeiten müssen. Nun ist das Engagement der führenden Politiker*innen dieser Welt gefragt: Wenn jetzt nicht mehr Mittel für humanitäre Hilfe bereitgestellt werden, riskieren wir Millionen Todesfälle.“

Inger Ashing, CEO von Save the Children International:

„Wir haben die Geber immer wieder davor gewarnt, dass ihre Untätigkeit dramatische Folgen hat: Weltweit beobachten wir, dass Kinder verzweifeln und sterben. Bei der Geberkonferenz für den Jemen Anfang März kam nicht einmal die Hälfte der benötigten Mittel zusammen und das Land befindet sich am Rand des Abgrunds. Es ist schmerzhaft, denn die Regierungen haben das Geld. Dass im Jahr 2021 Tausende von Kindern an Hunger und Krankheiten sterben werden, ist eine politische Entscheidung, es sei denn, die Regierungen entscheiden sich radikal dafür, das Leben von Kindern zu retten.“

Andrew Morley, Präsident und CEO von World Vision International:

„Lassen Sie mich direkt sein: Es gibt keinen Platz und keine Entschuldigung für so große Hungersnöte im 21. Jahrhundert. Die Tatsache, dass wir diesen Punkt erreicht haben, zeigt ein klares und katastrophales moralisches Versagen der internationalen Gemeinschaft. Wir schulden den Kindern dieser Welt größere Anstrengungen, um ihr Leben zu schützen, ihre Potentiale zu fördern und Grundlagen für eine hoffnungsvolle Zukunft zu schaffen.“

Bei Interviewanfragen wenden Sie sich bitte an unsere Pressestellen.

Kontakte in Deutschland:

Aktion gegen den Hunger, Vassilios Saroglou, Tel.: +49 (0)30 279 099 776, presse@aktiongegendenhunger.de

CARE Deutschland e.V., Ninja Taprogge, Tel. +49 151 701 674 97, taprogge@care.de

International Rescue Committee, Cathrine Schweikardt, Tel. +49 (0)176 34571264, cathrine.schweikardt@rescue.org,

Islamic Relief Deutschland e.V., Sara Ahmed Martinez, + 49 221 499-2279, presse@islamicrelief.de

Oxfam Deutschland e.V., Steffen Küßner, Tel. +49 (30) 177 8809977, skuessner@oxfam.de

Plan International Deutschland e.V. Alexandra Tschacher, Tel. +49 (40) 607716 – 235, presse@plan.de

Save the Children Deutschland e.V., Aishe Malekshahi, Tel.: +49 (30) 27 59 59 79 – 833, aishe.malekshahi@savethechildren.de

World Vision Deutschland e.V.: Iris Manner, Tel.: +49 (6172) 763 -153, presse@wveu.org

Über Save the Children

Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in über 110 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet. Eine Welt, in der alle Kinder gesund und sicher leben und frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können – seit über 100 Jahren.

Pressekontakt:

Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle – Aishe Malekshahi
Tel.: 030 – 27 59 59 79 – 833
Mail: Aishe.Malekshahi@savethechildren.de

Original-Content von: Save the Children Deutschland e.V., übermittelt

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Save the Children fordert zum Earth Day mehr Schutz für 710 Millionen Kinder in der Klimakrise

19.04.2021 – 05:00

Save the Children Deutschland e.V.

Save the Children fordert zum Earth Day mehr Schutz für 710 Millionen Kinder in der Klimakrise


















Berlin (ots)

Überschwemmungen, Dürren, Wirbelstürme und andere extreme Wetterereignisse haben dramatische Auswirkungen auf die Gesundheit von Kindern und ihren Familien. 710 Millionen Kinder leben weltweit in Regionen, in denen diese Auswirkungen des Klimawandels besonders gravierend sind. Diese Analyse und die damit verbundenen Forderungen veröffentlicht Save the Children anlässlich des Earth Day mit einem besonderen Appell an den US-Präsidenten Joe Biden, der für den 22. April, dem Earth Day, 40 internationale Spitzenpolitiker*innen zu einem virtuellen Klimagipfel eingeladen hat.

Während alle Kinder weltweit den Klimawandel spüren, wird die Not der ohnehin von Armut, Konflikten oder Nahrungsknappheit betroffenen Kinder noch größer. Die Analyse von Save the Children und ND-GAIN belegt:

-  70 Prozent der am stärksten betroffenen Länder liegen in Afrika; 
-  Die Auswirkungen des Klimawandels verschlimmern die ohnehin schon katastrophale Situation im Jemen, wo der bewaffnete Konflikt zu einer schweren Nahrungsmittelknappheit geführt hat, so dass Millionen von Kindern vom Hunger bedroht sind; 
-  Kinder in Bangladesch sind in hohem Maße Überschwemmungen, Zyklonen und dem Anstieg des Meeresspiegels ausgesetzt; 
-  Malaria und Dengue-Fieber plagen bereits Kinder in der Demokratischen Republik Kongo. Zunehmende extreme Wetterereignisse können zu neuen Gesundheitsrisiken führen, während das Gesundheitssystem bereits an seine Grenzen geraten ist.  

„Die Klimakrise ist die größte Bedrohung für Kinder und für die Verwirklichung ihrer Rechte über Grenzen und Generationen hinaus“, sagt Inger Ashing, CEO von Save the Children International. „Der Ausbruch von Covid-19 hat bereits Millionen von Kindern und Familien in die Armut getrieben, hat Hunger sowie Mangelernährung verstärkt. Die extremen klimatischen Veränderungen vergrößern zusätzlich die Not der Kinder. Aber Kinder können viel in Bewegung setzen. Die globale Klimaschutzbewegung ist dafür das beste Beispiel. Diese Kinder müssen jetzt angehört werden und Regierungen müssen auf ihre Forderungen reagieren.“

Save the Children fordert die Regierungen auf, sofortige und drastische Maßnahmen zu ergreifen, um die Klima-Ungerechtigkeit anzugehen und weitere katastrophale Auswirkungen auf Kinder und ihre Familien zu vermeiden:

-  Anerkennen, dass die Klimakrise eine Kinderrechtskrise ist, welche die Kinder zuerst und am schlimmsten trifft; 
-  Erhöhung der Klimafinanzierung, insbesondere für die Anpassung, mit einem besonderen Fokus auf Kinder in ärmeren Ländern 
-  Sicherstellen, dass Kinder, insbesondere aus den am stärksten marginalisierten Gemeinschaften, bei kommenden Klimaveranstaltungen wie dem G-20-Jugendgipfel in Mailand und dem COP26 in Glasgow, im Mittelpunkt stehen. 
-  Ausbau anpassungsfähiger und belastbarer sozialer Sicherungssysteme, etwa Zuschüsse für Schwangere und Kinder. 
-  Mehr Staaten müssen ihren Verpflichtungen aus der Konvention über die Rechte des Kindes nachkommen, so dass jedes Kind vor Armut geschützt ist, z.B. durch die Bereitstellung von universellem Kindergeld.  

Hinweis für die Redaktionen:

Die Länderdaten stammen von der Notre Dame Global Adaptation Initiative (ND-GAIN), 2018 (letzter Datensatz).

https://gain.nd.edu/our-work/country-index/rankings/

Fotos, Videos, Erlebnisberichte zum Thema Klimakrise und die Auswirkungen auf die Kinder finden Sie hier:

Somalia

Sahra* und Amina*,

https://www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2SAQ1JF4

Ahmed* und Nala*

https://www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2SAQE8ZP

Region Puntland (Video B-roll)

https://www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2SARGYDO

Mosambik

Filomena* und ihr Sohn Baptista*

https://www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2SAQCGBX

Raquima*

https://www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2SA5C4NK

*Namen zum Schutz der Persönlichkeit geändert.

Alle Bilder stehen Ihnen unter der Nennung © Save the Children auch zur Weitergabe an Dritte honorarfrei zur Verfügung.

Über Save the Children

Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in über 110 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet. Eine Welt, in der alle Kinder gesund und sicher leben und frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können – seit über 100 Jahren.

Pressekontakt:

Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle – Aishe Malekshahi
Tel.: 030 – 27 59 59 79 – 833
Mail: Aishe.Malekshahi@savethechildren.de

Original-Content von: Save the Children Deutschland e.V., übermittelt

Veröffentlicht am

Save the Children fordert zum Earth Day mehr Schutz für 710 Millionen Kinder in der Klimakrise

19.04.2021 – 05:00

Save the Children Deutschland e.V.

Save the Children fordert zum Earth Day mehr Schutz für 710 Millionen Kinder in der Klimakrise


















Berlin (ots)

Überschwemmungen, Dürren, Wirbelstürme und andere extreme Wetterereignisse haben dramatische Auswirkungen auf die Gesundheit von Kindern und ihren Familien. 710 Millionen Kinder leben weltweit in Regionen, in denen diese Auswirkungen des Klimawandels besonders gravierend sind. Diese Analyse und die damit verbundenen Forderungen veröffentlicht Save the Children anlässlich des Earth Day mit einem besonderen Appell an den US-Präsidenten Joe Biden, der für den 22. April, dem Earth Day, 40 internationale Spitzenpolitiker*innen zu einem virtuellen Klimagipfel eingeladen hat.

Während alle Kinder weltweit den Klimawandel spüren, wird die Not der ohnehin von Armut, Konflikten oder Nahrungsknappheit betroffenen Kinder noch größer. Die Analyse von Save the Children und ND-GAIN belegt:

-  70 Prozent der am stärksten betroffenen Länder liegen in Afrika; 
-  Die Auswirkungen des Klimawandels verschlimmern die ohnehin schon katastrophale Situation im Jemen, wo der bewaffnete Konflikt zu einer schweren Nahrungsmittelknappheit geführt hat, so dass Millionen von Kindern vom Hunger bedroht sind; 
-  Kinder in Bangladesch sind in hohem Maße Überschwemmungen, Zyklonen und dem Anstieg des Meeresspiegels ausgesetzt; 
-  Malaria und Dengue-Fieber plagen bereits Kinder in der Demokratischen Republik Kongo. Zunehmende extreme Wetterereignisse können zu neuen Gesundheitsrisiken führen, während das Gesundheitssystem bereits an seine Grenzen geraten ist.  

„Die Klimakrise ist die größte Bedrohung für Kinder und für die Verwirklichung ihrer Rechte über Grenzen und Generationen hinaus“, sagt Inger Ashing, CEO von Save the Children International. „Der Ausbruch von Covid-19 hat bereits Millionen von Kindern und Familien in die Armut getrieben, hat Hunger sowie Mangelernährung verstärkt. Die extremen klimatischen Veränderungen vergrößern zusätzlich die Not der Kinder. Aber Kinder können viel in Bewegung setzen. Die globale Klimaschutzbewegung ist dafür das beste Beispiel. Diese Kinder müssen jetzt angehört werden und Regierungen müssen auf ihre Forderungen reagieren.“

Save the Children fordert die Regierungen auf, sofortige und drastische Maßnahmen zu ergreifen, um die Klima-Ungerechtigkeit anzugehen und weitere katastrophale Auswirkungen auf Kinder und ihre Familien zu vermeiden:

-  Anerkennen, dass die Klimakrise eine Kinderrechtskrise ist, welche die Kinder zuerst und am schlimmsten trifft; 
-  Erhöhung der Klimafinanzierung, insbesondere für die Anpassung, mit einem besonderen Fokus auf Kinder in ärmeren Ländern 
-  Sicherstellen, dass Kinder, insbesondere aus den am stärksten marginalisierten Gemeinschaften, bei kommenden Klimaveranstaltungen wie dem G-20-Jugendgipfel in Mailand und dem COP26 in Glasgow, im Mittelpunkt stehen. 
-  Ausbau anpassungsfähiger und belastbarer sozialer Sicherungssysteme, etwa Zuschüsse für Schwangere und Kinder. 
-  Mehr Staaten müssen ihren Verpflichtungen aus der Konvention über die Rechte des Kindes nachkommen, so dass jedes Kind vor Armut geschützt ist, z.B. durch die Bereitstellung von universellem Kindergeld.  

Hinweis für die Redaktionen:

Die Länderdaten stammen von der Notre Dame Global Adaptation Initiative (ND-GAIN), 2018 (letzter Datensatz).

https://gain.nd.edu/our-work/country-index/rankings/

Fotos, Videos, Erlebnisberichte zum Thema Klimakrise und die Auswirkungen auf die Kinder finden Sie hier:

Somalia

Sahra* und Amina*,

https://www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2SAQ1JF4

Ahmed* und Nala*

https://www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2SAQE8ZP

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Filomena* und ihr Sohn Baptista*

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*Namen zum Schutz der Persönlichkeit geändert.

Alle Bilder stehen Ihnen unter der Nennung © Save the Children auch zur Weitergabe an Dritte honorarfrei zur Verfügung.

Über Save the Children

Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in über 110 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet. Eine Welt, in der alle Kinder gesund und sicher leben und frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können – seit über 100 Jahren.

Pressekontakt:

Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle – Aishe Malekshahi
Tel.: 030 – 27 59 59 79 – 833
Mail: Aishe.Malekshahi@savethechildren.de

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Save the Children fordert zum Earth Day mehr Schutz für 710 Millionen Kinder in der Klimakrise

19.04.2021 – 05:00

Save the Children Deutschland e.V.

Save the Children fordert zum Earth Day mehr Schutz für 710 Millionen Kinder in der Klimakrise


















Berlin (ots)

Überschwemmungen, Dürren, Wirbelstürme und andere extreme Wetterereignisse haben dramatische Auswirkungen auf die Gesundheit von Kindern und ihren Familien. 710 Millionen Kinder leben weltweit in Regionen, in denen diese Auswirkungen des Klimawandels besonders gravierend sind. Diese Analyse und die damit verbundenen Forderungen veröffentlicht Save the Children anlässlich des Earth Day mit einem besonderen Appell an den US-Präsidenten Joe Biden, der für den 22. April, dem Earth Day, 40 internationale Spitzenpolitiker*innen zu einem virtuellen Klimagipfel eingeladen hat.

Während alle Kinder weltweit den Klimawandel spüren, wird die Not der ohnehin von Armut, Konflikten oder Nahrungsknappheit betroffenen Kinder noch größer. Die Analyse von Save the Children und ND-GAIN belegt:

-  70 Prozent der am stärksten betroffenen Länder liegen in Afrika; 
-  Die Auswirkungen des Klimawandels verschlimmern die ohnehin schon katastrophale Situation im Jemen, wo der bewaffnete Konflikt zu einer schweren Nahrungsmittelknappheit geführt hat, so dass Millionen von Kindern vom Hunger bedroht sind; 
-  Kinder in Bangladesch sind in hohem Maße Überschwemmungen, Zyklonen und dem Anstieg des Meeresspiegels ausgesetzt; 
-  Malaria und Dengue-Fieber plagen bereits Kinder in der Demokratischen Republik Kongo. Zunehmende extreme Wetterereignisse können zu neuen Gesundheitsrisiken führen, während das Gesundheitssystem bereits an seine Grenzen geraten ist.  

„Die Klimakrise ist die größte Bedrohung für Kinder und für die Verwirklichung ihrer Rechte über Grenzen und Generationen hinaus“, sagt Inger Ashing, CEO von Save the Children International. „Der Ausbruch von Covid-19 hat bereits Millionen von Kindern und Familien in die Armut getrieben, hat Hunger sowie Mangelernährung verstärkt. Die extremen klimatischen Veränderungen vergrößern zusätzlich die Not der Kinder. Aber Kinder können viel in Bewegung setzen. Die globale Klimaschutzbewegung ist dafür das beste Beispiel. Diese Kinder müssen jetzt angehört werden und Regierungen müssen auf ihre Forderungen reagieren.“

Save the Children fordert die Regierungen auf, sofortige und drastische Maßnahmen zu ergreifen, um die Klima-Ungerechtigkeit anzugehen und weitere katastrophale Auswirkungen auf Kinder und ihre Familien zu vermeiden:

-  Anerkennen, dass die Klimakrise eine Kinderrechtskrise ist, welche die Kinder zuerst und am schlimmsten trifft; 
-  Erhöhung der Klimafinanzierung, insbesondere für die Anpassung, mit einem besonderen Fokus auf Kinder in ärmeren Ländern 
-  Sicherstellen, dass Kinder, insbesondere aus den am stärksten marginalisierten Gemeinschaften, bei kommenden Klimaveranstaltungen wie dem G-20-Jugendgipfel in Mailand und dem COP26 in Glasgow, im Mittelpunkt stehen. 
-  Ausbau anpassungsfähiger und belastbarer sozialer Sicherungssysteme, etwa Zuschüsse für Schwangere und Kinder. 
-  Mehr Staaten müssen ihren Verpflichtungen aus der Konvention über die Rechte des Kindes nachkommen, so dass jedes Kind vor Armut geschützt ist, z.B. durch die Bereitstellung von universellem Kindergeld.  

Hinweis für die Redaktionen:

Die Länderdaten stammen von der Notre Dame Global Adaptation Initiative (ND-GAIN), 2018 (letzter Datensatz).

https://gain.nd.edu/our-work/country-index/rankings/

Fotos, Videos, Erlebnisberichte zum Thema Klimakrise und die Auswirkungen auf die Kinder finden Sie hier:

Somalia

Sahra* und Amina*,

https://www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2SAQ1JF4

Ahmed* und Nala*

https://www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2SAQE8ZP

Region Puntland (Video B-roll)

https://www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2SARGYDO

Mosambik

Filomena* und ihr Sohn Baptista*

https://www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2SAQCGBX

Raquima*

https://www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2SA5C4NK

*Namen zum Schutz der Persönlichkeit geändert.

Alle Bilder stehen Ihnen unter der Nennung © Save the Children auch zur Weitergabe an Dritte honorarfrei zur Verfügung.

Über Save the Children

Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in über 110 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet. Eine Welt, in der alle Kinder gesund und sicher leben und frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können – seit über 100 Jahren.

Pressekontakt:

Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle – Aishe Malekshahi
Tel.: 030 – 27 59 59 79 – 833
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„Was hier alles fehlt, was einem an Nähe und Zuneigung geraubt wird durch die Pandemie, das verwundet die Seele“/Ökumenischer Gottesdienst für die Verstorbenen in der Corona-Pandemie

18.04.2021 – 10:30

EKD – Evangelische Kirche in Deutschland

„Was hier alles fehlt, was einem an Nähe und Zuneigung geraubt wird durch die Pandemie, das verwundet die Seele“/Ökumenischer Gottesdienst für die Verstorbenen in der Corona-Pandemie


















Hannover (ots)

In Gedenken an die Verstorbenen und Hinterbliebenen in der Corona-Pandemie haben die christlichen Kirchen heute (18. April 2021) einen ökumenischen Gottesdienst in der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche gefeiert. Dazu eingeladen hatten der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm, und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Erzpriester Radu Constantin Miron. Mitgewirkt haben die jüdische Kantorin Avital Gerstetter sowie Dr. Esnaf Begic, Vorsitzender des Islamkollegs Deutschland e. V. (IKD e. V.). Anhand der biblischen Geschichte vom Weg der Jünger Jesu nach Emmaus (Lk 24) hat der Gottesdienst Gelegenheit zur Besinnung und zum Abschiednehmen gegeben und in der Hoffnung bestärkt.

Landesbischof Bedford-Strohm ging in seiner Predigt auf die Situation der Jünger ein, die um Jesus trauerten: „Der Tod verändert alles. Es muss eine unendliche Trauer gewesen sein, die den beiden Jüngern auf dem Weg von Jerusalem nach Emmaus damals das Herz schwergemacht hat.“ Heute gingen wir diesen Weg mit den Jüngern: „Darunter auch viele, die wie die beiden Jünger einen Menschen verloren haben, der zu den Liebsten gehörte, der vielleicht überhaupt der Liebste war. Die ihn so sehr vermissen. Sie teilen dieses Gefühl: Er könnte jetzt um die Ecke kommen und da sein. Aber er oder sie ist nicht da.“ Und sowohl in der biblischen Geschichte als auch jetzt, in Zeiten der Trauer, die mit vielen Fragen verbunden sei, sei es umso wichtiger, nicht alleine zu sein: „Sie teilen ihre Not. Sie geben so dem Schmerz Raum, fassen Trauer in Worte, teilen ihre Ohnmacht. So wie wir jetzt.“ Zudem wies Bedford-Strohm auf die Krisenerfahrung der Pandemiezeit als Trauma unserer Seele hin: „Wir werden viel Zeit brauchen, erst recht unsere Kinder, unsere Heranwachsenden, für die diese Krise die Ausdehnung einer gefühlten Ewigkeit hat.“

Bischof Bätzing würdigte in seiner Predigt den Moment, innezuhalten und der vielen Toten zu gedenken. „Krankheit, Sterben und Tod lassen sich in diesem langen Jahr nicht wegdrücken, sie schneiden tief ein in das Leben vieler Menschen. Ihr Bild hat sich auch verändert. Tod und Sterben sind uns näher gerückt als zuvor.“ Von jetzt auf gleich müssten Patienten ins Krankenhaus, Abschiede seien holprig und überstürzt. „Dann oft kein Besuch, kein Sich-Aussprechen, kein Trösten in der Angst, kein vergewissernder Blick in die Augen, keine vertraute Hand“, so Bischof Bätzing. Auch nach dem Versterben sei alles anders als gewohnt: Wie wichtig wäre es, als Angehörige noch mit den Verstorbenen verweilen zu können; die Stille und den Frieden aufzunehmen, die einkehren; gegen den Schrecken letzte Worte zu sagen, die Liebe ausdrücken und Schmerz und Trauer und Verzeihen: „Sterben an einer ansteckenden Krankheit lässt das alles nicht zu – nicht einmal ein Begräbnis, an dem viele teilnehmen, diesen Menschen würdigen und den Angehörigen beistehen. Es fehlt so viel. Verpasste Augenblicke sind verpasste Chancen – sie sind einmalig, da gibt es kein zweites Mal“, sagte Bischof Bätzing. „Was hier alles fehlt, was einem an Nähe und Zuneigung geraubt wird durch die Pandemie, das verwundet die Seele.“ Die Emmaus-Geschichte mache Mut: „Unsere Toten finden ihren Weg ins Leben an der Hand des auferstandenen Jesus. Und auch die Trauernden werden gut begleitet ihren Weg zu neuer Lebensfreude finden. Und wir – miteinander und in Verantwortung füreinander – finden heraus aus dieser Pandemie. Denn Gott geht mit uns. Wir dürfen gespannt sein.“

Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Erzpriester Radu Constantin Miron, betonte: „Seit mehr als einem Jahr beherrscht das Virus unser alltägliches, soziales und berufliches Leben und es macht weder vor Konfessionen, noch vor Religionen, noch vor Nationen halt. Deswegen ist es umso wichtiger, dass wir heute mit diesem Gottesdienst gemeinsam trauern, aber auch ein Zeichen des Trostes setzen – über Grenzen hinweg, die auch das Virus nicht kennt.“

Der ökumenische Gottesdienst ging der zentralen Gedenkveranstaltung für die Verstorbenen der Corona-Pandemie voraus, zu der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eingeladen hatte. Als Gäste waren in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche Hinterbliebene eingeladen, ihre Trauer über den Verlust von Angehörigen stellvertretend für viele zum Ausdruck zu bringen. Neben Bundespräsident Steinmeier nahmen Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundesratspräsident Reiner Haseloff und der Präsident des Bundesverfassungsgerichts Stephan Harbarth sowie der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, teil.

Hinweise:

Die Predigten von Bischof Dr. Geord Bätzing und Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm sind unter www.dbk.de und www.ekd.de verfügbar. Der RBB als übertragende Fernsehanstalt stellt Poolmaterial vom Gottesdienst und der Ankunft der Verfassungsorgane zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich dazu an: International Relations Radio & TV RBB: Patricia Marquardt, Tel. 030 97993 50500, E-Mail patricia.marquardt@rbb-online.de.

Kostenfreie Fotos stellt ein Poolfotograf bereit. Bitte wenden Sie sich dazu an die Fotoagentur KNA-Bild: Marialuisa Plassmann, Tel. 0228/26000193, E-Mail plassmann@kna.de und redaktion@kna-bild.de.

Hannover, 18. April 2021

Pressestelle der EKD

Carsten Splitt

Diese Pressemitteilung wird von den Pressestellen der EKD, der Deutschen Bischofskonferenz und der ACK zeitgleich verschickt. Mehrfachzusendungen bitten wir zu entschuldigen.

Pressekontakt:

Carsten Splitt
Evangelische Kirche in Deutschland
Pressestelle
Stabsstelle Kommunikation
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 – 2796 – 269
E-Mail: presse@ekd.de

Original-Content von: EKD – Evangelische Kirche in Deutschland, übermittelt

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rbb24 Recherche exklusiv: Über 18.000 verschwundene unbegleitete Kinder und Jugendliche in Europa zwischen 2018 und 2020

18.04.2021 – 09:51

rbb – Rundfunk Berlin-Brandenburg

rbb24 Recherche exklusiv: Über 18.000 verschwundene unbegleitete Kinder und Jugendliche in Europa zwischen 2018 und 2020


















Berlin (ots)

18.292 unbegleitete geflüchtete Kinder und Jugendliche sind zwischen 2018 und 2020 in Europa als verschwunden gemeldet worden, nachdem sie in staatlicher Obhut waren. Das zeigt eine exklusive Datenanalyse des Rechercheverbunds „Lost in Europe“. Die meisten der verschwundenen Minderjährigen stammen aus Marokko, Algerien und Eritrea.

In Deutschland wurden nach Angaben des Bundeskriminalamts zwischen 2018 und 2020 7.806 unbegleitete Minderjährige vermisst gemeldet. Die meisten kamen aus Afghanistan, gefolgt von Marokko und Algerien. 7.082 sind wieder aufgetaucht, doch von 724 fehlt jede Spur.

Das BKA bezeichnet die eigenen Daten als Näherungswerte. Darüber zeigt sich Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes, empört: „Dass das Bundeskriminalamt bei den Vermisstenzahlen der unbegleiteten, geflüchteten Kinder und Jugendliche an vielen Stellen im Dunkeln tappt, ist aus Kinderschutzgründen ein Skandal.“

Die europaweite Analyse des Rechercheverbunds offenbart eklatante Unterschiede der nationalen Statistiken: So erheben Frankreich, Dänemark und Rumänien gar keine Daten zu unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlingen, Bulgarien unterscheidet nicht zwischen begleiteten und allein reisenden Kindern und Jugendlichen.

Die für Flüchtlingsfragen zuständige EU-Innenkommissarin Ylva Johansson lässt über ihren Sprecher auf Anfrage mitteilen, dass „die EU-Kommission den Mitgliedsstaaten bereits signalisiert habe, dass sie mehr gegen das Verschwinden geflüchteter Kinder unternehmen müssten, unter anderem durch bessere Datensammlungen“.

Nach Auffassung von Kinderrechtsorganisationen wie ECPAT und des Deutschen Kinderhilfswerkes sowie Kevin Hyland, Menschenhandelsexperte des Europarats, dürfte die tatsächliche Anzahl vermisster Minderjähriger noch höher liegen. Dabei seien gerade sie gefährdet, von kriminellen Netzwerken ausgebeutet zu werden. Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert nun eine europaweit einheitliche Datenerhebung sowie die Einführung eines EU-Sonderbeauftragten für vermisste Flüchtlingskinder.

Bei der Recherche haben unter anderem der britische „Guardian“, der niederländische Rundfunk VPRO, der belgische „de Standaard“ und der rbb zusammengearbeitet.

Pressekontakt:

rbb24 Recherche
Masurenallee 8 – 14
14057 Berlin
Tel.: (030) 97 99 3-30333
Fax: (030) 97 99 3-30309
Mail: koordination@rbb-online.de

Original-Content von: rbb – Rundfunk Berlin-Brandenburg, übermittelt

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Save the Children fordert zum Earth Day mehr Schutz für 710 Millionen Kinder in der Klimakrise

19.04.2021 – 05:00

Save the Children Deutschland e.V.

Save the Children fordert zum Earth Day mehr Schutz für 710 Millionen Kinder in der Klimakrise


















Berlin (ots)

Überschwemmungen, Dürren, Wirbelstürme und andere extreme Wetterereignisse haben dramatische Auswirkungen auf die Gesundheit von Kindern und ihren Familien. 710 Millionen Kinder leben weltweit in Regionen, in denen diese Auswirkungen des Klimawandels besonders gravierend sind. Diese Analyse und die damit verbundenen Forderungen veröffentlicht Save the Children anlässlich des Earth Day mit einem besonderen Appell an den US-Präsidenten Joe Biden, der für den 22. April, dem Earth Day, 40 internationale Spitzenpolitiker*innen zu einem virtuellen Klimagipfel eingeladen hat.

Während alle Kinder weltweit den Klimawandel spüren, wird die Not der ohnehin von Armut, Konflikten oder Nahrungsknappheit betroffenen Kinder noch größer. Die Analyse von Save the Children und ND-GAIN belegt:

-  70 Prozent der am stärksten betroffenen Länder liegen in Afrika; 
-  Die Auswirkungen des Klimawandels verschlimmern die ohnehin schon katastrophale Situation im Jemen, wo der bewaffnete Konflikt zu einer schweren Nahrungsmittelknappheit geführt hat, so dass Millionen von Kindern vom Hunger bedroht sind; 
-  Kinder in Bangladesch sind in hohem Maße Überschwemmungen, Zyklonen und dem Anstieg des Meeresspiegels ausgesetzt; 
-  Malaria und Dengue-Fieber plagen bereits Kinder in der Demokratischen Republik Kongo. Zunehmende extreme Wetterereignisse können zu neuen Gesundheitsrisiken führen, während das Gesundheitssystem bereits an seine Grenzen geraten ist.  

„Die Klimakrise ist die größte Bedrohung für Kinder und für die Verwirklichung ihrer Rechte über Grenzen und Generationen hinaus“, sagt Inger Ashing, CEO von Save the Children International. „Der Ausbruch von Covid-19 hat bereits Millionen von Kindern und Familien in die Armut getrieben, hat Hunger sowie Mangelernährung verstärkt. Die extremen klimatischen Veränderungen vergrößern zusätzlich die Not der Kinder. Aber Kinder können viel in Bewegung setzen. Die globale Klimaschutzbewegung ist dafür das beste Beispiel. Diese Kinder müssen jetzt angehört werden und Regierungen müssen auf ihre Forderungen reagieren.“

Save the Children fordert die Regierungen auf, sofortige und drastische Maßnahmen zu ergreifen, um die Klima-Ungerechtigkeit anzugehen und weitere katastrophale Auswirkungen auf Kinder und ihre Familien zu vermeiden:

-  Anerkennen, dass die Klimakrise eine Kinderrechtskrise ist, welche die Kinder zuerst und am schlimmsten trifft; 
-  Erhöhung der Klimafinanzierung, insbesondere für die Anpassung, mit einem besonderen Fokus auf Kinder in ärmeren Ländern 
-  Sicherstellen, dass Kinder, insbesondere aus den am stärksten marginalisierten Gemeinschaften, bei kommenden Klimaveranstaltungen wie dem G-20-Jugendgipfel in Mailand und dem COP26 in Glasgow, im Mittelpunkt stehen. 
-  Ausbau anpassungsfähiger und belastbarer sozialer Sicherungssysteme, etwa Zuschüsse für Schwangere und Kinder. 
-  Mehr Staaten müssen ihren Verpflichtungen aus der Konvention über die Rechte des Kindes nachkommen, so dass jedes Kind vor Armut geschützt ist, z.B. durch die Bereitstellung von universellem Kindergeld.  

Hinweis für die Redaktionen:

Die Länderdaten stammen von der Notre Dame Global Adaptation Initiative (ND-GAIN), 2018 (letzter Datensatz).

https://gain.nd.edu/our-work/country-index/rankings/

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Somalia

Sahra* und Amina*,

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https://www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2SAQE8ZP

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Filomena* und ihr Sohn Baptista*

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Raquima*

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*Namen zum Schutz der Persönlichkeit geändert.

Alle Bilder stehen Ihnen unter der Nennung © Save the Children auch zur Weitergabe an Dritte honorarfrei zur Verfügung.

Über Save the Children

Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in über 110 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet. Eine Welt, in der alle Kinder gesund und sicher leben und frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können – seit über 100 Jahren.

Pressekontakt:

Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle – Aishe Malekshahi
Tel.: 030 – 27 59 59 79 – 833
Mail: Aishe.Malekshahi@savethechildren.de

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