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„Leben im Sterben“/Ökumenische Woche für das Leben in Augsburg eröffnet

17.04.2021 – 11:00

EKD – Evangelische Kirche in Deutschland

„Leben im Sterben“/Ökumenische Woche für das Leben in Augsburg eröffnet


















Hannover (ots)

Mit einem ökumenischen Gottesdienst haben die evangelische und katholische Kirche heute (17. April 2021) in Augsburg die Woche für das Leben eröffnet. Sie steht unter dem Motto „Leben im Sterben“ und widmet sich den seelsorglichen, ethischen und medizinischen Aspekten einer menschenwürdigen Sterbebegleitung sowie den Möglichkeiten der Hospiz- und Palliativversorgung.

Beim Eröffnungsgottesdienst im Augsburger Dom sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm, in seiner thematischen Einführung: „,Leben im Sterben‘ ist ein Thema, das in die Mitte der Gesellschaft gehört. Die Sorge um Schwerkranke und Sterbende geht uns alle an. Auch als Kirchen möchten wir hierbei Verantwortung tragen.“ Die Kirchen würden mit diesem Thema einer Kernüberzeugung des christlichen Glaubens Ausdruck verleihen: „Der Mensch ist in jeder Phase seines Lebens von Gott angenommen. Weder Tod noch Leben kann uns trennen von der Liebe Gottes in Christus.“ Daraus folge, Kranken und ihren Angehörigen in ihrer herausfordernden Situation beizustehen: „Wo Menschen existenzielles Leid erfahren wissen wir: Gott ist nahe – gerade dann.“

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, erinnerte in seiner Predigt an die Erfahrungen der Corona-Pandemie: „Wir denken an die vielen Verstorbenen der Pandemie weltweit und in unserem persönlichen Umfeld … Täglich sterben Menschen, auch unabhängig von Corona, und sie sind alle betroffen von den Einschränkungen auf den Palliativ- und Hospizstationen, in den Heimen und zu Hause“, so Bischof Bätzing. Gesellschaftlich habe das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum assistierten Suizid die Debatte um ein selbstbestimmtes Sterben neu aufflammen lassen: „Die Politik ist gefragt, ein neues Gesetz zu schaffen. Ich sehe dies mit großer Sorge, denn für mich ist hier ganz deutlich die Gefahr eines Dammbruchs gegeben, wenn eine Legalisierung der Beihilfe zur Selbsttötung möglich wird, denn der Druck auf alte und kranke Menschen wird mit der Zeit wachsen. Seinem Leben selbst ein Ende zu setzen, entspricht nicht dem christlichen Menschenbild.“ Jeder Mensch behalte in jeder Phase des Lebens seine Würde, unabhängig von seiner Verfassung, seiner Schaffenskraft oder seiner Gesundheit. „Wer unheilbar krank ist, verdient die bestmögliche Fürsorge und Pflege.“

Auf eine gute Hospiz- und Palliativversorgung ging auch der evangelische Regionalbischof Axel Piper ein: „Die Sorge um die Menschen am Rand der Gesellschaft, um die Kranken und die Sterbenden, hat das Leben und die Botschaft Jesu ausgemacht. Mit der Palliativ- und Hospizbegleitung und vor allem auch der thematischen Auseinandersetzung gerade jetzt zeigen wir als Kirchen, wie wichtig dieses Thema ist. Wenn ich Menschen begegne, die im Sterben sind, lassen sie mich oft viel von ihrer eigenen Glaubenserfahrung wissen, sodass ich viel von der Nähe Gottes in solchen Momenten spüren kann. Sterben ist der Ernstfall des Glaubens. Und zum Glauben gehört die Begegnung. Gehört das Gespräch. Gehört, dass wir Zweifel und Hoffnung, Erfahrung und Fragen teilen können.“

Der Bischof von Augsburg, Dr. Bertram Meier, hob als Gastgeber im Augsburger Dom hervor, dass Sterben ein Teil des Lebens sei: „Die letzte Wegstrecke menschenwürdig und begleitet zu gestalten, darum geht es in der diesjährigen Woche für das Leben, die wiederum im ökumenischen Schulterschluss veranstaltet wird. Mit Gottesdiensten und Aktionen wollen die Christen die Kultur des Lebens, das immer Geschenk ist, fördern.“

Wie in den vergangenen Jahren war die Eröffnung der Woche für das Leben von einer thematischen Podiumsdiskussion geprägt, die diesmal – coronabedingt – als Videokonferenz stattfinden musste. Der Bayerische Staatsminister für Pflege und Gesundheit, Klaus Holetschek, würdigte in seinem Grußwort, dass die Woche für das Leben sich für schwerstkranke und sterbende Menschen stark mache. „Jedem muss ein Leben in Würde und möglichst ohne Schmerzen bis zuletzt ermöglicht werden. Deshalb setzt Bayern auf einen weiteren Ausbau der Palliativ- und Hospizversorgung. Als christlich geprägte Gesellschaft dürfen wir nicht zulassen, dass Menschen den Suizid als einzigen Ausweg sehen. Wir brauchen vielmehr eine Kultur des Lebens, des Hinschauens und der Hinwendung zum kranken und sterbenden Menschen.“

In der von der Journalistin Ursula Heller moderierten Debatte erinnerte der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebundes, Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery, an die doppelte Aufgabe der Ärzte: „Sterben zu verhindern, wo äußere Einflüsse zu vorzeitigem Tod führen; und Sterben zu erleichtern, wo es der natürliche Abschluss des Lebens ist.“ Den Sterbeprozess müssten, könnten und wollten Ärzte kompetent begleiten: „Nicht Hilfe zum Sterben, sondern Hilfe beim Sterben ist unsere Verpflichtung. Tötung auf Verlangen ist allen Menschen verboten, und es gehört nicht zu unseren Aufgaben, ärztliche Sterbehilfe durch die Hintertür des ärztlich assistierten Suizids zu leisten. Das Bundesverfassungsgericht irrt, wenn es die menschliche Selbstbestimmung derart überhöht, dass sie sogar die Abschaffung ihrer selbst miteinschließt. Palliativmedizin und Hospizarbeit sind wirksame Mittel zur verantwortlichen Sterbebegleitung.“ Nicht der schnelle Tod, sondern das sanft begleitete Sterben an der Hand der Familie und eines Arztes seien ein würdiger Abschluss des Lebens.

Prof. Dr. Claudia Bausewein, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, würdigte die Entwicklung der Hospiz- und Palliativversorgung. „Trotzdem bedarf es weiterer Anstrengungen, dass alle Menschen, zum Beispiel auch solche, die keine Krebserkrankung haben und eine spezielle Unterstützung bei fortgeschrittener Erkrankung und am Lebensende brauchen, diese auch erhalten.“ In der Hospiz- und Palliativversorgung sei die Arbeit im multiprofessionellen Team wesentlich, um den vielfältigen Bedürfnissen von Patientinnen und Patienten und ihrer Angehörigen gerecht zu werden: „Dazu gehören neben Ärzten, Pflegenden, Sozialarbeitern und Therapeuten auch Seelsorgende, die die spirituellen und existentiellen Belange der Betroffenen besonders im Blick haben“, so Prof. Bausewein. Mit den Möglichkeiten der Hospiz- und Palliativversorgung könne die Lebensqualität vieler Menschen in der letzten Lebensphase durch Linderung von belastenden Symptomen, aber auch von Sorgen und Ängsten deutlich verbessert werden.

Prof. Dr. Traugott Roser vom Lehrstuhl für Praktische Theologie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster erinnerte auf dem Podium daran, dass die Kirchen viel in der Corona-Pandemie gelernt hätten, vor allem wie sehr Menschen in den Gesundheitsberufen bereit seien, Kranke und Sterbende spirituell zu begleiten. „Das sollten wir verstärken und von Anfang an in die Ausbildungen Grundlagen spiritueller Begleitung mit aufnehmen. Vor allem bedeutet das aber, dass Krankenversorgung und vor allem Sterbebegleitung Zeit und mitmenschliche Qualität brauchen und nicht – aus ökonomischen Gründen – immer mehr verdichtet werden dürfen. Die Abrechnung nach Fallpauschalen hat sich meines Erachtens als Irrweg erwiesen, wenn in die Pauschalen nicht auch die Begleitung von Mensch zu Mensch eingerechnet wird“, so Prof. Roser.

Die theologische Komponente des Leidens und der menschlichen Begleitung hob Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger (Augsburg) hervor. „Leid, Krankheit und Tod gehören unentrinnbar tief hinein in unsere menschliche Existenz. Trotz der phantastischen Möglichkeiten und Aussichten, die uns die moderne Medizin verheißt, ist uns manches fraglich geworden. Vieles zeigt die Kehrseite der wissenschaftlichen Entwicklung, die wachsende Ängste in den Menschen entstehen lässt“, so Weihbischof Losinger. Mit Blick auf die Debatte um den assistierten Suizid stellte er fest: „Wir wenden uns gegen ein Ärztebild, das sich vom Heiler zum Vollstrecker wandelt. Darum stemmen wir uns vehement gegen Tötung auf Verlangen und organisierte Sterbehilfe. Hinter der Theorie vom freiverantwortlichen Suizid steht allermeist nicht autonome Freiheit, sondern ein Hilferuf an die Gesellschaft. Gute Pflege, professionelle Palliativversorgung und Ausbau der Hospizidee sind die passenden Instrumente. Unsere Aufgabe ist Hilfe zum Leben, nicht Sterbehilfe!“

Hinweise:

Die thematische Einführung von Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm und die Predigt von Bischof Dr. Georg Bätzing mit Sperrfrist können per E-Mail an presse@ekd.de angefordert werden. Zudem stehen diese nach Ablauf der Sperrfrist auf www.dbk.de und www.ekd.de zur Verfügung.

Weitere Informationen zur Woche für das Leben sowie der Livestream des ökumenischen Gottesdienstes stehen unter www.woche-fuer-das-leben.de bereit.

Vom Gottesdienst und von der thematischen Veranstaltung sind im Anschluss unter https://kirchencloud.ekd.de/index.php/s/qOhthHYojckNe0K (Passwort: wfdl2021) kostenfreie Pressefotos verfügbar. Bitte beachten Sie das Copyright: Schnall/Bistum Augsburg.

Hannover, 16. April 2021

Pressestelle der EKD

Annika Lukas

Diese Pressemitteilung wird von den Pressestellen der Deutschen Bischofskonferenz, der EKD, des Bistums Augsburg und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern zeitgleich verschickt. Mehrfachzusendungen bitten wir zu entschuldigen.

Pressekontakt:

Carsten Splitt
Evangelische Kirche in Deutschland
Pressestelle
Stabsstelle Kommunikation
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 – 2796 – 269
E-Mail: presse@ekd.de

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„Leben im Sterben“/Ökumenische Woche für das Leben in Augsburg eröffnet

17.04.2021 – 11:00

EKD – Evangelische Kirche in Deutschland

„Leben im Sterben“/Ökumenische Woche für das Leben in Augsburg eröffnet


















Hannover (ots)

Mit einem ökumenischen Gottesdienst haben die evangelische und katholische Kirche heute (17. April 2021) in Augsburg die Woche für das Leben eröffnet. Sie steht unter dem Motto „Leben im Sterben“ und widmet sich den seelsorglichen, ethischen und medizinischen Aspekten einer menschenwürdigen Sterbebegleitung sowie den Möglichkeiten der Hospiz- und Palliativversorgung.

Beim Eröffnungsgottesdienst im Augsburger Dom sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm, in seiner thematischen Einführung: „,Leben im Sterben‘ ist ein Thema, das in die Mitte der Gesellschaft gehört. Die Sorge um Schwerkranke und Sterbende geht uns alle an. Auch als Kirchen möchten wir hierbei Verantwortung tragen.“ Die Kirchen würden mit diesem Thema einer Kernüberzeugung des christlichen Glaubens Ausdruck verleihen: „Der Mensch ist in jeder Phase seines Lebens von Gott angenommen. Weder Tod noch Leben kann uns trennen von der Liebe Gottes in Christus.“ Daraus folge, Kranken und ihren Angehörigen in ihrer herausfordernden Situation beizustehen: „Wo Menschen existenzielles Leid erfahren wissen wir: Gott ist nahe – gerade dann.“

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, erinnerte in seiner Predigt an die Erfahrungen der Corona-Pandemie: „Wir denken an die vielen Verstorbenen der Pandemie weltweit und in unserem persönlichen Umfeld … Täglich sterben Menschen, auch unabhängig von Corona, und sie sind alle betroffen von den Einschränkungen auf den Palliativ- und Hospizstationen, in den Heimen und zu Hause“, so Bischof Bätzing. Gesellschaftlich habe das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum assistierten Suizid die Debatte um ein selbstbestimmtes Sterben neu aufflammen lassen: „Die Politik ist gefragt, ein neues Gesetz zu schaffen. Ich sehe dies mit großer Sorge, denn für mich ist hier ganz deutlich die Gefahr eines Dammbruchs gegeben, wenn eine Legalisierung der Beihilfe zur Selbsttötung möglich wird, denn der Druck auf alte und kranke Menschen wird mit der Zeit wachsen. Seinem Leben selbst ein Ende zu setzen, entspricht nicht dem christlichen Menschenbild.“ Jeder Mensch behalte in jeder Phase des Lebens seine Würde, unabhängig von seiner Verfassung, seiner Schaffenskraft oder seiner Gesundheit. „Wer unheilbar krank ist, verdient die bestmögliche Fürsorge und Pflege.“

Auf eine gute Hospiz- und Palliativversorgung ging auch der evangelische Regionalbischof Axel Piper ein: „Die Sorge um die Menschen am Rand der Gesellschaft, um die Kranken und die Sterbenden, hat das Leben und die Botschaft Jesu ausgemacht. Mit der Palliativ- und Hospizbegleitung und vor allem auch der thematischen Auseinandersetzung gerade jetzt zeigen wir als Kirchen, wie wichtig dieses Thema ist. Wenn ich Menschen begegne, die im Sterben sind, lassen sie mich oft viel von ihrer eigenen Glaubenserfahrung wissen, sodass ich viel von der Nähe Gottes in solchen Momenten spüren kann. Sterben ist der Ernstfall des Glaubens. Und zum Glauben gehört die Begegnung. Gehört das Gespräch. Gehört, dass wir Zweifel und Hoffnung, Erfahrung und Fragen teilen können.“

Der Bischof von Augsburg, Dr. Bertram Meier, hob als Gastgeber im Augsburger Dom hervor, dass Sterben ein Teil des Lebens sei: „Die letzte Wegstrecke menschenwürdig und begleitet zu gestalten, darum geht es in der diesjährigen Woche für das Leben, die wiederum im ökumenischen Schulterschluss veranstaltet wird. Mit Gottesdiensten und Aktionen wollen die Christen die Kultur des Lebens, das immer Geschenk ist, fördern.“

Wie in den vergangenen Jahren war die Eröffnung der Woche für das Leben von einer thematischen Podiumsdiskussion geprägt, die diesmal – coronabedingt – als Videokonferenz stattfinden musste. Der Bayerische Staatsminister für Pflege und Gesundheit, Klaus Holetschek, würdigte in seinem Grußwort, dass die Woche für das Leben sich für schwerstkranke und sterbende Menschen stark mache. „Jedem muss ein Leben in Würde und möglichst ohne Schmerzen bis zuletzt ermöglicht werden. Deshalb setzt Bayern auf einen weiteren Ausbau der Palliativ- und Hospizversorgung. Als christlich geprägte Gesellschaft dürfen wir nicht zulassen, dass Menschen den Suizid als einzigen Ausweg sehen. Wir brauchen vielmehr eine Kultur des Lebens, des Hinschauens und der Hinwendung zum kranken und sterbenden Menschen.“

In der von der Journalistin Ursula Heller moderierten Debatte erinnerte der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebundes, Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery, an die doppelte Aufgabe der Ärzte: „Sterben zu verhindern, wo äußere Einflüsse zu vorzeitigem Tod führen; und Sterben zu erleichtern, wo es der natürliche Abschluss des Lebens ist.“ Den Sterbeprozess müssten, könnten und wollten Ärzte kompetent begleiten: „Nicht Hilfe zum Sterben, sondern Hilfe beim Sterben ist unsere Verpflichtung. Tötung auf Verlangen ist allen Menschen verboten, und es gehört nicht zu unseren Aufgaben, ärztliche Sterbehilfe durch die Hintertür des ärztlich assistierten Suizids zu leisten. Das Bundesverfassungsgericht irrt, wenn es die menschliche Selbstbestimmung derart überhöht, dass sie sogar die Abschaffung ihrer selbst miteinschließt. Palliativmedizin und Hospizarbeit sind wirksame Mittel zur verantwortlichen Sterbebegleitung.“ Nicht der schnelle Tod, sondern das sanft begleitete Sterben an der Hand der Familie und eines Arztes seien ein würdiger Abschluss des Lebens.

Prof. Dr. Claudia Bausewein, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, würdigte die Entwicklung der Hospiz- und Palliativversorgung. „Trotzdem bedarf es weiterer Anstrengungen, dass alle Menschen, zum Beispiel auch solche, die keine Krebserkrankung haben und eine spezielle Unterstützung bei fortgeschrittener Erkrankung und am Lebensende brauchen, diese auch erhalten.“ In der Hospiz- und Palliativversorgung sei die Arbeit im multiprofessionellen Team wesentlich, um den vielfältigen Bedürfnissen von Patientinnen und Patienten und ihrer Angehörigen gerecht zu werden: „Dazu gehören neben Ärzten, Pflegenden, Sozialarbeitern und Therapeuten auch Seelsorgende, die die spirituellen und existentiellen Belange der Betroffenen besonders im Blick haben“, so Prof. Bausewein. Mit den Möglichkeiten der Hospiz- und Palliativversorgung könne die Lebensqualität vieler Menschen in der letzten Lebensphase durch Linderung von belastenden Symptomen, aber auch von Sorgen und Ängsten deutlich verbessert werden.

Prof. Dr. Traugott Roser vom Lehrstuhl für Praktische Theologie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster erinnerte auf dem Podium daran, dass die Kirchen viel in der Corona-Pandemie gelernt hätten, vor allem wie sehr Menschen in den Gesundheitsberufen bereit seien, Kranke und Sterbende spirituell zu begleiten. „Das sollten wir verstärken und von Anfang an in die Ausbildungen Grundlagen spiritueller Begleitung mit aufnehmen. Vor allem bedeutet das aber, dass Krankenversorgung und vor allem Sterbebegleitung Zeit und mitmenschliche Qualität brauchen und nicht – aus ökonomischen Gründen – immer mehr verdichtet werden dürfen. Die Abrechnung nach Fallpauschalen hat sich meines Erachtens als Irrweg erwiesen, wenn in die Pauschalen nicht auch die Begleitung von Mensch zu Mensch eingerechnet wird“, so Prof. Roser.

Die theologische Komponente des Leidens und der menschlichen Begleitung hob Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger (Augsburg) hervor. „Leid, Krankheit und Tod gehören unentrinnbar tief hinein in unsere menschliche Existenz. Trotz der phantastischen Möglichkeiten und Aussichten, die uns die moderne Medizin verheißt, ist uns manches fraglich geworden. Vieles zeigt die Kehrseite der wissenschaftlichen Entwicklung, die wachsende Ängste in den Menschen entstehen lässt“, so Weihbischof Losinger. Mit Blick auf die Debatte um den assistierten Suizid stellte er fest: „Wir wenden uns gegen ein Ärztebild, das sich vom Heiler zum Vollstrecker wandelt. Darum stemmen wir uns vehement gegen Tötung auf Verlangen und organisierte Sterbehilfe. Hinter der Theorie vom freiverantwortlichen Suizid steht allermeist nicht autonome Freiheit, sondern ein Hilferuf an die Gesellschaft. Gute Pflege, professionelle Palliativversorgung und Ausbau der Hospizidee sind die passenden Instrumente. Unsere Aufgabe ist Hilfe zum Leben, nicht Sterbehilfe!“

Hinweise:

Die thematische Einführung von Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm und die Predigt von Bischof Dr. Georg Bätzing mit Sperrfrist können per E-Mail an presse@ekd.de angefordert werden. Zudem stehen diese nach Ablauf der Sperrfrist auf www.dbk.de und www.ekd.de zur Verfügung.

Weitere Informationen zur Woche für das Leben sowie der Livestream des ökumenischen Gottesdienstes stehen unter www.woche-fuer-das-leben.de bereit.

Vom Gottesdienst und von der thematischen Veranstaltung sind im Anschluss unter https://kirchencloud.ekd.de/index.php/s/qOhthHYojckNe0K (Passwort: wfdl2021) kostenfreie Pressefotos verfügbar. Bitte beachten Sie das Copyright: Schnall/Bistum Augsburg.

Hannover, 16. April 2021

Pressestelle der EKD

Annika Lukas

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SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach: Lage an den Schulen brenzlig, niedrigere Grenzwerte nötig – Warnung an die Wirtschaft

16.04.2021 – 20:20

PHOENIX

SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach: Lage an den Schulen brenzlig, niedrigere Grenzwerte nötig – Warnung an die Wirtschaft


















Bonn (ots)

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sieht den für Schulen im neuen Infektionsschutzgesetz vorgesehenen Schwellenwert von 200 als zu hoch an, ab dem dann Präsenzunterricht verboten ist. „Ich halte die Situation an den Schulen für so brenzlig, dass das Ganze begrenzt werden müsste auf Inzidenzen unter 100“, sagte Lauterbach im Fernsehsender phoenix (Freitag, 16. April). Trotz der vorgesehenen Tests müsse man mit einer starken Verbreitung des Corona-Virus an Schulen und in den Familien rechnen. „Eltern gehen massiv ins Risiko“, so der SPD-Politiker. Schließlich sei in der dritten Welle neu, dass sich auch viele Jüngere ansteckten und an der Krankheit versterben könnten. Lauterbach plädierte dafür, das Lehrpersonal vorrangig zu impfen. „Selbstverständlich müssen die Lehrer und Erzieher geimpft werden, sonst ist die Teilnahme am Unterricht zu gefährlich.“

Deutliche Worte richtete Lauterbach an die Wirtschaft, die man stärker in den Fokus nehmen müsse, denn zahlreiche Infektionen würden am Arbeitsplatz stattfinden. „Die Betriebe haben sich bislang zu wenig an der Pandemie-Bekämpfung beteiligt. Wir werden sie stärker herannehmen müssen.“ Sowohl eine FFP2-Maskenpflicht am Arbeitsplatz sowie häufigeres Testen hielt der SPD-Gesundheitsexperte für sinnvoll. „Wir haben uns viel zu lange von den Betrieben sagen lassen, was alles nicht geht“, machte Lauterbach Druck und warnte schließlich: „Das wird zum Schluss darauf hinauslaufen, dass uns nichts anderes übrigbleibt wie in Irland, wo man die Betriebe dicht machen musste.“

Die in der Politik umstrittene Ausgangssperre befürwortete Lauterbach nochmals mit Nachdruck. Studien zeigten, dass die Ansteckungen durch diese Maßnahme um 15 Prozent sinken würden. „Das wird alleine nicht ausreichen, aber ohne würde es sehr schwer, die Inzidenz unter 100 zu bekommen.“

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SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach: Lage an den Schulen brenzlig, niedrigere Grenzwerte nötig – Warnung an die Wirtschaft


















Bonn (ots)

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sieht den für Schulen im neuen Infektionsschutzgesetz vorgesehenen Schwellenwert von 200 als zu hoch an, ab dem dann Präsenzunterricht verboten ist. „Ich halte die Situation an den Schulen für so brenzlig, dass das Ganze begrenzt werden müsste auf Inzidenzen unter 100“, sagte Lauterbach im Fernsehsender phoenix (Freitag, 16. April). Trotz der vorgesehenen Tests müsse man mit einer starken Verbreitung des Corona-Virus an Schulen und in den Familien rechnen. „Eltern gehen massiv ins Risiko“, so der SPD-Politiker. Schließlich sei in der dritten Welle neu, dass sich auch viele Jüngere ansteckten und an der Krankheit versterben könnten. Lauterbach plädierte dafür, das Lehrpersonal vorrangig zu impfen. „Selbstverständlich müssen die Lehrer und Erzieher geimpft werden, sonst ist die Teilnahme am Unterricht zu gefährlich.“

Deutliche Worte richtete Lauterbach an die Wirtschaft, die man stärker in den Fokus nehmen müsse, denn zahlreiche Infektionen würden am Arbeitsplatz stattfinden. „Die Betriebe haben sich bislang zu wenig an der Pandemie-Bekämpfung beteiligt. Wir werden sie stärker herannehmen müssen.“ Sowohl eine FFP2-Maskenpflicht am Arbeitsplatz sowie häufigeres Testen hielt der SPD-Gesundheitsexperte für sinnvoll. „Wir haben uns viel zu lange von den Betrieben sagen lassen, was alles nicht geht“, machte Lauterbach Druck und warnte schließlich: „Das wird zum Schluss darauf hinauslaufen, dass uns nichts anderes übrigbleibt wie in Irland, wo man die Betriebe dicht machen musste.“

Die in der Politik umstrittene Ausgangssperre befürwortete Lauterbach nochmals mit Nachdruck. Studien zeigten, dass die Ansteckungen durch diese Maßnahme um 15 Prozent sinken würden. „Das wird alleine nicht ausreichen, aber ohne würde es sehr schwer, die Inzidenz unter 100 zu bekommen.“

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SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach: Lage an den Schulen brenzlig, niedrigere Grenzwerte nötig – Warnung an die Wirtschaft


















Bonn (ots)

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sieht den für Schulen im neuen Infektionsschutzgesetz vorgesehenen Schwellenwert von 200 als zu hoch an, ab dem dann Präsenzunterricht verboten ist. „Ich halte die Situation an den Schulen für so brenzlig, dass das Ganze begrenzt werden müsste auf Inzidenzen unter 100“, sagte Lauterbach im Fernsehsender phoenix (Freitag, 16. April). Trotz der vorgesehenen Tests müsse man mit einer starken Verbreitung des Corona-Virus an Schulen und in den Familien rechnen. „Eltern gehen massiv ins Risiko“, so der SPD-Politiker. Schließlich sei in der dritten Welle neu, dass sich auch viele Jüngere ansteckten und an der Krankheit versterben könnten. Lauterbach plädierte dafür, das Lehrpersonal vorrangig zu impfen. „Selbstverständlich müssen die Lehrer und Erzieher geimpft werden, sonst ist die Teilnahme am Unterricht zu gefährlich.“

Deutliche Worte richtete Lauterbach an die Wirtschaft, die man stärker in den Fokus nehmen müsse, denn zahlreiche Infektionen würden am Arbeitsplatz stattfinden. „Die Betriebe haben sich bislang zu wenig an der Pandemie-Bekämpfung beteiligt. Wir werden sie stärker herannehmen müssen.“ Sowohl eine FFP2-Maskenpflicht am Arbeitsplatz sowie häufigeres Testen hielt der SPD-Gesundheitsexperte für sinnvoll. „Wir haben uns viel zu lange von den Betrieben sagen lassen, was alles nicht geht“, machte Lauterbach Druck und warnte schließlich: „Das wird zum Schluss darauf hinauslaufen, dass uns nichts anderes übrigbleibt wie in Irland, wo man die Betriebe dicht machen musste.“

Die in der Politik umstrittene Ausgangssperre befürwortete Lauterbach nochmals mit Nachdruck. Studien zeigten, dass die Ansteckungen durch diese Maßnahme um 15 Prozent sinken würden. „Das wird alleine nicht ausreichen, aber ohne würde es sehr schwer, die Inzidenz unter 100 zu bekommen.“

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„Leben im Sterben“/Ökumenische Woche für das Leben in Augsburg eröffnet


















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Mit einem ökumenischen Gottesdienst haben die evangelische und katholische Kirche heute (17. April 2021) in Augsburg die Woche für das Leben eröffnet. Sie steht unter dem Motto „Leben im Sterben“ und widmet sich den seelsorglichen, ethischen und medizinischen Aspekten einer menschenwürdigen Sterbebegleitung sowie den Möglichkeiten der Hospiz- und Palliativversorgung.

Beim Eröffnungsgottesdienst im Augsburger Dom sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm, in seiner thematischen Einführung: „,Leben im Sterben‘ ist ein Thema, das in die Mitte der Gesellschaft gehört. Die Sorge um Schwerkranke und Sterbende geht uns alle an. Auch als Kirchen möchten wir hierbei Verantwortung tragen.“ Die Kirchen würden mit diesem Thema einer Kernüberzeugung des christlichen Glaubens Ausdruck verleihen: „Der Mensch ist in jeder Phase seines Lebens von Gott angenommen. Weder Tod noch Leben kann uns trennen von der Liebe Gottes in Christus.“ Daraus folge, Kranken und ihren Angehörigen in ihrer herausfordernden Situation beizustehen: „Wo Menschen existenzielles Leid erfahren wissen wir: Gott ist nahe – gerade dann.“

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, erinnerte in seiner Predigt an die Erfahrungen der Corona-Pandemie: „Wir denken an die vielen Verstorbenen der Pandemie weltweit und in unserem persönlichen Umfeld … Täglich sterben Menschen, auch unabhängig von Corona, und sie sind alle betroffen von den Einschränkungen auf den Palliativ- und Hospizstationen, in den Heimen und zu Hause“, so Bischof Bätzing. Gesellschaftlich habe das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum assistierten Suizid die Debatte um ein selbstbestimmtes Sterben neu aufflammen lassen: „Die Politik ist gefragt, ein neues Gesetz zu schaffen. Ich sehe dies mit großer Sorge, denn für mich ist hier ganz deutlich die Gefahr eines Dammbruchs gegeben, wenn eine Legalisierung der Beihilfe zur Selbsttötung möglich wird, denn der Druck auf alte und kranke Menschen wird mit der Zeit wachsen. Seinem Leben selbst ein Ende zu setzen, entspricht nicht dem christlichen Menschenbild.“ Jeder Mensch behalte in jeder Phase des Lebens seine Würde, unabhängig von seiner Verfassung, seiner Schaffenskraft oder seiner Gesundheit. „Wer unheilbar krank ist, verdient die bestmögliche Fürsorge und Pflege.“

Auf eine gute Hospiz- und Palliativversorgung ging auch der evangelische Regionalbischof Axel Piper ein: „Die Sorge um die Menschen am Rand der Gesellschaft, um die Kranken und die Sterbenden, hat das Leben und die Botschaft Jesu ausgemacht. Mit der Palliativ- und Hospizbegleitung und vor allem auch der thematischen Auseinandersetzung gerade jetzt zeigen wir als Kirchen, wie wichtig dieses Thema ist. Wenn ich Menschen begegne, die im Sterben sind, lassen sie mich oft viel von ihrer eigenen Glaubenserfahrung wissen, sodass ich viel von der Nähe Gottes in solchen Momenten spüren kann. Sterben ist der Ernstfall des Glaubens. Und zum Glauben gehört die Begegnung. Gehört das Gespräch. Gehört, dass wir Zweifel und Hoffnung, Erfahrung und Fragen teilen können.“

Der Bischof von Augsburg, Dr. Bertram Meier, hob als Gastgeber im Augsburger Dom hervor, dass Sterben ein Teil des Lebens sei: „Die letzte Wegstrecke menschenwürdig und begleitet zu gestalten, darum geht es in der diesjährigen Woche für das Leben, die wiederum im ökumenischen Schulterschluss veranstaltet wird. Mit Gottesdiensten und Aktionen wollen die Christen die Kultur des Lebens, das immer Geschenk ist, fördern.“

Wie in den vergangenen Jahren war die Eröffnung der Woche für das Leben von einer thematischen Podiumsdiskussion geprägt, die diesmal – coronabedingt – als Videokonferenz stattfinden musste. Der Bayerische Staatsminister für Pflege und Gesundheit, Klaus Holetschek, würdigte in seinem Grußwort, dass die Woche für das Leben sich für schwerstkranke und sterbende Menschen stark mache. „Jedem muss ein Leben in Würde und möglichst ohne Schmerzen bis zuletzt ermöglicht werden. Deshalb setzt Bayern auf einen weiteren Ausbau der Palliativ- und Hospizversorgung. Als christlich geprägte Gesellschaft dürfen wir nicht zulassen, dass Menschen den Suizid als einzigen Ausweg sehen. Wir brauchen vielmehr eine Kultur des Lebens, des Hinschauens und der Hinwendung zum kranken und sterbenden Menschen.“

In der von der Journalistin Ursula Heller moderierten Debatte erinnerte der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebundes, Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery, an die doppelte Aufgabe der Ärzte: „Sterben zu verhindern, wo äußere Einflüsse zu vorzeitigem Tod führen; und Sterben zu erleichtern, wo es der natürliche Abschluss des Lebens ist.“ Den Sterbeprozess müssten, könnten und wollten Ärzte kompetent begleiten: „Nicht Hilfe zum Sterben, sondern Hilfe beim Sterben ist unsere Verpflichtung. Tötung auf Verlangen ist allen Menschen verboten, und es gehört nicht zu unseren Aufgaben, ärztliche Sterbehilfe durch die Hintertür des ärztlich assistierten Suizids zu leisten. Das Bundesverfassungsgericht irrt, wenn es die menschliche Selbstbestimmung derart überhöht, dass sie sogar die Abschaffung ihrer selbst miteinschließt. Palliativmedizin und Hospizarbeit sind wirksame Mittel zur verantwortlichen Sterbebegleitung.“ Nicht der schnelle Tod, sondern das sanft begleitete Sterben an der Hand der Familie und eines Arztes seien ein würdiger Abschluss des Lebens.

Prof. Dr. Claudia Bausewein, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, würdigte die Entwicklung der Hospiz- und Palliativversorgung. „Trotzdem bedarf es weiterer Anstrengungen, dass alle Menschen, zum Beispiel auch solche, die keine Krebserkrankung haben und eine spezielle Unterstützung bei fortgeschrittener Erkrankung und am Lebensende brauchen, diese auch erhalten.“ In der Hospiz- und Palliativversorgung sei die Arbeit im multiprofessionellen Team wesentlich, um den vielfältigen Bedürfnissen von Patientinnen und Patienten und ihrer Angehörigen gerecht zu werden: „Dazu gehören neben Ärzten, Pflegenden, Sozialarbeitern und Therapeuten auch Seelsorgende, die die spirituellen und existentiellen Belange der Betroffenen besonders im Blick haben“, so Prof. Bausewein. Mit den Möglichkeiten der Hospiz- und Palliativversorgung könne die Lebensqualität vieler Menschen in der letzten Lebensphase durch Linderung von belastenden Symptomen, aber auch von Sorgen und Ängsten deutlich verbessert werden.

Prof. Dr. Traugott Roser vom Lehrstuhl für Praktische Theologie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster erinnerte auf dem Podium daran, dass die Kirchen viel in der Corona-Pandemie gelernt hätten, vor allem wie sehr Menschen in den Gesundheitsberufen bereit seien, Kranke und Sterbende spirituell zu begleiten. „Das sollten wir verstärken und von Anfang an in die Ausbildungen Grundlagen spiritueller Begleitung mit aufnehmen. Vor allem bedeutet das aber, dass Krankenversorgung und vor allem Sterbebegleitung Zeit und mitmenschliche Qualität brauchen und nicht – aus ökonomischen Gründen – immer mehr verdichtet werden dürfen. Die Abrechnung nach Fallpauschalen hat sich meines Erachtens als Irrweg erwiesen, wenn in die Pauschalen nicht auch die Begleitung von Mensch zu Mensch eingerechnet wird“, so Prof. Roser.

Die theologische Komponente des Leidens und der menschlichen Begleitung hob Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger (Augsburg) hervor. „Leid, Krankheit und Tod gehören unentrinnbar tief hinein in unsere menschliche Existenz. Trotz der phantastischen Möglichkeiten und Aussichten, die uns die moderne Medizin verheißt, ist uns manches fraglich geworden. Vieles zeigt die Kehrseite der wissenschaftlichen Entwicklung, die wachsende Ängste in den Menschen entstehen lässt“, so Weihbischof Losinger. Mit Blick auf die Debatte um den assistierten Suizid stellte er fest: „Wir wenden uns gegen ein Ärztebild, das sich vom Heiler zum Vollstrecker wandelt. Darum stemmen wir uns vehement gegen Tötung auf Verlangen und organisierte Sterbehilfe. Hinter der Theorie vom freiverantwortlichen Suizid steht allermeist nicht autonome Freiheit, sondern ein Hilferuf an die Gesellschaft. Gute Pflege, professionelle Palliativversorgung und Ausbau der Hospizidee sind die passenden Instrumente. Unsere Aufgabe ist Hilfe zum Leben, nicht Sterbehilfe!“

Hinweise:

Die thematische Einführung von Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm und die Predigt von Bischof Dr. Georg Bätzing mit Sperrfrist können per E-Mail an presse@ekd.de angefordert werden. Zudem stehen diese nach Ablauf der Sperrfrist auf www.dbk.de und www.ekd.de zur Verfügung.

Weitere Informationen zur Woche für das Leben sowie der Livestream des ökumenischen Gottesdienstes stehen unter www.woche-fuer-das-leben.de bereit.

Vom Gottesdienst und von der thematischen Veranstaltung sind im Anschluss unter https://kirchencloud.ekd.de/index.php/s/qOhthHYojckNe0K (Passwort: wfdl2021) kostenfreie Pressefotos verfügbar. Bitte beachten Sie das Copyright: Schnall/Bistum Augsburg.

Hannover, 16. April 2021

Pressestelle der EKD

Annika Lukas

Diese Pressemitteilung wird von den Pressestellen der Deutschen Bischofskonferenz, der EKD, des Bistums Augsburg und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern zeitgleich verschickt. Mehrfachzusendungen bitten wir zu entschuldigen.

Pressekontakt:

Carsten Splitt
Evangelische Kirche in Deutschland
Pressestelle
Stabsstelle Kommunikation
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 – 2796 – 269
E-Mail: presse@ekd.de

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SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach: Lage an den Schulen brenzlig, niedrigere Grenzwerte nötig – Warnung an die Wirtschaft

16.04.2021 – 20:20

PHOENIX

SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach: Lage an den Schulen brenzlig, niedrigere Grenzwerte nötig – Warnung an die Wirtschaft


















Bonn (ots)

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sieht den für Schulen im neuen Infektionsschutzgesetz vorgesehenen Schwellenwert von 200 als zu hoch an, ab dem dann Präsenzunterricht verboten ist. „Ich halte die Situation an den Schulen für so brenzlig, dass das Ganze begrenzt werden müsste auf Inzidenzen unter 100“, sagte Lauterbach im Fernsehsender phoenix (Freitag, 16. April). Trotz der vorgesehenen Tests müsse man mit einer starken Verbreitung des Corona-Virus an Schulen und in den Familien rechnen. „Eltern gehen massiv ins Risiko“, so der SPD-Politiker. Schließlich sei in der dritten Welle neu, dass sich auch viele Jüngere ansteckten und an der Krankheit versterben könnten. Lauterbach plädierte dafür, das Lehrpersonal vorrangig zu impfen. „Selbstverständlich müssen die Lehrer und Erzieher geimpft werden, sonst ist die Teilnahme am Unterricht zu gefährlich.“

Deutliche Worte richtete Lauterbach an die Wirtschaft, die man stärker in den Fokus nehmen müsse, denn zahlreiche Infektionen würden am Arbeitsplatz stattfinden. „Die Betriebe haben sich bislang zu wenig an der Pandemie-Bekämpfung beteiligt. Wir werden sie stärker herannehmen müssen.“ Sowohl eine FFP2-Maskenpflicht am Arbeitsplatz sowie häufigeres Testen hielt der SPD-Gesundheitsexperte für sinnvoll. „Wir haben uns viel zu lange von den Betrieben sagen lassen, was alles nicht geht“, machte Lauterbach Druck und warnte schließlich: „Das wird zum Schluss darauf hinauslaufen, dass uns nichts anderes übrigbleibt wie in Irland, wo man die Betriebe dicht machen musste.“

Die in der Politik umstrittene Ausgangssperre befürwortete Lauterbach nochmals mit Nachdruck. Studien zeigten, dass die Ansteckungen durch diese Maßnahme um 15 Prozent sinken würden. „Das wird alleine nicht ausreichen, aber ohne würde es sehr schwer, die Inzidenz unter 100 zu bekommen.“

Pressekontakt:

phoenix-Kommunikation
Telefon: 0228 / 9584 192
kommunikation@phoenix.de
Twitter.com: phoenix_de

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SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach: Lage an den Schulen brenzlig, niedrigere Grenzwerte nötig – Warnung an die Wirtschaft

16.04.2021 – 20:20

PHOENIX

SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach: Lage an den Schulen brenzlig, niedrigere Grenzwerte nötig – Warnung an die Wirtschaft


















Bonn (ots)

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sieht den für Schulen im neuen Infektionsschutzgesetz vorgesehenen Schwellenwert von 200 als zu hoch an, ab dem dann Präsenzunterricht verboten ist. „Ich halte die Situation an den Schulen für so brenzlig, dass das Ganze begrenzt werden müsste auf Inzidenzen unter 100“, sagte Lauterbach im Fernsehsender phoenix (Freitag, 16. April). Trotz der vorgesehenen Tests müsse man mit einer starken Verbreitung des Corona-Virus an Schulen und in den Familien rechnen. „Eltern gehen massiv ins Risiko“, so der SPD-Politiker. Schließlich sei in der dritten Welle neu, dass sich auch viele Jüngere ansteckten und an der Krankheit versterben könnten. Lauterbach plädierte dafür, das Lehrpersonal vorrangig zu impfen. „Selbstverständlich müssen die Lehrer und Erzieher geimpft werden, sonst ist die Teilnahme am Unterricht zu gefährlich.“

Deutliche Worte richtete Lauterbach an die Wirtschaft, die man stärker in den Fokus nehmen müsse, denn zahlreiche Infektionen würden am Arbeitsplatz stattfinden. „Die Betriebe haben sich bislang zu wenig an der Pandemie-Bekämpfung beteiligt. Wir werden sie stärker herannehmen müssen.“ Sowohl eine FFP2-Maskenpflicht am Arbeitsplatz sowie häufigeres Testen hielt der SPD-Gesundheitsexperte für sinnvoll. „Wir haben uns viel zu lange von den Betrieben sagen lassen, was alles nicht geht“, machte Lauterbach Druck und warnte schließlich: „Das wird zum Schluss darauf hinauslaufen, dass uns nichts anderes übrigbleibt wie in Irland, wo man die Betriebe dicht machen musste.“

Die in der Politik umstrittene Ausgangssperre befürwortete Lauterbach nochmals mit Nachdruck. Studien zeigten, dass die Ansteckungen durch diese Maßnahme um 15 Prozent sinken würden. „Das wird alleine nicht ausreichen, aber ohne würde es sehr schwer, die Inzidenz unter 100 zu bekommen.“

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kommunikation@phoenix.de
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RTL/ntv Trendbarometer: 40 Prozent der Bundesbürger glauben, dass das Ringen um die Kanzlerkandidatur dem Ansehen der Union schadet

16.04.2021 – 15:34

RTL News

RTL/ntv Trendbarometer: 40 Prozent der Bundesbürger glauben, dass das Ringen um die Kanzlerkandidatur dem Ansehen der Union schadet


















Köln (ots)

Das Ringen um die Kanzlerkandidatur in der Union geht weiter. Wird dieser Wettbewerb zwischen Markus Söder und Armin Laschet dem Ansehen der CDU/CSU schaden? Ja, sagen 40 Prozent der Bundesbürger in einem aktuellen RTL/ntv Trendbarometer. Eine Mehrheit von 55 Prozent geht hingegen nicht davon aus, dass das Ringen der beiden Bewerber um das Amt des Kanzlerkandidaten für die Union von Nachteil sein wird.

Von den Anhängern der CDU/CSU meint lediglich ein knappes Drittel der Befragten (32 Prozent), dass der Wettbewerb zwischen Söder und Laschet der Union schaden wird, während zwei Drittel (67 Prozent) dies nicht glauben. Bei den Anhängern der SPD, den Grünen, der Linke sowie der FDP sind die Meinungen ausgeglichen: Bei der SPD geben 48 Prozent an, dass der Wettbewerb der Union schaden wird, 49 Prozent geben an, dass der Wettbewerb der Union nicht schaden wird. Bei den Grünen glauben 46 Prozent an einen Image-Schaden, wohingegen 48 Prozent das nicht glauben. Unter den Anhängern der Linke geben 47 Prozent der Befragten an, dass das Ringen zwischen Söder und Laschet dem Ansehen der Union schadet, während 52 Prozent dies verneinen. Bei der FDP verteilen sich die Meinungen genau auf 50 und 50 Prozent. Lediglich von den Anhängern der AfD spricht sich eine größere Mehrheit (59 Prozent) dafür aus, dass das Ringen um die Kanzlerkandidatur dem Ansehen der Union schadet, während 37 Prozent das nicht so sehen.

Die Meldungen sind mit der Quellenangabe RTL/ntv-Trendbarometer frei zur Veröffentlichung.

Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL vom 14. bis 15. April 2021 erhoben. Datenbasis: 1.009 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: + / – 3 Prozentpunkte.

Pressekontakt:

Michelle Wilbois
Volontärin Kommunikation & PR
Information/Sport
Tel: +49 221 456-74105
E-Mail: michelle.wilbois@mediengruppe-rtl.de

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RTL/ntv Trendbarometer: 40 Prozent der Bundesbürger glauben, dass das Ringen um die Kanzlerkandidatur dem Ansehen der Union schadet

16.04.2021 – 15:34

RTL News

RTL/ntv Trendbarometer: 40 Prozent der Bundesbürger glauben, dass das Ringen um die Kanzlerkandidatur dem Ansehen der Union schadet


















Köln (ots)

Das Ringen um die Kanzlerkandidatur in der Union geht weiter. Wird dieser Wettbewerb zwischen Markus Söder und Armin Laschet dem Ansehen der CDU/CSU schaden? Ja, sagen 40 Prozent der Bundesbürger in einem aktuellen RTL/ntv Trendbarometer. Eine Mehrheit von 55 Prozent geht hingegen nicht davon aus, dass das Ringen der beiden Bewerber um das Amt des Kanzlerkandidaten für die Union von Nachteil sein wird.

Von den Anhängern der CDU/CSU meint lediglich ein knappes Drittel der Befragten (32 Prozent), dass der Wettbewerb zwischen Söder und Laschet der Union schaden wird, während zwei Drittel (67 Prozent) dies nicht glauben. Bei den Anhängern der SPD, den Grünen, der Linke sowie der FDP sind die Meinungen ausgeglichen: Bei der SPD geben 48 Prozent an, dass der Wettbewerb der Union schaden wird, 49 Prozent geben an, dass der Wettbewerb der Union nicht schaden wird. Bei den Grünen glauben 46 Prozent an einen Image-Schaden, wohingegen 48 Prozent das nicht glauben. Unter den Anhängern der Linke geben 47 Prozent der Befragten an, dass das Ringen zwischen Söder und Laschet dem Ansehen der Union schadet, während 52 Prozent dies verneinen. Bei der FDP verteilen sich die Meinungen genau auf 50 und 50 Prozent. Lediglich von den Anhängern der AfD spricht sich eine größere Mehrheit (59 Prozent) dafür aus, dass das Ringen um die Kanzlerkandidatur dem Ansehen der Union schadet, während 37 Prozent das nicht so sehen.

Die Meldungen sind mit der Quellenangabe RTL/ntv-Trendbarometer frei zur Veröffentlichung.

Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL vom 14. bis 15. April 2021 erhoben. Datenbasis: 1.009 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: + / – 3 Prozentpunkte.

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