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Litsch: Pandemie zeigt, dass Zentralisierung und Spezialisierung von Kliniken weiter notwendig sindWIdO-Auswertungen für den Krankenhaus-Report 2021 machen Verbesserungsbedarf deutlich

30.03.2021 – 11:00

AOK-Bundesverband

Litsch: Pandemie zeigt, dass Zentralisierung und Spezialisierung von Kliniken weiter notwendig sind
WIdO-Auswertungen für den Krankenhaus-Report 2021 machen Verbesserungsbedarf deutlich


















Berlin (ots)

Zentralisierung und Spezialisierung der Krankenhäuser in Deutschland müssen weiter auf der politischen Agenda bleiben – das fordert die AOK vor dem Hintergrund der aktuellen Analysen des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zu den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf die stationäre Versorgung: „Gerade in der Krise zeigt sich der Optimierungsbedarf. Wir brauchen nicht weniger Zentralisierung und Spezialisierung von Kliniken, sondern mehr“, kommentiert Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes, die WIdO-Auswertungen für den Krankenhaus-Report 2021. Sie haben unter anderem gezeigt, dass etwa die Hälfte der Krankenhäuser, die im vergangenen Jahr Covid-19-Fälle behandelt haben, 86 Prozent dieser Fälle versorgte. „Die übrigen Fälle verteilen sich auf viele Krankenhäuser mit oftmals sehr kleinen Fallzahlen, die nicht unbedingt optimal für die Versorgung dieser schweren Erkrankung ausgerüstet sind“, so Litsch.

Auch mit Blick auf die begrenzten personellen Ressourcen sei es notwendig, die stationäre Versorgung in größeren Einheiten zu konzentrieren, betont Litsch: „Es hilft nicht, einfach nur zusätzliche Intensivbetten aufzustellen und den Bestand an Beatmungsgeräten aufzustocken. Der entscheidende und gleichzeitig limitierende Faktor ist das qualifizierte Personal, das die schwer erkrankten Patienten qualitativ hochwertig versorgen und die Geräte richtig bedienen kann. Das war schon vor Corona so, aber die Pandemie wirft aktuell noch einmal ein grelles Schlaglicht auf die hohe Belastung vieler Ärzte und Pflegekräfte und die Personalnot in vielen Kliniken.“ Größere Kliniken könnten kurzfristiger und flexibler die personellen Ressourcen für eine Ausweitung von Intensiv-Kapazitäten bereitstellen. Zudem seien sie eher in der Lage, neben der Versorgung der Covid-19-Patienten auch die „normale“ Versorgung der anderen Patienten aufrecht zu erhalten..

Schnellerer Erkenntnisgewinn bei größeren Patientenzahlen

Auch unter dem Gesichtspunkt der Patientensicherheit sei eine Zentralisierung von Leistungen sinnvoll, erklärte Litsch. Für viele Eingriffe und OPs gibt es wissenschaftliche Belege zum Zusammenhang von hohen Fallzahlen und guten Behandlungsergebnissen. „Es erscheint plausibel, dass eine stärkere Konzentration auch im Hinblick auf zukünftige Pandemiesituationen sinnvoll ist. Denn gerade bei neuen Krankheitsbildern gelingt der Erkenntnisgewinn mit größeren Patientenzahlen pro Haus schneller. Auch der Erfahrungsaustausch unter den Klinikern wird durch eine Konzentration der Fälle auf wenige Krankenhäuser vereinfacht“, so Litsch.

Für die Versorgung der Covid-19-Patienten braucht es aus Sicht der AOK gute, zentral gesteuerte Stufenkonzepte, die die Krankenhäuser entsprechend ihrer Erfahrung „zuschalten“. Dies mache es zugleich leichter, Covid-19-Versorgung und die Versorgung anderer Erkrankungen gut nebeneinander zu organisieren.

Hinweis für die Redaktionen: Die Pressemappe mit allen Informationen zur Pressekonferenz „Krankenhaus-Report 2021“ finden Sie auf www.aok-bv.de.

Ihr Ansprechpartner in der Pressestelle:

Dr. Kai Behrens
Telefon: 030 / 34646-2309
Mobil: 01520 / 1563042
E-Mail: presse@bv.aok.de

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Experten fordern mehr Bildungsgerechtigkeit: Übergangsbegleitung für Schülerinnen und Schüler und schnellere Umsetzung des DigitalPakt Schule

29.03.2021 – 09:20

Netzwerk Digitale Bildung

Experten fordern mehr Bildungsgerechtigkeit: Übergangsbegleitung für Schülerinnen und Schüler und schnellere Umsetzung des DigitalPakt Schule


















Rastatt (ots)

„Weil alle ein Recht auf gute Bildung haben!“ Unter diesem Leitsatz wird das Netzwerk Digitale Bildung am Dienstag, den 30. März ein Positionspapier veröffentlichen. Darin fordern Dr. Sarah Henkelmann, Ottmar Misoph und Edith Laga, ihres Zeichens Experten für Pädagogik und Ausstattung aus dem Netzwerk Digitale Bildung, eine besondere Unterstützung für Schülerinnen und Schüler in Vorschul- und Übertrittsphasen sowie eine schnellere Umsetzung des DigitalPakt Schule. Das sind die zwei wesentlichen Schritte hin zu mehr Chancengerechtigkeit, wenn es um Bildung in Deutschland geht.

Konkret treten die drei Mitglieder der Expertencommunity dafür ein, bundesweit Übergangsbegleitungen einzurichten – von Studierenden, aber auch Erziehern und Pädagogen. Und zwar gleichermaßen für die Vorschul- und die Grundschulkinder der ersten Klassen sowie für die Schülerinnen und Schüler, die in die Haupt-, Mittel- und Realschulen übertreten, also in die Sekundarstufe I übertreten. Ebenso fordern sie, dass das Engagement der Menschen, die dies leisten, entsprechend anerkannt wird.

„Die Nachwirkungen der Schulschließungen werden noch lange zu spüren sein. Deshalb sollten wir alle die kommenden Herausforderungen beherzt angehen und die Schülerinnen und Schüler und ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellen,“ sagt Dr. Sarah Henkelmann, Sprecherin des Netzwerks Digitale Bildung. „Es gilt jetzt eine echte Bildungskluft mit gemeinsamen Anstrengungen zu verhindern.“

Gravierende Lücken aus dem Lockdown schließen

Das Positionspapier warnt vor einer ernsten Situation, die sich für die Grundschulen im Herbst 2021 ergibt.Verursacht wurde dies durch lückenhafte Besuche des Kindergartens und der Vorschule und die daraus entstandenen Lerneinbrüche, sowie die in vielen Landkreisen wegen Personalmangels ausfallende Eingangsuntersuchung und das fehlende Screening an den Grundschulen. Deshalb wissen Lehrkräfte bis zum ersten Schultag nicht, welche Stärken, welche Schwächen oder welchen Förderbedarf die Kinder haben. Da man davon ausgehen kann, dass die Klassengrößen in den Grundschulen ansteigen werden, wird es für Lehrkräfte zur fast unlösbaren Aufgabe, den neuen Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden und ihnen einen positiven Einstieg in ihre Schullaufbahn zu ermöglichen. Auch für Grundschulkinder, die jetzt die erste Klasse besuchen, werden Übergangsbegleitungen gefordert. Diese Kinder kennen Schule nur unter Pandemiebedingungen. Das bedeutet, dass auch hier Lücken entstanden sind, besonders wenn es darum geht, das Lernen an sich zu lernen. Vor einer sehr ähnlichen Herausforderung stünden die Schülerinnen und Schüler, die von der Grundschule in die Sekundarstufe I, sprich in Haupt-, Mittel- oder Realschulen wechseln, heißt es im Positionspapier, weshalb auch für sie besondere Unterstützung eingefordert wird.

In Hamburg wird ein ähnliches Konzept der Schulbegleitung schon länger praktiziert, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein machen sich mit ähnlichen Ansätzen auf den Weg. Dort ist die Idee, dass Studierende dabei helfen sollen, Lernlücken zu füllen und Nachhilfe zu geben. Das Netzwerk Digitale Bildung geht einen Schritt weiter: Bundesweit sollen Übergangsbegleitungen möglichst schnell und unkompliziert die Schülerinnen und Schüler begleiten und die Lehrkräfte unterstützen. Dadurch helfen sie mit, dass Lücken frühzeitig erkannt und gemeinsam rasch geschlossen werden. Diese wichtige Aufgabe könne beispielsweise von Erzieherinnen und Erziehern, Kindergärtnerinnen und Kindergärtnern oder auch von Lehramtsstudierenden erfüllt werden, die so die weitere Schullaufbahn positiv mitgestalten würden.

Digitale Bildung vom ersten Schultag an!

Darüber hinaus fordern die Experten eine schnellere Umsetzung des DigitalPakt Schule, damit die Kinder und Jugendlichen gute Bedingungen vorfinden, um dieses doch sehr herausfordernde Schuljahr zu bestreiten. Denn Chancengerechtigkeit in der Bildung heißt auch, Lernunterschiede auszugleichen. Das sei mit Hilfe digitaler Lernwerkzeuge vor allem in Pandemiezeiten leichter möglich als mit analogen, erklären die Experten im Positionspapier. „Digitale Bildung stärkt vom ersten Schultag an die Medienkompetenz und bildet die wichtigen Zukunftskompetenzen kollaboratives Lernen, Kreativität, Kommunikation und kritisches Denken aus,“ erklärt Dr. Henkelmann.

Deshalb fordern die Experten die beschleunigte Umsetzung des DigitalPakt Schule und der Sofortprogramme. Dazu gehören auch verpflichtende Fortbildungen für Lehrkräfte, in deren Mittelpunkt die Digitalisierung im Rahmen einer zukunftsorientierten Pädagogik steht. Dr. Henkelmann: „Wir stehen hinter dem Anspruch guter Bildung für alle und müssen deshalb jetzt etwas tun. Mit diesen konkreten Forderungen und unserem gesammelten Expertenwissen wollen wir eine positive Veränderung herbeiführen.“

Über das Netzwerk Digitale Bildung

Das Netzwerk Digitale Bildung ist ein Zusammenschluss von Personen unterschiedlicher Expertise, Erfahrungen und Interessen, die sich für zeitgemäßen Unterricht mit digitalen Werkzeugen engagieren. Das garantiert Vielfalt in Perspektiven, Kompetenzen und Herangehensweisen. Getragen wird unsere Mission von verschiedenen Förderern aus der Wirtschaft. Die Inhalte steuern nicht-kommerzielle Kooperationspartner, Pädagoginnen und Pädagogen sowie Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft bei. So bietet das Netzwerk Digitale Bildung konkrete Impulse und Handlungsempfehlungen für alle, die zeitgemäßen Unterricht mit digitalen Werkzeugen gestalten oder die Rahmenbedingungen dafür schaffen wollen. Unsere Informationsangebote richten sich an Lehrkräfte, Schulleitungen, Entscheidungsträger aus Politik, Städten, Kommunen und Gemeinden sowie eine an der Gestaltung von Bildung interessierte Öffentlichkeit. Weitere Informationen: http://www.netzwerk-digitale-bildung.de

Pressekontakt:

Ina Schindler
Projektbüro Netzwerk Digitale Bildung
Im Steingerüst 10
76437 Rastatt
Telefon: +49 (0)172-86609673
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Experten fordern mehr Bildungsgerechtigkeit: Übergangsbegleitung für Schülerinnen und Schüler und schnellere Umsetzung des DigitalPakt Schule

29.03.2021 – 09:20

Netzwerk Digitale Bildung

Experten fordern mehr Bildungsgerechtigkeit: Übergangsbegleitung für Schülerinnen und Schüler und schnellere Umsetzung des DigitalPakt Schule


















Rastatt (ots)

„Weil alle ein Recht auf gute Bildung haben!“ Unter diesem Leitsatz wird das Netzwerk Digitale Bildung am Dienstag, den 30. März ein Positionspapier veröffentlichen. Darin fordern Dr. Sarah Henkelmann, Ottmar Misoph und Edith Laga, ihres Zeichens Experten für Pädagogik und Ausstattung aus dem Netzwerk Digitale Bildung, eine besondere Unterstützung für Schülerinnen und Schüler in Vorschul- und Übertrittsphasen sowie eine schnellere Umsetzung des DigitalPakt Schule. Das sind die zwei wesentlichen Schritte hin zu mehr Chancengerechtigkeit, wenn es um Bildung in Deutschland geht.

Konkret treten die drei Mitglieder der Expertencommunity dafür ein, bundesweit Übergangsbegleitungen einzurichten – von Studierenden, aber auch Erziehern und Pädagogen. Und zwar gleichermaßen für die Vorschul- und die Grundschulkinder der ersten Klassen sowie für die Schülerinnen und Schüler, die in die Haupt-, Mittel- und Realschulen übertreten, also in die Sekundarstufe I übertreten. Ebenso fordern sie, dass das Engagement der Menschen, die dies leisten, entsprechend anerkannt wird.

„Die Nachwirkungen der Schulschließungen werden noch lange zu spüren sein. Deshalb sollten wir alle die kommenden Herausforderungen beherzt angehen und die Schülerinnen und Schüler und ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellen,“ sagt Dr. Sarah Henkelmann, Sprecherin des Netzwerks Digitale Bildung. „Es gilt jetzt eine echte Bildungskluft mit gemeinsamen Anstrengungen zu verhindern.“

Gravierende Lücken aus dem Lockdown schließen

Das Positionspapier warnt vor einer ernsten Situation, die sich für die Grundschulen im Herbst 2021 ergibt.Verursacht wurde dies durch lückenhafte Besuche des Kindergartens und der Vorschule und die daraus entstandenen Lerneinbrüche, sowie die in vielen Landkreisen wegen Personalmangels ausfallende Eingangsuntersuchung und das fehlende Screening an den Grundschulen. Deshalb wissen Lehrkräfte bis zum ersten Schultag nicht, welche Stärken, welche Schwächen oder welchen Förderbedarf die Kinder haben. Da man davon ausgehen kann, dass die Klassengrößen in den Grundschulen ansteigen werden, wird es für Lehrkräfte zur fast unlösbaren Aufgabe, den neuen Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden und ihnen einen positiven Einstieg in ihre Schullaufbahn zu ermöglichen. Auch für Grundschulkinder, die jetzt die erste Klasse besuchen, werden Übergangsbegleitungen gefordert. Diese Kinder kennen Schule nur unter Pandemiebedingungen. Das bedeutet, dass auch hier Lücken entstanden sind, besonders wenn es darum geht, das Lernen an sich zu lernen. Vor einer sehr ähnlichen Herausforderung stünden die Schülerinnen und Schüler, die von der Grundschule in die Sekundarstufe I, sprich in Haupt-, Mittel- oder Realschulen wechseln, heißt es im Positionspapier, weshalb auch für sie besondere Unterstützung eingefordert wird.

In Hamburg wird ein ähnliches Konzept der Schulbegleitung schon länger praktiziert, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein machen sich mit ähnlichen Ansätzen auf den Weg. Dort ist die Idee, dass Studierende dabei helfen sollen, Lernlücken zu füllen und Nachhilfe zu geben. Das Netzwerk Digitale Bildung geht einen Schritt weiter: Bundesweit sollen Übergangsbegleitungen möglichst schnell und unkompliziert die Schülerinnen und Schüler begleiten und die Lehrkräfte unterstützen. Dadurch helfen sie mit, dass Lücken frühzeitig erkannt und gemeinsam rasch geschlossen werden. Diese wichtige Aufgabe könne beispielsweise von Erzieherinnen und Erziehern, Kindergärtnerinnen und Kindergärtnern oder auch von Lehramtsstudierenden erfüllt werden, die so die weitere Schullaufbahn positiv mitgestalten würden.

Digitale Bildung vom ersten Schultag an!

Darüber hinaus fordern die Experten eine schnellere Umsetzung des DigitalPakt Schule, damit die Kinder und Jugendlichen gute Bedingungen vorfinden, um dieses doch sehr herausfordernde Schuljahr zu bestreiten. Denn Chancengerechtigkeit in der Bildung heißt auch, Lernunterschiede auszugleichen. Das sei mit Hilfe digitaler Lernwerkzeuge vor allem in Pandemiezeiten leichter möglich als mit analogen, erklären die Experten im Positionspapier. „Digitale Bildung stärkt vom ersten Schultag an die Medienkompetenz und bildet die wichtigen Zukunftskompetenzen kollaboratives Lernen, Kreativität, Kommunikation und kritisches Denken aus,“ erklärt Dr. Henkelmann.

Deshalb fordern die Experten die beschleunigte Umsetzung des DigitalPakt Schule und der Sofortprogramme. Dazu gehören auch verpflichtende Fortbildungen für Lehrkräfte, in deren Mittelpunkt die Digitalisierung im Rahmen einer zukunftsorientierten Pädagogik steht. Dr. Henkelmann: „Wir stehen hinter dem Anspruch guter Bildung für alle und müssen deshalb jetzt etwas tun. Mit diesen konkreten Forderungen und unserem gesammelten Expertenwissen wollen wir eine positive Veränderung herbeiführen.“

Über das Netzwerk Digitale Bildung

Das Netzwerk Digitale Bildung ist ein Zusammenschluss von Personen unterschiedlicher Expertise, Erfahrungen und Interessen, die sich für zeitgemäßen Unterricht mit digitalen Werkzeugen engagieren. Das garantiert Vielfalt in Perspektiven, Kompetenzen und Herangehensweisen. Getragen wird unsere Mission von verschiedenen Förderern aus der Wirtschaft. Die Inhalte steuern nicht-kommerzielle Kooperationspartner, Pädagoginnen und Pädagogen sowie Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft bei. So bietet das Netzwerk Digitale Bildung konkrete Impulse und Handlungsempfehlungen für alle, die zeitgemäßen Unterricht mit digitalen Werkzeugen gestalten oder die Rahmenbedingungen dafür schaffen wollen. Unsere Informationsangebote richten sich an Lehrkräfte, Schulleitungen, Entscheidungsträger aus Politik, Städten, Kommunen und Gemeinden sowie eine an der Gestaltung von Bildung interessierte Öffentlichkeit. Weitere Informationen: http://www.netzwerk-digitale-bildung.de

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Experten fordern mehr Bildungsgerechtigkeit: Übergangsbegleitung für Schülerinnen und Schüler und schnellere Umsetzung des DigitalPakt Schule

29.03.2021 – 09:20

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Rastatt (ots)

„Weil alle ein Recht auf gute Bildung haben!“ Unter diesem Leitsatz wird das Netzwerk Digitale Bildung am Dienstag, den 30. März ein Positionspapier veröffentlichen. Darin fordern Dr. Sarah Henkelmann, Ottmar Misoph und Edith Laga, ihres Zeichens Experten für Pädagogik und Ausstattung aus dem Netzwerk Digitale Bildung, eine besondere Unterstützung für Schülerinnen und Schüler in Vorschul- und Übertrittsphasen sowie eine schnellere Umsetzung des DigitalPakt Schule. Das sind die zwei wesentlichen Schritte hin zu mehr Chancengerechtigkeit, wenn es um Bildung in Deutschland geht.

Konkret treten die drei Mitglieder der Expertencommunity dafür ein, bundesweit Übergangsbegleitungen einzurichten – von Studierenden, aber auch Erziehern und Pädagogen. Und zwar gleichermaßen für die Vorschul- und die Grundschulkinder der ersten Klassen sowie für die Schülerinnen und Schüler, die in die Haupt-, Mittel- und Realschulen übertreten, also in die Sekundarstufe I übertreten. Ebenso fordern sie, dass das Engagement der Menschen, die dies leisten, entsprechend anerkannt wird.

„Die Nachwirkungen der Schulschließungen werden noch lange zu spüren sein. Deshalb sollten wir alle die kommenden Herausforderungen beherzt angehen und die Schülerinnen und Schüler und ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellen,“ sagt Dr. Sarah Henkelmann, Sprecherin des Netzwerks Digitale Bildung. „Es gilt jetzt eine echte Bildungskluft mit gemeinsamen Anstrengungen zu verhindern.“

Gravierende Lücken aus dem Lockdown schließen

Das Positionspapier warnt vor einer ernsten Situation, die sich für die Grundschulen im Herbst 2021 ergibt.Verursacht wurde dies durch lückenhafte Besuche des Kindergartens und der Vorschule und die daraus entstandenen Lerneinbrüche, sowie die in vielen Landkreisen wegen Personalmangels ausfallende Eingangsuntersuchung und das fehlende Screening an den Grundschulen. Deshalb wissen Lehrkräfte bis zum ersten Schultag nicht, welche Stärken, welche Schwächen oder welchen Förderbedarf die Kinder haben. Da man davon ausgehen kann, dass die Klassengrößen in den Grundschulen ansteigen werden, wird es für Lehrkräfte zur fast unlösbaren Aufgabe, den neuen Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden und ihnen einen positiven Einstieg in ihre Schullaufbahn zu ermöglichen. Auch für Grundschulkinder, die jetzt die erste Klasse besuchen, werden Übergangsbegleitungen gefordert. Diese Kinder kennen Schule nur unter Pandemiebedingungen. Das bedeutet, dass auch hier Lücken entstanden sind, besonders wenn es darum geht, das Lernen an sich zu lernen. Vor einer sehr ähnlichen Herausforderung stünden die Schülerinnen und Schüler, die von der Grundschule in die Sekundarstufe I, sprich in Haupt-, Mittel- oder Realschulen wechseln, heißt es im Positionspapier, weshalb auch für sie besondere Unterstützung eingefordert wird.

In Hamburg wird ein ähnliches Konzept der Schulbegleitung schon länger praktiziert, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein machen sich mit ähnlichen Ansätzen auf den Weg. Dort ist die Idee, dass Studierende dabei helfen sollen, Lernlücken zu füllen und Nachhilfe zu geben. Das Netzwerk Digitale Bildung geht einen Schritt weiter: Bundesweit sollen Übergangsbegleitungen möglichst schnell und unkompliziert die Schülerinnen und Schüler begleiten und die Lehrkräfte unterstützen. Dadurch helfen sie mit, dass Lücken frühzeitig erkannt und gemeinsam rasch geschlossen werden. Diese wichtige Aufgabe könne beispielsweise von Erzieherinnen und Erziehern, Kindergärtnerinnen und Kindergärtnern oder auch von Lehramtsstudierenden erfüllt werden, die so die weitere Schullaufbahn positiv mitgestalten würden.

Digitale Bildung vom ersten Schultag an!

Darüber hinaus fordern die Experten eine schnellere Umsetzung des DigitalPakt Schule, damit die Kinder und Jugendlichen gute Bedingungen vorfinden, um dieses doch sehr herausfordernde Schuljahr zu bestreiten. Denn Chancengerechtigkeit in der Bildung heißt auch, Lernunterschiede auszugleichen. Das sei mit Hilfe digitaler Lernwerkzeuge vor allem in Pandemiezeiten leichter möglich als mit analogen, erklären die Experten im Positionspapier. „Digitale Bildung stärkt vom ersten Schultag an die Medienkompetenz und bildet die wichtigen Zukunftskompetenzen kollaboratives Lernen, Kreativität, Kommunikation und kritisches Denken aus,“ erklärt Dr. Henkelmann.

Deshalb fordern die Experten die beschleunigte Umsetzung des DigitalPakt Schule und der Sofortprogramme. Dazu gehören auch verpflichtende Fortbildungen für Lehrkräfte, in deren Mittelpunkt die Digitalisierung im Rahmen einer zukunftsorientierten Pädagogik steht. Dr. Henkelmann: „Wir stehen hinter dem Anspruch guter Bildung für alle und müssen deshalb jetzt etwas tun. Mit diesen konkreten Forderungen und unserem gesammelten Expertenwissen wollen wir eine positive Veränderung herbeiführen.“

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Das Netzwerk Digitale Bildung ist ein Zusammenschluss von Personen unterschiedlicher Expertise, Erfahrungen und Interessen, die sich für zeitgemäßen Unterricht mit digitalen Werkzeugen engagieren. Das garantiert Vielfalt in Perspektiven, Kompetenzen und Herangehensweisen. Getragen wird unsere Mission von verschiedenen Förderern aus der Wirtschaft. Die Inhalte steuern nicht-kommerzielle Kooperationspartner, Pädagoginnen und Pädagogen sowie Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft bei. So bietet das Netzwerk Digitale Bildung konkrete Impulse und Handlungsempfehlungen für alle, die zeitgemäßen Unterricht mit digitalen Werkzeugen gestalten oder die Rahmenbedingungen dafür schaffen wollen. Unsere Informationsangebote richten sich an Lehrkräfte, Schulleitungen, Entscheidungsträger aus Politik, Städten, Kommunen und Gemeinden sowie eine an der Gestaltung von Bildung interessierte Öffentlichkeit. Weitere Informationen: http://www.netzwerk-digitale-bildung.de

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Experten fordern mehr Bildungsgerechtigkeit: Übergangsbegleitung für Schülerinnen und Schüler und schnellere Umsetzung des DigitalPakt Schule

29.03.2021 – 09:20

Netzwerk Digitale Bildung

Experten fordern mehr Bildungsgerechtigkeit: Übergangsbegleitung für Schülerinnen und Schüler und schnellere Umsetzung des DigitalPakt Schule


















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„Weil alle ein Recht auf gute Bildung haben!“ Unter diesem Leitsatz wird das Netzwerk Digitale Bildung am Dienstag, den 30. März ein Positionspapier veröffentlichen. Darin fordern Dr. Sarah Henkelmann, Ottmar Misoph und Edith Laga, ihres Zeichens Experten für Pädagogik und Ausstattung aus dem Netzwerk Digitale Bildung, eine besondere Unterstützung für Schülerinnen und Schüler in Vorschul- und Übertrittsphasen sowie eine schnellere Umsetzung des DigitalPakt Schule. Das sind die zwei wesentlichen Schritte hin zu mehr Chancengerechtigkeit, wenn es um Bildung in Deutschland geht.

Konkret treten die drei Mitglieder der Expertencommunity dafür ein, bundesweit Übergangsbegleitungen einzurichten – von Studierenden, aber auch Erziehern und Pädagogen. Und zwar gleichermaßen für die Vorschul- und die Grundschulkinder der ersten Klassen sowie für die Schülerinnen und Schüler, die in die Haupt-, Mittel- und Realschulen übertreten, also in die Sekundarstufe I übertreten. Ebenso fordern sie, dass das Engagement der Menschen, die dies leisten, entsprechend anerkannt wird.

„Die Nachwirkungen der Schulschließungen werden noch lange zu spüren sein. Deshalb sollten wir alle die kommenden Herausforderungen beherzt angehen und die Schülerinnen und Schüler und ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellen,“ sagt Dr. Sarah Henkelmann, Sprecherin des Netzwerks Digitale Bildung. „Es gilt jetzt eine echte Bildungskluft mit gemeinsamen Anstrengungen zu verhindern.“

Gravierende Lücken aus dem Lockdown schließen

Das Positionspapier warnt vor einer ernsten Situation, die sich für die Grundschulen im Herbst 2021 ergibt.Verursacht wurde dies durch lückenhafte Besuche des Kindergartens und der Vorschule und die daraus entstandenen Lerneinbrüche, sowie die in vielen Landkreisen wegen Personalmangels ausfallende Eingangsuntersuchung und das fehlende Screening an den Grundschulen. Deshalb wissen Lehrkräfte bis zum ersten Schultag nicht, welche Stärken, welche Schwächen oder welchen Förderbedarf die Kinder haben. Da man davon ausgehen kann, dass die Klassengrößen in den Grundschulen ansteigen werden, wird es für Lehrkräfte zur fast unlösbaren Aufgabe, den neuen Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden und ihnen einen positiven Einstieg in ihre Schullaufbahn zu ermöglichen. Auch für Grundschulkinder, die jetzt die erste Klasse besuchen, werden Übergangsbegleitungen gefordert. Diese Kinder kennen Schule nur unter Pandemiebedingungen. Das bedeutet, dass auch hier Lücken entstanden sind, besonders wenn es darum geht, das Lernen an sich zu lernen. Vor einer sehr ähnlichen Herausforderung stünden die Schülerinnen und Schüler, die von der Grundschule in die Sekundarstufe I, sprich in Haupt-, Mittel- oder Realschulen wechseln, heißt es im Positionspapier, weshalb auch für sie besondere Unterstützung eingefordert wird.

In Hamburg wird ein ähnliches Konzept der Schulbegleitung schon länger praktiziert, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein machen sich mit ähnlichen Ansätzen auf den Weg. Dort ist die Idee, dass Studierende dabei helfen sollen, Lernlücken zu füllen und Nachhilfe zu geben. Das Netzwerk Digitale Bildung geht einen Schritt weiter: Bundesweit sollen Übergangsbegleitungen möglichst schnell und unkompliziert die Schülerinnen und Schüler begleiten und die Lehrkräfte unterstützen. Dadurch helfen sie mit, dass Lücken frühzeitig erkannt und gemeinsam rasch geschlossen werden. Diese wichtige Aufgabe könne beispielsweise von Erzieherinnen und Erziehern, Kindergärtnerinnen und Kindergärtnern oder auch von Lehramtsstudierenden erfüllt werden, die so die weitere Schullaufbahn positiv mitgestalten würden.

Digitale Bildung vom ersten Schultag an!

Darüber hinaus fordern die Experten eine schnellere Umsetzung des DigitalPakt Schule, damit die Kinder und Jugendlichen gute Bedingungen vorfinden, um dieses doch sehr herausfordernde Schuljahr zu bestreiten. Denn Chancengerechtigkeit in der Bildung heißt auch, Lernunterschiede auszugleichen. Das sei mit Hilfe digitaler Lernwerkzeuge vor allem in Pandemiezeiten leichter möglich als mit analogen, erklären die Experten im Positionspapier. „Digitale Bildung stärkt vom ersten Schultag an die Medienkompetenz und bildet die wichtigen Zukunftskompetenzen kollaboratives Lernen, Kreativität, Kommunikation und kritisches Denken aus,“ erklärt Dr. Henkelmann.

Deshalb fordern die Experten die beschleunigte Umsetzung des DigitalPakt Schule und der Sofortprogramme. Dazu gehören auch verpflichtende Fortbildungen für Lehrkräfte, in deren Mittelpunkt die Digitalisierung im Rahmen einer zukunftsorientierten Pädagogik steht. Dr. Henkelmann: „Wir stehen hinter dem Anspruch guter Bildung für alle und müssen deshalb jetzt etwas tun. Mit diesen konkreten Forderungen und unserem gesammelten Expertenwissen wollen wir eine positive Veränderung herbeiführen.“

Über das Netzwerk Digitale Bildung

Das Netzwerk Digitale Bildung ist ein Zusammenschluss von Personen unterschiedlicher Expertise, Erfahrungen und Interessen, die sich für zeitgemäßen Unterricht mit digitalen Werkzeugen engagieren. Das garantiert Vielfalt in Perspektiven, Kompetenzen und Herangehensweisen. Getragen wird unsere Mission von verschiedenen Förderern aus der Wirtschaft. Die Inhalte steuern nicht-kommerzielle Kooperationspartner, Pädagoginnen und Pädagogen sowie Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft bei. So bietet das Netzwerk Digitale Bildung konkrete Impulse und Handlungsempfehlungen für alle, die zeitgemäßen Unterricht mit digitalen Werkzeugen gestalten oder die Rahmenbedingungen dafür schaffen wollen. Unsere Informationsangebote richten sich an Lehrkräfte, Schulleitungen, Entscheidungsträger aus Politik, Städten, Kommunen und Gemeinden sowie eine an der Gestaltung von Bildung interessierte Öffentlichkeit. Weitere Informationen: http://www.netzwerk-digitale-bildung.de

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Ziel der Energiewende pandemiebedingt in GefahrPolitik muss Förderrahmen anpassen

26.03.2021 – 11:00

Stadtwerke München

Ziel der Energiewende pandemiebedingt in Gefahr
Politik muss Förderrahmen anpassen


















Ziel der Energiewende pandemiebedingt in Gefahr / Politik muss Förderrahmen anpassen
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München (ots)

Die Corona-Pandemie hat Auswirkungen auf den Alltag aller Menschen, auf Handel, Industrie und auch Bildung. Bei den meisten Baumaßnahmen der SWM konnten durch Puffer und kurzfristige Umplanungen mögliche Verzögerungen weitgehend aufgefangen werden. Im Kraftwerks- und Anlagenbau sind die Auswirkungen allerdings zum Teil erheblich zu spüren, so auch in München: Beim Umbau des Energiestandorts Süd an der Schäftlarnstraße geraten pandemiebedingt langfristige Zeitpläne ins Rutschen. Dadurch laufen hier mehrere Projekte Gefahr, Fördergelder zu verlieren. Finanzielle Einbußen durch Corona zusammen mit möglicherweise gekürzten oder ganz entfallenden Fördermitteln könnten eine weitere zeitliche Streckung der Projekte bedeuten. Somit würden die Klimaziele der SWM und die der Landeshauptstadt München gefährdet. Dieses Szenario droht allerdings nicht nur in München, sondern deutschlandweit, weshalb damit ebenso die deutschen und europäischen Klimaziele im Feuer stehen.

Umbau des Energiestandorts Süd verzögert sich

Das Heizkraftwerk (HKW) Süd ist Münchens ältester konventioneller Erzeugungsstandort. Im Jahr 2016 haben die SWM die umfangreiche „Standortentwicklung am Erzeugungsstandort HKW Süd“ gestartet. Damit wird der Standort fit für die Herausforderungen der modernen Energiewelt gemacht. Aktuell modernisieren die SWM hier zwei Gas- und Dampfturbinenanlagen (GuD). Weitere, neue Anlagen sind im Bau: Die größte Geothermieanlage Deutschlands, ein Energiespeicher (Heißwasserspeicher) sowie eine Fernkälteanlage, die mit Wärme aus Geothermie und den klimaschonenden Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen betrieben werden kann.

Mit dem Beginn der Pandemie musste der ursprünglich für 2020 vorgesehene Baubeginn für die GuD2 auf 2021 verschoben werden: Wesentliche Anlagenteile konnten pandemiebedingt nicht rechtzeitig geliefert werden, da Herstellerwerke, etwa in Frankreich, Italien und China Lockdown-bedingt geschlossen waren. Zudem stand Montagepersonal aus dem Ausland nicht wie geplant zur Verfügung, da es aufgrund geschlossener Grenzen nicht einreisen konnte.

Schäden in Millionenhöhe

Aufgrund der Terminverschiebung für die GuD2 und den damit einhergehenden erheblichen Mehrkosten in Millionenhöhe, mussten in der Folge auch die Projektabläufe für alle anderen Projekte wie GuD1, GuD2 und der Kälteerzeugung optimiert bzw. beschleunigt werden. Die Kosten aus dem daraus resultierenden Effektivitätsverlust in den Bauabläufen können bisher noch nicht beziffert werden. Aufgrund baustellenbedingter Vorgaben musste auch die Erstellung des Wärmespeichers verschoben werden.

Einzelne Maßnahmen, die unabhängig von den Verschiebungen durchgeführt werden konnten, wurden durch auftretende Coronafälle, Einreisebeschränkungen und Quarantänebestimmungen sowie den erforderlichen Hygienemaßnahmen erheblich behindert. Aktuell führen pandemiebedingte Einreiseverbote – z. B. aus dem vereinigten Königreich – nach wie vor zu Behinderungen und weiteren Verzögerungen. Besonders stark wirkt sich das auf die Inbetriebnahme der neuen Geothermieanlage aus.

Helge-Uve Braun, Technischer SWM Geschäftsführer: „Insbesondere vor dem Hintergrund auslaufender Förderprogramme für die Energieerzeugung ist zu hoffen, dass die Hygienemaßnahmen und eine schnelle Umsetzung der vorgesehenen Impfungen eine termingerechte Fertigstellung ermöglichen. Ansonsten ist zu erwarten, dass Termine nicht eingehalten werden können und der Corona-bedingte Schaden dadurch noch größer wird.“

Förderzeiträume ausweiten, um die Energiewende zu sichern

Die Corona-Krise hat planmäßige Abläufe von Kraftwerksprojekten, die die Dekarbonisierung der Energieversorgung vorantreiben, massiv gestört und verzögert. Die Auswirkungen gefährden die geplanten Dauerinbetriebnahme-Termine der Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen vor dem Stichtag 31.12.2022. Damit sind die fest einkalkulierten Entgelte für dezentrale Erzeugung (vermiedene Netznutzungsentgelte – vNNE), aber auch die Förderungen für bereits in Betrieb genommene Fernwärmeleitungen über das KWKG gefährdet, da diese an spezielle Fertigstellungsfristen gebunden sind.

Helge-Uve Braun: „Abhilfe könnte hier ein Aufschub für die Stichtagsregelungen um 12 Monate für nachweislich coronabedingt verzögerte Projekte leisten. Ein solches Moratorium ist europarechtlich unbedenklich und gleichzeitig klimapolitisch, energiepolitisch sowie ordnungspolitisch sinnvoll und geboten. Diese Lösung für die vNNE und für die KWKG-Förderung für Fernwärmeleitungen entspräche den Corona-Moratorien bei Regelungen zu Erneuerbaren Energien. Diese sind bereits im ‚Gesetz zur „Änderung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes 2017 und weiterer energierechtlicher Bestimmungen‘ im vergangenen Mai umgesetzt worden. Die Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen, die mit ihrer Fernwärme-Auskopplung derzeit den Löwenanteil der klimaschonenden Energieversorgung tragen, verdienen hier eine gleichwertige Behandlung.“

Pressekontakt:

Bettina Hess, SWM Pressesprecherin, 089/2361-5042, presse@swm.de

Original-Content von: Stadtwerke München, übermittelt

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Europahymne von Klassik bis Rock: Bewerbungsstart für europäisches Online-Orchester zum Europatag

25.03.2021 – 15:10

Europäische Kommission

Europahymne von Klassik bis Rock: Bewerbungsstart für europäisches Online-Orchester zum Europatag


















Berlin (ots)

Ab dem 1. April können sich Musikerinnen und Musiker aus ganz Europa zur Teilnahme am europäischen Online-Orchester anmelden, um gemeinsam zum Europatag 2021 eine besondere Version der Europahymne (Beethovens „Ode an die Freude“) aufzuführen. Einsendeschluss für die musikalischen Beiträge ist der 25. April. Das Gesamtwerk wird am 9. Mai zum Europatag veröffentlicht. Koordinator und Organisator ist der Weltrekordhalter des größten Online-Orchesters, Jens Illemann, Musiker und Musiklehrer aus Schleswig-Holstein. Er hat für diesen Anlass ein Arrangement der Europahymne erstellt, das im Stil eines Crossovers die Stile Klassik, Swing und Rock miteinander vereint.

„Wir wünschen uns, dass viele Musikerinnen und Musiker aus Deutschland, den anderen EU-Mitgliedstaaten und darüber hinaus mitmachen und zeigen, dass sie unsere europäischen Werte teilen“, so Jörg Wojahn, Vertreter der Europäischen Kommission in Deutschland. Die Kommissionsvertretung in Berlin hat den Weltrekordhalter mit dem Projekt beauftragt.

„Wir möchten mit dieser Aktion auf den Europatag aufmerksam machen, auf die Notwendigkeit eines geeinten und gestärkten Europas und auf die Möglichkeit jeder Bürgerin und jeden Bürgers, die Zukunft der EU mit zu beeinflussen“, sagte Wojahn.

„Alle Musikerinnen und Musiker sind eingeladen mitzumachen. Es gibt Stimmen für Blechbläser, Holzbläser, Schlagwerker, Gitarristen, Bassisten – auch Blockflöten und natürlich Sänger sind eingeladen, Teil dieses großartigen Projekts zu werden. Vom Anfänger bis zum Profi kann jeder mitmachen“, erklärt Musiker und Musiklehrer Jens Illemann. Er rechnet mit über 500 Teilnehmenden. Die Teilnahme ist für alle kostenlos.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer müssen sich auf einer Website anmelden und erhalten dann die Musiknoten und ein Playalong zum Download. Die Website für die Anmeldung und alle Kommunikationsmaterialien werden auf Deutsch und Englisch erstellt. Jens Illemann übernimmt die Koordination aller Anmeldungen und erstellt ein Video aus allen Einsendungen, das am 9. Mai veröffentlicht wird.

Anmeldungen starten am 1. April 2021 – Einsendeschluss ist der 25. April 2021

Im März 2020 hat der Musiklehrer Jens Illemann das Corona-Spezial Online-Orchester gegründet. In diesem Rahmen haben seitdem schon über 6.000 Musikerinnen und Musiker aus 44 Nationen gemeinsam online Musik gemacht.

Der Europatag (9. Mai) erinnert daran, dass wir in Europa in Frieden und Einheit leben. Es ist der Tag der historischen Schuman-Erklärung: Am 9. Mai 1950 hielt der damalige französische Außenminister Robert Schuman in Paris eine Rede, in der er seine Vision einer neuen Art der politischen Zusammenarbeit in Europa vorstellte, um Kriege zwischen den europäischen Nationen unvorstellbar zu machen.

Seine Idee war die Schaffung einer überstaatlichen europäischen Institution zur Verwaltung und Zusammenlegung der Kohle- und Stahlproduktion. Knapp ein Jahr später wurde eine solche Institution eingerichtet. Robert Schumans Vorschlag gilt als Grundstein der heutigen Europäischen Union.

Zur Feier des Europatags öffnen die EU-Institutionen in Brüssel, Straßburg und Luxemburg ihre Tore, ebenso viele EU-Botschaften weltweit und die Vertretungen der EU-Kommission in den Mitgliedstaaten. Jedes Jahr nehmen tausende Menschen diese Gelegenheit wahr, um im Rahmen von Führungen, Debatten, Konzerten und anderen Veranstaltungen mehr über die EU zu erfahren.

Die Vertretung der EU-Kommission in Deutschland organsiert gemeinsam mit dem Verbindungsbüro des Europäischen Parlaments, dem Europe Direct Informationszentrum Berlin und der Senatsverwaltung für Kultur und Europa die digitale Berliner Europawoche unter www.berliner-europawoche.de.

Weitere Informationen:

Alle Informationen zum Projekt finden Interessierte unter www.corona-orchester.de

Bilder erhalten Sie hier.

Kontakt: Jens Illemann; info@deinprobenraum.de

Pressekontakt:

Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland
Pressestelle Berlin
Unter den Linden 78
10117 Berlin
Nikola John

Nikola.JOHN@ec.europa.eu
Tel. +49 30 2280 2410
Mobil +49 152 09192810

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ImpfPlaner 4.0 von NavaTec aus Heilbronn: Innovative neue Software-Plattform soll Impfprozess mit Hausärzten und Impfpraxen beschleunigen

25.03.2021 – 15:54

NavaTec

ImpfPlaner 4.0 von NavaTec aus Heilbronn: Innovative neue Software-Plattform soll Impfprozess mit Hausärzten und Impfpraxen beschleunigen


















Heilbronn/Wiesbaden (ots)

- Software organisiert Erfassung und Terminierung beim Hausarzt und verkürzt die Verweildauer beim Impfarzt
- Erhöhung der täglichen Impfkapazität von 170.000 auf 1 Mio. möglich
- Impfstoff-Bestellplattform und Schnittstelle für digitalen Impfpass
- ImpfPlaner 4.0 ab sofort für Kommunen, Länder und Bund einsetzbar
- K&P Computer, Blue Consult und Experis Partner von NavaTec für das Projekt 

Für das möglichst schnelle Überwinden der Corona-Pandemie ist das Impfen breiter Teile der Bevölkerung der limitierende Faktor. Daran wird – auch aufgrund der geringen Kapazität – selbst die jüngst beschlossene Zulassung der Hausärzte als impfende Organe wenig ändern. Vor allem, weil die Patientenaufklärung, Terminierung und Abwicklung den Flaschenhals darstellen. Mit dem ImpfPlaner 4.0 – einer innovativen Software-Plattform – will das Heilbronner Tech-Unternehmen NavaTec diesen komplexen Prozess vereinfachen, beschleunigen und damit die Impfkapazität von derzeit 170.000 auf über 1 Million am Tag erhöhen. Der Ansatz: Unabhängig von der Zulassung als Impfpraxis können sämtliche Hausärzte in den Organisationsprozess und die Abwicklung der Impfungen integriert werden, indem sie die komplexe Vorbesprechung übernehmen, über den Impfplaner 4.0 daten- und patientenbasiert Impftermine vergeben und so am Ende die Verweildauer bei der Impfung selbst auf ein Minimum reduzieren. Dr. med. Achim Wallau, Mitbegründer der Impfplattform: „Großflächige Aktionen wie die aktuelle Impfkampagne erfordern vor allem Prozess-Know-how und skalierbare, stabile Systeme – gerade in Krisensituationen, wie wir sie momentan haben. Mit dem ImpfPlaner 4.0 möchten wir unseren Teil dazu beitragen, Herdenimmunität herzustellen, und der öffentlichen Hand ein funktionierendes Werkzeug an die Hand geben, dieses Ziel zuverlässig und beschleunigt zu erreichen.“

Hier geht’s zum Video.

Seit Ende Dezember 2020 arbeitet ein interdisziplinäres Entwicklungsteam des Softwareunternehmens aus Heilbronn an der Marktreife der Plattform ImpfPlaner 4.0 und vereinte dafür die Erkenntnisse und Bedürfnisse von Impfkoordinationsstellen, beteiligten Callcentern, Kommunen und Ärzten. Außerdem kooperiert NavaTec für das Projekt mit den renommierten Partnerunternehmen K&P Computer, Blue Consult und Experis. Eingesetzt werden könnte das Tool, für das auch die künstliche Intelligenz genutzt wird, ab sofort – sowohl von einzelnen Kommunen als auch flächendeckend von Ländern und Bund.

Zeitersparnis durch Optimierung, Bündelung und Sicherung

Größte Herausforderung beim gesamten Impfprozess ist neben der Verfügbarkeit der Vakzine vor allem der bislang sehr heterogen organisierte Prozess und die Dauer des tatsächlichen Impfablaufes im Impfzentrum. Hintergrund: Dort müssen individuelle Patientendaten und Voraussetzungen erfasst, bewertet und verarbeitet werden, weil dies in der vorgelagerten Terminierung durch die Impfhotline oder Ministerien nicht geschehen ist. Dr. med. Achim Wallau weiter: „Unser System setzt genau hier an, auf Basis der festgelegten Impfreihenfolge und im Einklang mit den aktuellen Verordnungen. Unser Ansatz ist nur der, dass wir über die Software alle Hausärzte in den Prozess integrieren und diese Vorbesprechungs-, Dokumentations- und Terminierungsaufgaben einheitlich abwickeln lassen. Das heißt, Bürgerinnen und Bürger gehen zum Hausarzt, werden dort erfasst und erhalten nach individueller Impfstoffauswahl ihren Impftermin im Impfzentrum oder – bei Impfstoffverfügbarkeit – in der Praxis selbst. Das Impfzentrum kann sich dann auf die wichtigste Aufgabe konzentrieren, nämlich das Verimpfen des Vakzins. Auf dieser Basis kann die Verweildauer vor Ort deutlich verkürzt und die Impfgeschwindigkeit um 500 % beschleunigt werden.

Impfstoff-Bestellsystem und digitaler Impfpass

Damit wird der ImpfPlaner 4.0 zur wichtigen Datenbank – sowohl für die impfenden Organe, weil sämtliche relevanten Patientendaten darin erfasst werden, als auch für die Impfkoordinationsstellen. Und das auch, weil die Plattform alle Voraussetzungen dafür erfüllt, zusätzlich als Logistik-Plattform zu fungieren und auch zentrales Impfstoff-Bestellsystem für Hausärzte zu werden. Dr. Wallau weiter: „Gerade in den nächsten Wochen, wenn die Impfstoffkapazitäten weiter ansteigen, ist es wichtig, dass nicht nur Zeit bei der Verimpfung gespart wird, sondern dass auch die Logistik reibungslos funktioniert. Arash Nawwaby, CEO von NavaTec: „Eine Hochskalierung des Systems ist unproblematisch und sämtliche nötigen Schnittstellen, wie die für den zukünftigen digitalen Impfpass, können im ImpfPlaner 4.0 eingerichtet werden.“

Höchste Ansprüche in Bezug auf Datensicherheit, Performance und Stabilität

Mit dem ImpfPlaner 4.0 will NavaTec die öffentliche Hand auch mit einer verlässlichen Plattform unterstützen, die der Aufgabe gewachsen ist. Arash Nawwaby weiter: „Die Corona-Warn-App hat gezeigt, dass Deutschland funktionierende digitale Systeme benötigt, um dieser Krise Herr zu werden. Unsere Anwendung ist für alle Beteiligten einfach zu bedienen und erfüllt höchste Ansprüche in Bezug auf Datensicherheit, Performance und Stabilität.“ Aktuell führt NavaTec bereits Gespräche mit zahlreichen Kommunen und Landesregierungen. Die Plattform ist ab sofort einsetzbar.

Die Firma NavaTec ist ein innovatives Tech-Unternehmen in den Bereichen Software- und Plattform-Entwicklung sowie E-Commerce und unterstützt Organisationen und Unternehmen auf dem Weg in die digitale Zukunft. NavaTec wurde 2015 von Arash Nawwaby als Start-up gegründet und beschäftigt heute 12 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Weitere Informationen zu NavaTec finden Sie auch im Internet, unter www.navatec.de

Pressekontakt:

Deutscher Pressestern®
Benno Adelhardt
+49 611 39539-20
b.adelhardt@public-star.de

Original-Content von: NavaTec, übermittelt

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Baukindergeld verpufft: Förderung deckt beim Immobilienkauf kaum die Kaufnebenkosten

25.03.2021 – 10:20

Immowelt AG

Baukindergeld verpufft: Förderung deckt beim Immobilienkauf kaum die Kaufnebenkosten


















Nürnberg (ots)

Eine immowelt Analyse der Angebotspreise familientauglicher Immobilien (80 bis 140 Quadratmeter) in 397 Stadt- und Landkreisen zeigt:

- Wirkungsloses Baukindergeld: Die staatliche Förderung deckt in über der Hälfte der untersuchten Regionen weniger als 5 Prozent der Kauf- und Nebenkosten
- In Großstädten ist Anteil der Förderung verschwindend gering: 1,8 Prozent in Frankfurt, 1,9 Prozent in Hamburg, 2,2 Prozent in Berlin
- Der Erlass der Grunderwerbsteuer für den 1. Kauf einer selbstgenutzten Immobilie wäre eine wirkungsvollere Maßnahme
- Lediglich in Nordostbayern und einigen ostdeutschen Landkreisen ist das Baukindergeld eine relevante Größe: Dort gibt's bis zu 14,5 Prozent vom Staat 

Zum 31. März 2021 endet der Förderzeitraum des Baukindergelds. Die 2018 eingeführte Maßnahme sollte Familien den Zugang zu Wohneigentum erleichtern, da der Immobilienerwerb bei einer Familie mit einem Kind mit bis zu 12.000 Euro gefördert wird. Eine immowelt Analyse für familientaugliche Wohnungen und Häuser (80 bis 140 Quadratmeter) zeigt aber: In 368 von 397 untersuchten Stadt- und Landkreisen deckt diese Förderung nicht mal 10 Prozent vom Kaufpreis inklusive Nebenkosten – in über der Hälfte der Regionen sind es sogar weniger als 5 Prozent. In der Regel reicht die Förderung bei einer 3-köpfigen Familie somit nicht für die Kaufnebenkosten, die bei einer 100-Prozent-Finanzierung durch eine Bank aus Eigenkapital bestritten werden müssen. Hinzu kommt, dass diese Kosten direkt nach dem Kauf anfallen, die Förderung aber über 10 Jahre hinweg ausbezahlt wird.

Frankfurt, Hamburg und Berlin: Baukindergeld deckt weniger als 2,5 Prozent von Kaufpreis und Nebenkosten

Den geringsten Effekt hat das Baukindergeld in Frankfurt am Main, wo es lediglich 1,8 Prozent der 665.310 Euro beträgt, die in der Bankenmetropole im Median für eine familientaugliche Immobilie inkl. Nebenkosten nötig wären. 2018 betrug der Anteil immerhin noch 2,2 Prozent. In Potsdam sind es derzeit 1,9 Prozent vom Kaufpreis (618.100 Euro), in Hamburg ebenso (617.970 Euro). Nur geringfügig besser ist die Quote in Stuttgart (2,1 Prozent von 561.360 Euro) und Berlin (2,2 Prozent von 554.240 Euro). Es sind vor allem die Ballungsräume, in denen die hohen Immobilienpreise dafür sorgen, dass das Baukindergeld die finanzielle Belastung beim Immobilienkauf für Familien nur geringfügig mindern kann, da nicht einmal die Nebenkosten gedeckt sind. Den meisten Familien in diesen Städten wäre also beispielsweise durch einen Erlass der Grunderwerbsteuer für den 1. Kauf einer selbst genutzten Immobilie deutlich mehr geholfen.

Sonderfall Bayern

Das Bundesland Bayern ist ein Sonderfall. Der Freistaat stockt mit dem Baukindergeld Plus die Summe auf bis zu 25.000 Euro auf. Daher fällt die staatliche Förderung beim Immobilienkauf mehr ins Gewicht. In München, der teuersten Stadt Deutschlands, sind trotzdem nur 2,7 Prozent der Angebotspreise von im Median 928.270 Euro förderbar. In Nürnberg, der zweitgrößten Stadt in Bayern, sind es immerhin 5,1 Prozent der 487.480 Euro.

Durch die größere Förderung liegen in Bayern aber auch die Kreise mit dem stärksten Effekt. Im Landkreis Hof deckt die staatliche Unterstützung 19,2 Prozent einer familientauglichen Immobilie (130.280 Euro) ab, im Landkreis Kronach sind es 16,6 Prozent (150.910 Euro) und im Landkreis Wunsiedel 14,5 Prozent (172.630 Euro). Alle erwähnten Kreise liegen in Oberfranken nahe der tschechischen Grenze.

Landkreise in Ostdeutschland profitieren von hoher Quote

Aber auch ohne die bayerische Zusatzförderung gibt es Landkreise, in denen das Baukindergeld einen merklichen Anteil an den Kaufkosten einer Immobilie trägt. Diese liegen vor allem in ländlichen Regionen in Ostdeutschland: Im Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt reichen die 12.000 Euro für 14,5 Prozent des Kaufpreises inklusive Nebenkosten (82.550 Euro). In den thüringischen Landkreisen Sonneberg sind es 13,1 Prozent (91.490 Euro), im Kyffhäuserkreis 13,0 Prozent (92.600 Euro).

Wirkungsloses Instrument für städtische Familien

Während das Baukindergeld in ländlichen Regionen Familien die nötige finanzielle Spritze zum Sprung ins Eigenheim liefern kann, dürfte es für sich genommen kaum in der Lage sein, die Eigentumsquote in Deutschland flächendeckend signifikant zu erhöhen. Diese bleibt seit Jahren konstant bei rund 44 Prozent (Quelle: empirica Regio) – in hochpreisigen Städten deutlich niedriger. Daran hat auch das Baukindergeld in den 4 Jahren seiner Existenz nichts verändert.

Ausführliche Ergebnistabellen zu den Angebotspreisen familientauglicher Immobilien in 397 Stadt- und Landkreisen können hier heruntergeladen werden.

Berechnungsgrundlage:

Datenbasis für die Berechnung der Kaufpreise in 397 ausgewählten deutschen Stadt- und Landkreisen waren in den Jahren 2018 und 2020 auf immowelt.de inserierte Angebote. Die Preise sind jeweils Angebots-, keine Abschlusspreise. Dabei wurden ausschließlich die Angebote berücksichtigt, die vermehrt nachgefragt wurden. Die Preise geben den Median der auf immowelt.de angebotenen Wohnungen und Häuser mit 80 bis 140 Quadratmetern wieder. Der Median ist der mittlere Wert der Angebotspreise. Für die Berechnung der Förderquote einer Familie mit einem Kind wurden die mittleren Angebotspreise (inkl. bundeslandspezifischer Kaufnebenkosten) ins Verhältnis zur Fördersumme von 12.000 Euro gesetzt. In Bayern wurde aufgrund vom Baukindergeld Plus und der Eigenheimzulage mit 25.000 Euro gerechnet.

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90411 Nürnberg

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Baukindergeld verpufft: Förderung deckt beim Immobilienkauf kaum die Kaufnebenkosten

25.03.2021 – 10:20

Immowelt AG

Baukindergeld verpufft: Förderung deckt beim Immobilienkauf kaum die Kaufnebenkosten


















Nürnberg (ots)

Eine immowelt Analyse der Angebotspreise familientauglicher Immobilien (80 bis 140 Quadratmeter) in 397 Stadt- und Landkreisen zeigt:

- Wirkungsloses Baukindergeld: Die staatliche Förderung deckt in über der Hälfte der untersuchten Regionen weniger als 5 Prozent der Kauf- und Nebenkosten
- In Großstädten ist Anteil der Förderung verschwindend gering: 1,8 Prozent in Frankfurt, 1,9 Prozent in Hamburg, 2,2 Prozent in Berlin
- Der Erlass der Grunderwerbsteuer für den 1. Kauf einer selbstgenutzten Immobilie wäre eine wirkungsvollere Maßnahme
- Lediglich in Nordostbayern und einigen ostdeutschen Landkreisen ist das Baukindergeld eine relevante Größe: Dort gibt's bis zu 14,5 Prozent vom Staat 

Zum 31. März 2021 endet der Förderzeitraum des Baukindergelds. Die 2018 eingeführte Maßnahme sollte Familien den Zugang zu Wohneigentum erleichtern, da der Immobilienerwerb bei einer Familie mit einem Kind mit bis zu 12.000 Euro gefördert wird. Eine immowelt Analyse für familientaugliche Wohnungen und Häuser (80 bis 140 Quadratmeter) zeigt aber: In 368 von 397 untersuchten Stadt- und Landkreisen deckt diese Förderung nicht mal 10 Prozent vom Kaufpreis inklusive Nebenkosten – in über der Hälfte der Regionen sind es sogar weniger als 5 Prozent. In der Regel reicht die Förderung bei einer 3-köpfigen Familie somit nicht für die Kaufnebenkosten, die bei einer 100-Prozent-Finanzierung durch eine Bank aus Eigenkapital bestritten werden müssen. Hinzu kommt, dass diese Kosten direkt nach dem Kauf anfallen, die Förderung aber über 10 Jahre hinweg ausbezahlt wird.

Frankfurt, Hamburg und Berlin: Baukindergeld deckt weniger als 2,5 Prozent von Kaufpreis und Nebenkosten

Den geringsten Effekt hat das Baukindergeld in Frankfurt am Main, wo es lediglich 1,8 Prozent der 665.310 Euro beträgt, die in der Bankenmetropole im Median für eine familientaugliche Immobilie inkl. Nebenkosten nötig wären. 2018 betrug der Anteil immerhin noch 2,2 Prozent. In Potsdam sind es derzeit 1,9 Prozent vom Kaufpreis (618.100 Euro), in Hamburg ebenso (617.970 Euro). Nur geringfügig besser ist die Quote in Stuttgart (2,1 Prozent von 561.360 Euro) und Berlin (2,2 Prozent von 554.240 Euro). Es sind vor allem die Ballungsräume, in denen die hohen Immobilienpreise dafür sorgen, dass das Baukindergeld die finanzielle Belastung beim Immobilienkauf für Familien nur geringfügig mindern kann, da nicht einmal die Nebenkosten gedeckt sind. Den meisten Familien in diesen Städten wäre also beispielsweise durch einen Erlass der Grunderwerbsteuer für den 1. Kauf einer selbst genutzten Immobilie deutlich mehr geholfen.

Sonderfall Bayern

Das Bundesland Bayern ist ein Sonderfall. Der Freistaat stockt mit dem Baukindergeld Plus die Summe auf bis zu 25.000 Euro auf. Daher fällt die staatliche Förderung beim Immobilienkauf mehr ins Gewicht. In München, der teuersten Stadt Deutschlands, sind trotzdem nur 2,7 Prozent der Angebotspreise von im Median 928.270 Euro förderbar. In Nürnberg, der zweitgrößten Stadt in Bayern, sind es immerhin 5,1 Prozent der 487.480 Euro.

Durch die größere Förderung liegen in Bayern aber auch die Kreise mit dem stärksten Effekt. Im Landkreis Hof deckt die staatliche Unterstützung 19,2 Prozent einer familientauglichen Immobilie (130.280 Euro) ab, im Landkreis Kronach sind es 16,6 Prozent (150.910 Euro) und im Landkreis Wunsiedel 14,5 Prozent (172.630 Euro). Alle erwähnten Kreise liegen in Oberfranken nahe der tschechischen Grenze.

Landkreise in Ostdeutschland profitieren von hoher Quote

Aber auch ohne die bayerische Zusatzförderung gibt es Landkreise, in denen das Baukindergeld einen merklichen Anteil an den Kaufkosten einer Immobilie trägt. Diese liegen vor allem in ländlichen Regionen in Ostdeutschland: Im Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt reichen die 12.000 Euro für 14,5 Prozent des Kaufpreises inklusive Nebenkosten (82.550 Euro). In den thüringischen Landkreisen Sonneberg sind es 13,1 Prozent (91.490 Euro), im Kyffhäuserkreis 13,0 Prozent (92.600 Euro).

Wirkungsloses Instrument für städtische Familien

Während das Baukindergeld in ländlichen Regionen Familien die nötige finanzielle Spritze zum Sprung ins Eigenheim liefern kann, dürfte es für sich genommen kaum in der Lage sein, die Eigentumsquote in Deutschland flächendeckend signifikant zu erhöhen. Diese bleibt seit Jahren konstant bei rund 44 Prozent (Quelle: empirica Regio) – in hochpreisigen Städten deutlich niedriger. Daran hat auch das Baukindergeld in den 4 Jahren seiner Existenz nichts verändert.

Ausführliche Ergebnistabellen zu den Angebotspreisen familientauglicher Immobilien in 397 Stadt- und Landkreisen können hier heruntergeladen werden.

Berechnungsgrundlage:

Datenbasis für die Berechnung der Kaufpreise in 397 ausgewählten deutschen Stadt- und Landkreisen waren in den Jahren 2018 und 2020 auf immowelt.de inserierte Angebote. Die Preise sind jeweils Angebots-, keine Abschlusspreise. Dabei wurden ausschließlich die Angebote berücksichtigt, die vermehrt nachgefragt wurden. Die Preise geben den Median der auf immowelt.de angebotenen Wohnungen und Häuser mit 80 bis 140 Quadratmetern wieder. Der Median ist der mittlere Wert der Angebotspreise. Für die Berechnung der Förderquote einer Familie mit einem Kind wurden die mittleren Angebotspreise (inkl. bundeslandspezifischer Kaufnebenkosten) ins Verhältnis zur Fördersumme von 12.000 Euro gesetzt. In Bayern wurde aufgrund vom Baukindergeld Plus und der Eigenheimzulage mit 25.000 Euro gerechnet.

Pressekontakt:

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