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Naber? Was geht! – Gülcan Cetin von den „Datteltätern“

15.04.2021 – 16:36

SWR – Südwestrundfunk

Naber? Was geht! – Gülcan Cetin von den „Datteltätern“


















Naber? Was geht! - Gülcan Cetin von den "Datteltätern"

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Mainz (ots)

Donnerstag, 15. April 2021, 18:30 Uhr auf dem „naber?wasgeht!“-Youtube-Kanal / Außerdem in der ARD-Mediathek und täglich auf Instagram.

Gülcan Cetin (30) ist meist positiv und gut gelaunt, immer mit einem Scherz auf den Lippen. Das passt gut, denn sie ist Teil der „Datteltäter“, einem satirischen funk-Angebot auf Youtube mit mehreren Hundertausend Follower*innen. Aber es gab auch weniger schöne Zeiten in Gülcans Leben. Davon erzählt sie am Donnerstag, 15. April 2021, ab 18:30 Uhr auf dem „naber?wasgeht!“-Youtube-Kanal. Die Folge ist anschließend in der ARD-Mediathek zu sehen.

Medizinerin mit schauspielerischem Talent

Wer Gülcan sieht, dem kommt das Gesicht der freundlich lächelnden jungen Frau irgendwie bekannt vor – zumindest den Jugendlichen und jungen Erwachsenen: Sie gehört zu den „Datteltätern“, dem satirischen funk-Format, in dem eine Gruppe junger Youtuber*innen aus Berlin auf humorvolle Art mit den gängigen Stereotypen und Vorurteilen über Muslim*innen aufräumen will. Dort lebt Gülcan ihr schauspielerisches Talent aus. Denn eigentlich wollte sie Schauspielerin werden, hat sich dann aber doch für die Medizin entschieden. Neben ihrer Arbeit bei den „Datteltätern“, jobbt sie als Operationstechnische Assistentin und studiert Medizin. Sie liebt ihren Job, kritisiert aber den Sexismus im Gesundheitswesen. Gülcan selbst hat sich schon viele sexistische und rassistische Kommentare anhören müssen.

Schattenseiten der Social-Media-Welt

Trotz – oder wegen – ihrer Bekanntheit in den sozialen Medien hat Gülcan auch schlechte Erfahrungen gemacht. Sie hat sich über ihren Instagram-Account beobachtet und unter ständigem Druck gefühlt, ihren Follower*innen gerecht werden zu müssen. Durch diese Instagram-Abhängigkeit hat sie eine Depression entwickelt. Mit Hilfe einer Therapeutin konnte sie wieder zurück zu ihrer positiven Art finden. Social Media nutzt sie privat nicht mehr, Gülcan ist öffentlich nur noch als Teil der „Datteltäter“ zu finden.

Religion ist ihr wichtig

In dieser Folge „naber? Was geht!“ trifft sich Gülcan mit Host Merve Kayikci kurz vor dem Ramadan. Im Ramadan tankt Gülcan Kraft und versucht, zu sich zu finden. Der Fastenmonat der Muslim*innen bedeutet ihr sehr viel, weil sie sich darin auf ihre Spiritualität fokussieren kann. Wegen der Corona-Pandemie wird sie häufig allein ihr Fasten brechen müssen. Um aber nicht wie im vergangenen Ramadan in Einsamkeit zu verfallen, nimmt sie sich vor das Fastenbrechen mit Freundinnen und Freunden in Video-Calls zu teilen.

Reportage-Reihe

„Naber? Was geht! – Dein Weg, Deine Story: Gülcan Cetin“ am Donnerstag, 15.4.2021, ab 18:30 Uhr auf dem „naber?wasgeht!“-Kanal auf Youtube und täglich auf Instagram. Alle Folgen auch in der ARD-Mediathek.

Fotos: ARD-foto.de

Newsletter: „SWR vernetzt“ http://x.swr.de/s/vernetztnewsletter

Pressekontakt SWR: Claudia Lemcke, Tel. 06131 929 33293, claudia.lemcke@SWR.de

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BAMF-Forschungszentrum: Soziale Kontakte zwischen Geflüchteten und Deutschen nehmen zuKnapp die Hälfte der Geflüchteten spricht gut bis sehr gut Deutsch

14.04.2021 – 10:00

Bundesamt für Migration und Flüchtlinge

BAMF-Forschungszentrum: Soziale Kontakte zwischen Geflüchteten und Deutschen nehmen zu
Knapp die Hälfte der Geflüchteten spricht gut bis sehr gut Deutsch


















Nürnberg (ots)

Die Deutschkenntnisse von Geflüchteten werden immer besser, zudem haben geflüchtete Menschen mehr soziale Kontakte zu Deutschen. Zu diesem Schluss kommen aktuelle Analysen des Forschungszentrums des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge anhand bisher unveröffentlichter Daten der IAB-BAMF-SOEP-Befragung von Geflüchteten aus dem Jahr 2019. Betrachtet wurden Geflüchtete, die im Durchschnitt seit vier Jahren in Deutschland leben.

47 Prozent der Befragten schätzten ihre Deutschkenntnisse 2019 als gut oder sehr gut ein. 90 Prozent der Männer und 79 Prozent der Frauen haben zwischen 2016 und 2019 an mindestens einem Sprachkurs teilgenommen.

„Es ist sehr erfreulich, dass über 80 Prozent der Geflüchteten mindestens mittlere Deutschkenntnisse haben. Nicht allen gelingt der Spracherwerb jedoch gleich schnell – Frauen, die noch kleine Kinder haben, Geflüchtete mit einem niedrigeren Bildungsniveau und über 50-Jährige verfügten 2019 noch häufiger über keine oder eher schlechte Deutschkenntnisse. Auf diesen Gruppen sollte daher weiter das Augenmerk liegen“, sagt Projektleiterin Dr. Nina Rother.

Eng verbunden mit den Sprachkenntnissen ist der Kontakt zu Deutschen: Auch hier lässt sich eine positive Entwicklung erkennen. Zwischen 2016 und 2019 haben Geflüchtete zunehmend Zeit mit Deutschen verbracht. Dabei sind insbesondere der Arbeits- oder der Ausbildungsplatz Orte, an denen es zu Kontakten und Austausch zwischen Geflüchteten und Deutschen kommt. Gleichzeitig steigt der Anteil an Deutschen unter den engen Bezugspersonen der Geflüchteten.

Während der Covid-19-Pandemie und den daraus resultierenden Kontaktbeschränkungen hatten die Befragten im Sommer 2020 weniger Kontakt zu Deutschen. Viele Geflüchtete gingen zudem von einer Stagnation oder Verschlechterung ihrer Deutschkenntnisse aus. Zudem deuten die Analysen darauf hin, dass besonders diejenigen Teilgruppen, die jeweils über niedrige Ausgangsniveaus verfügen, besonders stark von den Folgen der Pandemie betroffen sein könnten.

„Da soziale Kontakte zu Deutschen für das Einleben der Geflüchteten in Deutschland eine wichtige Rolle spielen, ist zu hoffen, dass die negativen Folgen der Covid-19-Pandemie von möglichst kurzer Dauer sind und es im Anschluss wieder vermehrt zu einem Austausch kommt“, sagt Dr. Manuel Siegert.

Datengrundlage der gemeinsamen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), des Forschungszentrums des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ) und des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) ist eine seit 2016 stattfindende jährliche Wiederholungsbefragung von Personen, die in den Jahren 2013 bis 2016 als Asylsuchende nach Deutschland gekommen sind. Die Kurzanalyse 04|2021 liefert erste Erkenntnisse aus der vierten, im Jahr 2019 durchgeführten Erhebung, sowie aus einer Covid-19-Zusatzbefragung vom Sommer 2020.

Die gesamte Studie finden Sie unter: www.bamf.de/kurzanalyse4-2021-iab-bamf-soep

Pressekontakt:

Jochen Hövekenmeier
Pressesprecher
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
Frankenstraße 210, 90461 Nürnberg
Tel: 0911-943-17799
Fax: 0911-943-17798
E-Mail: pressestelle@bamf.bund.de
Web: www.bamf.bund.de

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BAMF-Forschungszentrum: Soziale Kontakte zwischen Geflüchteten und Deutschen nehmen zuKnapp die Hälfte der Geflüchteten spricht gut bis sehr gut Deutsch

14.04.2021 – 10:00

Bundesamt für Migration und Flüchtlinge

BAMF-Forschungszentrum: Soziale Kontakte zwischen Geflüchteten und Deutschen nehmen zu
Knapp die Hälfte der Geflüchteten spricht gut bis sehr gut Deutsch


















Nürnberg (ots)

Die Deutschkenntnisse von Geflüchteten werden immer besser, zudem haben geflüchtete Menschen mehr soziale Kontakte zu Deutschen. Zu diesem Schluss kommen aktuelle Analysen des Forschungszentrums des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge anhand bisher unveröffentlichter Daten der IAB-BAMF-SOEP-Befragung von Geflüchteten aus dem Jahr 2019. Betrachtet wurden Geflüchtete, die im Durchschnitt seit vier Jahren in Deutschland leben.

47 Prozent der Befragten schätzten ihre Deutschkenntnisse 2019 als gut oder sehr gut ein. 90 Prozent der Männer und 79 Prozent der Frauen haben zwischen 2016 und 2019 an mindestens einem Sprachkurs teilgenommen.

„Es ist sehr erfreulich, dass über 80 Prozent der Geflüchteten mindestens mittlere Deutschkenntnisse haben. Nicht allen gelingt der Spracherwerb jedoch gleich schnell – Frauen, die noch kleine Kinder haben, Geflüchtete mit einem niedrigeren Bildungsniveau und über 50-Jährige verfügten 2019 noch häufiger über keine oder eher schlechte Deutschkenntnisse. Auf diesen Gruppen sollte daher weiter das Augenmerk liegen“, sagt Projektleiterin Dr. Nina Rother.

Eng verbunden mit den Sprachkenntnissen ist der Kontakt zu Deutschen: Auch hier lässt sich eine positive Entwicklung erkennen. Zwischen 2016 und 2019 haben Geflüchtete zunehmend Zeit mit Deutschen verbracht. Dabei sind insbesondere der Arbeits- oder der Ausbildungsplatz Orte, an denen es zu Kontakten und Austausch zwischen Geflüchteten und Deutschen kommt. Gleichzeitig steigt der Anteil an Deutschen unter den engen Bezugspersonen der Geflüchteten.

Während der Covid-19-Pandemie und den daraus resultierenden Kontaktbeschränkungen hatten die Befragten im Sommer 2020 weniger Kontakt zu Deutschen. Viele Geflüchtete gingen zudem von einer Stagnation oder Verschlechterung ihrer Deutschkenntnisse aus. Zudem deuten die Analysen darauf hin, dass besonders diejenigen Teilgruppen, die jeweils über niedrige Ausgangsniveaus verfügen, besonders stark von den Folgen der Pandemie betroffen sein könnten.

„Da soziale Kontakte zu Deutschen für das Einleben der Geflüchteten in Deutschland eine wichtige Rolle spielen, ist zu hoffen, dass die negativen Folgen der Covid-19-Pandemie von möglichst kurzer Dauer sind und es im Anschluss wieder vermehrt zu einem Austausch kommt“, sagt Dr. Manuel Siegert.

Datengrundlage der gemeinsamen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), des Forschungszentrums des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ) und des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) ist eine seit 2016 stattfindende jährliche Wiederholungsbefragung von Personen, die in den Jahren 2013 bis 2016 als Asylsuchende nach Deutschland gekommen sind. Die Kurzanalyse 04|2021 liefert erste Erkenntnisse aus der vierten, im Jahr 2019 durchgeführten Erhebung, sowie aus einer Covid-19-Zusatzbefragung vom Sommer 2020.

Die gesamte Studie finden Sie unter: www.bamf.de/kurzanalyse4-2021-iab-bamf-soep

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Jochen Hövekenmeier
Pressesprecher
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
Frankenstraße 210, 90461 Nürnberg
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BAMF-Forschungszentrum: Soziale Kontakte zwischen Geflüchteten und Deutschen nehmen zuKnapp die Hälfte der Geflüchteten spricht gut bis sehr gut Deutsch

14.04.2021 – 10:00

Bundesamt für Migration und Flüchtlinge

BAMF-Forschungszentrum: Soziale Kontakte zwischen Geflüchteten und Deutschen nehmen zu
Knapp die Hälfte der Geflüchteten spricht gut bis sehr gut Deutsch


















Nürnberg (ots)

Die Deutschkenntnisse von Geflüchteten werden immer besser, zudem haben geflüchtete Menschen mehr soziale Kontakte zu Deutschen. Zu diesem Schluss kommen aktuelle Analysen des Forschungszentrums des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge anhand bisher unveröffentlichter Daten der IAB-BAMF-SOEP-Befragung von Geflüchteten aus dem Jahr 2019. Betrachtet wurden Geflüchtete, die im Durchschnitt seit vier Jahren in Deutschland leben.

47 Prozent der Befragten schätzten ihre Deutschkenntnisse 2019 als gut oder sehr gut ein. 90 Prozent der Männer und 79 Prozent der Frauen haben zwischen 2016 und 2019 an mindestens einem Sprachkurs teilgenommen.

„Es ist sehr erfreulich, dass über 80 Prozent der Geflüchteten mindestens mittlere Deutschkenntnisse haben. Nicht allen gelingt der Spracherwerb jedoch gleich schnell – Frauen, die noch kleine Kinder haben, Geflüchtete mit einem niedrigeren Bildungsniveau und über 50-Jährige verfügten 2019 noch häufiger über keine oder eher schlechte Deutschkenntnisse. Auf diesen Gruppen sollte daher weiter das Augenmerk liegen“, sagt Projektleiterin Dr. Nina Rother.

Eng verbunden mit den Sprachkenntnissen ist der Kontakt zu Deutschen: Auch hier lässt sich eine positive Entwicklung erkennen. Zwischen 2016 und 2019 haben Geflüchtete zunehmend Zeit mit Deutschen verbracht. Dabei sind insbesondere der Arbeits- oder der Ausbildungsplatz Orte, an denen es zu Kontakten und Austausch zwischen Geflüchteten und Deutschen kommt. Gleichzeitig steigt der Anteil an Deutschen unter den engen Bezugspersonen der Geflüchteten.

Während der Covid-19-Pandemie und den daraus resultierenden Kontaktbeschränkungen hatten die Befragten im Sommer 2020 weniger Kontakt zu Deutschen. Viele Geflüchtete gingen zudem von einer Stagnation oder Verschlechterung ihrer Deutschkenntnisse aus. Zudem deuten die Analysen darauf hin, dass besonders diejenigen Teilgruppen, die jeweils über niedrige Ausgangsniveaus verfügen, besonders stark von den Folgen der Pandemie betroffen sein könnten.

„Da soziale Kontakte zu Deutschen für das Einleben der Geflüchteten in Deutschland eine wichtige Rolle spielen, ist zu hoffen, dass die negativen Folgen der Covid-19-Pandemie von möglichst kurzer Dauer sind und es im Anschluss wieder vermehrt zu einem Austausch kommt“, sagt Dr. Manuel Siegert.

Datengrundlage der gemeinsamen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), des Forschungszentrums des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ) und des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) ist eine seit 2016 stattfindende jährliche Wiederholungsbefragung von Personen, die in den Jahren 2013 bis 2016 als Asylsuchende nach Deutschland gekommen sind. Die Kurzanalyse 04|2021 liefert erste Erkenntnisse aus der vierten, im Jahr 2019 durchgeführten Erhebung, sowie aus einer Covid-19-Zusatzbefragung vom Sommer 2020.

Die gesamte Studie finden Sie unter: www.bamf.de/kurzanalyse4-2021-iab-bamf-soep

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Jochen Hövekenmeier
Pressesprecher
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
Frankenstraße 210, 90461 Nürnberg
Tel: 0911-943-17799
Fax: 0911-943-17798
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Rechtsanalyse: EU-Reformvorschläge zur Migrations- und Asylpolitik werden Kinderrechten nicht gerechtOrganisationen rufen Bundesregierung und EU zu Verbesserungen beim Migrations- und Asylpaket auf

26.03.2021 – 10:31

terre des hommes Deutschland e. V.

Rechtsanalyse: EU-Reformvorschläge zur Migrations- und Asylpolitik werden Kinderrechten nicht gerecht
Organisationen rufen Bundesregierung und EU zu Verbesserungen beim Migrations- und Asylpaket auf


















Osnabrück (ots)

Eine Rechtsanalyse im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerks, Deutschen Komitees für UNICEF, Paritätischen Gesamtverbands sowie von Plan International Deutschland, Save the Children Deutschland, terre des hommes Deutschland und World Vision Deutschland hat gezeigt, dass die Rechte von Kindern in den Vorschlägen der Europäischen Kommission für ein Migrations- und Asylpaket nicht umfassend verankert werden. In einem gemeinsamen Positionspapier fordern die Organisationen daher, dass das Kindeswohl in allen Verfahren vorrangig behandelt wird, wie es die UN Kinderrechtskonvention vorgibt.

„Wir begrüßen zwar, dass die Europäische Kommission teils in ihrem Entwurf des Migrations- und Asylpakets auf die Belange und Rechte von Kindern eingeht. Es fehlt allerdings eine systematische und damit auch praktisch durchsetzbare Sicherstellung der Rechte von Kindern“, heißt es in dem heute veröffentlichten Positionspapier. „Die Vielzahl von Richtlinien und Verordnungen greifen keineswegs nahtlos ineinander. Dadurch entstehen Regelungslücken und eine Unübersichtlichkeit, die einen effektiven Schutz von Kindern und die flächendeckende Umsetzung ihrer Rechte verhindern.“

In dem Positionspapier äußern die beteiligten Organisationen die Sorge, dass das Reformpaket in der aktuellen Form die Situation geflüchteter und migrierter Kinder insgesamt verschlechtert. So gebe es zwar einige positive Ansätze, wie zum Beispiel die Einführung eines Monitoring-Mechanismus und die Anerkennung von Geschwistern als Teil der Kernfamilie, doch insbesondere die entstehenden Regelungslücken hätten negative Auswirkungen auf die Situation von Kindern. So besteht zum Beispiel die Gefahr, dass unbegleiteten Kinder keine vormundschaftliche Vertretung mit geeigneten fachlichen Qualifikationen zur Seite steht.

Die Organisationen fordern, dass der besondere Schutzbedarf von Kindern geprüft werden muss und eine kindgerechte Unterbringung von Anfang an sicherzustellen ist. Kinder dürfen nicht in Haft genommen oder unter haftähnlichen Bedingungen untergebracht werden. Aus Sicht der Organisationen ist es unerlässlich, der Definition der UN-Kinderrechtskonvention Rechnung zu tragen, nach der allen Kindern ein besonderer Schutzbedarf und besondere Rechte zwingend gewährt werden müssen.

Hintergrund

Am 23. September 2020 stellte die EU-Kommission ein „Migrations- und Asylpaket“ vor, das aus einer Reihe von Gesetzesentwürfen zur europäischen Migrations- und Asylpolitik besteht. Kernziele der Kommission sind die Etablierung eines effizienten und schnellen Verfahrens an den EU-Außengrenzen, die Verhinderung von Sekundärmigration durch Sanktionen sowie die verbesserte Durchsetzung der Ausreisepflicht.

Das Positionspapier mit den Forderungen der Organisationen und die rechtliche Analyse zur Rechtsstellung von Kindern im neuen Migrations- und Asylpaket finden Sie auf www.tdh.de

Pressekontakt:

Thomas Berthold, Tel. 0171-4448064, t.berthold@tdh.de
www.tdh.de

Original-Content von: terre des hommes Deutschland e. V., übermittelt

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KORREKTUR: Neues Migrations- und Asylpaket der EU: Lokal- und Regionalpolitiker*innen fordern mehr Schutz für Migranten und mehr Unterstützung für Regionen an der EU-Außengrenze

24.03.2021 – 13:17

Europäischer Ausschuss der Regionen

KORREKTUR: Neues Migrations- und Asylpaket der EU: Lokal- und Regionalpolitiker*innen fordern mehr Schutz für Migranten und mehr Unterstützung für Regionen an der EU-Außengrenze


















KORREKTUR: Neues Migrations- und Asylpaket der EU: Lokal- und Regionalpolitiker*innen fordern mehr Schutz für Migranten und mehr Unterstützung für Regionen an der EU-Außengrenze
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Brüssel (ots)

*Bitte beachten Sie die Korrektur im zweiten Absatz: Der Ausschuss der Regionen stellt sich gegen den Vorschlag der Europäischen Kommission Fingerabdrücke von Kindern unter zwölf Jahren abzunehmen

Der Europäische Ausschuss der Regionen (AdR) fordert die Institutionen der Europäischen Union auf die in ihrem Neuen Migrations- und Asylpaket enthaltenen Vorschläge so zu überarbeiten, dass Regionen an den EU-Außengrenzen stärker unterstützt und schutzbedürftige Personen besser geschützt werden. Die Zeit die Migranten in Aufnahmezentren an den EU-Außengrenzen verbringen soll ebenfalls verkürzt werden. So lauten einige der wichtigsten Empfehlungen der Stellungnahme von Antje Grotheer, Vizepräsidentin der Bremischen Bürgerschaft, die von Lokal- und Regionalpolitikerinnen bei der Plenartagung des Ausschusses der Region verabschiedet wurde.

Werden die Empfehlungen von den EU-Mitgliedstaaten, dem Europäischen Parlament und der Europäischen Kommission angenommen, erhalten die Grenzregionen einen erleichterten Zugang zu Finanzmitteln, reduzierte Verantwortlichkeiten und sie könnten in Krisensituationen irreguläre Migranten während der Bearbeitung ihrer Anträge in anderen EU-Mitgliedstaaten unterbringen. Zudem würden Hotspots weniger in Anspruch genommen und der zur Bestimmung des zuständigen Mitgliedstaats angewandte Grundsatz des „ersten Einreisestaates“ aufgehoben werden. Hinsichtlich der Maßnahmen über Asylbewerber und Migranten spricht sich der AdR in seinen Empfehlungen dafür aus, schutzbedürftige Gruppen und Minderjährige stärker zu unterstützen, stellt sich aber gegen den Vorschlag der Kommission Fingerabdrücke von Kindern unter zwölf Jahren abzunehmen. Der AdR spricht sich auch dafür aus in den Aufnahmezentren mehr medizinische und psychologische Unterstützung anzubieten sowie Kindern und unbegleiteten Frauen in Neuansiedlungsverfahren Vorrang zu geben.

Darüber hinaus wird in der Stellungnahme ein Vorschlag des von der Kommission im September 2020 vorgelegten neuen Migrations- und Asylpaketes begrüßt, der einen flexiblen Mechanismus für die Solidarität zwischen den EU-Mitgliedstaaten vorsieht. Der Ausschuss ist jedoch skeptisch, ob das Konzept der Rückkehrpatenschaften praktikabel ist. Nach dem Mechanismus wären die EU-Mitgliedstaaten zur Solidarität verpflichtet, könnten aber zwischen verschiedenen Ausdrucksweisen praktischer Solidarität wählen.

Berichterstatterin Antje Grotheer (DE/SPE), Vizepräsidentin der Bremischen Bürgerschaft, erklärte: „Als europäische Städte, Gemeinden und Regionen müssen wir an wirksamen Lösungen arbeiten, die auf grundlegenden europäischen Werten, Fairness und gemeinsamer Verantwortung beruhen. Deshalb fordern wir einen Solidaritätsmechanismus, der unsere Forderungen berücksichtigt und die Regionen an den Außengrenzen wirksam entlastet. Darüber hinaus muss dem Schutz der Grundrechte von Migrantinnen und Migranten und insbesondere von Kindern und Minderjährigen Vorrang eingeräumt werden. Wir brauchen schnellere Verfahren, die die Menschenrechte respektieren. In einem Europa, in dem niemand zurückgelassen wird, geht es nicht um ein À-la-carte-Projekt, sondern um Solidarität und Fairness.“

Helma Kuhn- Theis (EVP/DE), Mitglied des Gemeinderats von Weiskirchen, sagte: „Wir brauchen endlich eine europäische Migrations- und Asylpolitik, die diesen Namen verdient. Um erfolgreich zu sein, muss die Europäische Kommission die Anliegen der Regionen, Städte und Kommunen ernsthaft berücksichtigen. Diese Anliegen müssen zentrale Punkte im neuen Migrations- und Asylpaket sein. Auch muss illegale Einwanderung mit wirksamen Mitteln verhindert werden.Nur dann wird dieses Projekt von den Bürgern/innen akzeptiert.“

Mark Speich (DE/EVP), Staatssekretär für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Internationales des Landes Nordrhein-Westfalen, kommentierte: „Viele europäische Regionen stehen seit Jahren vor großen Herausforderungen. Diese Regionen brauchen und erwarten Solidarität von der Europäischen Union. Als Mitglieder des Europäischen Ausschusses der Regionen werden wir dazu beitragen, einen politischen Konsens über eine neue europäische Migrations- und Asylpolitik zu erreichen. Ich bin überzeugt, dass eine neue Migrations- und Asylpolitik nur dann eine breite Akzeptanz in ganz Europa finden wird, wenn die Erfahrungen und Perspektiven der europäischen Regionen und Städte berücksichtigt werden.“

Der Berichterstatter des Europäischen Parlaments für die Verordnung über Asyl- und Migrationsmanagement – Tomas Tobé (SV/EVP) – erklärte Solidarität sollte „obligatorisch“ sein, aber mit „flexiblen“ Optionen, und es seien wahrscheinlich neue Ideen für Formen der Solidarität erforderlich.

Und Tobé weiter: „Das derzeitige europäische Asylsystem ist fehlerhaft, vor allem die Regionen und Gemeinden in den Mitgliedstaaten an den EU-Außengrenzen sind stark betroffen. Wir brauchen ein gut funktionierendes Migrationssystem, das diesen Druck verringert. Wir brauchen sinnvolle Solidarität und eine gerechte Aufteilung der Verantwortlichkeiten in der gesamten Union – aber wir müssen pragmatische Lösungen finden. Denn wir sprechen darüber im Wesentlichen seit 2016, ohne jedoch wesentliche Fortschritte zu erzielen. Aber was wir auch immer vereinbaren werden – wir müssen es auch umsetzen, denn würde das geltende System wirksam umgesetzt, hätten wir die derzeitigen Probleme nicht. Wir haben noch viel zu tun, ehe wir irgendwelche politischen Schlussfolgerungen zu dem Paket ziehen können.“

In der Stellungnahme des AdR geht es hauptsächlich um die Aufnahmephase der Migration, und es werden strittige Fragen der Kommissionsvorschläge erörtert: Screening und Bearbeitung von Anträgen, Kriterien für deren Bewertung, Rückführung von Migranten, deren Anträge abgelehnt wurden, Erbringung von Dienstleistungen sowie der damit verbundene finanzielle und administrative Aufwand für die Grenzregionen. Der AdR begrüßte außerdem eine weitere Dimension des Pakets, die Integration von Migranten in ihrem neuen Zuhause, und nannte den Aktionsplan der Kommission für Integration und Integration 2021-2027 eine „notwendige Ergänzung“ des neuen Migrations- und Asylpakets.

Im Jahr 2019 startete der AdR mit Unterstützung der Europäischen Kommission die Initiative Städte und Regionen für die Integration von Migranten. Auf seiner Plenartagung im März 2021 unterzeichneten der AdR und die Europäische Kommission eine Vereinbarung zur Vertiefung ihrer Zusammenarbeit.

Auf der AdR-Plenartagung am 19. März legte die EU-Kommissarin für Inneres Ylva Johansson den Schwerpunkt auf die Integration: „Die lokalen und regionalen Gebietskörperschaften stehen an vorderster Front, wenn es darum geht, neu angekommenen Migranten Unterstützung und weitere Dienstleistungen zu bieten und ihre langfristige Integration zu fördern. Ich freue mich, diese Partnerschaft mit dem Ausschuss der Regionen ankündigen zu können, der bei der Unterstützung für die Städte und Regionen in der EU bei ihrer Integrationsarbeit eine zentrale Rolle spielen wird.“

Pressekontakt:

Tobias Kolonko
Tel. +32 (0)2 282 2003
Mobil +31 638097739
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24.03.2021 – 13:17

Europäischer Ausschuss der Regionen

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Brüssel (ots)

*Bitte beachten Sie die Korrektur im zweiten Absatz: Der Ausschuss der Regionen stellt sich gegen den Vorschlag der Europäischen Kommission Fingerabdrücke von Kindern unter zwölf Jahren abzunehmen

Der Europäische Ausschuss der Regionen (AdR) fordert die Institutionen der Europäischen Union auf die in ihrem Neuen Migrations- und Asylpaket enthaltenen Vorschläge so zu überarbeiten, dass Regionen an den EU-Außengrenzen stärker unterstützt und schutzbedürftige Personen besser geschützt werden. Die Zeit die Migranten in Aufnahmezentren an den EU-Außengrenzen verbringen soll ebenfalls verkürzt werden. So lauten einige der wichtigsten Empfehlungen der Stellungnahme von Antje Grotheer, Vizepräsidentin der Bremischen Bürgerschaft, die von Lokal- und Regionalpolitikerinnen bei der Plenartagung des Ausschusses der Region verabschiedet wurde.

Werden die Empfehlungen von den EU-Mitgliedstaaten, dem Europäischen Parlament und der Europäischen Kommission angenommen, erhalten die Grenzregionen einen erleichterten Zugang zu Finanzmitteln, reduzierte Verantwortlichkeiten und sie könnten in Krisensituationen irreguläre Migranten während der Bearbeitung ihrer Anträge in anderen EU-Mitgliedstaaten unterbringen. Zudem würden Hotspots weniger in Anspruch genommen und der zur Bestimmung des zuständigen Mitgliedstaats angewandte Grundsatz des „ersten Einreisestaates“ aufgehoben werden. Hinsichtlich der Maßnahmen über Asylbewerber und Migranten spricht sich der AdR in seinen Empfehlungen dafür aus, schutzbedürftige Gruppen und Minderjährige stärker zu unterstützen, stellt sich aber gegen den Vorschlag der Kommission Fingerabdrücke von Kindern unter zwölf Jahren abzunehmen. Der AdR spricht sich auch dafür aus in den Aufnahmezentren mehr medizinische und psychologische Unterstützung anzubieten sowie Kindern und unbegleiteten Frauen in Neuansiedlungsverfahren Vorrang zu geben.

Darüber hinaus wird in der Stellungnahme ein Vorschlag des von der Kommission im September 2020 vorgelegten neuen Migrations- und Asylpaketes begrüßt, der einen flexiblen Mechanismus für die Solidarität zwischen den EU-Mitgliedstaaten vorsieht. Der Ausschuss ist jedoch skeptisch, ob das Konzept der Rückkehrpatenschaften praktikabel ist. Nach dem Mechanismus wären die EU-Mitgliedstaaten zur Solidarität verpflichtet, könnten aber zwischen verschiedenen Ausdrucksweisen praktischer Solidarität wählen.

Berichterstatterin Antje Grotheer (DE/SPE), Vizepräsidentin der Bremischen Bürgerschaft, erklärte: „Als europäische Städte, Gemeinden und Regionen müssen wir an wirksamen Lösungen arbeiten, die auf grundlegenden europäischen Werten, Fairness und gemeinsamer Verantwortung beruhen. Deshalb fordern wir einen Solidaritätsmechanismus, der unsere Forderungen berücksichtigt und die Regionen an den Außengrenzen wirksam entlastet. Darüber hinaus muss dem Schutz der Grundrechte von Migrantinnen und Migranten und insbesondere von Kindern und Minderjährigen Vorrang eingeräumt werden. Wir brauchen schnellere Verfahren, die die Menschenrechte respektieren. In einem Europa, in dem niemand zurückgelassen wird, geht es nicht um ein À-la-carte-Projekt, sondern um Solidarität und Fairness.“

Helma Kuhn- Theis (EVP/DE), Mitglied des Gemeinderats von Weiskirchen, sagte: „Wir brauchen endlich eine europäische Migrations- und Asylpolitik, die diesen Namen verdient. Um erfolgreich zu sein, muss die Europäische Kommission die Anliegen der Regionen, Städte und Kommunen ernsthaft berücksichtigen. Diese Anliegen müssen zentrale Punkte im neuen Migrations- und Asylpaket sein. Auch muss illegale Einwanderung mit wirksamen Mitteln verhindert werden.Nur dann wird dieses Projekt von den Bürgern/innen akzeptiert.“

Mark Speich (DE/EVP), Staatssekretär für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Internationales des Landes Nordrhein-Westfalen, kommentierte: „Viele europäische Regionen stehen seit Jahren vor großen Herausforderungen. Diese Regionen brauchen und erwarten Solidarität von der Europäischen Union. Als Mitglieder des Europäischen Ausschusses der Regionen werden wir dazu beitragen, einen politischen Konsens über eine neue europäische Migrations- und Asylpolitik zu erreichen. Ich bin überzeugt, dass eine neue Migrations- und Asylpolitik nur dann eine breite Akzeptanz in ganz Europa finden wird, wenn die Erfahrungen und Perspektiven der europäischen Regionen und Städte berücksichtigt werden.“

Der Berichterstatter des Europäischen Parlaments für die Verordnung über Asyl- und Migrationsmanagement – Tomas Tobé (SV/EVP) – erklärte Solidarität sollte „obligatorisch“ sein, aber mit „flexiblen“ Optionen, und es seien wahrscheinlich neue Ideen für Formen der Solidarität erforderlich.

Und Tobé weiter: „Das derzeitige europäische Asylsystem ist fehlerhaft, vor allem die Regionen und Gemeinden in den Mitgliedstaaten an den EU-Außengrenzen sind stark betroffen. Wir brauchen ein gut funktionierendes Migrationssystem, das diesen Druck verringert. Wir brauchen sinnvolle Solidarität und eine gerechte Aufteilung der Verantwortlichkeiten in der gesamten Union – aber wir müssen pragmatische Lösungen finden. Denn wir sprechen darüber im Wesentlichen seit 2016, ohne jedoch wesentliche Fortschritte zu erzielen. Aber was wir auch immer vereinbaren werden – wir müssen es auch umsetzen, denn würde das geltende System wirksam umgesetzt, hätten wir die derzeitigen Probleme nicht. Wir haben noch viel zu tun, ehe wir irgendwelche politischen Schlussfolgerungen zu dem Paket ziehen können.“

In der Stellungnahme des AdR geht es hauptsächlich um die Aufnahmephase der Migration, und es werden strittige Fragen der Kommissionsvorschläge erörtert: Screening und Bearbeitung von Anträgen, Kriterien für deren Bewertung, Rückführung von Migranten, deren Anträge abgelehnt wurden, Erbringung von Dienstleistungen sowie der damit verbundene finanzielle und administrative Aufwand für die Grenzregionen. Der AdR begrüßte außerdem eine weitere Dimension des Pakets, die Integration von Migranten in ihrem neuen Zuhause, und nannte den Aktionsplan der Kommission für Integration und Integration 2021-2027 eine „notwendige Ergänzung“ des neuen Migrations- und Asylpakets.

Im Jahr 2019 startete der AdR mit Unterstützung der Europäischen Kommission die Initiative Städte und Regionen für die Integration von Migranten. Auf seiner Plenartagung im März 2021 unterzeichneten der AdR und die Europäische Kommission eine Vereinbarung zur Vertiefung ihrer Zusammenarbeit.

Auf der AdR-Plenartagung am 19. März legte die EU-Kommissarin für Inneres Ylva Johansson den Schwerpunkt auf die Integration: „Die lokalen und regionalen Gebietskörperschaften stehen an vorderster Front, wenn es darum geht, neu angekommenen Migranten Unterstützung und weitere Dienstleistungen zu bieten und ihre langfristige Integration zu fördern. Ich freue mich, diese Partnerschaft mit dem Ausschuss der Regionen ankündigen zu können, der bei der Unterstützung für die Städte und Regionen in der EU bei ihrer Integrationsarbeit eine zentrale Rolle spielen wird.“

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Lehrerinnen und Lehrern im Schulalltag den Rücken stärken

23.03.2021 – 12:52

Bundesministerium für Bildung und Forschung

Lehrerinnen und Lehrern im Schulalltag den Rücken stärken


















Berlin (ots)

Bund und Länder treffen Bildungsexpertinnen und-experten zum 2. Bildungsdialog

Integrationsstaatsministerin Annette Widmann-Mauz und Bundesbildungsministerin Anja Karliczek haben sich heute im Rahmen des 2. Bildungsdialogs mit Lehrkräften, Wissenschaft, Bildungspraxis und Migrantenorganisationen ausgetauscht.

Integrationsstaatsministerin Annette Widmann-Mauz:

„Für ein förderliches Unterrichtsklima, in dem sich alle Schülerinnen und Schüler entfalten können, leisten unsere Lehrerinnen und Lehrer tagtäglich eine unverzichtbare Arbeit. Ihnen müssen wir den Rücken stärken, damit Schulen Orte des miteinander Lernens, der gemeinsamen Verständigung und der gegenseitigen Achtung bleiben. Dazu gehört, dass der Umgang mit Vielfalt und auch damit verbundenen Konflikte zum festen Bestandteil der Aus- und Fortbildung von Lehrkräften werden. Nötig sind zudem Strukturen in den Bundesländern, die Schulen und Lehrkräfte gezielt bei Herausforderungen unterstützen. Gleichzeitig ist wichtig, dass die gesellschaftliche Vielfalt in den Lehrplänen, im Schulunterricht und in den Lehrmaterialien mit all ihren Chancen und Herausforderungen zum Thema gemacht wird. Wertvolle Hinweise, wie das gelingen kann, gibt die neue Lehrplanstudie Migration und Integration des Mercator Forum Migration und Demokratie.“

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek:

„Demokratiebildung ist ein wichtiges Thema, gerade auch in der Schule. Denn hier ist der Ort, an dem alle Kinder und Jugendlichen erreicht werden können. Hier werden Kinder auf ihre Rolle als mündige Bürgerinnen und Bürger vorbereitet. Hier lernen sie unser demokratisches System kennen und machen erste eigene Erfahrungen, wenn sie z. B. Klassensprecher und Klassensprecherinnen wählen oder sich in der Schülervertretung engagieren. Auch Werte wie Respekt, Gleichberechtigung und Anerkennung werden in der Schule vermittelt. Ich freue mich deshalb, dass wir uns heute hierzu mit verschiedenen Akteuren ausgetauscht haben. Wir als Bundesbildungsministerium engagieren uns im Rahmen unserer Möglichkeiten, beispielsweise über die Teilnahme an ICCS 2022, einer großen internationalen Bildungsvergleichsstudie, die Kompetenzen von Jugendlichen im Bereich der Demokratiebildung misst. Es ist gut, dass durch die heute vorgestellte Studie die Modernisierungsbedarfe von Lehrplänen in Bezug auf Migration und Integration thematisiert wird. Daraus werden sich weiterführende Diskussionen ergeben, sowohl mit den für Lehrpläne und deren Umsetzung zuständigen Ländern als auch innerhalb der Forschung zu Bildungsmedien, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung über das Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung fördert.“

Im Zentrum des Austausches stand die Frage, wie die gesellschaftliche Vielfalt bereits in Lehrplänen zum Thema gemacht werden kann, um Eingang in den Unterricht zu finden. Zugleich ging es darum, wie Schulen und Lehrkräfte dabei unterstützt werden können, mit Herausforderungen und Konflikten umzugehen. Insbesondere wenn demokratische Grundwerte in Frage gestellt werden, kommt den Lehrkräften eine herausfordernde Aufgabe zu. Um Schülerinnen und Schüler in ihrer freiheitlich-demokratischen Wertebildung zu unterstützen und sie damit auch resilient gegenüber radikaler Beeinflussung zu machen, benötigen Lehrkräfte entsprechende Rahmenbedingungen sowie Fortbildungsmöglichkeiten und eine enge Zusammenarbeit mit pädagogischen Fachkräften aus unterschiedlichen Bereichen.

Eine neue Untersuchung „Lehrplanstudie zu Migration und Integration“ gibt Empfehlungen, wie Schulen und Lehrkräfte dabei unterstützt werden können, die Themen Migration, Integration und Vielfalt im Schulunterricht angemessen zu thematisieren.

Direktor des Mercator Forums Migration und Demokratie, Prof. Dr. Hans Vorländer:

„Die Realität unserer Einwanderungsgesellschaft spiegelt sich nicht angemessen in den Lehrplänen an deutschen Schulen wider. Die jüngere deutsche Migrationsgeschichte – von der Gast- und Vertragsarbeiteranwerbung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts über die Zuwanderung von sogenannten Spätaussiedlern bis hin zur Fachkräftemigration – findet derzeit in den Lehrplänen kaum Erwähnung. Dabei ist die migrationsbedingte Vielfalt längst Bestandteil unserer gesellschaftlichen Normalität. Die Themen Migration und Integration, der Umgang mit Vielfalt und auch damit verbundene Konflikte müssen zu einem festen Bestandteil der Lehrpläne und der Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte werden.“

Die Ergebnisse der Studie zeigen, an welchen Stellen anzusetzen ist, um Schulentwicklungsinstitute und Landesbehörden etwa durch best practice gezielt bei der Weiterentwicklung von Lehrplänen zu begleiten. Die Studie wurde von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Annette Widmann-Mauz, in Auftrag gegeben und vom Mercator Forum Migration und Demokratie (MIDEM) an der TU Dresden unter Leitung von Prof. Dr. Hans Vorländer durchgeführt.

Ein gelungenes Beispiel für das gute Miteinander einer vielfältigen Schülerschaft ist das Projekt GIRA am Helmut-Schmidt-Gymnasium Hamburg. Die sehr erfolgreiche „Gesprächsrunde für interreligiösen Austausch“ (GIRA) richtet sich an Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie Interessierte aus der Nachbarschaft. GIRA leistet einen Beitrag gegen die Ausgrenzung von Menschen und für ein gleichberechtigtes Miteinander und wurde 2017 mit dem renommierten Bertini-Preis ausgezeichnet.

Volker Clasing, Schulleiter des Helmut-Schmidt-Gymnasiums Hamburg: „GIRA war der Türöffner für eine veränderte und offenere Atmosphäre an unserer Schule. Uns ist es gelungen, Akzeptanz und Toleranz untereinander zu fördern, für die Vielfalt verschiedener Glaubensrichtungen zu sensibilisieren und Misstrauen zu überwinden. Eine angstfreie und wohlwollende Atmosphäre ist die Basis dafür, dass in den Gesprächsrunden Probleme angesprochen werden können, die ansonsten im Schulalltag eher tabuisiert werden. Dort, wo eine offene und von allen Beteiligten mitgetragene Kultur der Vielfalt und des Dialogs an Schulen gelebt wird, wird unserer Erfahrung nach Extremisten jeglicher Art der Nährboden für Einflussnahme und Anwerbeversuche entzogen.“

Zum Download der Lehrplanstudie Migration und Integration

Hier erfahren Sie mehr zum Projekt GIRA.

Pressekontakt:

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Postanschrift
11055 Berlin
Tel.+49 30 1857-5050
Fax+49 30 1857-5551
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Original-Content von: Bundesministerium für Bildung und Forschung, übermittelt

Veröffentlicht am

Lehrerinnen und Lehrern im Schulalltag den Rücken stärken

23.03.2021 – 12:52

Bundesministerium für Bildung und Forschung

Lehrerinnen und Lehrern im Schulalltag den Rücken stärken


















Berlin (ots)

Bund und Länder treffen Bildungsexpertinnen und-experten zum 2. Bildungsdialog

Integrationsstaatsministerin Annette Widmann-Mauz und Bundesbildungsministerin Anja Karliczek haben sich heute im Rahmen des 2. Bildungsdialogs mit Lehrkräften, Wissenschaft, Bildungspraxis und Migrantenorganisationen ausgetauscht.

Integrationsstaatsministerin Annette Widmann-Mauz:

„Für ein förderliches Unterrichtsklima, in dem sich alle Schülerinnen und Schüler entfalten können, leisten unsere Lehrerinnen und Lehrer tagtäglich eine unverzichtbare Arbeit. Ihnen müssen wir den Rücken stärken, damit Schulen Orte des miteinander Lernens, der gemeinsamen Verständigung und der gegenseitigen Achtung bleiben. Dazu gehört, dass der Umgang mit Vielfalt und auch damit verbundenen Konflikte zum festen Bestandteil der Aus- und Fortbildung von Lehrkräften werden. Nötig sind zudem Strukturen in den Bundesländern, die Schulen und Lehrkräfte gezielt bei Herausforderungen unterstützen. Gleichzeitig ist wichtig, dass die gesellschaftliche Vielfalt in den Lehrplänen, im Schulunterricht und in den Lehrmaterialien mit all ihren Chancen und Herausforderungen zum Thema gemacht wird. Wertvolle Hinweise, wie das gelingen kann, gibt die neue Lehrplanstudie Migration und Integration des Mercator Forum Migration und Demokratie.“

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek:

„Demokratiebildung ist ein wichtiges Thema, gerade auch in der Schule. Denn hier ist der Ort, an dem alle Kinder und Jugendlichen erreicht werden können. Hier werden Kinder auf ihre Rolle als mündige Bürgerinnen und Bürger vorbereitet. Hier lernen sie unser demokratisches System kennen und machen erste eigene Erfahrungen, wenn sie z. B. Klassensprecher und Klassensprecherinnen wählen oder sich in der Schülervertretung engagieren. Auch Werte wie Respekt, Gleichberechtigung und Anerkennung werden in der Schule vermittelt. Ich freue mich deshalb, dass wir uns heute hierzu mit verschiedenen Akteuren ausgetauscht haben. Wir als Bundesbildungsministerium engagieren uns im Rahmen unserer Möglichkeiten, beispielsweise über die Teilnahme an ICCS 2022, einer großen internationalen Bildungsvergleichsstudie, die Kompetenzen von Jugendlichen im Bereich der Demokratiebildung misst. Es ist gut, dass durch die heute vorgestellte Studie die Modernisierungsbedarfe von Lehrplänen in Bezug auf Migration und Integration thematisiert wird. Daraus werden sich weiterführende Diskussionen ergeben, sowohl mit den für Lehrpläne und deren Umsetzung zuständigen Ländern als auch innerhalb der Forschung zu Bildungsmedien, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung über das Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung fördert.“

Im Zentrum des Austausches stand die Frage, wie die gesellschaftliche Vielfalt bereits in Lehrplänen zum Thema gemacht werden kann, um Eingang in den Unterricht zu finden. Zugleich ging es darum, wie Schulen und Lehrkräfte dabei unterstützt werden können, mit Herausforderungen und Konflikten umzugehen. Insbesondere wenn demokratische Grundwerte in Frage gestellt werden, kommt den Lehrkräften eine herausfordernde Aufgabe zu. Um Schülerinnen und Schüler in ihrer freiheitlich-demokratischen Wertebildung zu unterstützen und sie damit auch resilient gegenüber radikaler Beeinflussung zu machen, benötigen Lehrkräfte entsprechende Rahmenbedingungen sowie Fortbildungsmöglichkeiten und eine enge Zusammenarbeit mit pädagogischen Fachkräften aus unterschiedlichen Bereichen.

Eine neue Untersuchung „Lehrplanstudie zu Migration und Integration“ gibt Empfehlungen, wie Schulen und Lehrkräfte dabei unterstützt werden können, die Themen Migration, Integration und Vielfalt im Schulunterricht angemessen zu thematisieren.

Direktor des Mercator Forums Migration und Demokratie, Prof. Dr. Hans Vorländer:

„Die Realität unserer Einwanderungsgesellschaft spiegelt sich nicht angemessen in den Lehrplänen an deutschen Schulen wider. Die jüngere deutsche Migrationsgeschichte – von der Gast- und Vertragsarbeiteranwerbung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts über die Zuwanderung von sogenannten Spätaussiedlern bis hin zur Fachkräftemigration – findet derzeit in den Lehrplänen kaum Erwähnung. Dabei ist die migrationsbedingte Vielfalt längst Bestandteil unserer gesellschaftlichen Normalität. Die Themen Migration und Integration, der Umgang mit Vielfalt und auch damit verbundene Konflikte müssen zu einem festen Bestandteil der Lehrpläne und der Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte werden.“

Die Ergebnisse der Studie zeigen, an welchen Stellen anzusetzen ist, um Schulentwicklungsinstitute und Landesbehörden etwa durch best practice gezielt bei der Weiterentwicklung von Lehrplänen zu begleiten. Die Studie wurde von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Annette Widmann-Mauz, in Auftrag gegeben und vom Mercator Forum Migration und Demokratie (MIDEM) an der TU Dresden unter Leitung von Prof. Dr. Hans Vorländer durchgeführt.

Ein gelungenes Beispiel für das gute Miteinander einer vielfältigen Schülerschaft ist das Projekt GIRA am Helmut-Schmidt-Gymnasium Hamburg. Die sehr erfolgreiche „Gesprächsrunde für interreligiösen Austausch“ (GIRA) richtet sich an Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie Interessierte aus der Nachbarschaft. GIRA leistet einen Beitrag gegen die Ausgrenzung von Menschen und für ein gleichberechtigtes Miteinander und wurde 2017 mit dem renommierten Bertini-Preis ausgezeichnet.

Volker Clasing, Schulleiter des Helmut-Schmidt-Gymnasiums Hamburg: „GIRA war der Türöffner für eine veränderte und offenere Atmosphäre an unserer Schule. Uns ist es gelungen, Akzeptanz und Toleranz untereinander zu fördern, für die Vielfalt verschiedener Glaubensrichtungen zu sensibilisieren und Misstrauen zu überwinden. Eine angstfreie und wohlwollende Atmosphäre ist die Basis dafür, dass in den Gesprächsrunden Probleme angesprochen werden können, die ansonsten im Schulalltag eher tabuisiert werden. Dort, wo eine offene und von allen Beteiligten mitgetragene Kultur der Vielfalt und des Dialogs an Schulen gelebt wird, wird unserer Erfahrung nach Extremisten jeglicher Art der Nährboden für Einflussnahme und Anwerbeversuche entzogen.“

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Bund und Länder treffen Bildungsexpertinnen und-experten zum 2. Bildungsdialog

Integrationsstaatsministerin Annette Widmann-Mauz und Bundesbildungsministerin Anja Karliczek haben sich heute im Rahmen des 2. Bildungsdialogs mit Lehrkräften, Wissenschaft, Bildungspraxis und Migrantenorganisationen ausgetauscht.

Integrationsstaatsministerin Annette Widmann-Mauz:

„Für ein förderliches Unterrichtsklima, in dem sich alle Schülerinnen und Schüler entfalten können, leisten unsere Lehrerinnen und Lehrer tagtäglich eine unverzichtbare Arbeit. Ihnen müssen wir den Rücken stärken, damit Schulen Orte des miteinander Lernens, der gemeinsamen Verständigung und der gegenseitigen Achtung bleiben. Dazu gehört, dass der Umgang mit Vielfalt und auch damit verbundenen Konflikte zum festen Bestandteil der Aus- und Fortbildung von Lehrkräften werden. Nötig sind zudem Strukturen in den Bundesländern, die Schulen und Lehrkräfte gezielt bei Herausforderungen unterstützen. Gleichzeitig ist wichtig, dass die gesellschaftliche Vielfalt in den Lehrplänen, im Schulunterricht und in den Lehrmaterialien mit all ihren Chancen und Herausforderungen zum Thema gemacht wird. Wertvolle Hinweise, wie das gelingen kann, gibt die neue Lehrplanstudie Migration und Integration des Mercator Forum Migration und Demokratie.“

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„Demokratiebildung ist ein wichtiges Thema, gerade auch in der Schule. Denn hier ist der Ort, an dem alle Kinder und Jugendlichen erreicht werden können. Hier werden Kinder auf ihre Rolle als mündige Bürgerinnen und Bürger vorbereitet. Hier lernen sie unser demokratisches System kennen und machen erste eigene Erfahrungen, wenn sie z. B. Klassensprecher und Klassensprecherinnen wählen oder sich in der Schülervertretung engagieren. Auch Werte wie Respekt, Gleichberechtigung und Anerkennung werden in der Schule vermittelt. Ich freue mich deshalb, dass wir uns heute hierzu mit verschiedenen Akteuren ausgetauscht haben. Wir als Bundesbildungsministerium engagieren uns im Rahmen unserer Möglichkeiten, beispielsweise über die Teilnahme an ICCS 2022, einer großen internationalen Bildungsvergleichsstudie, die Kompetenzen von Jugendlichen im Bereich der Demokratiebildung misst. Es ist gut, dass durch die heute vorgestellte Studie die Modernisierungsbedarfe von Lehrplänen in Bezug auf Migration und Integration thematisiert wird. Daraus werden sich weiterführende Diskussionen ergeben, sowohl mit den für Lehrpläne und deren Umsetzung zuständigen Ländern als auch innerhalb der Forschung zu Bildungsmedien, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung über das Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung fördert.“

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Die Ergebnisse der Studie zeigen, an welchen Stellen anzusetzen ist, um Schulentwicklungsinstitute und Landesbehörden etwa durch best practice gezielt bei der Weiterentwicklung von Lehrplänen zu begleiten. Die Studie wurde von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Annette Widmann-Mauz, in Auftrag gegeben und vom Mercator Forum Migration und Demokratie (MIDEM) an der TU Dresden unter Leitung von Prof. Dr. Hans Vorländer durchgeführt.

Ein gelungenes Beispiel für das gute Miteinander einer vielfältigen Schülerschaft ist das Projekt GIRA am Helmut-Schmidt-Gymnasium Hamburg. Die sehr erfolgreiche „Gesprächsrunde für interreligiösen Austausch“ (GIRA) richtet sich an Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie Interessierte aus der Nachbarschaft. GIRA leistet einen Beitrag gegen die Ausgrenzung von Menschen und für ein gleichberechtigtes Miteinander und wurde 2017 mit dem renommierten Bertini-Preis ausgezeichnet.

Volker Clasing, Schulleiter des Helmut-Schmidt-Gymnasiums Hamburg: „GIRA war der Türöffner für eine veränderte und offenere Atmosphäre an unserer Schule. Uns ist es gelungen, Akzeptanz und Toleranz untereinander zu fördern, für die Vielfalt verschiedener Glaubensrichtungen zu sensibilisieren und Misstrauen zu überwinden. Eine angstfreie und wohlwollende Atmosphäre ist die Basis dafür, dass in den Gesprächsrunden Probleme angesprochen werden können, die ansonsten im Schulalltag eher tabuisiert werden. Dort, wo eine offene und von allen Beteiligten mitgetragene Kultur der Vielfalt und des Dialogs an Schulen gelebt wird, wird unserer Erfahrung nach Extremisten jeglicher Art der Nährboden für Einflussnahme und Anwerbeversuche entzogen.“

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