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Save the Children fordert zum Earth Day mehr Schutz für 710 Millionen Kinder in der Klimakrise

19.04.2021 – 05:00

Save the Children Deutschland e.V.

Save the Children fordert zum Earth Day mehr Schutz für 710 Millionen Kinder in der Klimakrise


















Berlin (ots)

Überschwemmungen, Dürren, Wirbelstürme und andere extreme Wetterereignisse haben dramatische Auswirkungen auf die Gesundheit von Kindern und ihren Familien. 710 Millionen Kinder leben weltweit in Regionen, in denen diese Auswirkungen des Klimawandels besonders gravierend sind. Diese Analyse und die damit verbundenen Forderungen veröffentlicht Save the Children anlässlich des Earth Day mit einem besonderen Appell an den US-Präsidenten Joe Biden, der für den 22. April, dem Earth Day, 40 internationale Spitzenpolitiker*innen zu einem virtuellen Klimagipfel eingeladen hat.

Während alle Kinder weltweit den Klimawandel spüren, wird die Not der ohnehin von Armut, Konflikten oder Nahrungsknappheit betroffenen Kinder noch größer. Die Analyse von Save the Children und ND-GAIN belegt:

-  70 Prozent der am stärksten betroffenen Länder liegen in Afrika; 
-  Die Auswirkungen des Klimawandels verschlimmern die ohnehin schon katastrophale Situation im Jemen, wo der bewaffnete Konflikt zu einer schweren Nahrungsmittelknappheit geführt hat, so dass Millionen von Kindern vom Hunger bedroht sind; 
-  Kinder in Bangladesch sind in hohem Maße Überschwemmungen, Zyklonen und dem Anstieg des Meeresspiegels ausgesetzt; 
-  Malaria und Dengue-Fieber plagen bereits Kinder in der Demokratischen Republik Kongo. Zunehmende extreme Wetterereignisse können zu neuen Gesundheitsrisiken führen, während das Gesundheitssystem bereits an seine Grenzen geraten ist.  

„Die Klimakrise ist die größte Bedrohung für Kinder und für die Verwirklichung ihrer Rechte über Grenzen und Generationen hinaus“, sagt Inger Ashing, CEO von Save the Children International. „Der Ausbruch von Covid-19 hat bereits Millionen von Kindern und Familien in die Armut getrieben, hat Hunger sowie Mangelernährung verstärkt. Die extremen klimatischen Veränderungen vergrößern zusätzlich die Not der Kinder. Aber Kinder können viel in Bewegung setzen. Die globale Klimaschutzbewegung ist dafür das beste Beispiel. Diese Kinder müssen jetzt angehört werden und Regierungen müssen auf ihre Forderungen reagieren.“

Save the Children fordert die Regierungen auf, sofortige und drastische Maßnahmen zu ergreifen, um die Klima-Ungerechtigkeit anzugehen und weitere katastrophale Auswirkungen auf Kinder und ihre Familien zu vermeiden:

-  Anerkennen, dass die Klimakrise eine Kinderrechtskrise ist, welche die Kinder zuerst und am schlimmsten trifft; 
-  Erhöhung der Klimafinanzierung, insbesondere für die Anpassung, mit einem besonderen Fokus auf Kinder in ärmeren Ländern 
-  Sicherstellen, dass Kinder, insbesondere aus den am stärksten marginalisierten Gemeinschaften, bei kommenden Klimaveranstaltungen wie dem G-20-Jugendgipfel in Mailand und dem COP26 in Glasgow, im Mittelpunkt stehen. 
-  Ausbau anpassungsfähiger und belastbarer sozialer Sicherungssysteme, etwa Zuschüsse für Schwangere und Kinder. 
-  Mehr Staaten müssen ihren Verpflichtungen aus der Konvention über die Rechte des Kindes nachkommen, so dass jedes Kind vor Armut geschützt ist, z.B. durch die Bereitstellung von universellem Kindergeld.  

Hinweis für die Redaktionen:

Die Länderdaten stammen von der Notre Dame Global Adaptation Initiative (ND-GAIN), 2018 (letzter Datensatz).

https://gain.nd.edu/our-work/country-index/rankings/

Fotos, Videos, Erlebnisberichte zum Thema Klimakrise und die Auswirkungen auf die Kinder finden Sie hier:

Somalia

Sahra* und Amina*,

https://www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2SAQ1JF4

Ahmed* und Nala*

https://www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2SAQE8ZP

Region Puntland (Video B-roll)

https://www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2SARGYDO

Mosambik

Filomena* und ihr Sohn Baptista*

https://www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2SAQCGBX

Raquima*

https://www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2SA5C4NK

*Namen zum Schutz der Persönlichkeit geändert.

Alle Bilder stehen Ihnen unter der Nennung © Save the Children auch zur Weitergabe an Dritte honorarfrei zur Verfügung.

Über Save the Children

Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in über 110 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet. Eine Welt, in der alle Kinder gesund und sicher leben und frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können – seit über 100 Jahren.

Pressekontakt:

Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle – Aishe Malekshahi
Tel.: 030 – 27 59 59 79 – 833
Mail: Aishe.Malekshahi@savethechildren.de

Original-Content von: Save the Children Deutschland e.V., übermittelt

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Save the Children fordert zum Earth Day mehr Schutz für 710 Millionen Kinder in der Klimakrise

19.04.2021 – 05:00

Save the Children Deutschland e.V.

Save the Children fordert zum Earth Day mehr Schutz für 710 Millionen Kinder in der Klimakrise


















Berlin (ots)

Überschwemmungen, Dürren, Wirbelstürme und andere extreme Wetterereignisse haben dramatische Auswirkungen auf die Gesundheit von Kindern und ihren Familien. 710 Millionen Kinder leben weltweit in Regionen, in denen diese Auswirkungen des Klimawandels besonders gravierend sind. Diese Analyse und die damit verbundenen Forderungen veröffentlicht Save the Children anlässlich des Earth Day mit einem besonderen Appell an den US-Präsidenten Joe Biden, der für den 22. April, dem Earth Day, 40 internationale Spitzenpolitiker*innen zu einem virtuellen Klimagipfel eingeladen hat.

Während alle Kinder weltweit den Klimawandel spüren, wird die Not der ohnehin von Armut, Konflikten oder Nahrungsknappheit betroffenen Kinder noch größer. Die Analyse von Save the Children und ND-GAIN belegt:

-  70 Prozent der am stärksten betroffenen Länder liegen in Afrika; 
-  Die Auswirkungen des Klimawandels verschlimmern die ohnehin schon katastrophale Situation im Jemen, wo der bewaffnete Konflikt zu einer schweren Nahrungsmittelknappheit geführt hat, so dass Millionen von Kindern vom Hunger bedroht sind; 
-  Kinder in Bangladesch sind in hohem Maße Überschwemmungen, Zyklonen und dem Anstieg des Meeresspiegels ausgesetzt; 
-  Malaria und Dengue-Fieber plagen bereits Kinder in der Demokratischen Republik Kongo. Zunehmende extreme Wetterereignisse können zu neuen Gesundheitsrisiken führen, während das Gesundheitssystem bereits an seine Grenzen geraten ist.  

„Die Klimakrise ist die größte Bedrohung für Kinder und für die Verwirklichung ihrer Rechte über Grenzen und Generationen hinaus“, sagt Inger Ashing, CEO von Save the Children International. „Der Ausbruch von Covid-19 hat bereits Millionen von Kindern und Familien in die Armut getrieben, hat Hunger sowie Mangelernährung verstärkt. Die extremen klimatischen Veränderungen vergrößern zusätzlich die Not der Kinder. Aber Kinder können viel in Bewegung setzen. Die globale Klimaschutzbewegung ist dafür das beste Beispiel. Diese Kinder müssen jetzt angehört werden und Regierungen müssen auf ihre Forderungen reagieren.“

Save the Children fordert die Regierungen auf, sofortige und drastische Maßnahmen zu ergreifen, um die Klima-Ungerechtigkeit anzugehen und weitere katastrophale Auswirkungen auf Kinder und ihre Familien zu vermeiden:

-  Anerkennen, dass die Klimakrise eine Kinderrechtskrise ist, welche die Kinder zuerst und am schlimmsten trifft; 
-  Erhöhung der Klimafinanzierung, insbesondere für die Anpassung, mit einem besonderen Fokus auf Kinder in ärmeren Ländern 
-  Sicherstellen, dass Kinder, insbesondere aus den am stärksten marginalisierten Gemeinschaften, bei kommenden Klimaveranstaltungen wie dem G-20-Jugendgipfel in Mailand und dem COP26 in Glasgow, im Mittelpunkt stehen. 
-  Ausbau anpassungsfähiger und belastbarer sozialer Sicherungssysteme, etwa Zuschüsse für Schwangere und Kinder. 
-  Mehr Staaten müssen ihren Verpflichtungen aus der Konvention über die Rechte des Kindes nachkommen, so dass jedes Kind vor Armut geschützt ist, z.B. durch die Bereitstellung von universellem Kindergeld.  

Hinweis für die Redaktionen:

Die Länderdaten stammen von der Notre Dame Global Adaptation Initiative (ND-GAIN), 2018 (letzter Datensatz).

https://gain.nd.edu/our-work/country-index/rankings/

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Somalia

Sahra* und Amina*,

https://www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2SAQ1JF4

Ahmed* und Nala*

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Über Save the Children

Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in über 110 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet. Eine Welt, in der alle Kinder gesund und sicher leben und frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können – seit über 100 Jahren.

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Pressestelle – Aishe Malekshahi
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Save the Children fordert zum Earth Day mehr Schutz für 710 Millionen Kinder in der Klimakrise

19.04.2021 – 05:00

Save the Children Deutschland e.V.

Save the Children fordert zum Earth Day mehr Schutz für 710 Millionen Kinder in der Klimakrise


















Berlin (ots)

Überschwemmungen, Dürren, Wirbelstürme und andere extreme Wetterereignisse haben dramatische Auswirkungen auf die Gesundheit von Kindern und ihren Familien. 710 Millionen Kinder leben weltweit in Regionen, in denen diese Auswirkungen des Klimawandels besonders gravierend sind. Diese Analyse und die damit verbundenen Forderungen veröffentlicht Save the Children anlässlich des Earth Day mit einem besonderen Appell an den US-Präsidenten Joe Biden, der für den 22. April, dem Earth Day, 40 internationale Spitzenpolitiker*innen zu einem virtuellen Klimagipfel eingeladen hat.

Während alle Kinder weltweit den Klimawandel spüren, wird die Not der ohnehin von Armut, Konflikten oder Nahrungsknappheit betroffenen Kinder noch größer. Die Analyse von Save the Children und ND-GAIN belegt:

-  70 Prozent der am stärksten betroffenen Länder liegen in Afrika; 
-  Die Auswirkungen des Klimawandels verschlimmern die ohnehin schon katastrophale Situation im Jemen, wo der bewaffnete Konflikt zu einer schweren Nahrungsmittelknappheit geführt hat, so dass Millionen von Kindern vom Hunger bedroht sind; 
-  Kinder in Bangladesch sind in hohem Maße Überschwemmungen, Zyklonen und dem Anstieg des Meeresspiegels ausgesetzt; 
-  Malaria und Dengue-Fieber plagen bereits Kinder in der Demokratischen Republik Kongo. Zunehmende extreme Wetterereignisse können zu neuen Gesundheitsrisiken führen, während das Gesundheitssystem bereits an seine Grenzen geraten ist.  

„Die Klimakrise ist die größte Bedrohung für Kinder und für die Verwirklichung ihrer Rechte über Grenzen und Generationen hinaus“, sagt Inger Ashing, CEO von Save the Children International. „Der Ausbruch von Covid-19 hat bereits Millionen von Kindern und Familien in die Armut getrieben, hat Hunger sowie Mangelernährung verstärkt. Die extremen klimatischen Veränderungen vergrößern zusätzlich die Not der Kinder. Aber Kinder können viel in Bewegung setzen. Die globale Klimaschutzbewegung ist dafür das beste Beispiel. Diese Kinder müssen jetzt angehört werden und Regierungen müssen auf ihre Forderungen reagieren.“

Save the Children fordert die Regierungen auf, sofortige und drastische Maßnahmen zu ergreifen, um die Klima-Ungerechtigkeit anzugehen und weitere katastrophale Auswirkungen auf Kinder und ihre Familien zu vermeiden:

-  Anerkennen, dass die Klimakrise eine Kinderrechtskrise ist, welche die Kinder zuerst und am schlimmsten trifft; 
-  Erhöhung der Klimafinanzierung, insbesondere für die Anpassung, mit einem besonderen Fokus auf Kinder in ärmeren Ländern 
-  Sicherstellen, dass Kinder, insbesondere aus den am stärksten marginalisierten Gemeinschaften, bei kommenden Klimaveranstaltungen wie dem G-20-Jugendgipfel in Mailand und dem COP26 in Glasgow, im Mittelpunkt stehen. 
-  Ausbau anpassungsfähiger und belastbarer sozialer Sicherungssysteme, etwa Zuschüsse für Schwangere und Kinder. 
-  Mehr Staaten müssen ihren Verpflichtungen aus der Konvention über die Rechte des Kindes nachkommen, so dass jedes Kind vor Armut geschützt ist, z.B. durch die Bereitstellung von universellem Kindergeld.  

Hinweis für die Redaktionen:

Die Länderdaten stammen von der Notre Dame Global Adaptation Initiative (ND-GAIN), 2018 (letzter Datensatz).

https://gain.nd.edu/our-work/country-index/rankings/

Fotos, Videos, Erlebnisberichte zum Thema Klimakrise und die Auswirkungen auf die Kinder finden Sie hier:

Somalia

Sahra* und Amina*,

https://www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2SAQ1JF4

Ahmed* und Nala*

https://www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2SAQE8ZP

Region Puntland (Video B-roll)

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Mosambik

Filomena* und ihr Sohn Baptista*

https://www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2SAQCGBX

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*Namen zum Schutz der Persönlichkeit geändert.

Alle Bilder stehen Ihnen unter der Nennung © Save the Children auch zur Weitergabe an Dritte honorarfrei zur Verfügung.

Über Save the Children

Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in über 110 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet. Eine Welt, in der alle Kinder gesund und sicher leben und frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können – seit über 100 Jahren.

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Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle – Aishe Malekshahi
Tel.: 030 – 27 59 59 79 – 833
Mail: Aishe.Malekshahi@savethechildren.de

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„Was hier alles fehlt, was einem an Nähe und Zuneigung geraubt wird durch die Pandemie, das verwundet die Seele“/Ökumenischer Gottesdienst für die Verstorbenen in der Corona-Pandemie

18.04.2021 – 10:30

EKD – Evangelische Kirche in Deutschland

„Was hier alles fehlt, was einem an Nähe und Zuneigung geraubt wird durch die Pandemie, das verwundet die Seele“/Ökumenischer Gottesdienst für die Verstorbenen in der Corona-Pandemie


















Hannover (ots)

In Gedenken an die Verstorbenen und Hinterbliebenen in der Corona-Pandemie haben die christlichen Kirchen heute (18. April 2021) einen ökumenischen Gottesdienst in der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche gefeiert. Dazu eingeladen hatten der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm, und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Erzpriester Radu Constantin Miron. Mitgewirkt haben die jüdische Kantorin Avital Gerstetter sowie Dr. Esnaf Begic, Vorsitzender des Islamkollegs Deutschland e. V. (IKD e. V.). Anhand der biblischen Geschichte vom Weg der Jünger Jesu nach Emmaus (Lk 24) hat der Gottesdienst Gelegenheit zur Besinnung und zum Abschiednehmen gegeben und in der Hoffnung bestärkt.

Landesbischof Bedford-Strohm ging in seiner Predigt auf die Situation der Jünger ein, die um Jesus trauerten: „Der Tod verändert alles. Es muss eine unendliche Trauer gewesen sein, die den beiden Jüngern auf dem Weg von Jerusalem nach Emmaus damals das Herz schwergemacht hat.“ Heute gingen wir diesen Weg mit den Jüngern: „Darunter auch viele, die wie die beiden Jünger einen Menschen verloren haben, der zu den Liebsten gehörte, der vielleicht überhaupt der Liebste war. Die ihn so sehr vermissen. Sie teilen dieses Gefühl: Er könnte jetzt um die Ecke kommen und da sein. Aber er oder sie ist nicht da.“ Und sowohl in der biblischen Geschichte als auch jetzt, in Zeiten der Trauer, die mit vielen Fragen verbunden sei, sei es umso wichtiger, nicht alleine zu sein: „Sie teilen ihre Not. Sie geben so dem Schmerz Raum, fassen Trauer in Worte, teilen ihre Ohnmacht. So wie wir jetzt.“ Zudem wies Bedford-Strohm auf die Krisenerfahrung der Pandemiezeit als Trauma unserer Seele hin: „Wir werden viel Zeit brauchen, erst recht unsere Kinder, unsere Heranwachsenden, für die diese Krise die Ausdehnung einer gefühlten Ewigkeit hat.“

Bischof Bätzing würdigte in seiner Predigt den Moment, innezuhalten und der vielen Toten zu gedenken. „Krankheit, Sterben und Tod lassen sich in diesem langen Jahr nicht wegdrücken, sie schneiden tief ein in das Leben vieler Menschen. Ihr Bild hat sich auch verändert. Tod und Sterben sind uns näher gerückt als zuvor.“ Von jetzt auf gleich müssten Patienten ins Krankenhaus, Abschiede seien holprig und überstürzt. „Dann oft kein Besuch, kein Sich-Aussprechen, kein Trösten in der Angst, kein vergewissernder Blick in die Augen, keine vertraute Hand“, so Bischof Bätzing. Auch nach dem Versterben sei alles anders als gewohnt: Wie wichtig wäre es, als Angehörige noch mit den Verstorbenen verweilen zu können; die Stille und den Frieden aufzunehmen, die einkehren; gegen den Schrecken letzte Worte zu sagen, die Liebe ausdrücken und Schmerz und Trauer und Verzeihen: „Sterben an einer ansteckenden Krankheit lässt das alles nicht zu – nicht einmal ein Begräbnis, an dem viele teilnehmen, diesen Menschen würdigen und den Angehörigen beistehen. Es fehlt so viel. Verpasste Augenblicke sind verpasste Chancen – sie sind einmalig, da gibt es kein zweites Mal“, sagte Bischof Bätzing. „Was hier alles fehlt, was einem an Nähe und Zuneigung geraubt wird durch die Pandemie, das verwundet die Seele.“ Die Emmaus-Geschichte mache Mut: „Unsere Toten finden ihren Weg ins Leben an der Hand des auferstandenen Jesus. Und auch die Trauernden werden gut begleitet ihren Weg zu neuer Lebensfreude finden. Und wir – miteinander und in Verantwortung füreinander – finden heraus aus dieser Pandemie. Denn Gott geht mit uns. Wir dürfen gespannt sein.“

Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Erzpriester Radu Constantin Miron, betonte: „Seit mehr als einem Jahr beherrscht das Virus unser alltägliches, soziales und berufliches Leben und es macht weder vor Konfessionen, noch vor Religionen, noch vor Nationen halt. Deswegen ist es umso wichtiger, dass wir heute mit diesem Gottesdienst gemeinsam trauern, aber auch ein Zeichen des Trostes setzen – über Grenzen hinweg, die auch das Virus nicht kennt.“

Der ökumenische Gottesdienst ging der zentralen Gedenkveranstaltung für die Verstorbenen der Corona-Pandemie voraus, zu der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eingeladen hatte. Als Gäste waren in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche Hinterbliebene eingeladen, ihre Trauer über den Verlust von Angehörigen stellvertretend für viele zum Ausdruck zu bringen. Neben Bundespräsident Steinmeier nahmen Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundesratspräsident Reiner Haseloff und der Präsident des Bundesverfassungsgerichts Stephan Harbarth sowie der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, teil.

Hinweise:

Die Predigten von Bischof Dr. Geord Bätzing und Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm sind unter www.dbk.de und www.ekd.de verfügbar. Der RBB als übertragende Fernsehanstalt stellt Poolmaterial vom Gottesdienst und der Ankunft der Verfassungsorgane zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich dazu an: International Relations Radio & TV RBB: Patricia Marquardt, Tel. 030 97993 50500, E-Mail patricia.marquardt@rbb-online.de.

Kostenfreie Fotos stellt ein Poolfotograf bereit. Bitte wenden Sie sich dazu an die Fotoagentur KNA-Bild: Marialuisa Plassmann, Tel. 0228/26000193, E-Mail plassmann@kna.de und redaktion@kna-bild.de.

Hannover, 18. April 2021

Pressestelle der EKD

Carsten Splitt

Diese Pressemitteilung wird von den Pressestellen der EKD, der Deutschen Bischofskonferenz und der ACK zeitgleich verschickt. Mehrfachzusendungen bitten wir zu entschuldigen.

Pressekontakt:

Carsten Splitt
Evangelische Kirche in Deutschland
Pressestelle
Stabsstelle Kommunikation
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 – 2796 – 269
E-Mail: presse@ekd.de

Original-Content von: EKD – Evangelische Kirche in Deutschland, übermittelt

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Save the Children fordert zum Earth Day mehr Schutz für 710 Millionen Kinder in der Klimakrise

19.04.2021 – 05:00

Save the Children Deutschland e.V.

Save the Children fordert zum Earth Day mehr Schutz für 710 Millionen Kinder in der Klimakrise


















Berlin (ots)

Überschwemmungen, Dürren, Wirbelstürme und andere extreme Wetterereignisse haben dramatische Auswirkungen auf die Gesundheit von Kindern und ihren Familien. 710 Millionen Kinder leben weltweit in Regionen, in denen diese Auswirkungen des Klimawandels besonders gravierend sind. Diese Analyse und die damit verbundenen Forderungen veröffentlicht Save the Children anlässlich des Earth Day mit einem besonderen Appell an den US-Präsidenten Joe Biden, der für den 22. April, dem Earth Day, 40 internationale Spitzenpolitiker*innen zu einem virtuellen Klimagipfel eingeladen hat.

Während alle Kinder weltweit den Klimawandel spüren, wird die Not der ohnehin von Armut, Konflikten oder Nahrungsknappheit betroffenen Kinder noch größer. Die Analyse von Save the Children und ND-GAIN belegt:

-  70 Prozent der am stärksten betroffenen Länder liegen in Afrika; 
-  Die Auswirkungen des Klimawandels verschlimmern die ohnehin schon katastrophale Situation im Jemen, wo der bewaffnete Konflikt zu einer schweren Nahrungsmittelknappheit geführt hat, so dass Millionen von Kindern vom Hunger bedroht sind; 
-  Kinder in Bangladesch sind in hohem Maße Überschwemmungen, Zyklonen und dem Anstieg des Meeresspiegels ausgesetzt; 
-  Malaria und Dengue-Fieber plagen bereits Kinder in der Demokratischen Republik Kongo. Zunehmende extreme Wetterereignisse können zu neuen Gesundheitsrisiken führen, während das Gesundheitssystem bereits an seine Grenzen geraten ist.  

„Die Klimakrise ist die größte Bedrohung für Kinder und für die Verwirklichung ihrer Rechte über Grenzen und Generationen hinaus“, sagt Inger Ashing, CEO von Save the Children International. „Der Ausbruch von Covid-19 hat bereits Millionen von Kindern und Familien in die Armut getrieben, hat Hunger sowie Mangelernährung verstärkt. Die extremen klimatischen Veränderungen vergrößern zusätzlich die Not der Kinder. Aber Kinder können viel in Bewegung setzen. Die globale Klimaschutzbewegung ist dafür das beste Beispiel. Diese Kinder müssen jetzt angehört werden und Regierungen müssen auf ihre Forderungen reagieren.“

Save the Children fordert die Regierungen auf, sofortige und drastische Maßnahmen zu ergreifen, um die Klima-Ungerechtigkeit anzugehen und weitere katastrophale Auswirkungen auf Kinder und ihre Familien zu vermeiden:

-  Anerkennen, dass die Klimakrise eine Kinderrechtskrise ist, welche die Kinder zuerst und am schlimmsten trifft; 
-  Erhöhung der Klimafinanzierung, insbesondere für die Anpassung, mit einem besonderen Fokus auf Kinder in ärmeren Ländern 
-  Sicherstellen, dass Kinder, insbesondere aus den am stärksten marginalisierten Gemeinschaften, bei kommenden Klimaveranstaltungen wie dem G-20-Jugendgipfel in Mailand und dem COP26 in Glasgow, im Mittelpunkt stehen. 
-  Ausbau anpassungsfähiger und belastbarer sozialer Sicherungssysteme, etwa Zuschüsse für Schwangere und Kinder. 
-  Mehr Staaten müssen ihren Verpflichtungen aus der Konvention über die Rechte des Kindes nachkommen, so dass jedes Kind vor Armut geschützt ist, z.B. durch die Bereitstellung von universellem Kindergeld.  

Hinweis für die Redaktionen:

Die Länderdaten stammen von der Notre Dame Global Adaptation Initiative (ND-GAIN), 2018 (letzter Datensatz).

https://gain.nd.edu/our-work/country-index/rankings/

Fotos, Videos, Erlebnisberichte zum Thema Klimakrise und die Auswirkungen auf die Kinder finden Sie hier:

Somalia

Sahra* und Amina*,

https://www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2SAQ1JF4

Ahmed* und Nala*

https://www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2SAQE8ZP

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Über Save the Children

Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in über 110 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet. Eine Welt, in der alle Kinder gesund und sicher leben und frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können – seit über 100 Jahren.

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Tel.: 030 – 27 59 59 79 – 833
Mail: Aishe.Malekshahi@savethechildren.de

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rbb24 Recherche exklusiv: Über 18.000 verschwundene unbegleitete Kinder und Jugendliche in Europa zwischen 2018 und 2020

18.04.2021 – 09:51

rbb – Rundfunk Berlin-Brandenburg

rbb24 Recherche exklusiv: Über 18.000 verschwundene unbegleitete Kinder und Jugendliche in Europa zwischen 2018 und 2020


















Berlin (ots)

18.292 unbegleitete geflüchtete Kinder und Jugendliche sind zwischen 2018 und 2020 in Europa als verschwunden gemeldet worden, nachdem sie in staatlicher Obhut waren. Das zeigt eine exklusive Datenanalyse des Rechercheverbunds „Lost in Europe“. Die meisten der verschwundenen Minderjährigen stammen aus Marokko, Algerien und Eritrea.

In Deutschland wurden nach Angaben des Bundeskriminalamts zwischen 2018 und 2020 7.806 unbegleitete Minderjährige vermisst gemeldet. Die meisten kamen aus Afghanistan, gefolgt von Marokko und Algerien. 7.082 sind wieder aufgetaucht, doch von 724 fehlt jede Spur.

Das BKA bezeichnet die eigenen Daten als Näherungswerte. Darüber zeigt sich Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes, empört: „Dass das Bundeskriminalamt bei den Vermisstenzahlen der unbegleiteten, geflüchteten Kinder und Jugendliche an vielen Stellen im Dunkeln tappt, ist aus Kinderschutzgründen ein Skandal.“

Die europaweite Analyse des Rechercheverbunds offenbart eklatante Unterschiede der nationalen Statistiken: So erheben Frankreich, Dänemark und Rumänien gar keine Daten zu unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlingen, Bulgarien unterscheidet nicht zwischen begleiteten und allein reisenden Kindern und Jugendlichen.

Die für Flüchtlingsfragen zuständige EU-Innenkommissarin Ylva Johansson lässt über ihren Sprecher auf Anfrage mitteilen, dass „die EU-Kommission den Mitgliedsstaaten bereits signalisiert habe, dass sie mehr gegen das Verschwinden geflüchteter Kinder unternehmen müssten, unter anderem durch bessere Datensammlungen“.

Nach Auffassung von Kinderrechtsorganisationen wie ECPAT und des Deutschen Kinderhilfswerkes sowie Kevin Hyland, Menschenhandelsexperte des Europarats, dürfte die tatsächliche Anzahl vermisster Minderjähriger noch höher liegen. Dabei seien gerade sie gefährdet, von kriminellen Netzwerken ausgebeutet zu werden. Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert nun eine europaweit einheitliche Datenerhebung sowie die Einführung eines EU-Sonderbeauftragten für vermisste Flüchtlingskinder.

Bei der Recherche haben unter anderem der britische „Guardian“, der niederländische Rundfunk VPRO, der belgische „de Standaard“ und der rbb zusammengearbeitet.

Pressekontakt:

rbb24 Recherche
Masurenallee 8 – 14
14057 Berlin
Tel.: (030) 97 99 3-30333
Fax: (030) 97 99 3-30309
Mail: koordination@rbb-online.de

Original-Content von: rbb – Rundfunk Berlin-Brandenburg, übermittelt

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„Was hier alles fehlt, was einem an Nähe und Zuneigung geraubt wird durch die Pandemie, das verwundet die Seele“/Ökumenischer Gottesdienst für die Verstorbenen in der Corona-Pandemie

18.04.2021 – 10:30

EKD – Evangelische Kirche in Deutschland

„Was hier alles fehlt, was einem an Nähe und Zuneigung geraubt wird durch die Pandemie, das verwundet die Seele“/Ökumenischer Gottesdienst für die Verstorbenen in der Corona-Pandemie


















Hannover (ots)

In Gedenken an die Verstorbenen und Hinterbliebenen in der Corona-Pandemie haben die christlichen Kirchen heute (18. April 2021) einen ökumenischen Gottesdienst in der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche gefeiert. Dazu eingeladen hatten der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm, und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Erzpriester Radu Constantin Miron. Mitgewirkt haben die jüdische Kantorin Avital Gerstetter sowie Dr. Esnaf Begic, Vorsitzender des Islamkollegs Deutschland e. V. (IKD e. V.). Anhand der biblischen Geschichte vom Weg der Jünger Jesu nach Emmaus (Lk 24) hat der Gottesdienst Gelegenheit zur Besinnung und zum Abschiednehmen gegeben und in der Hoffnung bestärkt.

Landesbischof Bedford-Strohm ging in seiner Predigt auf die Situation der Jünger ein, die um Jesus trauerten: „Der Tod verändert alles. Es muss eine unendliche Trauer gewesen sein, die den beiden Jüngern auf dem Weg von Jerusalem nach Emmaus damals das Herz schwergemacht hat.“ Heute gingen wir diesen Weg mit den Jüngern: „Darunter auch viele, die wie die beiden Jünger einen Menschen verloren haben, der zu den Liebsten gehörte, der vielleicht überhaupt der Liebste war. Die ihn so sehr vermissen. Sie teilen dieses Gefühl: Er könnte jetzt um die Ecke kommen und da sein. Aber er oder sie ist nicht da.“ Und sowohl in der biblischen Geschichte als auch jetzt, in Zeiten der Trauer, die mit vielen Fragen verbunden sei, sei es umso wichtiger, nicht alleine zu sein: „Sie teilen ihre Not. Sie geben so dem Schmerz Raum, fassen Trauer in Worte, teilen ihre Ohnmacht. So wie wir jetzt.“ Zudem wies Bedford-Strohm auf die Krisenerfahrung der Pandemiezeit als Trauma unserer Seele hin: „Wir werden viel Zeit brauchen, erst recht unsere Kinder, unsere Heranwachsenden, für die diese Krise die Ausdehnung einer gefühlten Ewigkeit hat.“

Bischof Bätzing würdigte in seiner Predigt den Moment, innezuhalten und der vielen Toten zu gedenken. „Krankheit, Sterben und Tod lassen sich in diesem langen Jahr nicht wegdrücken, sie schneiden tief ein in das Leben vieler Menschen. Ihr Bild hat sich auch verändert. Tod und Sterben sind uns näher gerückt als zuvor.“ Von jetzt auf gleich müssten Patienten ins Krankenhaus, Abschiede seien holprig und überstürzt. „Dann oft kein Besuch, kein Sich-Aussprechen, kein Trösten in der Angst, kein vergewissernder Blick in die Augen, keine vertraute Hand“, so Bischof Bätzing. Auch nach dem Versterben sei alles anders als gewohnt: Wie wichtig wäre es, als Angehörige noch mit den Verstorbenen verweilen zu können; die Stille und den Frieden aufzunehmen, die einkehren; gegen den Schrecken letzte Worte zu sagen, die Liebe ausdrücken und Schmerz und Trauer und Verzeihen: „Sterben an einer ansteckenden Krankheit lässt das alles nicht zu – nicht einmal ein Begräbnis, an dem viele teilnehmen, diesen Menschen würdigen und den Angehörigen beistehen. Es fehlt so viel. Verpasste Augenblicke sind verpasste Chancen – sie sind einmalig, da gibt es kein zweites Mal“, sagte Bischof Bätzing. „Was hier alles fehlt, was einem an Nähe und Zuneigung geraubt wird durch die Pandemie, das verwundet die Seele.“ Die Emmaus-Geschichte mache Mut: „Unsere Toten finden ihren Weg ins Leben an der Hand des auferstandenen Jesus. Und auch die Trauernden werden gut begleitet ihren Weg zu neuer Lebensfreude finden. Und wir – miteinander und in Verantwortung füreinander – finden heraus aus dieser Pandemie. Denn Gott geht mit uns. Wir dürfen gespannt sein.“

Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Erzpriester Radu Constantin Miron, betonte: „Seit mehr als einem Jahr beherrscht das Virus unser alltägliches, soziales und berufliches Leben und es macht weder vor Konfessionen, noch vor Religionen, noch vor Nationen halt. Deswegen ist es umso wichtiger, dass wir heute mit diesem Gottesdienst gemeinsam trauern, aber auch ein Zeichen des Trostes setzen – über Grenzen hinweg, die auch das Virus nicht kennt.“

Der ökumenische Gottesdienst ging der zentralen Gedenkveranstaltung für die Verstorbenen der Corona-Pandemie voraus, zu der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eingeladen hatte. Als Gäste waren in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche Hinterbliebene eingeladen, ihre Trauer über den Verlust von Angehörigen stellvertretend für viele zum Ausdruck zu bringen. Neben Bundespräsident Steinmeier nahmen Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundesratspräsident Reiner Haseloff und der Präsident des Bundesverfassungsgerichts Stephan Harbarth sowie der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, teil.

Hinweise:

Die Predigten von Bischof Dr. Geord Bätzing und Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm sind unter www.dbk.de und www.ekd.de verfügbar. Der RBB als übertragende Fernsehanstalt stellt Poolmaterial vom Gottesdienst und der Ankunft der Verfassungsorgane zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich dazu an: International Relations Radio & TV RBB: Patricia Marquardt, Tel. 030 97993 50500, E-Mail patricia.marquardt@rbb-online.de.

Kostenfreie Fotos stellt ein Poolfotograf bereit. Bitte wenden Sie sich dazu an die Fotoagentur KNA-Bild: Marialuisa Plassmann, Tel. 0228/26000193, E-Mail plassmann@kna.de und redaktion@kna-bild.de.

Hannover, 18. April 2021

Pressestelle der EKD

Carsten Splitt

Diese Pressemitteilung wird von den Pressestellen der EKD, der Deutschen Bischofskonferenz und der ACK zeitgleich verschickt. Mehrfachzusendungen bitten wir zu entschuldigen.

Pressekontakt:

Carsten Splitt
Evangelische Kirche in Deutschland
Pressestelle
Stabsstelle Kommunikation
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 – 2796 – 269
E-Mail: presse@ekd.de

Original-Content von: EKD – Evangelische Kirche in Deutschland, übermittelt

Veröffentlicht am

„Was hier alles fehlt, was einem an Nähe und Zuneigung geraubt wird durch die Pandemie, das verwundet die Seele“/Ökumenischer Gottesdienst für die Verstorbenen in der Corona-Pandemie

18.04.2021 – 10:30

EKD – Evangelische Kirche in Deutschland

„Was hier alles fehlt, was einem an Nähe und Zuneigung geraubt wird durch die Pandemie, das verwundet die Seele“/Ökumenischer Gottesdienst für die Verstorbenen in der Corona-Pandemie


















Hannover (ots)

In Gedenken an die Verstorbenen und Hinterbliebenen in der Corona-Pandemie haben die christlichen Kirchen heute (18. April 2021) einen ökumenischen Gottesdienst in der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche gefeiert. Dazu eingeladen hatten der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm, und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Erzpriester Radu Constantin Miron. Mitgewirkt haben die jüdische Kantorin Avital Gerstetter sowie Dr. Esnaf Begic, Vorsitzender des Islamkollegs Deutschland e. V. (IKD e. V.). Anhand der biblischen Geschichte vom Weg der Jünger Jesu nach Emmaus (Lk 24) hat der Gottesdienst Gelegenheit zur Besinnung und zum Abschiednehmen gegeben und in der Hoffnung bestärkt.

Landesbischof Bedford-Strohm ging in seiner Predigt auf die Situation der Jünger ein, die um Jesus trauerten: „Der Tod verändert alles. Es muss eine unendliche Trauer gewesen sein, die den beiden Jüngern auf dem Weg von Jerusalem nach Emmaus damals das Herz schwergemacht hat.“ Heute gingen wir diesen Weg mit den Jüngern: „Darunter auch viele, die wie die beiden Jünger einen Menschen verloren haben, der zu den Liebsten gehörte, der vielleicht überhaupt der Liebste war. Die ihn so sehr vermissen. Sie teilen dieses Gefühl: Er könnte jetzt um die Ecke kommen und da sein. Aber er oder sie ist nicht da.“ Und sowohl in der biblischen Geschichte als auch jetzt, in Zeiten der Trauer, die mit vielen Fragen verbunden sei, sei es umso wichtiger, nicht alleine zu sein: „Sie teilen ihre Not. Sie geben so dem Schmerz Raum, fassen Trauer in Worte, teilen ihre Ohnmacht. So wie wir jetzt.“ Zudem wies Bedford-Strohm auf die Krisenerfahrung der Pandemiezeit als Trauma unserer Seele hin: „Wir werden viel Zeit brauchen, erst recht unsere Kinder, unsere Heranwachsenden, für die diese Krise die Ausdehnung einer gefühlten Ewigkeit hat.“

Bischof Bätzing würdigte in seiner Predigt den Moment, innezuhalten und der vielen Toten zu gedenken. „Krankheit, Sterben und Tod lassen sich in diesem langen Jahr nicht wegdrücken, sie schneiden tief ein in das Leben vieler Menschen. Ihr Bild hat sich auch verändert. Tod und Sterben sind uns näher gerückt als zuvor.“ Von jetzt auf gleich müssten Patienten ins Krankenhaus, Abschiede seien holprig und überstürzt. „Dann oft kein Besuch, kein Sich-Aussprechen, kein Trösten in der Angst, kein vergewissernder Blick in die Augen, keine vertraute Hand“, so Bischof Bätzing. Auch nach dem Versterben sei alles anders als gewohnt: Wie wichtig wäre es, als Angehörige noch mit den Verstorbenen verweilen zu können; die Stille und den Frieden aufzunehmen, die einkehren; gegen den Schrecken letzte Worte zu sagen, die Liebe ausdrücken und Schmerz und Trauer und Verzeihen: „Sterben an einer ansteckenden Krankheit lässt das alles nicht zu – nicht einmal ein Begräbnis, an dem viele teilnehmen, diesen Menschen würdigen und den Angehörigen beistehen. Es fehlt so viel. Verpasste Augenblicke sind verpasste Chancen – sie sind einmalig, da gibt es kein zweites Mal“, sagte Bischof Bätzing. „Was hier alles fehlt, was einem an Nähe und Zuneigung geraubt wird durch die Pandemie, das verwundet die Seele.“ Die Emmaus-Geschichte mache Mut: „Unsere Toten finden ihren Weg ins Leben an der Hand des auferstandenen Jesus. Und auch die Trauernden werden gut begleitet ihren Weg zu neuer Lebensfreude finden. Und wir – miteinander und in Verantwortung füreinander – finden heraus aus dieser Pandemie. Denn Gott geht mit uns. Wir dürfen gespannt sein.“

Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Erzpriester Radu Constantin Miron, betonte: „Seit mehr als einem Jahr beherrscht das Virus unser alltägliches, soziales und berufliches Leben und es macht weder vor Konfessionen, noch vor Religionen, noch vor Nationen halt. Deswegen ist es umso wichtiger, dass wir heute mit diesem Gottesdienst gemeinsam trauern, aber auch ein Zeichen des Trostes setzen – über Grenzen hinweg, die auch das Virus nicht kennt.“

Der ökumenische Gottesdienst ging der zentralen Gedenkveranstaltung für die Verstorbenen der Corona-Pandemie voraus, zu der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eingeladen hatte. Als Gäste waren in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche Hinterbliebene eingeladen, ihre Trauer über den Verlust von Angehörigen stellvertretend für viele zum Ausdruck zu bringen. Neben Bundespräsident Steinmeier nahmen Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundesratspräsident Reiner Haseloff und der Präsident des Bundesverfassungsgerichts Stephan Harbarth sowie der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, teil.

Hinweise:

Die Predigten von Bischof Dr. Geord Bätzing und Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm sind unter www.dbk.de und www.ekd.de verfügbar. Der RBB als übertragende Fernsehanstalt stellt Poolmaterial vom Gottesdienst und der Ankunft der Verfassungsorgane zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich dazu an: International Relations Radio & TV RBB: Patricia Marquardt, Tel. 030 97993 50500, E-Mail patricia.marquardt@rbb-online.de.

Kostenfreie Fotos stellt ein Poolfotograf bereit. Bitte wenden Sie sich dazu an die Fotoagentur KNA-Bild: Marialuisa Plassmann, Tel. 0228/26000193, E-Mail plassmann@kna.de und redaktion@kna-bild.de.

Hannover, 18. April 2021

Pressestelle der EKD

Carsten Splitt

Diese Pressemitteilung wird von den Pressestellen der EKD, der Deutschen Bischofskonferenz und der ACK zeitgleich verschickt. Mehrfachzusendungen bitten wir zu entschuldigen.

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Carsten Splitt
Evangelische Kirche in Deutschland
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rbb24 Recherche exklusiv: Über 18.000 verschwundene unbegleitete Kinder und Jugendliche in Europa zwischen 2018 und 2020

18.04.2021 – 09:51

rbb – Rundfunk Berlin-Brandenburg

rbb24 Recherche exklusiv: Über 18.000 verschwundene unbegleitete Kinder und Jugendliche in Europa zwischen 2018 und 2020


















Berlin (ots)

18.292 unbegleitete geflüchtete Kinder und Jugendliche sind zwischen 2018 und 2020 in Europa als verschwunden gemeldet worden, nachdem sie in staatlicher Obhut waren. Das zeigt eine exklusive Datenanalyse des Rechercheverbunds „Lost in Europe“. Die meisten der verschwundenen Minderjährigen stammen aus Marokko, Algerien und Eritrea.

In Deutschland wurden nach Angaben des Bundeskriminalamts zwischen 2018 und 2020 7.806 unbegleitete Minderjährige vermisst gemeldet. Die meisten kamen aus Afghanistan, gefolgt von Marokko und Algerien. 7.082 sind wieder aufgetaucht, doch von 724 fehlt jede Spur.

Das BKA bezeichnet die eigenen Daten als Näherungswerte. Darüber zeigt sich Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes, empört: „Dass das Bundeskriminalamt bei den Vermisstenzahlen der unbegleiteten, geflüchteten Kinder und Jugendliche an vielen Stellen im Dunkeln tappt, ist aus Kinderschutzgründen ein Skandal.“

Die europaweite Analyse des Rechercheverbunds offenbart eklatante Unterschiede der nationalen Statistiken: So erheben Frankreich, Dänemark und Rumänien gar keine Daten zu unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlingen, Bulgarien unterscheidet nicht zwischen begleiteten und allein reisenden Kindern und Jugendlichen.

Die für Flüchtlingsfragen zuständige EU-Innenkommissarin Ylva Johansson lässt über ihren Sprecher auf Anfrage mitteilen, dass „die EU-Kommission den Mitgliedsstaaten bereits signalisiert habe, dass sie mehr gegen das Verschwinden geflüchteter Kinder unternehmen müssten, unter anderem durch bessere Datensammlungen“.

Nach Auffassung von Kinderrechtsorganisationen wie ECPAT und des Deutschen Kinderhilfswerkes sowie Kevin Hyland, Menschenhandelsexperte des Europarats, dürfte die tatsächliche Anzahl vermisster Minderjähriger noch höher liegen. Dabei seien gerade sie gefährdet, von kriminellen Netzwerken ausgebeutet zu werden. Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert nun eine europaweit einheitliche Datenerhebung sowie die Einführung eines EU-Sonderbeauftragten für vermisste Flüchtlingskinder.

Bei der Recherche haben unter anderem der britische „Guardian“, der niederländische Rundfunk VPRO, der belgische „de Standaard“ und der rbb zusammengearbeitet.

Pressekontakt:

rbb24 Recherche
Masurenallee 8 – 14
14057 Berlin
Tel.: (030) 97 99 3-30333
Fax: (030) 97 99 3-30309
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rbb24 Recherche exklusiv: Über 18.000 verschwundene unbegleitete Kinder und Jugendliche in Europa zwischen 2018 und 2020


















Berlin (ots)

18.292 unbegleitete geflüchtete Kinder und Jugendliche sind zwischen 2018 und 2020 in Europa als verschwunden gemeldet worden, nachdem sie in staatlicher Obhut waren. Das zeigt eine exklusive Datenanalyse des Rechercheverbunds „Lost in Europe“. Die meisten der verschwundenen Minderjährigen stammen aus Marokko, Algerien und Eritrea.

In Deutschland wurden nach Angaben des Bundeskriminalamts zwischen 2018 und 2020 7.806 unbegleitete Minderjährige vermisst gemeldet. Die meisten kamen aus Afghanistan, gefolgt von Marokko und Algerien. 7.082 sind wieder aufgetaucht, doch von 724 fehlt jede Spur.

Das BKA bezeichnet die eigenen Daten als Näherungswerte. Darüber zeigt sich Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes, empört: „Dass das Bundeskriminalamt bei den Vermisstenzahlen der unbegleiteten, geflüchteten Kinder und Jugendliche an vielen Stellen im Dunkeln tappt, ist aus Kinderschutzgründen ein Skandal.“

Die europaweite Analyse des Rechercheverbunds offenbart eklatante Unterschiede der nationalen Statistiken: So erheben Frankreich, Dänemark und Rumänien gar keine Daten zu unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlingen, Bulgarien unterscheidet nicht zwischen begleiteten und allein reisenden Kindern und Jugendlichen.

Die für Flüchtlingsfragen zuständige EU-Innenkommissarin Ylva Johansson lässt über ihren Sprecher auf Anfrage mitteilen, dass „die EU-Kommission den Mitgliedsstaaten bereits signalisiert habe, dass sie mehr gegen das Verschwinden geflüchteter Kinder unternehmen müssten, unter anderem durch bessere Datensammlungen“.

Nach Auffassung von Kinderrechtsorganisationen wie ECPAT und des Deutschen Kinderhilfswerkes sowie Kevin Hyland, Menschenhandelsexperte des Europarats, dürfte die tatsächliche Anzahl vermisster Minderjähriger noch höher liegen. Dabei seien gerade sie gefährdet, von kriminellen Netzwerken ausgebeutet zu werden. Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert nun eine europaweit einheitliche Datenerhebung sowie die Einführung eines EU-Sonderbeauftragten für vermisste Flüchtlingskinder.

Bei der Recherche haben unter anderem der britische „Guardian“, der niederländische Rundfunk VPRO, der belgische „de Standaard“ und der rbb zusammengearbeitet.

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