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Folgen des Lockdowns: Aggressivität im Alltag nimmt zu

18.04.2021 – 14:05

rbb – Rundfunk Berlin-Brandenburg

Folgen des Lockdowns: Aggressivität im Alltag nimmt zu


















Berlin (ots)

Kunden, die im Supermarkt aneinandergeraten, Streitigkeiten um Masken, die eskalieren – die Republik scheint mehr und mehr gereizt. 70 Prozent der befragten 30-59-Jährigen einer Studie des Allensbach-Instituts nehmen einen allgemeinen Anstieg von Ängsten, Ungeduld und Aggressivität im Alltag wahr. Gegenüber dem Verbrauchermagazin SUPER.MARKT bestätigen Menschen mit täglichem Kundenkontakt dieses Bild. Für Schlagzeilen sorgte unlängst ein Kunde, der einer schwangeren Bäckereiverkäuferin aus Ärger über den Hinweis zur Maskenpflicht in den Bauch getreten haben soll.

Grund ist der erlebte Kontrollverlust in der Pandemie. Einschränkungen im Alltag, Unsicherheit im Beruf, die Gefahr einer Ansteckung, die familiäre Situation. Durch diese zunehmende Frustration liegen die Nerven zunehmend blank, erklärt Sozialpsychologin Barbara Krahé von der Universität Potsdam: „Ein ganz wesentliches Gefühl, das Aggression als Verhalten vorantreibt, ist der Ärger. Und Ärger entsteht dann, wenn wir nicht das tun können, was wir tun möchten. Wenn wir zum Beispiel in unseren täglichen Aktivitäten von außen sehr stark eingeschränkt sind. Wenn wir das Gefühl haben, die Kontrolle zu verlieren.“

Berufsgruppen mit Kund*innenkontakt sind dem besonders ausgesetzt, berichtet der rbb und verweist auch auf eine Erhebung der Medizinischen Hochschule Hannover. Diese belegt, dass rund 66 Prozent der Befragten sich selbst als reizbarer und knapp 40 Prozent sogar als wütender erleben.

Für all jene, die mit wütenden Mitmenschen konfrontiert sind, hat der Anti-Aggressionstrainer Merlin Faude einen Tipp: Deeskalation mit dem sogenannten WWW-Feedback: Wahrnehmung, Warten, Wunsch. „Im ersten Schritt erklärt man dem Gegenüber freundlich, aber bestimmt die eigene Wahrnehmung. Es tut mir leid, aber mir fällt auf, Sie haben die Maske gerade nicht auf. Im zweiten Schritt wartet man, auch wenn es nur ein bis zwei Sekunden sind. Das oder die andere hat so die Gelegenheit zu sagen: Es tut mir leid, ich habe das einfach vergessen. Maske wieder auf, Konflikt beendet. Wenn nicht, könnte man im dritten Schritt sagen: Es wäre mir wichtig für die Gesundheit aller Beteiligten, dass Sie die Maske wieder aufziehen. Wäre das in Ordnung?“ Der Wut-Coach rät allerdings dazu, andere nur anzusprechen, wenn beide Beteiligten eine Fluchtmöglichkeit haben. Sonst entstehe Spannung und der Konflikt könne eskalieren.

Weitere Informationen und weitere Tipps zum richtigen Verhalten im rbb „SUPER.MARKT“ am 19. April 2021, 20.15 Uhr im rbb oder rbb-online.de/supermarkt

Pressekontakt:

Verbrauchermagazin SUPER.MARKT
Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb)
Marlene-Dietrich-Allee 20
14482 Potsdam
Telefon 0331 – 97993 22777
Ihr Rundfunkbeitrag für gutes Programm

Original-Content von: rbb – Rundfunk Berlin-Brandenburg, übermittelt

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Folgen des Lockdowns: Aggressivität im Alltag nimmt zu

18.04.2021 – 14:05

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Folgen des Lockdowns: Aggressivität im Alltag nimmt zu


















Berlin (ots)

Kunden, die im Supermarkt aneinandergeraten, Streitigkeiten um Masken, die eskalieren – die Republik scheint mehr und mehr gereizt. 70 Prozent der befragten 30-59-Jährigen einer Studie des Allensbach-Instituts nehmen einen allgemeinen Anstieg von Ängsten, Ungeduld und Aggressivität im Alltag wahr. Gegenüber dem Verbrauchermagazin SUPER.MARKT bestätigen Menschen mit täglichem Kundenkontakt dieses Bild. Für Schlagzeilen sorgte unlängst ein Kunde, der einer schwangeren Bäckereiverkäuferin aus Ärger über den Hinweis zur Maskenpflicht in den Bauch getreten haben soll.

Grund ist der erlebte Kontrollverlust in der Pandemie. Einschränkungen im Alltag, Unsicherheit im Beruf, die Gefahr einer Ansteckung, die familiäre Situation. Durch diese zunehmende Frustration liegen die Nerven zunehmend blank, erklärt Sozialpsychologin Barbara Krahé von der Universität Potsdam: „Ein ganz wesentliches Gefühl, das Aggression als Verhalten vorantreibt, ist der Ärger. Und Ärger entsteht dann, wenn wir nicht das tun können, was wir tun möchten. Wenn wir zum Beispiel in unseren täglichen Aktivitäten von außen sehr stark eingeschränkt sind. Wenn wir das Gefühl haben, die Kontrolle zu verlieren.“

Berufsgruppen mit Kund*innenkontakt sind dem besonders ausgesetzt, berichtet der rbb und verweist auch auf eine Erhebung der Medizinischen Hochschule Hannover. Diese belegt, dass rund 66 Prozent der Befragten sich selbst als reizbarer und knapp 40 Prozent sogar als wütender erleben.

Für all jene, die mit wütenden Mitmenschen konfrontiert sind, hat der Anti-Aggressionstrainer Merlin Faude einen Tipp: Deeskalation mit dem sogenannten WWW-Feedback: Wahrnehmung, Warten, Wunsch. „Im ersten Schritt erklärt man dem Gegenüber freundlich, aber bestimmt die eigene Wahrnehmung. Es tut mir leid, aber mir fällt auf, Sie haben die Maske gerade nicht auf. Im zweiten Schritt wartet man, auch wenn es nur ein bis zwei Sekunden sind. Das oder die andere hat so die Gelegenheit zu sagen: Es tut mir leid, ich habe das einfach vergessen. Maske wieder auf, Konflikt beendet. Wenn nicht, könnte man im dritten Schritt sagen: Es wäre mir wichtig für die Gesundheit aller Beteiligten, dass Sie die Maske wieder aufziehen. Wäre das in Ordnung?“ Der Wut-Coach rät allerdings dazu, andere nur anzusprechen, wenn beide Beteiligten eine Fluchtmöglichkeit haben. Sonst entstehe Spannung und der Konflikt könne eskalieren.

Weitere Informationen und weitere Tipps zum richtigen Verhalten im rbb „SUPER.MARKT“ am 19. April 2021, 20.15 Uhr im rbb oder rbb-online.de/supermarkt

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Die zwei Seiten des Rauchens: Nikotin unterhält die Abhängigkeit – Verbrennung tötet

16.04.2021 – 11:50

Thrombose Initiative e.V.

Die zwei Seiten des Rauchens: Nikotin unterhält die Abhängigkeit – Verbrennung tötet


















Die zwei Seiten des Rauchens: Nikotin unterhält die Abhängigkeit - Verbrennung tötet
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Berlin (ots)

In Deutschland rauchen etwa 17 Mio. Menschen, mit wenig Veränderung in den letzten fünf Jahren. Laut den aktuellen Ergebnissen der seit Jahren durchgeführten DEBRA-Studie (stichprobenartige Befragung der Bevölkerung zum Rauchverhalten), die unter der Leitung des Instituts für Allgemeinmedizin der Universität Düsseldorf durchgeführt wird, wollen etwa drei Viertel der Raucher gar nicht auf das Rauchen verzichten. Knapp 90% haben in den letzten 12 Monaten keinen ernsthaften Rauchstoppversuch unternommen. Dies zeigt, dass der Großteil der Raucher durch den traditionellen Ansatz von Mahnungen und Warnungen nicht mehr erreicht wird und es komplementärer Maßnahmen gegen das Rauchen bedarf.

Medizinisch ist Rauchen eine Psychische und Verhaltensstörung(-en) durch psychotrope Substanzen ( ICD F17.0) und im Speziellen ein Abhängigkeitssyndrom durch Tabak (ICD F17.2). Die psychotrope Substanz, die dieses Abhängigkeitssyndrom bedingt, ist das Nikotin. Nikotin verursacht und unterhält die Sucht, tötet aber den Raucher nicht. Nikotin ist als Arzneimittel zum Rauchstopp von den Gesundheitsbehörden seit mehr als zwei Jahrzehnten zugelassen und auch wenn experimentell Einflüsse auf menschliche Körperzellen beschrieben sind, gilt es bis heute nicht als atherogen und auch nicht als kanzerogen. Im Gegensatz zum Nikotin schädigt die Tabakverbrennung beim Rauchen den Organismus. Im Rauch wurde eine Vielzahl kanzerogener Stoffe identifiziert. Das Kohlenmonoxid führt zu NO-Verarmung des Endothels und Carbonyle und polyzyklische Kohlenwasserstoffe schädigen die Lunge. Diese Belastung durch den Konsum klassischer, den Tabak verbrennende Produkte führt zu Tumorerkrankungen, Atherosklerose mit kardiovaskulären Ereignissen und Destruktion der Lungen mit den Folgen der obstruktiven Lungenerkrankung. Wer diese Erkrankungen verhindern will, muss rechtzeitig damit beginnen, den Konsum von Verbrennungszigaretten stark zu reduzieren oder besser ganz aufzugeben.

Daher ist der Rauchstopp das primäre Ziel aller Bemühungen der gesundheitlichen Aufklärung. Mit entsprechenden Nikotinersatzprodukten, medikamentöser Suchtbekämpfung und Verhaltenstherapie kann dieser in bestimmten Fällen auch von bis zu 50% der Raucher erreicht werden. Leider, so die DEBRA-Sudie, werden diese Maßnahmen in der Praxis kaum angeboten und von Rauchern kaum nachgefragt. Die heutzutage schon von Rauchern am häufigsten genutzte Methode ist die E-Zigarette. Verbrennungsfreie Alternativprodukte, zu denen neben E-Zigaretten auch Tabakerhitzer gehören, setzen über 90% weniger Schadstoffe frei und sind daher aus gesundheitspolitischer Sicht von potenziell großer Bedeutung. Da das primäre Ziel des Rauchstopps bei der großen Mehrheit der Raucher in Deutschland in weiter Ferne erscheint, ist der vollständige Umstieg auf E-Zigaretten oder Tabakerhitzer ein gesundheitsökonomisch und epidemiologisch sinnvolles Ziel.

Auf dem 138. Deutschen Chirurgenkongress wurde dieses Thema unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Storck (Städt. Klinikum Karlsruhe) und Prof. Dr. Daniel Kotz (Univ. Düsseldorf) in der digitalen wissenschaftlichen Sitzung „Rauchentwöhnung: Wer, wann, wie?“ gemeinsam mit Prof. Dr. Ute Mons (Univ. Köln), PD Dr. Tobias Rüther (LM Univ. München), Dr. Thomas Hering (Facharzt für Pneumologie, Berlin) und Prof. Dr. Knut Kröger (Helios Klinikum Krefeld) abgehandelt. Es existieren inzwischen umfassende Daten, unter anderem vom Bundesinstitut für Risikobewertung und internationalen Instituten, welche den um etwa 95% reduzierten Schadstoffgehalt im Dampf von E-Zigaretten und Tabakerhitzern gemessen und Risikopotenziale im Vergleich zu Verbrennungszigaretten bewertet haben. Der Vorteil der möglichen Risikoreduktion durch E-Zigaretten und Tabakerhitzer, gerade für die besonders gefährdeten Raucher, wird immer wieder gegen den ebenso bedeutsamen Jugend- und Nichtraucherschutz ausgespielt, obwohl Primärprävention und Risikoreduktion sich gegenseitig verstärken können.

Aus Sicht der Referenten braucht es in Deutschland größere Anstrengungen und ein klares Bekenntnis von medizinischen Fachgesellschaften und der Politik, denn traditionelle Ansätze der Prävention und neuere Konzepte der Schadensminimierung könnten sich gegenseitig verstärken. Ohne eine solche Strategie wird der Gedanke der Risikoreduktion („Harm Reduction“) nicht umgesetzt und die verschiedenen Interessengruppen blockieren sich gegenseitig.

Als Ergebnis dieser wissenschaftlichen Sitzung wird gefordert:

-  die flächendeckende Rauchstoppberatung durch Schulung der Ärzteschaft (ABC-Methode) 
-  die Kostenübernahme für Rauchstoppstrategien 
-  verpflichtende Schulungsprogramme für Ärzte aller Fachrichtungen zum Rauchstopp 
-  öffentliche Aufklärung von Rauchern über eine mögliche Schadensminderung durch verbrennungsfreie Alternativen 
-  eine differenzierte staatliche Regulierung mit Lenkungswirkung in Richtung Rauchstopp oder gegebenenfalls hin zu schadstoffreduzierten Alternativen, z. B. durch eine dem Schadenspotential angepasste Besteuerung  

Die Ärzteschaft sowie andere Verantwortliche im Gesundheitssystem sollten diese Ansätze offen und sachlich angehen, damit auch in Deutschland die Folgekrankheiten des Rauchens effektiv bekämpft werden können.

Pressekontakt:

Thrombose Initiative e.V.
info@thrombose-initiative.de

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Die zwei Seiten des Rauchens: Nikotin unterhält die Abhängigkeit – Verbrennung tötet

16.04.2021 – 11:50

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Die zwei Seiten des Rauchens: Nikotin unterhält die Abhängigkeit - Verbrennung tötet
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In Deutschland rauchen etwa 17 Mio. Menschen, mit wenig Veränderung in den letzten fünf Jahren. Laut den aktuellen Ergebnissen der seit Jahren durchgeführten DEBRA-Studie (stichprobenartige Befragung der Bevölkerung zum Rauchverhalten), die unter der Leitung des Instituts für Allgemeinmedizin der Universität Düsseldorf durchgeführt wird, wollen etwa drei Viertel der Raucher gar nicht auf das Rauchen verzichten. Knapp 90% haben in den letzten 12 Monaten keinen ernsthaften Rauchstoppversuch unternommen. Dies zeigt, dass der Großteil der Raucher durch den traditionellen Ansatz von Mahnungen und Warnungen nicht mehr erreicht wird und es komplementärer Maßnahmen gegen das Rauchen bedarf.

Medizinisch ist Rauchen eine Psychische und Verhaltensstörung(-en) durch psychotrope Substanzen ( ICD F17.0) und im Speziellen ein Abhängigkeitssyndrom durch Tabak (ICD F17.2). Die psychotrope Substanz, die dieses Abhängigkeitssyndrom bedingt, ist das Nikotin. Nikotin verursacht und unterhält die Sucht, tötet aber den Raucher nicht. Nikotin ist als Arzneimittel zum Rauchstopp von den Gesundheitsbehörden seit mehr als zwei Jahrzehnten zugelassen und auch wenn experimentell Einflüsse auf menschliche Körperzellen beschrieben sind, gilt es bis heute nicht als atherogen und auch nicht als kanzerogen. Im Gegensatz zum Nikotin schädigt die Tabakverbrennung beim Rauchen den Organismus. Im Rauch wurde eine Vielzahl kanzerogener Stoffe identifiziert. Das Kohlenmonoxid führt zu NO-Verarmung des Endothels und Carbonyle und polyzyklische Kohlenwasserstoffe schädigen die Lunge. Diese Belastung durch den Konsum klassischer, den Tabak verbrennende Produkte führt zu Tumorerkrankungen, Atherosklerose mit kardiovaskulären Ereignissen und Destruktion der Lungen mit den Folgen der obstruktiven Lungenerkrankung. Wer diese Erkrankungen verhindern will, muss rechtzeitig damit beginnen, den Konsum von Verbrennungszigaretten stark zu reduzieren oder besser ganz aufzugeben.

Daher ist der Rauchstopp das primäre Ziel aller Bemühungen der gesundheitlichen Aufklärung. Mit entsprechenden Nikotinersatzprodukten, medikamentöser Suchtbekämpfung und Verhaltenstherapie kann dieser in bestimmten Fällen auch von bis zu 50% der Raucher erreicht werden. Leider, so die DEBRA-Sudie, werden diese Maßnahmen in der Praxis kaum angeboten und von Rauchern kaum nachgefragt. Die heutzutage schon von Rauchern am häufigsten genutzte Methode ist die E-Zigarette. Verbrennungsfreie Alternativprodukte, zu denen neben E-Zigaretten auch Tabakerhitzer gehören, setzen über 90% weniger Schadstoffe frei und sind daher aus gesundheitspolitischer Sicht von potenziell großer Bedeutung. Da das primäre Ziel des Rauchstopps bei der großen Mehrheit der Raucher in Deutschland in weiter Ferne erscheint, ist der vollständige Umstieg auf E-Zigaretten oder Tabakerhitzer ein gesundheitsökonomisch und epidemiologisch sinnvolles Ziel.

Auf dem 138. Deutschen Chirurgenkongress wurde dieses Thema unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Storck (Städt. Klinikum Karlsruhe) und Prof. Dr. Daniel Kotz (Univ. Düsseldorf) in der digitalen wissenschaftlichen Sitzung „Rauchentwöhnung: Wer, wann, wie?“ gemeinsam mit Prof. Dr. Ute Mons (Univ. Köln), PD Dr. Tobias Rüther (LM Univ. München), Dr. Thomas Hering (Facharzt für Pneumologie, Berlin) und Prof. Dr. Knut Kröger (Helios Klinikum Krefeld) abgehandelt. Es existieren inzwischen umfassende Daten, unter anderem vom Bundesinstitut für Risikobewertung und internationalen Instituten, welche den um etwa 95% reduzierten Schadstoffgehalt im Dampf von E-Zigaretten und Tabakerhitzern gemessen und Risikopotenziale im Vergleich zu Verbrennungszigaretten bewertet haben. Der Vorteil der möglichen Risikoreduktion durch E-Zigaretten und Tabakerhitzer, gerade für die besonders gefährdeten Raucher, wird immer wieder gegen den ebenso bedeutsamen Jugend- und Nichtraucherschutz ausgespielt, obwohl Primärprävention und Risikoreduktion sich gegenseitig verstärken können.

Aus Sicht der Referenten braucht es in Deutschland größere Anstrengungen und ein klares Bekenntnis von medizinischen Fachgesellschaften und der Politik, denn traditionelle Ansätze der Prävention und neuere Konzepte der Schadensminimierung könnten sich gegenseitig verstärken. Ohne eine solche Strategie wird der Gedanke der Risikoreduktion („Harm Reduction“) nicht umgesetzt und die verschiedenen Interessengruppen blockieren sich gegenseitig.

Als Ergebnis dieser wissenschaftlichen Sitzung wird gefordert:

-  die flächendeckende Rauchstoppberatung durch Schulung der Ärzteschaft (ABC-Methode) 
-  die Kostenübernahme für Rauchstoppstrategien 
-  verpflichtende Schulungsprogramme für Ärzte aller Fachrichtungen zum Rauchstopp 
-  öffentliche Aufklärung von Rauchern über eine mögliche Schadensminderung durch verbrennungsfreie Alternativen 
-  eine differenzierte staatliche Regulierung mit Lenkungswirkung in Richtung Rauchstopp oder gegebenenfalls hin zu schadstoffreduzierten Alternativen, z. B. durch eine dem Schadenspotential angepasste Besteuerung  

Die Ärzteschaft sowie andere Verantwortliche im Gesundheitssystem sollten diese Ansätze offen und sachlich angehen, damit auch in Deutschland die Folgekrankheiten des Rauchens effektiv bekämpft werden können.

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In Deutschland rauchen etwa 17 Mio. Menschen, mit wenig Veränderung in den letzten fünf Jahren. Laut den aktuellen Ergebnissen der seit Jahren durchgeführten DEBRA-Studie (stichprobenartige Befragung der Bevölkerung zum Rauchverhalten), die unter der Leitung des Instituts für Allgemeinmedizin der Universität Düsseldorf durchgeführt wird, wollen etwa drei Viertel der Raucher gar nicht auf das Rauchen verzichten. Knapp 90% haben in den letzten 12 Monaten keinen ernsthaften Rauchstoppversuch unternommen. Dies zeigt, dass der Großteil der Raucher durch den traditionellen Ansatz von Mahnungen und Warnungen nicht mehr erreicht wird und es komplementärer Maßnahmen gegen das Rauchen bedarf.

Medizinisch ist Rauchen eine Psychische und Verhaltensstörung(-en) durch psychotrope Substanzen ( ICD F17.0) und im Speziellen ein Abhängigkeitssyndrom durch Tabak (ICD F17.2). Die psychotrope Substanz, die dieses Abhängigkeitssyndrom bedingt, ist das Nikotin. Nikotin verursacht und unterhält die Sucht, tötet aber den Raucher nicht. Nikotin ist als Arzneimittel zum Rauchstopp von den Gesundheitsbehörden seit mehr als zwei Jahrzehnten zugelassen und auch wenn experimentell Einflüsse auf menschliche Körperzellen beschrieben sind, gilt es bis heute nicht als atherogen und auch nicht als kanzerogen. Im Gegensatz zum Nikotin schädigt die Tabakverbrennung beim Rauchen den Organismus. Im Rauch wurde eine Vielzahl kanzerogener Stoffe identifiziert. Das Kohlenmonoxid führt zu NO-Verarmung des Endothels und Carbonyle und polyzyklische Kohlenwasserstoffe schädigen die Lunge. Diese Belastung durch den Konsum klassischer, den Tabak verbrennende Produkte führt zu Tumorerkrankungen, Atherosklerose mit kardiovaskulären Ereignissen und Destruktion der Lungen mit den Folgen der obstruktiven Lungenerkrankung. Wer diese Erkrankungen verhindern will, muss rechtzeitig damit beginnen, den Konsum von Verbrennungszigaretten stark zu reduzieren oder besser ganz aufzugeben.

Daher ist der Rauchstopp das primäre Ziel aller Bemühungen der gesundheitlichen Aufklärung. Mit entsprechenden Nikotinersatzprodukten, medikamentöser Suchtbekämpfung und Verhaltenstherapie kann dieser in bestimmten Fällen auch von bis zu 50% der Raucher erreicht werden. Leider, so die DEBRA-Sudie, werden diese Maßnahmen in der Praxis kaum angeboten und von Rauchern kaum nachgefragt. Die heutzutage schon von Rauchern am häufigsten genutzte Methode ist die E-Zigarette. Verbrennungsfreie Alternativprodukte, zu denen neben E-Zigaretten auch Tabakerhitzer gehören, setzen über 90% weniger Schadstoffe frei und sind daher aus gesundheitspolitischer Sicht von potenziell großer Bedeutung. Da das primäre Ziel des Rauchstopps bei der großen Mehrheit der Raucher in Deutschland in weiter Ferne erscheint, ist der vollständige Umstieg auf E-Zigaretten oder Tabakerhitzer ein gesundheitsökonomisch und epidemiologisch sinnvolles Ziel.

Auf dem 138. Deutschen Chirurgenkongress wurde dieses Thema unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Storck (Städt. Klinikum Karlsruhe) und Prof. Dr. Daniel Kotz (Univ. Düsseldorf) in der digitalen wissenschaftlichen Sitzung „Rauchentwöhnung: Wer, wann, wie?“ gemeinsam mit Prof. Dr. Ute Mons (Univ. Köln), PD Dr. Tobias Rüther (LM Univ. München), Dr. Thomas Hering (Facharzt für Pneumologie, Berlin) und Prof. Dr. Knut Kröger (Helios Klinikum Krefeld) abgehandelt. Es existieren inzwischen umfassende Daten, unter anderem vom Bundesinstitut für Risikobewertung und internationalen Instituten, welche den um etwa 95% reduzierten Schadstoffgehalt im Dampf von E-Zigaretten und Tabakerhitzern gemessen und Risikopotenziale im Vergleich zu Verbrennungszigaretten bewertet haben. Der Vorteil der möglichen Risikoreduktion durch E-Zigaretten und Tabakerhitzer, gerade für die besonders gefährdeten Raucher, wird immer wieder gegen den ebenso bedeutsamen Jugend- und Nichtraucherschutz ausgespielt, obwohl Primärprävention und Risikoreduktion sich gegenseitig verstärken können.

Aus Sicht der Referenten braucht es in Deutschland größere Anstrengungen und ein klares Bekenntnis von medizinischen Fachgesellschaften und der Politik, denn traditionelle Ansätze der Prävention und neuere Konzepte der Schadensminimierung könnten sich gegenseitig verstärken. Ohne eine solche Strategie wird der Gedanke der Risikoreduktion („Harm Reduction“) nicht umgesetzt und die verschiedenen Interessengruppen blockieren sich gegenseitig.

Als Ergebnis dieser wissenschaftlichen Sitzung wird gefordert:

-  die flächendeckende Rauchstoppberatung durch Schulung der Ärzteschaft (ABC-Methode) 
-  die Kostenübernahme für Rauchstoppstrategien 
-  verpflichtende Schulungsprogramme für Ärzte aller Fachrichtungen zum Rauchstopp 
-  öffentliche Aufklärung von Rauchern über eine mögliche Schadensminderung durch verbrennungsfreie Alternativen 
-  eine differenzierte staatliche Regulierung mit Lenkungswirkung in Richtung Rauchstopp oder gegebenenfalls hin zu schadstoffreduzierten Alternativen, z. B. durch eine dem Schadenspotential angepasste Besteuerung  

Die Ärzteschaft sowie andere Verantwortliche im Gesundheitssystem sollten diese Ansätze offen und sachlich angehen, damit auch in Deutschland die Folgekrankheiten des Rauchens effektiv bekämpft werden können.

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In Deutschland rauchen etwa 17 Mio. Menschen, mit wenig Veränderung in den letzten fünf Jahren. Laut den aktuellen Ergebnissen der seit Jahren durchgeführten DEBRA-Studie (stichprobenartige Befragung der Bevölkerung zum Rauchverhalten), die unter der Leitung des Instituts für Allgemeinmedizin der Universität Düsseldorf durchgeführt wird, wollen etwa drei Viertel der Raucher gar nicht auf das Rauchen verzichten. Knapp 90% haben in den letzten 12 Monaten keinen ernsthaften Rauchstoppversuch unternommen. Dies zeigt, dass der Großteil der Raucher durch den traditionellen Ansatz von Mahnungen und Warnungen nicht mehr erreicht wird und es komplementärer Maßnahmen gegen das Rauchen bedarf.

Medizinisch ist Rauchen eine Psychische und Verhaltensstörung(-en) durch psychotrope Substanzen ( ICD F17.0) und im Speziellen ein Abhängigkeitssyndrom durch Tabak (ICD F17.2). Die psychotrope Substanz, die dieses Abhängigkeitssyndrom bedingt, ist das Nikotin. Nikotin verursacht und unterhält die Sucht, tötet aber den Raucher nicht. Nikotin ist als Arzneimittel zum Rauchstopp von den Gesundheitsbehörden seit mehr als zwei Jahrzehnten zugelassen und auch wenn experimentell Einflüsse auf menschliche Körperzellen beschrieben sind, gilt es bis heute nicht als atherogen und auch nicht als kanzerogen. Im Gegensatz zum Nikotin schädigt die Tabakverbrennung beim Rauchen den Organismus. Im Rauch wurde eine Vielzahl kanzerogener Stoffe identifiziert. Das Kohlenmonoxid führt zu NO-Verarmung des Endothels und Carbonyle und polyzyklische Kohlenwasserstoffe schädigen die Lunge. Diese Belastung durch den Konsum klassischer, den Tabak verbrennende Produkte führt zu Tumorerkrankungen, Atherosklerose mit kardiovaskulären Ereignissen und Destruktion der Lungen mit den Folgen der obstruktiven Lungenerkrankung. Wer diese Erkrankungen verhindern will, muss rechtzeitig damit beginnen, den Konsum von Verbrennungszigaretten stark zu reduzieren oder besser ganz aufzugeben.

Daher ist der Rauchstopp das primäre Ziel aller Bemühungen der gesundheitlichen Aufklärung. Mit entsprechenden Nikotinersatzprodukten, medikamentöser Suchtbekämpfung und Verhaltenstherapie kann dieser in bestimmten Fällen auch von bis zu 50% der Raucher erreicht werden. Leider, so die DEBRA-Sudie, werden diese Maßnahmen in der Praxis kaum angeboten und von Rauchern kaum nachgefragt. Die heutzutage schon von Rauchern am häufigsten genutzte Methode ist die E-Zigarette. Verbrennungsfreie Alternativprodukte, zu denen neben E-Zigaretten auch Tabakerhitzer gehören, setzen über 90% weniger Schadstoffe frei und sind daher aus gesundheitspolitischer Sicht von potenziell großer Bedeutung. Da das primäre Ziel des Rauchstopps bei der großen Mehrheit der Raucher in Deutschland in weiter Ferne erscheint, ist der vollständige Umstieg auf E-Zigaretten oder Tabakerhitzer ein gesundheitsökonomisch und epidemiologisch sinnvolles Ziel.

Auf dem 138. Deutschen Chirurgenkongress wurde dieses Thema unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Storck (Städt. Klinikum Karlsruhe) und Prof. Dr. Daniel Kotz (Univ. Düsseldorf) in der digitalen wissenschaftlichen Sitzung „Rauchentwöhnung: Wer, wann, wie?“ gemeinsam mit Prof. Dr. Ute Mons (Univ. Köln), PD Dr. Tobias Rüther (LM Univ. München), Dr. Thomas Hering (Facharzt für Pneumologie, Berlin) und Prof. Dr. Knut Kröger (Helios Klinikum Krefeld) abgehandelt. Es existieren inzwischen umfassende Daten, unter anderem vom Bundesinstitut für Risikobewertung und internationalen Instituten, welche den um etwa 95% reduzierten Schadstoffgehalt im Dampf von E-Zigaretten und Tabakerhitzern gemessen und Risikopotenziale im Vergleich zu Verbrennungszigaretten bewertet haben. Der Vorteil der möglichen Risikoreduktion durch E-Zigaretten und Tabakerhitzer, gerade für die besonders gefährdeten Raucher, wird immer wieder gegen den ebenso bedeutsamen Jugend- und Nichtraucherschutz ausgespielt, obwohl Primärprävention und Risikoreduktion sich gegenseitig verstärken können.

Aus Sicht der Referenten braucht es in Deutschland größere Anstrengungen und ein klares Bekenntnis von medizinischen Fachgesellschaften und der Politik, denn traditionelle Ansätze der Prävention und neuere Konzepte der Schadensminimierung könnten sich gegenseitig verstärken. Ohne eine solche Strategie wird der Gedanke der Risikoreduktion („Harm Reduction“) nicht umgesetzt und die verschiedenen Interessengruppen blockieren sich gegenseitig.

Als Ergebnis dieser wissenschaftlichen Sitzung wird gefordert:

-  die flächendeckende Rauchstoppberatung durch Schulung der Ärzteschaft (ABC-Methode) 
-  die Kostenübernahme für Rauchstoppstrategien 
-  verpflichtende Schulungsprogramme für Ärzte aller Fachrichtungen zum Rauchstopp 
-  öffentliche Aufklärung von Rauchern über eine mögliche Schadensminderung durch verbrennungsfreie Alternativen 
-  eine differenzierte staatliche Regulierung mit Lenkungswirkung in Richtung Rauchstopp oder gegebenenfalls hin zu schadstoffreduzierten Alternativen, z. B. durch eine dem Schadenspotential angepasste Besteuerung  

Die Ärzteschaft sowie andere Verantwortliche im Gesundheitssystem sollten diese Ansätze offen und sachlich angehen, damit auch in Deutschland die Folgekrankheiten des Rauchens effektiv bekämpft werden können.

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AGF Corona-Report 2021: TV bietet Ablenkung vom Corona-AlltagBewegtbildnutzung weiter auf hohem NiveauFernsehen hilft, das „Nichts-Tun-Können“ zu kompensieren

16.04.2021 – 09:00

AGF

AGF Corona-Report 2021: TV bietet Ablenkung vom Corona-Alltag
Bewegtbildnutzung weiter auf hohem Niveau
Fernsehen hilft, das „Nichts-Tun-Können“ zu kompensieren


















Frankfurt am Main (ots)

Key Findings:

 - Die zahlreichen Beschränkungen des öffentlichen Lebens führen zu einem insgesamt höheren TV- und Streaming-Konsum als vor Beginn der Corona-Krise
 - Besonders ältere Zuschauer sehen deutlich mehr und länger fern 
 - Streaming-Nutzung steigt in allen Zielgruppen
 - Nachrichten sind ungebrochen prominent in allen Alterszielgruppen
 - Information und Entertainment gehören zu den Kernkompetenzen des linearen TV und stellen dies in Zeiten von Corona unter Beweis
 - Junge Zielgruppen nutzen punktuell und differenziert 
 - Tiefenpsychologische Studie des rheingold salons zeigt, dass Fernsehen hilft, den Corona-Alltag besser zu meistern
 - Werbung soll Normalität darstellen - soll umwerben und überraschen
 - Charts unter agf.de/service/presse 

Die Corona-Pandemie geht ins zweite Jahr und sorgt weiterhin für einen Ausnahmezustand im öffentlichen und privaten Leben. Die Beeinträchtigungen des Alltags, die Corona mit sich gebracht hat, haben auch Auswirkungen auf den TV- und Streaming-Konsum. Mit dem „Corona Report 2021“ legt die AGF ein Update ihres im April 2020 veröffentlichten Berichts vor und analysiert erneut in Zusammenarbeit mit dem Institut rheingold salon das ‚Wie?, Was?, Wie viel? und Warum?‘, also die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Bewegtbildnutzung aus quantitativer und qualitativer Perspektive. „Wir sehen weiterhin deutliche Corona-Effekte: Die TV-Nutzung liegt im Gesamtpublikum erneut über dem Vor-Corona-Jahr 2019 und auch Streaming steigt deutlich an“, sagt Kerstin Niederauer-Kopf, Vorsitzende der Geschäftsführung der AGF Videoforschung in Frankfurt.

Die ergänzende tiefenpsychologische Untersuchung, die rheingold salon im Auftrag der AGF durchgeführt hat, zeigt, dass Bewegtbild und insbesondere TV in der aktuellen Situation die wichtige Funktion zukommt, das „Nichts-Tun-Können“ zu kompensieren und weiterhin an den Geschichten des Lebens teilzuhaben. Die Analysen zeigen allerdings auch, dass sich die coronabedingte hohe TV- und Videonutzung in 2021 gegenüber den starken Vorjahreswerten verändert hat und eine erwartbare „Corona-Müdigkeit“ einsetzt. Wenngleich die Corona-Pandemie weltweit einschneidende Wirkung auf Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft nimmt, so haben digitale Prozesse vielfältig verstärkend gewirkt. So auch in den Medien.

Corona-Effekte im Fernsehen: Nettoreichweite und Sehdauern auf hohem Niveau

Im 1. Quartal 2021 lag die Nettoreichweite von Fernsehen (0/1-Kontakt) bei den Erwachsenen ab 14 Jahren bei 76,4 Prozent pro Tag und damit über dem Niveau der Jahre 2020 und 2019. Das bedeutet, der Anteil der Menschen, die in den ersten drei Monaten des Jahres mindestens einmal Kontakt mit dem Medium TV hatten, ist weiter gestiegen.

Dabei haben nicht nur mehr Menschen ferngesehen, sie haben auch länger eingeschaltet: So beläuft sich die durchschnittliche Sehdauer bei den Zuschauern gesamt (ab 3 Jahren) im 1. Quartal 2021 auf 243 Minuten – 8 Minuten oder 3,2 Prozent mehr als im 1. Quartal 2020 (235 Minuten). Die Sehdauer liegt damit nicht nur über dem Vorjahresniveau, sie hat sich auch besser entwickelt als prognostiziert. Die im Auftrag der AGF vom Daten- und Softwarespezialist DAP erstellte Trendanalyse zeigt für das Medium TV, dass es in beiden Lockdowns klare, positive Corona-Effekte gab, die den tendenziellen Rückgang der TV-Nutzung überkompensiert haben – und noch kompensieren. Diese Effekte sind jedoch im 2. Lockdown (ab 31.10.2020) weniger stark ausgeprägt als im 1. Lockdown (qua Definition 10.3.-15.5.2020), als Corona den Alltag der Menschen von jetzt auf gleich drastisch verändert hat.

Ein Blick in einzelne Zielgruppen zeigt jedoch, dass es Unterschiede in den Altersklassen gibt: „Wir beobachten insbesondere bei jüngeren Zielgruppen eine Veränderung der linearen TV-Nutzung: Man schaltet punktueller ein – nutzt gelernte Formate und Einschaltzeitpunkte. Strukturgebende Elemente sind neben unterhaltenden nach wie vor sehr beliebt und treiben die TV-Nutzung auch in den jüngeren Zielgruppen, trotz einem vermeintlichen Überangebot an Bewegtbildalternativen, die zudem nicht mehr nur an ein Device gebunden sind“, analysiert Kerstin Niederauer-Kopf. Ältere Zuschauer, beziehungsweise Personen ab 50 Jahren, schauen dem gegenüber weiterhin deutlich länger fern als 2020 oder auch in der Vor-Corona-Zeit: „Viele ältere Zuschauer sind in ihren Freizeitmöglichkeiten eingeschränkter als jüngere Zielgruppen und mehr denn je an ihr Zuhause gebunden. Sie haben aufgrund der Kontaktbeschränkungen weniger Austausch mit anderen Menschen. Entsprechend wird Fernsehen für sie besonders stark zu einem Fenster in die Welt“, sagt Kerstin Niederauer-Kopf.

Bei den 14- bis 49-Jährigen gab es im TV ein leichtes Minus im Vergleich zu einem allerdings äußerst starken Vorjahreszeitraum: Die durchschnittliche Sehdauer im 1. Quartal 2021 lag bei 142 Minuten und damit um 8 Minuten beziehungsweise 5,2 Prozent unter dem Niveau von 2020. „Berücksichtigt man den grundsätzlich negativen Trend in jüngeren Zielgruppen, so ist dieser Rückgang jedoch deutlich geringer als erwartet ausgefallen“, so Niederauer-Kopf.

Selten wurde soviel Zeit für TV- aber auch Videonutzung aufgebracht wie 2020. „Wir rechnen im Moment damit, dass die Corona-Effekte in der TV-Nutzung und teilweise auch der Streaming-Nutzung abschmelzen werden, insbesondere dann, wenn sich die Situation aufgrund eines nachlassenden Infektionsgeschehens zusehends normalisiert, sich zudem das Wetter verbessert und die Menschen sich wieder uneingeschränkt Outdoor-Aktivitäten widmen können – auch wenn wir bis dahin wohl noch einen Weg vor uns haben.“ Dann seien auch Nachholeffekte nicht auszuschließen, allerdings zeige sich gerade in Zeiten eines extrem schnell und umfangreich wachsenden non-linearen Bewegtbildangebotes, dass lineares TV die Klaviatur insbesondere im Bereich der Informationsendungen, der Liveübertragungen und der Unterhaltungsshow zu bedienen weiß.

Streaming: Corona und Digitalisierung treiben die Nutzung

Nicht nur die TV-Nutzung, auch die Streaming-Nutzung von Broadcast-Inhalten ist in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen. Darin spiegelt sich der ohnehin positive Trend für Bewegtbild im Allgemeinen wider, der durch Corona verstärkt wurde. Die Nettoreichweite bei den unter AGF-Messung stehenden Video-Angeboten, die überwiegend zu Broadcastern gehören, ist im Gesamtpublikum im 1. Quartal 2021 im Vergleich zum Vorjahresquartal um knapp 62 Prozent gestiegen – ein deutlicher Sprung, wenn auch von vergleichsweise niedrigem Niveau auf 4,004 Millionen pro Tag. Parallel dazu ist auch eine deutliche Steigerung im Nutzungsvolumen zu verzeichnen, und zwar um 69,7 Prozent auf rund 19.056 Millionen Sekunden (Stand: 12.04.2021).

Das gestiegene Interesse an Streaming-Content spiegelt sich außerdem in Befragungsstudien der AGF wider, die unter anderem Aufschluss über die Nutzung von Netflix & Co geben, beispielsweise in der Plattform-Studie 2020-II.

Rückgang der Außer-Haus-Nutzung: Willkommen im ‚Chez Nous‘

Ausgangssperren in besonders betroffenen Regionen und Landkreisen und die zeitweise gültigen Beschränkungen in der Personenanzahl für Treffen mit Freunden und Familien zeigen sich ebenfalls in den TV-Daten: Die Außer-Haus-Nutzung lag im Gesamtpublikum in den Monaten ab März 2020 unter dem Vorjahresniveau – ab August 2020 sogar deutlich. Lediglich zu Weihnachten gab es einen signifikanten Anstieg. Es ist eine Entwicklung, die sich in Abhängigkeit von den gültigen Beschränkungen voraussichtlich fortschreiben wird.

Dass die Kontaktbeschränkungen weitreichend Einfluss nehmen, zeigte sich am Jahresende 2020 besonders deutlich in der TV-Nutzung am Heiligabend oder auch an Silvester. Die durchschnittliche Sehbeteiligung in der Primetime von 20-23 Uhr markierte am 24.12.2020 mit 21,568 Millionen Zuschauern im Gesamtpublikum ein Zehn-Jahres-Hoch. Sie lag mit 10,1 Prozent oder 1,984 Millionen deutlich über dem Wert vom 24.12.2019.

Corona hinterlässt ebenfalls an Silvester in der Zeit von 20:00 – 01:00 Uhr deutliche Spuren. Die Beschränkungen für persönliche Treffen, die für den Jahreswechsel galten, spiegeln sich in einer sichtlich höheren TV-Nutzung wider: Mit 26,464 Millionen Zuschauern lag die Sehbeteiligung im Zehn-Jahres-Vergleich ebenfalls auf einem Rekordniveau. Im Vergleich zu 2019 haben 4,117 Millionen Zuschauer oder 18,4 Prozent mehr eingeschaltet.

Tiefenpsychologische Studie: Fernsehen beruhigt in einer Zeit des Stillstands

Die tiefenpsychologische Analyse des rheingold salons in Köln zeigt, wie sich die Bedeutung von Bewegtbild im Laufe der Pandemie verändert hat. Dafür hat rheingold salon in der zweiten Märzhälfte 16 einstündige Tiefeninterviews in unterschiedlichen Altersklassen geführt. Jeweils vier Befragte im Alter von 14 bis 19 Jahren, 20 bis 29 Jahren, 30 bis 49 Jahren und über 50 Jahren gaben Auskunft über ihre Bewegtbildnutzung, ihre Nutzungsmotive und auch über ihre Haltung zu Werbemaßnahmen. Diese Ergebnisse konnten auf qualitativer Ebene hilfreiche Einsichten zu einer veränderten Bewegtbildnutzung liefern, die sich durch die Analysen der AGF quantifizieren lassen.

Grundsätzlich war dem Tenor aus den Tiefeninterviews zu entnehmen, dass sich die Befragten zunehmend an eine intensivere TV-Nutzung gewöhnt haben. Dies wird durch die Bindung an die häusliche Umgebung verstärkt, die zum einen Lebensmittelpunkt, zum anderen oftmals auch Arbeitsstätte geworden ist. Nach Auskunft aller Befragten wird Bewegtbild stärker, bisweilen aber auch etwas unspezifischer genutzt.

Eine besondere Aufgabe kommt derzeit stark etablierten TV-Formaten zu, die Struktur im Alltag schaffen, beispielswiese beliebte Vorabend-Serien, aber auch die Nachrichtensendungen. „Der ewige Lockdown lässt den Alltag zu einem Einheitsbrei verschwimmen. Durch das Fehlen von Tages-Highlights haben die Menschen ihr Zeitgefühl und damit die Orientierung verloren – diese sind aber notwendig“, beschreibt Ines Imdahl, Gründerin und Geschäftsführerin des rheingold salons, die sich zunehmend einstellende Haltung der Befragten. „Fernsehen hilft vielen Menschen dabei, sich abzulenken, sich nicht aufzuregen, nicht zu traurig zu sein und nicht zu viel nachzudenken.“ Andere Menschen versuchen, der Pandemie mit einer Art relativierenden Intellektualisierung zu begegnen. Sie nehmen eine Leuchtturmperspektive ein und versuchen so, Abstand zwischen sich und das Geschehen zu bringen.

Was allen fehlt, ist selbst Erlebtes, über das sie mit anderen sprechen könnten. „Im ersten Lockdown hat man vor allem vermisst, Restaurants zu besuchen, shoppen zu gehen, auszugehen und zu daten. Nun wird deutlich: Man vermisst vor allem die Geschichten, die man sich über das Erlebte erzählen kann, denn man selbst erlebt nichts mehr“, so Imdahl. Waren Reality-Shows im 1. Lockdown noch ein Realitätsersatz, so sind sie nun eine wichtige Option, überhaupt noch an den Geschichten des Lebens anderer teilzunehmen. „Factual Entertainment/Reality und auch Shows liefern den Menschen aktuell die dringend nötigen Geschichten für das Seelenleben.“

Auch Nachrichten haben ihre Funktion während der Pandemie leicht verändert: Zum einen sind seriös und gut recherchierte Informationssendungen nach wie vor Quelle für den täglichen Regel-Check-up. Zum anderen bieten Nachrichtensendungen der öffentlich-rechtlichen wie auch privaten Sender aber auch Gesprächs- und Zündstoff zugleich, über den eifrig debattiert werden kann.

Genres: Information und Unterhaltung stehen hoch im Kurs

Das zeigen auch die quantitativen Analysen der AGF: Betrachtet nach Genres standen 2020 besonders Factual Entertainment/Reality Shows, Show/Entertainment und Nachrichten hoch im Kurs. „Die Menschen wollen einerseits gut informiert sein und andererseits abgelenkt, erheitert oder auch überrascht werden“, sagt Niederauer-Kopf.

Bei den ab 14-Jährigen stieg die Sehdauer von Reality Shows und Factual Entertainment 2020 gegenüber 2019 um 22,6 Prozent auf 10792 Minuten. Die Top 20 (Zuschauer gesamt) wird dominiert von Shows wie „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus“ und „Bauer sucht Frau“ (beide RTL). Tier- und Gartensendungen wie „Martin Rütter – Die Welpen kommen“ und „Ab ins Beet!“ haben sich jedoch bereits 2020 größerer Beliebtheit erfreut. Das Format „Die Welpen kommen“ (RTL) führt im 1. Quartal 2021 nun sogar die Top 20-Hitliste für Factual Entertainment/Reality an. „Das korrespondiert mit den Meldungen zu steigendem Haustierbesitz und der aktuell hohen Begeisterung der Deutschen für Heimwerken und Gartenarbeit“, so Niederauer-Kopf.

Die Sehdauer von Shows bei den ab 14-Jährigen ist 2020 im Vergleich zu 2019 um 6,9 Prozent angestiegen. Psychologisch betrachtet haben auch Shows einen stark ablenkenden und überraschenden Charakter, geben dem Alltag einen Rahmen, eine Struktur und fördern den Austausch. Formate wie „The Masked Singer“, „Germany’s Next Topmodel“ (beide Pro Sieben), „Let’s Dance“ (RTL) und dergleichen führen die Rankings insbesondere bei jüngeren Zielgruppen an. Daneben begeistern auch Quizshows wie „Klein gegen Groß“ im Ersten oder auch die „heute-show“ im ZDF das Gesamtpublikum.

Aus der tiefenpsychologischen Analyse lässt sich ableiten, dass die Formate umso besser ankommen, je näher sie auch unter Corona-Bedingungen am Original sind. „Derzeit ist keine gute Zeit, um an bewährten Sendekonzepten herumzuexperimentieren, der Zuschauer bevorzugt derzeit bereits verinnerlichte Strukturen und Formatierungen“, rät Imdahl.

Wenngleich sich auch für serielle Formate ein Sehdauer-Zuwachs von 5,1 Prozent im Jahr 2020 feststellen lässt, so haben Serien vergleichsweise weniger von den Corona-Effekten profitiert. Insbesondere in jüngeren Zielgruppen ist die Sehdauer für das lineare Angebot zurückgegangen. Streaming-Dienste wie Netflix, Amazon Prime und die Mediatheken der Broadcaster konkurrieren im Bereich des seriellen Qualitätscontents mit dem linearen Angebot. „Der Befund, dass Serien im linearen TV weniger stark von der coronabedingt steigenden Fernsehnutzung profitieren als andere Genres, passt zu dieser Entwicklung“, so Niederauer-Kopf.

Das zeigt sich auch in der Analyse von rheingold salon: Insbesondere Netflix-Serien stehen bei den Befragten aufgrund des breiten und auch internationalen Angebots hoch im Kurs. „Sie ermöglichen eine Flucht aus der Realität in die Parallel-Welt von Netflix und helfen dabei, Corona zu verdrängen“, so Imdahl. Dabei werden zum einen gerne bereits bekannte Serien immer wieder gesehen, aber zum anderen auch neue Serien schneller abgebrochen. Manche Menschen ziehen sich komplett in eine Serien-Parallel-Welt zurück und bewegen sich in einer Fan-Community, ohne Bindung zur realen Welt.

Sport-Inhalte haben coronabedingt 2020 bei den Erwachsenen ab 14 Jahren einen deutlichen Rückgang erfahren. Die Sehdauer sank um 26,2 Prozent auf 3816 Minuten. Das Minus ist nicht verwunderlich, bedenkt man, dass insbesondere 2020 von Wettkämpfen geprägt gewesen wäre, die Corona-bedingt ausgefallen sind. So wurden Sportgroß-Events wie die Olympischen Spiele und die Fußball-Europameisterschaft EURO 2020 verschoben und auch die Austragung der sogenannten Geisterspiele vor leeren Zuschauerrängen haben ihren Anteil an dem Rückgang der Sehdauer in allen Zielgruppen. Im 1. Quartal 2021 zeigt sich hier jedoch eine Erholung.

Nachrichten tragen durch den Corona-Alltag

Die Nachrichten sind seit Beginn der Corona-Pandemie fest im Relevant Set der Zuschauer – und zwar aller Altersklassen – verankert. Die Berichterstattungskompetenz der großen öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF, aber auch der privaten Sender gehören unverzichtbar zum Tagesprogramm. Auch Nachrichtenspartensender wie WELT, N-TV, Tagesschau24 oder auch Phoenix konnten ihre Marktanteile im Jahr 2020 deutlich steigern. Der Nachrichtensender Phoenix steigerte den Marktanteil bei den Zuschauern gesamt von 2019 auf 2020 um 8,0 Prozent auf 1,1 Prozent, N-TV um 26,9 Prozent auf 1,2 Prozent und Welt um 22,7 Prozent auf 1,0 Prozent. Besonders hoch war die Nutzung beispielsweise im März 2020: In diesem Monat erreichte Welt 1,2 Prozent Marktanteil, N-TV 1,6 Prozent und Phoenix 1,2 Prozent.

Die Funktion der Nachrichten hat sich im Laufe der letzten 13 Monate jedoch verändert: Waren die Nachrichten im 1. Lockdown noch die Klammer für den Tag und halfen bei der Panik-Bearbeitung, so erfüllen sie psychologisch betrachtet nun weitere Aufgaben: Sie sind zum einen die Nabelschnur zur Welt, dienen damit dem Regel-Check-up, bieten zum anderen in einem ereignisarmen Alltag aber auch Anlass, sich zu empören. Daneben bedienen sie auch das Moment der Vergewisserung. „Denn hofften die Menschen im 1. Lockdown noch auf ein Wunder in Form eines Impfstoffes, so werden die Nachrichten nun laut der tiefenpsychologischen Analyse auch gesehen, um festzustellen, dass die Lage heute immer noch so ernüchternd ist, wie gestern“, so Ines Imdahl.

Aus den Nutzungszahlen der AGF lässt sich eine beeindruckend klare Korrelation zwischen dem Pandemie-Verlauf und der Nachrichtennutzung erkennen: Je höher die Fallzahlen und beschränkenden Maßnahmen von Bund und Ländern, umso intensiver wurden und werden die Nachrichten gesehen. Dieses Bild zeigte sich seit März 2020 über alle Altersgruppen hinweg.

Allerdings wird nach mehr als einem Jahr im Zeichen der Corona Pandemie auch ein leichter Abrieb in der Nachrichtennutzung sichtbar. Bei den ab 14-Jährigen lag die kumulierte Nettoreichweite im 1. Quartal 2021 mit 95,2 Prozent fast wieder auf dem Niveau von 2019. Im 1. Quartal 2020 waren es noch 96,5 Prozent. Dieses Bild zeigt sich in allen Altersgruppen. Mit einer kumulierte Nettoreichweite von 85,0 Prozent bei den 14- bis 29-Jährigen ist sie allerdings noch auf einem sehr hohen Niveau. „Die jungen Zuschauer schalten selektiver und auch punktueller ein als Ältere“, sagt Kerstin Niederauer-Kopf. „Bekannte Nachrichtensendungen wie die ,Tagesschau‘, die ,heute‘-Sendung oder auch ,RTL aktuell‘ werden aktiv angesteuert. Das lässt den Schluss zu, dass es auch in der Generation Social Media ein hohes Vertrauen in etablierte Medienmarken gibt.“ Die Hautnachrichtensendungen der öffentlich-rechtlichen und privaten Anbieter weisen im 1. Quartal 2021 eine deutlich höhere Sehbeteiligung auf als im Vergleichszeitraum 2020 und auch 2019.

Werbung: Genuss im Hier und Jetzt, Zuversicht für die coronafreie Zukunft

Wie auch im letztjährigen Corona-Report der AGF, hat rheingold salon auch in diesem Jahr untersucht, wie Werbung in Bewegtbildmedien derzeit wahrgenommen wird. War Werbung im ersten Lockdown noch ein Indiz für Normalität, so nehmen die Menschen mittlerweile eine etwas distanziertere Haltung ein, wenngleich sie der Werbung nach wie vor offen gegenüberstehen. Insbesondere auf Corona angepasste Werbung sorgt bisweilen für Irritation und regt zum Nachdenken an. „So oszilliert die Stimmung zum Teil zwischen echter Solidarisierung und der Frage, ob es sich hierbei um eine aufgesetzte Haltung handelt“, so Ines Imdahl.

Was Werbung jedoch weiterhin leistet, ist, Träume und Wünsche für die Zukunft zu wecken und aufrechtzuerhalten. So ist Werbung beispielsweise ein Appetit-Macher auf Lebensqualität und Wohlbefinden: Essen und Trinken sind aktuell die lust- und genussvollsten Seiten des Alltags. Auch kann Werbung ein Entwickler und (Be-)Förderer von Zukunftsträumen sein, beispielsweise Werbung für Reisen. Die Befragten wissen zwar, dass man nicht reisen darf, aber Werbung schürt die Hoffnung darauf, dass dies bald wieder möglich sein wird. Insbesondere jüngere Zielgruppen merken positiv an, dass TV-Werbung weniger getargetet ist und damit mehr überraschen kann und kleine Highlights schafft. So erleben jüngere Menschen auch in diesem Jahr zum Teil erstmalig Markengeschichten im TV – und das auch ein Jahr nach Start des ersten Lockdowns.

Über die AGF Videoforschung GmbH (www.agf.de)

Die AGF Videoforschung GmbH ist ein Unternehmen für neutrale Bewegtbildforschung. Die AGF erfasst kontinuierlich und quantitativ die Nutzung von Bewegtbildinhalten in Deutschland und wertet die erhobenen Daten aus. Sie entwickelt ihr Instrumentarium mit einem mehrstelligen jährlichen Millionenbetrag kontinuierlich weiter, um dem Markt täglich verlässliche Daten über die Nutzung von Bewegtbildinhalten zu liefern. Dabei steht die AGF im engen Austausch mit allen Marktpartnern, darunter Lizenzsender, Werbungtreibende und Mediaagenturen.

Pressekontakt:

Juliane Paperlein
Leiterin Unternehmenskommunikation | AGF Videoforschung GmbH
T +49 69 95 52 60 55 | presse@agf.de | www.agf.de

Original-Content von: AGF, übermittelt

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Tipp: So werden Sie aus Fehlern wirklich klugMisserfolge passieren jedemEntscheidend ist der richtige Umgang mit Fehlern, um daraus lernen zu können

14.04.2021 – 09:00

Wort & Bild Verlag – Gesundheitsmeldungen

Tipp: So werden Sie aus Fehlern wirklich klug
Misserfolge passieren jedem
Entscheidend ist der richtige Umgang mit Fehlern, um daraus lernen zu können


















Baierbrunn (ots)

Niemand macht alles richtig. Einen Fehler zugeben – das fällt dennoch sehr vielen Menschen schwer. Dabei ist dies die Voraussetzung, um überhaupt daraus zu lernen. Um einen Fehler nutzen zu können, muss man ihn erst mal erkennen und annehmen – wie das gelingt, erklärt das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“.

Fehler aus der Tabuecke holen

Wichtig für das Lernen aus Fehlern: das Ego außen vor lassen. Oder anders ausgedrückt: Um aus Misserfolgen lernen zu können, sollte man Feedback, das man in Folge eines Fehlers erhält, nicht auf die eigene Persönlichkeit beziehen. Viele Menschen stehen sich dabei aber selbst im Weg. Ein entscheidender Schritt zum richtigen Umgang mit Fehlern ist hier, über Ausrutscher zu reden, das Scheitern aus der Tabuecke zu holen und ihm sogar eine Bühne zu geben – wie dies beispielsweise in der Gründerszene im Rahmen von sogenannten Fuck-up-Nights regelrecht inszeniert wird.

Sich Situation stellen, in der Fehler passieren können

Aus Misserfolgen lassen sich wertvolle Schlüsse ziehen, betont Susanne Narciss, Inhaberin der Professur für die Psychologie des Lehrens und Lernens an der Technischen Universität (TU) Dresden. „Ein Fehler kann zum Beispiel Informationen liefern, welches Wissen oder welche Fertigkeiten man sich noch aneignen sollte, um eine Aufgabe richtig zu bearbeiten.“ Dann kann man den Arbeitsprozess entsprechend anpassen. So sollten zum Beispiel Lehrer Fehler nicht einfach übergehen, indem sie die korrekte Lösung geben. Sondern eine Lerngelegenheit für die ganze Klasse daraus machen.

Sich Fehler zu erlauben heißt auch: das Unvorhersehbare, Ungewisse und nicht Planbare im Leben anzuerkennen. „Wer Angst hat, Fehler zu machen, meidet die Situation, in der diese Fehler passieren können“, sagt Susanne Narciss. „Doch wenn man sich der Situation nicht stellt, kann man aus dem Fehler nichts lernen.“

Diese Meldung ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei. Das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“ 4A/2021 ist aktuell in den meisten Apotheken erhältlich. Viele weitere interessante Gesundheits-News gibt es unter https://www.apotheken-umschau.de sowie auf Facebook und Instagram.

Pressekontakt:

Katharina Neff-Neudert
Tel. 089 / 744 33 360
E-Mail: presse@wortundbildverlag.de
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14.04.2021 – 09:00

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Misserfolge passieren jedem
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Baierbrunn (ots)

Niemand macht alles richtig. Einen Fehler zugeben – das fällt dennoch sehr vielen Menschen schwer. Dabei ist dies die Voraussetzung, um überhaupt daraus zu lernen. Um einen Fehler nutzen zu können, muss man ihn erst mal erkennen und annehmen – wie das gelingt, erklärt das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“.

Fehler aus der Tabuecke holen

Wichtig für das Lernen aus Fehlern: das Ego außen vor lassen. Oder anders ausgedrückt: Um aus Misserfolgen lernen zu können, sollte man Feedback, das man in Folge eines Fehlers erhält, nicht auf die eigene Persönlichkeit beziehen. Viele Menschen stehen sich dabei aber selbst im Weg. Ein entscheidender Schritt zum richtigen Umgang mit Fehlern ist hier, über Ausrutscher zu reden, das Scheitern aus der Tabuecke zu holen und ihm sogar eine Bühne zu geben – wie dies beispielsweise in der Gründerszene im Rahmen von sogenannten Fuck-up-Nights regelrecht inszeniert wird.

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Aus Misserfolgen lassen sich wertvolle Schlüsse ziehen, betont Susanne Narciss, Inhaberin der Professur für die Psychologie des Lehrens und Lernens an der Technischen Universität (TU) Dresden. „Ein Fehler kann zum Beispiel Informationen liefern, welches Wissen oder welche Fertigkeiten man sich noch aneignen sollte, um eine Aufgabe richtig zu bearbeiten.“ Dann kann man den Arbeitsprozess entsprechend anpassen. So sollten zum Beispiel Lehrer Fehler nicht einfach übergehen, indem sie die korrekte Lösung geben. Sondern eine Lerngelegenheit für die ganze Klasse daraus machen.

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Ethypharm bietet Patienten, die an Depressionen oder Suchterkrankungen leiden, weltweit führende digitale Therapien an

09.04.2021 – 13:24

Ethypharm

Ethypharm bietet Patienten, die an Depressionen oder Suchterkrankungen leiden, weltweit führende digitale Therapien an


















Saint-Cloud, Frankreich (ots/PRNewswire)

Ethypharm hat die Exklusivrechte an zwei digitalen Therapien mit CE-Kennzeichen erworben: deprexis® und vorvida®, entwickelt von GAIA AG (GAIA), einem weltweit führenden Unternehmen für digitale Therapieformen. Mit diesen innovativen, klinisch geprüften Digitaltherapien verstärkt Ethypharm seine Produktpalette, um im Bereich seiner Kernkompetenz, dem Zentralnervensystem (ZNS), angesichts eines erheblichen bisher nicht abgedeckten Bedarfs Patienten und Leistungserbringern im Gesundheitswesen Unterstützung zu bieten.

30 Millionen Menschen in Europa leiden an Depressionen. Die Belastung durch psychische Störungen nimmt zu, was sich erheblich auf die Gesundheit auswirkt und größere soziale und wirtschaftliche Folgen nach sich zieht. Die aktuelle COVID-19-Pandemie führt zu einer Zunahme der Fälle von Depressionen und Alkoholkonsumstörungen. Gleichzeitig kam es angesichts der Pandemie zu einer beschleunigten Verbreitung von digitalen Technologien im Gesundheitswesen, um eine angemessene Versorgung der Patienten aufrechterhalten zu können.

In diesem Zusammenhang hat Ethypharm unter Nutzung seiner ZNS-Expertise, insbesondere im Zusammenhang mit Schmerz, Sucht und Depression, erkannt, dass über die konventionellen Arzneimittel hinaus innovative und zuverlässige therapeutische Lösungen neue Alternativen für die Behandlung von Patienten und die Unterstützung medizinischer Fachkräfte bieten können, die zurzeit mit einem ungedeckten Bedarf konfrontiert sind.

deprexis® ist ein webbasiertes, digitales, therapeutisches Medizinprodukt, das Patienten bei ihrer Bewältigung der Symptome von Depressionen unterstützen soll, und eines der weltweit am meisten erforschten digitalen Behandlungsverfahren. vorvida® hilft dabei, die von einem problematischen Alkoholkonsum verursachten Risiken und Schäden zu reduzieren. Die digitale Therapie hat sich bei der Behandlung eines störenden oder schädlichen Alkoholkonsums, beispielsweise bei einer diagnostizierten Alkoholkonsumstörung, als klinisch wirksam erwiesen.

Ethypharm hat die Exklusivrechte für deprexis® in vier europäischen Ländern erworben: Frankreich, Vereinigtes Königreich, Italien und Spanien. vorvida® ist zunächst für Frankreich lizenziert, mit bestehenden Rechten für spätere Erweiterungen auf andere europäische Länder. Gemäß den Bedingungen der Vereinbarung mit GAIA wird Ethypharm Marketing und Vertrieb dieser beiden digitalen Therapieverfahren in den Lizenzgebieten sicherstellen.

Digital Therapeutics (DTx), der Bereich der digitalen Therapieformen, wird für Ethypharm einen wichtigen Wachstumshebel darstellen. Laut Market Data Forecast wird der europäische Markt für Digital Therapeutics 2020 auf 612 Millionen US-Dollar bewertet, und für 2021 bis 2026 wird eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 21,4 % prognostiziert.

Psychische Störungen stellen weltweit eine hohe Belastung für Menschen, Gesellschaft und Wirtschaft dar. Angesichts von COVID-19 und den damit verbundenen wachsenden Sorgen bezüglich der psychischen Gesundheit wollten wir für Patienten und ihre Ärzte innovative Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stellen. Diese digitalen Therapien gegen Störungen haben ihre Wirksamkeit bewiesen und passen daher hervorragend zu Ethypharms ehrgeizigem Ziel, das Leben der Menschen zu verbessern. Die Partnerschaft mit GAIA, einem Pionier in digitalen Gesundheitsleistungen, veranschaulicht die Fähigkeit von Ethypharm, auf einen nicht abgedeckten Bedarf zu achten und dafür entweder eine Lösung zu entwickeln oder den optimalen Partner für die Abdeckung dieses Bedarfs zu finden„, erklärt Bertrand Deluard, CEO von Ethypharm.

Nach 20-jähriger Forschung und Entwicklung auf diesem Gebiet ist es großartig mitanzusehen, wie Gesundheitssysteme in ganz Europa jetzt anfangen, das enorme Potential zu erkennen, das wissenschaftlich bewährte Dtx-Produkte zu bieten haben. Wir sind daher überaus froh, dass Ethypharm zwei unserer Produkte in wichtige europäische Märkte einführen und somit dazu beitragen wird, die enorme medizinische, psychologische und wirtschaftliche Last, die diese Krankheiten verursachen, zu reduzieren„, kommentierte Dr. Mario Weiss, Vorstand und Gründer von GAIA.

Über Ethypharm

Ethypharm ist ein europäisches Pharmaunternehmen, das sich auf zwei Therapiebereiche fokussiert: Zentralnervensystem und Intensivmedizin. Ethypharm vertreibt seine Arzneimittel direkt in Europa und China sowie mit Partnern in Nordamerika und im Nahen Osten, wo eine große Nachfrage nach Arzneimitteln besteht. Die Unternehmensgruppe beschäftigt über 1500 Menschen, hauptsächlich in Europa und China. Ethypharm arbeitet eng mit Behörden und medizinischen Fachkräften zusammen, um die richtige Anwendung seiner Medikamente sicherzustellen und sie so vielen Menschen wie möglich zugänglich zu machen.

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte www.ethypharm.com und folgen Sie uns auf LinkedIn

Über GAIA

GAIA, der weltweit führende Anbieter für Digital Therapeutics (DTx, Therapieverfahren, die digitale Technologien nutzen), führte 2001 erfolgreich sein erstes Produkt ein. Mit seinem strengen Fokus auf Forschung und Entwicklung evidenzbasierter, vollautomatischer Online-Interventionen setzt das Unternehmen unentwegt neue Maßstäbe im Hinblick auf Effektgröße und Sicherheitsprofil digitaler Therapieformen in der Neurowissenschaft, Immunologie, Onkologie oder auch Verhaltensmedizin. Mit über 250 Experten in den Bereichen Medizin, Psychologie, Verhaltensmedizin, Software Engineering sowie Zulassung und Marktzugang zählt GAIA zu den erfahrensten und größten globalen Akteuren für die Entwicklung der nächsten Generation von digitalen Lösungen zur Unterstützung und Behandlung von Patienten bei einer großen Vielfalt von Erkrankungen.

Weitere Informationen zu GAIA erhalten Sie unter www.gaia-group.com. Sie können GAIA auch folgen auf Twitter, @GAIA_COM sowie LinkedIn

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