Veröffentlicht am

Mach’s bio! – Bienenfreundlich Gärtnern

30.03.2021 – 11:09

Naturland – Verband für ökologischen Landbau e.V.

Mach’s bio! – Bienenfreundlich Gärtnern


















2 Audios

  • 210330_BmE_Biodiversitaet.mp3
    MP3 – 1,8 MB – 02:01
    Download
  • 210330_OTP_Biodiversitaet.mp3
    MP3 – 3,5 MB – 03:47
    Download

Ein Dokument

Gräfelfing (ots)

Anmoderationsvorschlag: Jedes Jahr im Frühjahr erwachen die Hobbygärtner aus ihrem Winterschlaf. Sobald es das Wetter zulässt, wird auf Balkonen und Terrassen und natürlich auch in den Gärten wieder eifrig gesät und gepflanzt. Blumen, blühende Kräuter, Obstbäume und Gemüsepflanzen locken natürlich auch Insekten an. Damit Bienen und Hummeln genug Nahrung finden – und natürlich auch alles andere, was summt und brummt – gibt’s einiges zu beachten. Das weiß auch Christian Herb aus Kempten. In seiner Naturland-zertifizierten Bio-Gärtnerei setzt er schon seit 25 Jahren auf bienenfreundlichen, ökologischen Anbau. Helke Michael hat sich mit ihm unterhalten und ein paar Tipps für uns Hobbygärtner eingeholt.

Sprecherin: Das Wichtigste in einem bienen- und insektenfreundlichen Garten ist das Büffet für die Tierchen. Viele verschiedene Pflanzen mit unterschiedlichen Blühzeiten sorgen dafür, dass der Tisch von Februar bis Oktober gedeckt ist, erklärt der Bio-Gärtner aus Leidenschaft, Christian Herb.

O-Ton 1 (Christian Herb, 20 Sek): „Das Nächste ist, dass man im Garten einfach mal ein kleines Eck hat, wo man eigentlich nichts macht. Da darf mal eine Brennnessel wachsen – Brennnesseln sind super zum Beispiel für Schmetterlingsraupen. Und was auch noch wichtig ist, dass ein großer Teil heimische Pflanzen sind und dass sie ungefüllte Blüten haben, weil nur ungefüllte Blüten sind Nahrung für Insekten.“

Sprecherin: Chemie ist natürlich tabu. Schon bei den Setzlingen und beim Saatgut sollte man auf bio-Qualität achten. Bio-Siegel und Öko-Kontrollnummer verraten, welche Qualität man genau vor sich hat. Bio ist nämlich nicht gleich bio.

O-Ton 2 (Christian Herb, 22 Sek): „Naturland ist im Gegensatz zum EU-Bio, das ja sozusagen der Einstieg ins Bio ist, doch ein sehr hoher Standard – und das merkt man dann schon auch. Zum Beispiel unsere Gärtnerei ist 100 Prozent bio. Da gibt es das nicht, dass wir sagen: ‚Ja, da können wir jetzt ein Gewächshaus bio machen und das nächste Gewächshaus machen wir konventionell.‘ Das ist, wenn ich in dem Verband bin, gleich mal von vorneweg ausgeschlossen.“

Sprecherin: Der Vorteil: Pflanzen aus Bio-Saatgut sind generell härter im Nehmen. Man kann sie aber zusätzlich mit Brennnessel- oder Zinnkrautjauche gegen beispielsweise Blattläuse stärken. Den Rest regelt die Vielfalt an Blüten und Pollen, die Nützlinge wie Schwebfliegen und Marienkäfer anlockt, deren Jungtiere die Blattläuse fressen. Und auch Hummeln und Bienen mögen es nektarreich.

O-Ton 3 (Christian Herb, 29 Sek): „Sehr gut sind Kräuter wie Thymian oder Lavendel – das sind wahre Bienenweiden. Auch unser ganz normales Basilikum wird von Bienen von in der Früh um sechs bis nachts um acht besucht. Aber es gibt auch alte Geraniensorten, die Duftgeranien zum Beispiel. Auch die mögen die Bienen gern, weil die haben immer noch Nektar und Pollen. Das ist eine totale Freude, wenn man das sieht. Man hat da eine Zitronengeranie, die super duftet, und dann kommen diese Hummeln her und saugen dann ihren Nektar raus. Eine wahre Freude auf dem Balkon.“

Abmoderationsvorschlag: In einem bienen- und insektenfreundlichen Garten sollte man also unbedingt auf „bio“ setzen. Naturland zertifiziertes Bio-Saatgut, Bio-Setzlinge und auch Bio-Kräuter gibt’s natürlich nicht nur bei Christian Herb und in seinem Online-Shop www.bio-kraeuter.de, sondern auch in Bio-Läden und im gut sortierten Supermarkt. Zu erkennen sind sie ganz leicht am Naturland Siegel, wie es auch auf ganz vielen Lebensmitteln wie Nudeln, Käse, Honig, Fleisch, Fisch, Wein und so weiter zu finden ist. Für mehr Infos zum Siegel schauen Sie einfach mal auf www.naturland.de vorbei.

Pressekontakt:

modem conclusa gmbh
Tanja Pfeifle
Jutastraße 5 | 80636 München
T. +49 89 746308 – 43 F. +49 89 746308 – 49
www.modemconclusa.de

Original-Content von: Naturland – Verband für ökologischen Landbau e.V., übermittelt

Veröffentlicht am

Mach’s bio! – Bienenfreundlich Gärtnern

30.03.2021 – 11:09

Naturland – Verband für ökologischen Landbau e.V.

Mach’s bio! – Bienenfreundlich Gärtnern


















2 Audios

  • 210330_BmE_Biodiversitaet.mp3
    MP3 – 1,8 MB – 02:01
    Download
  • 210330_OTP_Biodiversitaet.mp3
    MP3 – 3,5 MB – 03:47
    Download

Ein Dokument

Gräfelfing (ots)

Anmoderationsvorschlag: Jedes Jahr im Frühjahr erwachen die Hobbygärtner aus ihrem Winterschlaf. Sobald es das Wetter zulässt, wird auf Balkonen und Terrassen und natürlich auch in den Gärten wieder eifrig gesät und gepflanzt. Blumen, blühende Kräuter, Obstbäume und Gemüsepflanzen locken natürlich auch Insekten an. Damit Bienen und Hummeln genug Nahrung finden – und natürlich auch alles andere, was summt und brummt – gibt’s einiges zu beachten. Das weiß auch Christian Herb aus Kempten. In seiner Naturland-zertifizierten Bio-Gärtnerei setzt er schon seit 25 Jahren auf bienenfreundlichen, ökologischen Anbau. Helke Michael hat sich mit ihm unterhalten und ein paar Tipps für uns Hobbygärtner eingeholt.

Sprecherin: Das Wichtigste in einem bienen- und insektenfreundlichen Garten ist das Büffet für die Tierchen. Viele verschiedene Pflanzen mit unterschiedlichen Blühzeiten sorgen dafür, dass der Tisch von Februar bis Oktober gedeckt ist, erklärt der Bio-Gärtner aus Leidenschaft, Christian Herb.

O-Ton 1 (Christian Herb, 20 Sek): „Das Nächste ist, dass man im Garten einfach mal ein kleines Eck hat, wo man eigentlich nichts macht. Da darf mal eine Brennnessel wachsen – Brennnesseln sind super zum Beispiel für Schmetterlingsraupen. Und was auch noch wichtig ist, dass ein großer Teil heimische Pflanzen sind und dass sie ungefüllte Blüten haben, weil nur ungefüllte Blüten sind Nahrung für Insekten.“

Sprecherin: Chemie ist natürlich tabu. Schon bei den Setzlingen und beim Saatgut sollte man auf bio-Qualität achten. Bio-Siegel und Öko-Kontrollnummer verraten, welche Qualität man genau vor sich hat. Bio ist nämlich nicht gleich bio.

O-Ton 2 (Christian Herb, 22 Sek): „Naturland ist im Gegensatz zum EU-Bio, das ja sozusagen der Einstieg ins Bio ist, doch ein sehr hoher Standard – und das merkt man dann schon auch. Zum Beispiel unsere Gärtnerei ist 100 Prozent bio. Da gibt es das nicht, dass wir sagen: ‚Ja, da können wir jetzt ein Gewächshaus bio machen und das nächste Gewächshaus machen wir konventionell.‘ Das ist, wenn ich in dem Verband bin, gleich mal von vorneweg ausgeschlossen.“

Sprecherin: Der Vorteil: Pflanzen aus Bio-Saatgut sind generell härter im Nehmen. Man kann sie aber zusätzlich mit Brennnessel- oder Zinnkrautjauche gegen beispielsweise Blattläuse stärken. Den Rest regelt die Vielfalt an Blüten und Pollen, die Nützlinge wie Schwebfliegen und Marienkäfer anlockt, deren Jungtiere die Blattläuse fressen. Und auch Hummeln und Bienen mögen es nektarreich.

O-Ton 3 (Christian Herb, 29 Sek): „Sehr gut sind Kräuter wie Thymian oder Lavendel – das sind wahre Bienenweiden. Auch unser ganz normales Basilikum wird von Bienen von in der Früh um sechs bis nachts um acht besucht. Aber es gibt auch alte Geraniensorten, die Duftgeranien zum Beispiel. Auch die mögen die Bienen gern, weil die haben immer noch Nektar und Pollen. Das ist eine totale Freude, wenn man das sieht. Man hat da eine Zitronengeranie, die super duftet, und dann kommen diese Hummeln her und saugen dann ihren Nektar raus. Eine wahre Freude auf dem Balkon.“

Abmoderationsvorschlag: In einem bienen- und insektenfreundlichen Garten sollte man also unbedingt auf „bio“ setzen. Naturland zertifiziertes Bio-Saatgut, Bio-Setzlinge und auch Bio-Kräuter gibt’s natürlich nicht nur bei Christian Herb und in seinem Online-Shop www.bio-kraeuter.de, sondern auch in Bio-Läden und im gut sortierten Supermarkt. Zu erkennen sind sie ganz leicht am Naturland Siegel, wie es auch auf ganz vielen Lebensmitteln wie Nudeln, Käse, Honig, Fleisch, Fisch, Wein und so weiter zu finden ist. Für mehr Infos zum Siegel schauen Sie einfach mal auf www.naturland.de vorbei.

Pressekontakt:

modem conclusa gmbh
Tanja Pfeifle
Jutastraße 5 | 80636 München
T. +49 89 746308 – 43 F. +49 89 746308 – 49
www.modemconclusa.de

Original-Content von: Naturland – Verband für ökologischen Landbau e.V., übermittelt

Veröffentlicht am

Mischfutterproduktion 2020: gutes Ergebnis trotz steigender HerausforderungenVersorgung der Nutztiere durch funktionierende Warenströme gesichert

30.03.2021 – 13:45

Deutscher Verband Tiernahrung e.V. (DVT)

Mischfutterproduktion 2020: gutes Ergebnis trotz steigender Herausforderungen
Versorgung der Nutztiere durch funktionierende Warenströme gesichert


















Bonn (ots)

Die Mischfutterherstellung im Kalenderjahr 2020 betrug 24,1 Millionen Tonnen. Das sind rund 181.000 Tonnen mehr als im Vorjahr und bedeutet einen ganz leichten Anstieg von 0,76 Prozent. Der Branchenumsatz für Mischfutter betrug im Jahr 2020 insgesamt 6,8 Milliarden Euro und ist damit um rund 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Die kürzlich von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) veröffentlichten Zahlen erläuterte der Deutsche Verband Tiernahrung e. V. (DVT) im Rahmen seiner heutigen Video-Jahrespressekonferenz. DVT-Präsident Jan Lahde kommentierte die Zahlen: „Das Ergebnis ist ganz wesentlich darauf zurückzuführen, dass im Jahr 2020 die Futtermittelproduktion in Zeiten der Corona-Pandemie als systemrelevanter Bereich ohne Beeinträchtigungen fortgeführt werden konnte.“

Das Plus resultierte im Wesentlichen vom Schweinemischfutter: Insgesamt wurden 9,8 Millionen Tonnen produziert und somit 266.000 Tonnen mehr als im Vorjahr (+2,8 Prozent). Auch das Legehennenfutter konnte um 2,9 Prozent zulegen und liegt nun bei 2,3 Millionen Tonnen. Rinderfutter betrug 6,9 Millionen Tonnen und ist damit um gut 150.000 Tonnen niedriger als im Vorjahr. Die Mastgeflügelfutterherstellung lag 2020 bei konstanten 4,1 Millionen Tonnen.

Mit Blick auf das zurückliegende Jahr resümierte Lahde: „Wir konnten in einer sehr schwierigen Phase die Versorgung für die Landwirtschaft ohne spürbare Beeinträchtigungen sicherstellen. Die Rohstoffversorgung war zu jedem Zeitpunkt gesichert. Das zeigt, wie belastbar unsere Wertschöpfungskette in der Agrar- und Ernährungswirtschaft ist, solange wir grenzüberschreitend unsere Rohstoffe beziehen und damit die Versorgung sichern können.“ Die globale Verfügbarkeit aller notwendigen Rohstoffe und Futterzusatzstoffe mit offenen Grenzen sei ein großer Vorteil, um punktuelle Engpässe ausgleichen zu können. Dies müsse auch weiterhin möglich bleiben. Lahde merkte an, wie sensibel der Markt reagieren könne, wenn die Marktkräfte durch externe Einflüsse beeinflusst würden und das System aus dem Gleichgewicht gerate. Das könne sich in hohen Containerpreisen zeigen oder in Stockungen bei der Belieferung einzelner Komponenten.

Klima- und Umweltschutz mit Tierernährung im Nährstoffkreislauf

Lahde machte deutlich, dass der Einsatz von optimalen Futterrationen ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz sei. Eine besondere Herausforderung bilde im Rahmen der Umweltpolitik die Zielsetzung einer nährstoffreduzierten Fütterung. Die Futtermittelbranche bietet seit vielen Jahren entsprechende Lösungen und kann damit einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Tierhaltung leisten.

Ein besonders wichtiger Aspekt ist der Kreislaufgedanke, den die Mischfutter-branche seit Jahrzehnten verfolgt: Rund 41,5 Prozent der für Mischfutter verwendeten Rohstoffe sind Nebenprodukte aus deren Verarbeitung. Viele davon sind außerdem nicht für die menschliche Ernährung geeignet. Diese Produkte fließen alle in den Kreislauf zurück.

Das geplante Lieferkettengesetz betrachtet Lahde mit Sorge. Aus seiner Sicht stoße man im internationalen Rohstoffhandel bei Agrarprodukten an Grenzen: „Für unsere mittelständisch geprägten Mitgliedsfirmen wird in diesem Fall der Bogen überspannt. Wir können einerseits verstehen, dass der Wunsch nach größerer Nachvollziehbarkeit der Warenflüsse besteht. Auf der anderen Seite können wir guten Gewissens heute bereits auf die erbrachten Leistungen zur Rückverfolgbarkeit der Rohstoffe verweisen.“

Darüber hinaus seien die entstehenden Zielkonflikte bei der Versorgung der Tiere, der Erfüllung ihrer ernährungsphysiologischen Anforderungen und zugleich den Umweltwirkungen deutlich zu machen und auszubalancieren. Es sei dabei offensichtlich, dass die Ziele nur erreicht werden könnten, wenn die Wirtschaftlichkeit nicht außer Acht gelassen werde.

Bindeglied zwischen pflanzlicher und tierischer Erzeugung

„Wir Hersteller von Tiernahrung sind als wichtiges Bindeglied zwischen der pflanzlichen und tierischen Erzeugung unverzichtbar. Mit unseren mittelständischen Betrieben unterstützen wir die Landwirte bei der Erzeugung hochwertiger tierischer Lebensmittel.“ Lahde betonte, dass die Futtermittelbranche ein wichtiger Bestandteil des ländlichen Raums sei. Die Landwirtschaft und die erzeugten Produkte müssten auch weiterhin wertgeschätzt werden. Dafür seien gute Rahmenbedingungen erforderlich.

Wie sich die verschiedenen politischen Strategien auf Bundes- und Europaebene auf die Futtermittelwirtschaft auswirken, bleibe abzuwarten. Eine Reduzierung der Bestände in den Tierhaltungen sei vorgezeichnet. Lahde adressierte in Richtung Politik: „Damit die Landwirtschaft sich anpassen kann, erwarten wir gemeinsam mit den Tierhaltern konkrete Finanzierungskonzepte und insbesondere die Auflösung der Konflikte im Bau- und Immissionsschutzrecht. Hier ist schnelles und konsequentes Handeln gefragt, um Planungssicherheit zu erreichen.“

Über den DVT

Der Deutsche Verband Tiernahrung e. V. (DVT) vertritt als unabhängiger Wirtschafts-verband die Interessen der Unternehmen, die Futtermittel, Vormischungen und Zusatzstoffe für Nutz- und Heimtiere herstellen, lagern und damit handeln.

Pressekontakt:

Britta Noras
Deutscher Verband Tiernahrung e. V.
noras@dvtiernahrung.de
mobil: +49 178 6387828

Original-Content von: Deutscher Verband Tiernahrung e.V. (DVT), übermittelt

Veröffentlicht am

Ins rechte Licht gerückt: Wie sich Ziervögel wohlfühlen

29.03.2021 – 15:00

Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF)

Ins rechte Licht gerückt: Wie sich Ziervögel wohlfühlen


















Wiesbaden (ots)

– Vögel sehen „schneller“ und „bunter“

– Dr. Stefan Hetz vom Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V. berät zu idealem Lichtklima und Haltungsbedingungen für Ziervögel

Vögel sehen anders als Menschen. Kurz gesagt, sehen sie „schneller“ und „bunter“. Schneller, weil viele Vögel pro Sekunde deutlich mehr Bilder als Menschen sehen. Das menschliche Auge verarbeitet maximal 65 Bilder pro Sekunde – manche Vogelarten kommen dagegen auf weit über 100. Der Fliegenschnäpper etwa löst mehr als 140 Bilder pro Sekunde auf. Das muss er auch. Schließlich will er bei der Nahrungssuche schnelle Beutetiere wie Insekten mit den Augen verfolgen und schnappen.

Bunter sehen Vögel, weil sie über vier Farbrezeptoren verfügen. Wir Menschen besitzen nur drei: für Rot, Grün und Blau. Vögel können im blauen und violetten Spektrum (UV-A Bereich) besser Farben unterscheiden als wir Menschen. Was für uns schon „UV“ ist, nehmen viele Vögel noch als Licht wahr. Wegen der vier Farbrezeptoren bezeichnet man Vögel auch als „Tetrachromaten“, was so viel wie „Vierfarbseher“ bedeutet.

Einige Vögel, wie Greifvögel, zeigen auch eine deutlich höhere Sehschärfe. Bei ihnen ist die Auflösung in für die Sichtjagd wichtigen Bereichen des Auges im Vergleich zum Menschen drastisch erhöht. So erklärt sich auch das sprichwörtliche „Adlerauge“.

Bei solch großen Unterschieden in der Optik ist es klar, dass Menschen und Vögel die Beleuchtung in Wohnräumen unterschiedlich wahrnehmen: Was für Menschen als angenehm gilt, kann für das Vogelauge flackernd wirken. „Für das Wohl der Ziervögel ist deshalb zu empfehlen, neben der Flackerfreiheit für ein passendes Lichtspektrum und passende Helligkeit zu sorgen“, erklärt ZZF-Heimtierreferent und Biologe Dr. Stefan Hetz.

In einem vogelgerechten Raum kommt das Licht idealerweise von oben. Um dem Bedürfnis des Vogels nach mehr Helligkeit zu entsprechen, könnten Vogelhalter die Voliere ans Fenster stellen. Allerdings kommt bei geschlossenem Fenster durch das Glas keine blau-violette Strahlung, wichtig für die Synthese des Vitamins D3, in ausreichender Stärke beim Vogel an. Ein zugfreier Platz am geöffneten Fenster wäre in den Sommermonaten eine gute Möglichkeit für mehr Licht, aber natürlich nur, wenn der Vogel nicht gerade frei fliegt. Um Stress für die Vögel, die ja auch Beutetiere sind, zu vermeiden, ist es wichtig, dass die Voliere vom Fenster aus nicht komplett einsehbar ist: Der Vogel braucht auch Rückzugsmöglichkeiten sowie Schattenplätze.

Tierhalter können auch mit zusätzlichen Leuchten für angenehme Lichtverhältnisse sorgen: Die Vogellampen sollten ein tageslichtähnliches Spektrum aufweisen, manchmal wird die Farbtemperatur in Kelvin (K) angegeben. Sie sollte dann zwischen 5000 und 6500 K liegen. Gut ist es auch, wenn im blau-violetten Spektralbereich (UV) etwas mehr Licht abgegeben wird. Geeignet sind auch UV-Lampen, die der Zoofachhandel für Terrarientiere anbietet.

Für eine gleichzeitige hohe Lichtausbeute kommen technisch Metalldampflampen, LEDs und Leuchtstoffröhren zum Einsatz. Die ersteren beiden erreichen als Punktstrahler eine hohe Beleuchtungsstärke, die Leuchtstoffröhren sind etwas weniger hell. Metalldampflampen werden mit hohen Frequenzen betrieben, sind träge und flackern deshalb nicht. Lichtstärke und UV-Ausbeute für die Synthese von Vitamin D3 sind sehr hoch, so dass oft sogar ein Schutzglas verwendet wird, um diese abzumindern. Lichtstärke und UV-Ausbeute sind sehr hoch, so dass oft sogar ein Schutzglas als UV-Filter verwendet wird. LEDs können mit Gleichstrom oder sehr hohen Frequenzen betrieben werden und flackern ebenfalls nicht. Bei Leuchtstoffröhren gibt es zwei Möglichkeiten, das Flackern zu verringern: trägere Leuchtstoffe und eine höhere Betriebsfrequenz. In Verbindung mit einem erhöhten blau-violetten Spektralbereich sind diese Lampen für Vögel sehr gut geeignet.

Außer der ausreichenden Helligkeit ist ein deutlicher Tag-Nacht-Rhythmus entscheidend für einen erholsamen Schlaf und die innere Uhr des Vogels. Vögel brauchen eine ausreichend lange Dunkelphase. Das Licht muss dafür nachts ausgeschaltet sein und der Raum dunkel, sonst kann der Vogel nicht schlafen oder hat einen unterbrochenen Schlaf. „Das Abdecken des Vogelkäfigs mit einem Tuch ist jedoch keine Alternative“, betont Dr. Hetz. Wenn der Vogel seine Aktivität nach dem Licht ausrichtet, frühmorgens aktiv ist und sich gegen Abend am Schlafplatz aufhält, fühlt er sich wohl.

Pressefoto: https://www.zzf.de/presse/meldungen.html

Pressekontakt:

Kontakt:
ZZF, Antje Schreiber
Tel. 0611 447553-14
presse@zzf.de

Original-Content von: Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF), übermittelt

Veröffentlicht am

Ins rechte Licht gerückt: Wie sich Ziervögel wohlfühlen

29.03.2021 – 15:00

Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF)

Ins rechte Licht gerückt: Wie sich Ziervögel wohlfühlen


















Wiesbaden (ots)

– Vögel sehen „schneller“ und „bunter“

– Dr. Stefan Hetz vom Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V. berät zu idealem Lichtklima und Haltungsbedingungen für Ziervögel

Vögel sehen anders als Menschen. Kurz gesagt, sehen sie „schneller“ und „bunter“. Schneller, weil viele Vögel pro Sekunde deutlich mehr Bilder als Menschen sehen. Das menschliche Auge verarbeitet maximal 65 Bilder pro Sekunde – manche Vogelarten kommen dagegen auf weit über 100. Der Fliegenschnäpper etwa löst mehr als 140 Bilder pro Sekunde auf. Das muss er auch. Schließlich will er bei der Nahrungssuche schnelle Beutetiere wie Insekten mit den Augen verfolgen und schnappen.

Bunter sehen Vögel, weil sie über vier Farbrezeptoren verfügen. Wir Menschen besitzen nur drei: für Rot, Grün und Blau. Vögel können im blauen und violetten Spektrum (UV-A Bereich) besser Farben unterscheiden als wir Menschen. Was für uns schon „UV“ ist, nehmen viele Vögel noch als Licht wahr. Wegen der vier Farbrezeptoren bezeichnet man Vögel auch als „Tetrachromaten“, was so viel wie „Vierfarbseher“ bedeutet.

Einige Vögel, wie Greifvögel, zeigen auch eine deutlich höhere Sehschärfe. Bei ihnen ist die Auflösung in für die Sichtjagd wichtigen Bereichen des Auges im Vergleich zum Menschen drastisch erhöht. So erklärt sich auch das sprichwörtliche „Adlerauge“.

Bei solch großen Unterschieden in der Optik ist es klar, dass Menschen und Vögel die Beleuchtung in Wohnräumen unterschiedlich wahrnehmen: Was für Menschen als angenehm gilt, kann für das Vogelauge flackernd wirken. „Für das Wohl der Ziervögel ist deshalb zu empfehlen, neben der Flackerfreiheit für ein passendes Lichtspektrum und passende Helligkeit zu sorgen“, erklärt ZZF-Heimtierreferent und Biologe Dr. Stefan Hetz.

In einem vogelgerechten Raum kommt das Licht idealerweise von oben. Um dem Bedürfnis des Vogels nach mehr Helligkeit zu entsprechen, könnten Vogelhalter die Voliere ans Fenster stellen. Allerdings kommt bei geschlossenem Fenster durch das Glas keine blau-violette Strahlung, wichtig für die Synthese des Vitamins D3, in ausreichender Stärke beim Vogel an. Ein zugfreier Platz am geöffneten Fenster wäre in den Sommermonaten eine gute Möglichkeit für mehr Licht, aber natürlich nur, wenn der Vogel nicht gerade frei fliegt. Um Stress für die Vögel, die ja auch Beutetiere sind, zu vermeiden, ist es wichtig, dass die Voliere vom Fenster aus nicht komplett einsehbar ist: Der Vogel braucht auch Rückzugsmöglichkeiten sowie Schattenplätze.

Tierhalter können auch mit zusätzlichen Leuchten für angenehme Lichtverhältnisse sorgen: Die Vogellampen sollten ein tageslichtähnliches Spektrum aufweisen, manchmal wird die Farbtemperatur in Kelvin (K) angegeben. Sie sollte dann zwischen 5000 und 6500 K liegen. Gut ist es auch, wenn im blau-violetten Spektralbereich (UV) etwas mehr Licht abgegeben wird. Geeignet sind auch UV-Lampen, die der Zoofachhandel für Terrarientiere anbietet.

Für eine gleichzeitige hohe Lichtausbeute kommen technisch Metalldampflampen, LEDs und Leuchtstoffröhren zum Einsatz. Die ersteren beiden erreichen als Punktstrahler eine hohe Beleuchtungsstärke, die Leuchtstoffröhren sind etwas weniger hell. Metalldampflampen werden mit hohen Frequenzen betrieben, sind träge und flackern deshalb nicht. Lichtstärke und UV-Ausbeute für die Synthese von Vitamin D3 sind sehr hoch, so dass oft sogar ein Schutzglas verwendet wird, um diese abzumindern. Lichtstärke und UV-Ausbeute sind sehr hoch, so dass oft sogar ein Schutzglas als UV-Filter verwendet wird. LEDs können mit Gleichstrom oder sehr hohen Frequenzen betrieben werden und flackern ebenfalls nicht. Bei Leuchtstoffröhren gibt es zwei Möglichkeiten, das Flackern zu verringern: trägere Leuchtstoffe und eine höhere Betriebsfrequenz. In Verbindung mit einem erhöhten blau-violetten Spektralbereich sind diese Lampen für Vögel sehr gut geeignet.

Außer der ausreichenden Helligkeit ist ein deutlicher Tag-Nacht-Rhythmus entscheidend für einen erholsamen Schlaf und die innere Uhr des Vogels. Vögel brauchen eine ausreichend lange Dunkelphase. Das Licht muss dafür nachts ausgeschaltet sein und der Raum dunkel, sonst kann der Vogel nicht schlafen oder hat einen unterbrochenen Schlaf. „Das Abdecken des Vogelkäfigs mit einem Tuch ist jedoch keine Alternative“, betont Dr. Hetz. Wenn der Vogel seine Aktivität nach dem Licht ausrichtet, frühmorgens aktiv ist und sich gegen Abend am Schlafplatz aufhält, fühlt er sich wohl.

Pressefoto: https://www.zzf.de/presse/meldungen.html

Pressekontakt:

Kontakt:
ZZF, Antje Schreiber
Tel. 0611 447553-14
presse@zzf.de

Original-Content von: Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF), übermittelt

Veröffentlicht am

Artenkenntnis auf die Rote ListeKinder kennen immer weniger heimische Tierarten

29.03.2021 – 09:40

Ludwig-Maximilians-Universität München

Artenkenntnis auf die Rote Liste
Kinder kennen immer weniger heimische Tierarten


















München, Bayern (ots)

-  LMU-Forscher haben in einer Studie die Tier-Artenkenntnis von rund 1000 Sechstklässlern an bayerischen Gymnasien untersucht. 
-  Im Durchschnitt erkannten die Kinder 14 von 25 gezeigten Tierarten. Säugetiere wie Eichhörnchen oder Maulwurf werden am besten erkannt, Vögel am schlechtesten. 
-  Im Vergleich zu einer ähnlichen Studie aus dem Jahr 2006 hat sich das Wissen über heimische Tiere verschlechtert.  

Das Eichhörnchen kennen fast alle, aber Grasfrosch oder Kohlmeise? Im Rahmen einer von Thomas Gerl, Birgit Neuhaus vom Lehrstuhl für Didaktik der Biologie an der LMU und Christoph Randler (Universität Tübingen) durchgeführten Studie benannten rund 1000 Sechstklässler an bayrischen Gymnasien in einem Test 25 Tierarten anhand von Fotos. Die Ergebnisse zeigen: Im Vergleich zu einer ähnlichen Untersuchung aus dem Jahr 2006 erzielten die Kinder rund 15 Prozent weniger Punkte. Damit ist das Wissen über heimische Tierarten deutlich gesunken.

Im Durchschnitt erkannten die Schüler des ehemaligen G8 14 der 25 gezeigten Arten. Besonders gut schnitten Kinder ab, die gerne in der Natur spielen. Mädchen erzielen etwas bessere Ergebnisse als Jungen. Ob die Schüler aus einer Großstadt oder einer eher ländlichen Region stammten, spielte für ihre Artenkenntnis keine Rolle.

Die bekanntesten Tiere waren das Eichhörnchen und der Maulwurf. Die letzten Plätze belegten Buchfink, Bussard, Rebhuhn und Star, die nicht einmal ein Fünftel der Teilnehmenden erkannten. Im Vergleich zu 2006 hat sich die Reihenfolge in der Bekanntheitsskala kaum geändert, aber das Wissensniveau war bei vielen Arten niedriger. Die Chance, das Tier in freier Wildbahn live zu sehen, spielte für den Bekanntheitsgrad keine Rolle.

Die deutliche Aufwertung der Artenkenntnis im LehrplanPLUS des neuen G9, hält Gerl für einen wichtigen Schritt, Kindern die einheimische Natur wieder näher zu bringen. Er selbst hat das BISA-Projekt (Biodiversität im Schulalltag, www.bisa100.de) ins Leben gerufen, um die Artenkenntnis mit zahlreichen interaktiven Übungen auf spielerische Weise zu verbessern.

Weitere Informationen sowie ein Interview mit Thomas Gerl zu den Ergebnissen der Studie finden Sie hier.

Kontakt:

StD Thomas Gerl

Ludwig-Maximilians-Universität München

Didaktik der Biologie

Telefon: 089 2180 6493

E-Mail: t.gerl@lmu.de

https://www.didaktik.bio.lmu.de/personen/mitarbeiter/thomas_gerl/

www.bisa100.de

Pressekontakt:

Claudia Russo
Leitung Kommunikation & Presse
Ludwig-Maximilians-Universität München
Leopoldstr. 3
80802 München

Phone: +49 (0) 89 2180-3423
E-Mail: presse@lmu.de

Original-Content von: Ludwig-Maximilians-Universität München, übermittelt

Veröffentlicht am

Artenkenntnis auf die Rote ListeKinder kennen immer weniger heimische Tierarten

29.03.2021 – 09:40

Ludwig-Maximilians-Universität München

Artenkenntnis auf die Rote Liste
Kinder kennen immer weniger heimische Tierarten


















München, Bayern (ots)

-  LMU-Forscher haben in einer Studie die Tier-Artenkenntnis von rund 1000 Sechstklässlern an bayerischen Gymnasien untersucht. 
-  Im Durchschnitt erkannten die Kinder 14 von 25 gezeigten Tierarten. Säugetiere wie Eichhörnchen oder Maulwurf werden am besten erkannt, Vögel am schlechtesten. 
-  Im Vergleich zu einer ähnlichen Studie aus dem Jahr 2006 hat sich das Wissen über heimische Tiere verschlechtert.  

Das Eichhörnchen kennen fast alle, aber Grasfrosch oder Kohlmeise? Im Rahmen einer von Thomas Gerl, Birgit Neuhaus vom Lehrstuhl für Didaktik der Biologie an der LMU und Christoph Randler (Universität Tübingen) durchgeführten Studie benannten rund 1000 Sechstklässler an bayrischen Gymnasien in einem Test 25 Tierarten anhand von Fotos. Die Ergebnisse zeigen: Im Vergleich zu einer ähnlichen Untersuchung aus dem Jahr 2006 erzielten die Kinder rund 15 Prozent weniger Punkte. Damit ist das Wissen über heimische Tierarten deutlich gesunken.

Im Durchschnitt erkannten die Schüler des ehemaligen G8 14 der 25 gezeigten Arten. Besonders gut schnitten Kinder ab, die gerne in der Natur spielen. Mädchen erzielen etwas bessere Ergebnisse als Jungen. Ob die Schüler aus einer Großstadt oder einer eher ländlichen Region stammten, spielte für ihre Artenkenntnis keine Rolle.

Die bekanntesten Tiere waren das Eichhörnchen und der Maulwurf. Die letzten Plätze belegten Buchfink, Bussard, Rebhuhn und Star, die nicht einmal ein Fünftel der Teilnehmenden erkannten. Im Vergleich zu 2006 hat sich die Reihenfolge in der Bekanntheitsskala kaum geändert, aber das Wissensniveau war bei vielen Arten niedriger. Die Chance, das Tier in freier Wildbahn live zu sehen, spielte für den Bekanntheitsgrad keine Rolle.

Die deutliche Aufwertung der Artenkenntnis im LehrplanPLUS des neuen G9, hält Gerl für einen wichtigen Schritt, Kindern die einheimische Natur wieder näher zu bringen. Er selbst hat das BISA-Projekt (Biodiversität im Schulalltag, www.bisa100.de) ins Leben gerufen, um die Artenkenntnis mit zahlreichen interaktiven Übungen auf spielerische Weise zu verbessern.

Weitere Informationen sowie ein Interview mit Thomas Gerl zu den Ergebnissen der Studie finden Sie hier.

Kontakt:

StD Thomas Gerl

Ludwig-Maximilians-Universität München

Didaktik der Biologie

Telefon: 089 2180 6493

E-Mail: t.gerl@lmu.de

https://www.didaktik.bio.lmu.de/personen/mitarbeiter/thomas_gerl/

www.bisa100.de

Pressekontakt:

Claudia Russo
Leitung Kommunikation & Presse
Ludwig-Maximilians-Universität München
Leopoldstr. 3
80802 München

Phone: +49 (0) 89 2180-3423
E-Mail: presse@lmu.de

Original-Content von: Ludwig-Maximilians-Universität München, übermittelt

Veröffentlicht am

Ins rechte Licht gerückt: Wie sich Ziervögel wohlfühlen

29.03.2021 – 15:00

Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF)

Ins rechte Licht gerückt: Wie sich Ziervögel wohlfühlen


















Wiesbaden (ots)

– Vögel sehen „schneller“ und „bunter“

– Dr. Stefan Hetz vom Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V. berät zu idealem Lichtklima und Haltungsbedingungen für Ziervögel

Vögel sehen anders als Menschen. Kurz gesagt, sehen sie „schneller“ und „bunter“. Schneller, weil viele Vögel pro Sekunde deutlich mehr Bilder als Menschen sehen. Das menschliche Auge verarbeitet maximal 65 Bilder pro Sekunde – manche Vogelarten kommen dagegen auf weit über 100. Der Fliegenschnäpper etwa löst mehr als 140 Bilder pro Sekunde auf. Das muss er auch. Schließlich will er bei der Nahrungssuche schnelle Beutetiere wie Insekten mit den Augen verfolgen und schnappen.

Bunter sehen Vögel, weil sie über vier Farbrezeptoren verfügen. Wir Menschen besitzen nur drei: für Rot, Grün und Blau. Vögel können im blauen und violetten Spektrum (UV-A Bereich) besser Farben unterscheiden als wir Menschen. Was für uns schon „UV“ ist, nehmen viele Vögel noch als Licht wahr. Wegen der vier Farbrezeptoren bezeichnet man Vögel auch als „Tetrachromaten“, was so viel wie „Vierfarbseher“ bedeutet.

Einige Vögel, wie Greifvögel, zeigen auch eine deutlich höhere Sehschärfe. Bei ihnen ist die Auflösung in für die Sichtjagd wichtigen Bereichen des Auges im Vergleich zum Menschen drastisch erhöht. So erklärt sich auch das sprichwörtliche „Adlerauge“.

Bei solch großen Unterschieden in der Optik ist es klar, dass Menschen und Vögel die Beleuchtung in Wohnräumen unterschiedlich wahrnehmen: Was für Menschen als angenehm gilt, kann für das Vogelauge flackernd wirken. „Für das Wohl der Ziervögel ist deshalb zu empfehlen, neben der Flackerfreiheit für ein passendes Lichtspektrum und passende Helligkeit zu sorgen“, erklärt ZZF-Heimtierreferent und Biologe Dr. Stefan Hetz.

In einem vogelgerechten Raum kommt das Licht idealerweise von oben. Um dem Bedürfnis des Vogels nach mehr Helligkeit zu entsprechen, könnten Vogelhalter die Voliere ans Fenster stellen. Allerdings kommt bei geschlossenem Fenster durch das Glas keine blau-violette Strahlung, wichtig für die Synthese des Vitamins D3, in ausreichender Stärke beim Vogel an. Ein zugfreier Platz am geöffneten Fenster wäre in den Sommermonaten eine gute Möglichkeit für mehr Licht, aber natürlich nur, wenn der Vogel nicht gerade frei fliegt. Um Stress für die Vögel, die ja auch Beutetiere sind, zu vermeiden, ist es wichtig, dass die Voliere vom Fenster aus nicht komplett einsehbar ist: Der Vogel braucht auch Rückzugsmöglichkeiten sowie Schattenplätze.

Tierhalter können auch mit zusätzlichen Leuchten für angenehme Lichtverhältnisse sorgen: Die Vogellampen sollten ein tageslichtähnliches Spektrum aufweisen, manchmal wird die Farbtemperatur in Kelvin (K) angegeben. Sie sollte dann zwischen 5000 und 6500 K liegen. Gut ist es auch, wenn im blau-violetten Spektralbereich (UV) etwas mehr Licht abgegeben wird. Geeignet sind auch UV-Lampen, die der Zoofachhandel für Terrarientiere anbietet.

Für eine gleichzeitige hohe Lichtausbeute kommen technisch Metalldampflampen, LEDs und Leuchtstoffröhren zum Einsatz. Die ersteren beiden erreichen als Punktstrahler eine hohe Beleuchtungsstärke, die Leuchtstoffröhren sind etwas weniger hell. Metalldampflampen werden mit hohen Frequenzen betrieben, sind träge und flackern deshalb nicht. Lichtstärke und UV-Ausbeute für die Synthese von Vitamin D3 sind sehr hoch, so dass oft sogar ein Schutzglas verwendet wird, um diese abzumindern. Lichtstärke und UV-Ausbeute sind sehr hoch, so dass oft sogar ein Schutzglas als UV-Filter verwendet wird. LEDs können mit Gleichstrom oder sehr hohen Frequenzen betrieben werden und flackern ebenfalls nicht. Bei Leuchtstoffröhren gibt es zwei Möglichkeiten, das Flackern zu verringern: trägere Leuchtstoffe und eine höhere Betriebsfrequenz. In Verbindung mit einem erhöhten blau-violetten Spektralbereich sind diese Lampen für Vögel sehr gut geeignet.

Außer der ausreichenden Helligkeit ist ein deutlicher Tag-Nacht-Rhythmus entscheidend für einen erholsamen Schlaf und die innere Uhr des Vogels. Vögel brauchen eine ausreichend lange Dunkelphase. Das Licht muss dafür nachts ausgeschaltet sein und der Raum dunkel, sonst kann der Vogel nicht schlafen oder hat einen unterbrochenen Schlaf. „Das Abdecken des Vogelkäfigs mit einem Tuch ist jedoch keine Alternative“, betont Dr. Hetz. Wenn der Vogel seine Aktivität nach dem Licht ausrichtet, frühmorgens aktiv ist und sich gegen Abend am Schlafplatz aufhält, fühlt er sich wohl.

Pressefoto: https://www.zzf.de/presse/meldungen.html

Pressekontakt:

Kontakt:
ZZF, Antje Schreiber
Tel. 0611 447553-14
presse@zzf.de

Original-Content von: Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF), übermittelt

Veröffentlicht am

Ins rechte Licht gerückt: Wie sich Ziervögel wohlfühlen

29.03.2021 – 15:00

Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF)

Ins rechte Licht gerückt: Wie sich Ziervögel wohlfühlen


















Wiesbaden (ots)

– Vögel sehen „schneller“ und „bunter“

– Dr. Stefan Hetz vom Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V. berät zu idealem Lichtklima und Haltungsbedingungen für Ziervögel

Vögel sehen anders als Menschen. Kurz gesagt, sehen sie „schneller“ und „bunter“. Schneller, weil viele Vögel pro Sekunde deutlich mehr Bilder als Menschen sehen. Das menschliche Auge verarbeitet maximal 65 Bilder pro Sekunde – manche Vogelarten kommen dagegen auf weit über 100. Der Fliegenschnäpper etwa löst mehr als 140 Bilder pro Sekunde auf. Das muss er auch. Schließlich will er bei der Nahrungssuche schnelle Beutetiere wie Insekten mit den Augen verfolgen und schnappen.

Bunter sehen Vögel, weil sie über vier Farbrezeptoren verfügen. Wir Menschen besitzen nur drei: für Rot, Grün und Blau. Vögel können im blauen und violetten Spektrum (UV-A Bereich) besser Farben unterscheiden als wir Menschen. Was für uns schon „UV“ ist, nehmen viele Vögel noch als Licht wahr. Wegen der vier Farbrezeptoren bezeichnet man Vögel auch als „Tetrachromaten“, was so viel wie „Vierfarbseher“ bedeutet.

Einige Vögel, wie Greifvögel, zeigen auch eine deutlich höhere Sehschärfe. Bei ihnen ist die Auflösung in für die Sichtjagd wichtigen Bereichen des Auges im Vergleich zum Menschen drastisch erhöht. So erklärt sich auch das sprichwörtliche „Adlerauge“.

Bei solch großen Unterschieden in der Optik ist es klar, dass Menschen und Vögel die Beleuchtung in Wohnräumen unterschiedlich wahrnehmen: Was für Menschen als angenehm gilt, kann für das Vogelauge flackernd wirken. „Für das Wohl der Ziervögel ist deshalb zu empfehlen, neben der Flackerfreiheit für ein passendes Lichtspektrum und passende Helligkeit zu sorgen“, erklärt ZZF-Heimtierreferent und Biologe Dr. Stefan Hetz.

In einem vogelgerechten Raum kommt das Licht idealerweise von oben. Um dem Bedürfnis des Vogels nach mehr Helligkeit zu entsprechen, könnten Vogelhalter die Voliere ans Fenster stellen. Allerdings kommt bei geschlossenem Fenster durch das Glas keine blau-violette Strahlung, wichtig für die Synthese des Vitamins D3, in ausreichender Stärke beim Vogel an. Ein zugfreier Platz am geöffneten Fenster wäre in den Sommermonaten eine gute Möglichkeit für mehr Licht, aber natürlich nur, wenn der Vogel nicht gerade frei fliegt. Um Stress für die Vögel, die ja auch Beutetiere sind, zu vermeiden, ist es wichtig, dass die Voliere vom Fenster aus nicht komplett einsehbar ist: Der Vogel braucht auch Rückzugsmöglichkeiten sowie Schattenplätze.

Tierhalter können auch mit zusätzlichen Leuchten für angenehme Lichtverhältnisse sorgen: Die Vogellampen sollten ein tageslichtähnliches Spektrum aufweisen, manchmal wird die Farbtemperatur in Kelvin (K) angegeben. Sie sollte dann zwischen 5000 und 6500 K liegen. Gut ist es auch, wenn im blau-violetten Spektralbereich (UV) etwas mehr Licht abgegeben wird. Geeignet sind auch UV-Lampen, die der Zoofachhandel für Terrarientiere anbietet.

Für eine gleichzeitige hohe Lichtausbeute kommen technisch Metalldampflampen, LEDs und Leuchtstoffröhren zum Einsatz. Die ersteren beiden erreichen als Punktstrahler eine hohe Beleuchtungsstärke, die Leuchtstoffröhren sind etwas weniger hell. Metalldampflampen werden mit hohen Frequenzen betrieben, sind träge und flackern deshalb nicht. Lichtstärke und UV-Ausbeute für die Synthese von Vitamin D3 sind sehr hoch, so dass oft sogar ein Schutzglas verwendet wird, um diese abzumindern. Lichtstärke und UV-Ausbeute sind sehr hoch, so dass oft sogar ein Schutzglas als UV-Filter verwendet wird. LEDs können mit Gleichstrom oder sehr hohen Frequenzen betrieben werden und flackern ebenfalls nicht. Bei Leuchtstoffröhren gibt es zwei Möglichkeiten, das Flackern zu verringern: trägere Leuchtstoffe und eine höhere Betriebsfrequenz. In Verbindung mit einem erhöhten blau-violetten Spektralbereich sind diese Lampen für Vögel sehr gut geeignet.

Außer der ausreichenden Helligkeit ist ein deutlicher Tag-Nacht-Rhythmus entscheidend für einen erholsamen Schlaf und die innere Uhr des Vogels. Vögel brauchen eine ausreichend lange Dunkelphase. Das Licht muss dafür nachts ausgeschaltet sein und der Raum dunkel, sonst kann der Vogel nicht schlafen oder hat einen unterbrochenen Schlaf. „Das Abdecken des Vogelkäfigs mit einem Tuch ist jedoch keine Alternative“, betont Dr. Hetz. Wenn der Vogel seine Aktivität nach dem Licht ausrichtet, frühmorgens aktiv ist und sich gegen Abend am Schlafplatz aufhält, fühlt er sich wohl.

Pressefoto: https://www.zzf.de/presse/meldungen.html

Pressekontakt:

Kontakt:
ZZF, Antje Schreiber
Tel. 0611 447553-14
presse@zzf.de

Original-Content von: Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF), übermittelt

Veröffentlicht am

Artenkenntnis auf die Rote ListeKinder kennen immer weniger heimische Tierarten

29.03.2021 – 09:40

Ludwig-Maximilians-Universität München

Artenkenntnis auf die Rote Liste
Kinder kennen immer weniger heimische Tierarten


















München, Bayern (ots)

-  LMU-Forscher haben in einer Studie die Tier-Artenkenntnis von rund 1000 Sechstklässlern an bayerischen Gymnasien untersucht. 
-  Im Durchschnitt erkannten die Kinder 14 von 25 gezeigten Tierarten. Säugetiere wie Eichhörnchen oder Maulwurf werden am besten erkannt, Vögel am schlechtesten. 
-  Im Vergleich zu einer ähnlichen Studie aus dem Jahr 2006 hat sich das Wissen über heimische Tiere verschlechtert.  

Das Eichhörnchen kennen fast alle, aber Grasfrosch oder Kohlmeise? Im Rahmen einer von Thomas Gerl, Birgit Neuhaus vom Lehrstuhl für Didaktik der Biologie an der LMU und Christoph Randler (Universität Tübingen) durchgeführten Studie benannten rund 1000 Sechstklässler an bayrischen Gymnasien in einem Test 25 Tierarten anhand von Fotos. Die Ergebnisse zeigen: Im Vergleich zu einer ähnlichen Untersuchung aus dem Jahr 2006 erzielten die Kinder rund 15 Prozent weniger Punkte. Damit ist das Wissen über heimische Tierarten deutlich gesunken.

Im Durchschnitt erkannten die Schüler des ehemaligen G8 14 der 25 gezeigten Arten. Besonders gut schnitten Kinder ab, die gerne in der Natur spielen. Mädchen erzielen etwas bessere Ergebnisse als Jungen. Ob die Schüler aus einer Großstadt oder einer eher ländlichen Region stammten, spielte für ihre Artenkenntnis keine Rolle.

Die bekanntesten Tiere waren das Eichhörnchen und der Maulwurf. Die letzten Plätze belegten Buchfink, Bussard, Rebhuhn und Star, die nicht einmal ein Fünftel der Teilnehmenden erkannten. Im Vergleich zu 2006 hat sich die Reihenfolge in der Bekanntheitsskala kaum geändert, aber das Wissensniveau war bei vielen Arten niedriger. Die Chance, das Tier in freier Wildbahn live zu sehen, spielte für den Bekanntheitsgrad keine Rolle.

Die deutliche Aufwertung der Artenkenntnis im LehrplanPLUS des neuen G9, hält Gerl für einen wichtigen Schritt, Kindern die einheimische Natur wieder näher zu bringen. Er selbst hat das BISA-Projekt (Biodiversität im Schulalltag, www.bisa100.de) ins Leben gerufen, um die Artenkenntnis mit zahlreichen interaktiven Übungen auf spielerische Weise zu verbessern.

Weitere Informationen sowie ein Interview mit Thomas Gerl zu den Ergebnissen der Studie finden Sie hier.

Kontakt:

StD Thomas Gerl

Ludwig-Maximilians-Universität München

Didaktik der Biologie

Telefon: 089 2180 6493

E-Mail: t.gerl@lmu.de

https://www.didaktik.bio.lmu.de/personen/mitarbeiter/thomas_gerl/

www.bisa100.de

Pressekontakt:

Claudia Russo
Leitung Kommunikation & Presse
Ludwig-Maximilians-Universität München
Leopoldstr. 3
80802 München

Phone: +49 (0) 89 2180-3423
E-Mail: presse@lmu.de

Original-Content von: Ludwig-Maximilians-Universität München, übermittelt