Veröffentlicht am

Syrien: Entminung und Wiederaufbau werden Jahrzehnte dauern

10.03.2021 – 11:00

Handicap International e.V.

Syrien: Entminung und Wiederaufbau werden Jahrzehnte dauern


















München (ots)

Die Entminung und der Wiederaufbau nach einem Ende der Auseinandersetzungen in Syrien werden immens schwierig und langwierig sein. Außerdem wird die Verseuchung mit explosiven Kriegsresten eines der Haupthindernisse für die Rückkehr von Geflüchteten und Vertriebenen sein, warnt die humanitäre Hilfsorganisation Handicap International (HI) anlässlich des 10. Jahrestages des Syrien-Konflikts. Unzählige Landminen, Blindgänger, nicht explodierte Bomben und Sprengfallen werden den Wiederaufbau des Landes und die Neuentwicklung des wirtschaftlichen und sozialen Gefüges stark behindern. Komplexe Räumungsaktionen werden erforderlich sein, so HI. Angesichts tausender Toter, großen Leids und massiver Schäden in Syrien fordert Handicap International die Staatengemeinschaft auf, eine starke internationale Erklärung gegen die Bombardierung von Wohngebieten zu unterstützen. Diese wird derzeit von mehr als 70 Regierungen verhandelt.

Verseuchung durch nicht explodierte Kampfmittel, Minen und Sprengfallen

Die massiven Bombardierungen in Wohngebieten haben schreckliche humanitäre Folgen: Tausende Tote, auseinandergerissene Familien, schwerste Verletzungen, psychologische Traumata, Zwangsvertreibung von Millionen Menschen, Zerstörung lebenswichtiger Infrastruktur (Krankenhäuser, Häfen, Brücken usw.) und immer größere Armut. Das Ausmaß der Zerstörung der Infrastruktur und der Verseuchung durch nicht explodierte Kampfmittel, also Munition, Bomben und Raketen, die beim Einsatz nicht explodiert sind, und anderer explosiver Gefahren wie Landminen und Sprengfallen, ist gravierend. „Die Verseuchung ist so schwerwiegend, dass es Generationen dauern wird, Syrien sicher zu machen“, betont Dr. Eva Maria Fischer, Leiterin der politischen Abteilung von Handicap International e.V.. „Städtische Gebiete sind am meisten betroffen. Tausende von Tonnen Schutt, vermischt mit explosiven Überresten, müssen geräumt werden„, so Fischer. Städte wie Rakka, Aleppo und Homs wurden durch großflächige und intensive Bombardierungen weitgehend zerstört.

Handicap International fordert ein Ende der Bombardierungen von Wohngebieten

Die seit Jahren laufenden Verhandlungen im sogenannten EWIPA-Prozess (EWIPA: Explosiv Weapons In Populated Areas) müssen nun in einer starken politischen Erklärung zum Schutz der Bevölkerung vor Explosivwaffen gipfeln, fordert die Hilfsorganisation. Nach monatelanger Unterbrechung aufgrund der Corona-Pandemie wurden Anfang März die diplomatischen Verhandlungen zur Entwicklung eines solchen internationalen Instruments wiederaufgenommen. „Immer wieder sehen wir das menschliche Leid, das durch die Bombardierung der Städte verursacht wird. Das muss aufhören. Nachdem Handicap International den Kampf gegen Landminen (1999) und Streumunition (2008) gewonnen hat, haben wir jetzt die historische Chance, zur Bombardierung von Städten eindeutig „Stopp“ zu sagen“, unterstreicht Fischer. „Die Regierungen müssen sich im laufenden diplomatischen Prozess für ein internationales Abkommen zum Schutz der Bevölkerung vor dem Einsatz von Explosivwaffen in bewohnten Gebieten einsetzen“, fordert Fischer.

Allein in Syrien fast 7 Millionen Binnenvertriebene – über 13 Millionen benötigen Hilfe

5,6 Millionen Syrer und Syrerinnen sind in die Nachbarländer geflohen. 6,7 Millionen Menschen sind innerhalb Syriens vertrieben, das ist die größte intern vertriebene Bevölkerung der Welt. Fast ein Viertel der Menschen hat eine Behinderung – fast doppelt so viele wie im weltweiten Durchschnitt. Da die Gewalt in weiten Teilen der syrischen Gebiete anhält, benötigen über 13 Millionen Menschen humanitäre Hilfe – fast sechs Millionen davon sind Kinder. Die aktuelle humanitäre Krise wird durch eine akute Wirtschaftskrise und die Corona-Pandemie verschärft, was eine ohnehin schon ernste Situation noch verschlimmert. Humanitäre Helfer haben Schwierigkeiten, alle Bedürftigen zu erreichen.

Gerne organisieren wir ein Interview mit unserer Expertin Dr. Eva Maria Fischer, Leiterin der politischen Abteilung von Handicap International Deutschland.

Unsere hochaufgelösten Bilder zum Download finden Sie im Pressefoto-Download-Bereich.

Über Handicap International

Handicap International (HI) ist eine gemeinnützige Organisation für Nothilfe und Entwicklungszusammenarbeit, die in rund 60 Ländern aktiv ist. Wir setzen uns für eine solidarische und inklusive Welt ein. Wir verbessern langfristig die Lebensbedingungen für Menschen mit Behinderung und unterstützen diejenigen, die besonderen Schutz benötigen. Außerdem kämpfen wir für eine Welt ohne Minen und Streubomben sowie gegen Bombenangriffe auf die Zivilbevölkerung. HI ist Co-Preisträgerin des Friedensnobelpreises von 1997. Handicap International e.V. ist der deutsche Verein der internationalen Organisation Humanity & Inclusion.

Pressekontakt:

Huberta von Roedern
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Mail: h.vonroedern@hi.org
Tel.: +49 89/54 76 06 34
Mobil: +49 151 73 02 32 06
www.handicap-international.de

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10.03.2021 – 11:00

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Syrien: Entminung und Wiederaufbau werden Jahrzehnte dauern


















München (ots)

Die Entminung und der Wiederaufbau nach einem Ende der Auseinandersetzungen in Syrien werden immens schwierig und langwierig sein. Außerdem wird die Verseuchung mit explosiven Kriegsresten eines der Haupthindernisse für die Rückkehr von Geflüchteten und Vertriebenen sein, warnt die humanitäre Hilfsorganisation Handicap International (HI) anlässlich des 10. Jahrestages des Syrien-Konflikts. Unzählige Landminen, Blindgänger, nicht explodierte Bomben und Sprengfallen werden den Wiederaufbau des Landes und die Neuentwicklung des wirtschaftlichen und sozialen Gefüges stark behindern. Komplexe Räumungsaktionen werden erforderlich sein, so HI. Angesichts tausender Toter, großen Leids und massiver Schäden in Syrien fordert Handicap International die Staatengemeinschaft auf, eine starke internationale Erklärung gegen die Bombardierung von Wohngebieten zu unterstützen. Diese wird derzeit von mehr als 70 Regierungen verhandelt.

Verseuchung durch nicht explodierte Kampfmittel, Minen und Sprengfallen

Die massiven Bombardierungen in Wohngebieten haben schreckliche humanitäre Folgen: Tausende Tote, auseinandergerissene Familien, schwerste Verletzungen, psychologische Traumata, Zwangsvertreibung von Millionen Menschen, Zerstörung lebenswichtiger Infrastruktur (Krankenhäuser, Häfen, Brücken usw.) und immer größere Armut. Das Ausmaß der Zerstörung der Infrastruktur und der Verseuchung durch nicht explodierte Kampfmittel, also Munition, Bomben und Raketen, die beim Einsatz nicht explodiert sind, und anderer explosiver Gefahren wie Landminen und Sprengfallen, ist gravierend. „Die Verseuchung ist so schwerwiegend, dass es Generationen dauern wird, Syrien sicher zu machen“, betont Dr. Eva Maria Fischer, Leiterin der politischen Abteilung von Handicap International e.V.. „Städtische Gebiete sind am meisten betroffen. Tausende von Tonnen Schutt, vermischt mit explosiven Überresten, müssen geräumt werden„, so Fischer. Städte wie Rakka, Aleppo und Homs wurden durch großflächige und intensive Bombardierungen weitgehend zerstört.

Handicap International fordert ein Ende der Bombardierungen von Wohngebieten

Die seit Jahren laufenden Verhandlungen im sogenannten EWIPA-Prozess (EWIPA: Explosiv Weapons In Populated Areas) müssen nun in einer starken politischen Erklärung zum Schutz der Bevölkerung vor Explosivwaffen gipfeln, fordert die Hilfsorganisation. Nach monatelanger Unterbrechung aufgrund der Corona-Pandemie wurden Anfang März die diplomatischen Verhandlungen zur Entwicklung eines solchen internationalen Instruments wiederaufgenommen. „Immer wieder sehen wir das menschliche Leid, das durch die Bombardierung der Städte verursacht wird. Das muss aufhören. Nachdem Handicap International den Kampf gegen Landminen (1999) und Streumunition (2008) gewonnen hat, haben wir jetzt die historische Chance, zur Bombardierung von Städten eindeutig „Stopp“ zu sagen“, unterstreicht Fischer. „Die Regierungen müssen sich im laufenden diplomatischen Prozess für ein internationales Abkommen zum Schutz der Bevölkerung vor dem Einsatz von Explosivwaffen in bewohnten Gebieten einsetzen“, fordert Fischer.

Allein in Syrien fast 7 Millionen Binnenvertriebene – über 13 Millionen benötigen Hilfe

5,6 Millionen Syrer und Syrerinnen sind in die Nachbarländer geflohen. 6,7 Millionen Menschen sind innerhalb Syriens vertrieben, das ist die größte intern vertriebene Bevölkerung der Welt. Fast ein Viertel der Menschen hat eine Behinderung – fast doppelt so viele wie im weltweiten Durchschnitt. Da die Gewalt in weiten Teilen der syrischen Gebiete anhält, benötigen über 13 Millionen Menschen humanitäre Hilfe – fast sechs Millionen davon sind Kinder. Die aktuelle humanitäre Krise wird durch eine akute Wirtschaftskrise und die Corona-Pandemie verschärft, was eine ohnehin schon ernste Situation noch verschlimmert. Humanitäre Helfer haben Schwierigkeiten, alle Bedürftigen zu erreichen.

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Die Entminung und der Wiederaufbau nach einem Ende der Auseinandersetzungen in Syrien werden immens schwierig und langwierig sein. Außerdem wird die Verseuchung mit explosiven Kriegsresten eines der Haupthindernisse für die Rückkehr von Geflüchteten und Vertriebenen sein, warnt die humanitäre Hilfsorganisation Handicap International (HI) anlässlich des 10. Jahrestages des Syrien-Konflikts. Unzählige Landminen, Blindgänger, nicht explodierte Bomben und Sprengfallen werden den Wiederaufbau des Landes und die Neuentwicklung des wirtschaftlichen und sozialen Gefüges stark behindern. Komplexe Räumungsaktionen werden erforderlich sein, so HI. Angesichts tausender Toter, großen Leids und massiver Schäden in Syrien fordert Handicap International die Staatengemeinschaft auf, eine starke internationale Erklärung gegen die Bombardierung von Wohngebieten zu unterstützen. Diese wird derzeit von mehr als 70 Regierungen verhandelt.

Verseuchung durch nicht explodierte Kampfmittel, Minen und Sprengfallen

Die massiven Bombardierungen in Wohngebieten haben schreckliche humanitäre Folgen: Tausende Tote, auseinandergerissene Familien, schwerste Verletzungen, psychologische Traumata, Zwangsvertreibung von Millionen Menschen, Zerstörung lebenswichtiger Infrastruktur (Krankenhäuser, Häfen, Brücken usw.) und immer größere Armut. Das Ausmaß der Zerstörung der Infrastruktur und der Verseuchung durch nicht explodierte Kampfmittel, also Munition, Bomben und Raketen, die beim Einsatz nicht explodiert sind, und anderer explosiver Gefahren wie Landminen und Sprengfallen, ist gravierend. „Die Verseuchung ist so schwerwiegend, dass es Generationen dauern wird, Syrien sicher zu machen“, betont Dr. Eva Maria Fischer, Leiterin der politischen Abteilung von Handicap International e.V.. „Städtische Gebiete sind am meisten betroffen. Tausende von Tonnen Schutt, vermischt mit explosiven Überresten, müssen geräumt werden„, so Fischer. Städte wie Rakka, Aleppo und Homs wurden durch großflächige und intensive Bombardierungen weitgehend zerstört.

Handicap International fordert ein Ende der Bombardierungen von Wohngebieten

Die seit Jahren laufenden Verhandlungen im sogenannten EWIPA-Prozess (EWIPA: Explosiv Weapons In Populated Areas) müssen nun in einer starken politischen Erklärung zum Schutz der Bevölkerung vor Explosivwaffen gipfeln, fordert die Hilfsorganisation. Nach monatelanger Unterbrechung aufgrund der Corona-Pandemie wurden Anfang März die diplomatischen Verhandlungen zur Entwicklung eines solchen internationalen Instruments wiederaufgenommen. „Immer wieder sehen wir das menschliche Leid, das durch die Bombardierung der Städte verursacht wird. Das muss aufhören. Nachdem Handicap International den Kampf gegen Landminen (1999) und Streumunition (2008) gewonnen hat, haben wir jetzt die historische Chance, zur Bombardierung von Städten eindeutig „Stopp“ zu sagen“, unterstreicht Fischer. „Die Regierungen müssen sich im laufenden diplomatischen Prozess für ein internationales Abkommen zum Schutz der Bevölkerung vor dem Einsatz von Explosivwaffen in bewohnten Gebieten einsetzen“, fordert Fischer.

Allein in Syrien fast 7 Millionen Binnenvertriebene – über 13 Millionen benötigen Hilfe

5,6 Millionen Syrer und Syrerinnen sind in die Nachbarländer geflohen. 6,7 Millionen Menschen sind innerhalb Syriens vertrieben, das ist die größte intern vertriebene Bevölkerung der Welt. Fast ein Viertel der Menschen hat eine Behinderung – fast doppelt so viele wie im weltweiten Durchschnitt. Da die Gewalt in weiten Teilen der syrischen Gebiete anhält, benötigen über 13 Millionen Menschen humanitäre Hilfe – fast sechs Millionen davon sind Kinder. Die aktuelle humanitäre Krise wird durch eine akute Wirtschaftskrise und die Corona-Pandemie verschärft, was eine ohnehin schon ernste Situation noch verschlimmert. Humanitäre Helfer haben Schwierigkeiten, alle Bedürftigen zu erreichen.

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Die Entminung und der Wiederaufbau nach einem Ende der Auseinandersetzungen in Syrien werden immens schwierig und langwierig sein. Außerdem wird die Verseuchung mit explosiven Kriegsresten eines der Haupthindernisse für die Rückkehr von Geflüchteten und Vertriebenen sein, warnt die humanitäre Hilfsorganisation Handicap International (HI) anlässlich des 10. Jahrestages des Syrien-Konflikts. Unzählige Landminen, Blindgänger, nicht explodierte Bomben und Sprengfallen werden den Wiederaufbau des Landes und die Neuentwicklung des wirtschaftlichen und sozialen Gefüges stark behindern. Komplexe Räumungsaktionen werden erforderlich sein, so HI. Angesichts tausender Toter, großen Leids und massiver Schäden in Syrien fordert Handicap International die Staatengemeinschaft auf, eine starke internationale Erklärung gegen die Bombardierung von Wohngebieten zu unterstützen. Diese wird derzeit von mehr als 70 Regierungen verhandelt.

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Die massiven Bombardierungen in Wohngebieten haben schreckliche humanitäre Folgen: Tausende Tote, auseinandergerissene Familien, schwerste Verletzungen, psychologische Traumata, Zwangsvertreibung von Millionen Menschen, Zerstörung lebenswichtiger Infrastruktur (Krankenhäuser, Häfen, Brücken usw.) und immer größere Armut. Das Ausmaß der Zerstörung der Infrastruktur und der Verseuchung durch nicht explodierte Kampfmittel, also Munition, Bomben und Raketen, die beim Einsatz nicht explodiert sind, und anderer explosiver Gefahren wie Landminen und Sprengfallen, ist gravierend. „Die Verseuchung ist so schwerwiegend, dass es Generationen dauern wird, Syrien sicher zu machen“, betont Dr. Eva Maria Fischer, Leiterin der politischen Abteilung von Handicap International e.V.. „Städtische Gebiete sind am meisten betroffen. Tausende von Tonnen Schutt, vermischt mit explosiven Überresten, müssen geräumt werden„, so Fischer. Städte wie Rakka, Aleppo und Homs wurden durch großflächige und intensive Bombardierungen weitgehend zerstört.

Handicap International fordert ein Ende der Bombardierungen von Wohngebieten

Die seit Jahren laufenden Verhandlungen im sogenannten EWIPA-Prozess (EWIPA: Explosiv Weapons In Populated Areas) müssen nun in einer starken politischen Erklärung zum Schutz der Bevölkerung vor Explosivwaffen gipfeln, fordert die Hilfsorganisation. Nach monatelanger Unterbrechung aufgrund der Corona-Pandemie wurden Anfang März die diplomatischen Verhandlungen zur Entwicklung eines solchen internationalen Instruments wiederaufgenommen. „Immer wieder sehen wir das menschliche Leid, das durch die Bombardierung der Städte verursacht wird. Das muss aufhören. Nachdem Handicap International den Kampf gegen Landminen (1999) und Streumunition (2008) gewonnen hat, haben wir jetzt die historische Chance, zur Bombardierung von Städten eindeutig „Stopp“ zu sagen“, unterstreicht Fischer. „Die Regierungen müssen sich im laufenden diplomatischen Prozess für ein internationales Abkommen zum Schutz der Bevölkerung vor dem Einsatz von Explosivwaffen in bewohnten Gebieten einsetzen“, fordert Fischer.

Allein in Syrien fast 7 Millionen Binnenvertriebene – über 13 Millionen benötigen Hilfe

5,6 Millionen Syrer und Syrerinnen sind in die Nachbarländer geflohen. 6,7 Millionen Menschen sind innerhalb Syriens vertrieben, das ist die größte intern vertriebene Bevölkerung der Welt. Fast ein Viertel der Menschen hat eine Behinderung – fast doppelt so viele wie im weltweiten Durchschnitt. Da die Gewalt in weiten Teilen der syrischen Gebiete anhält, benötigen über 13 Millionen Menschen humanitäre Hilfe – fast sechs Millionen davon sind Kinder. Die aktuelle humanitäre Krise wird durch eine akute Wirtschaftskrise und die Corona-Pandemie verschärft, was eine ohnehin schon ernste Situation noch verschlimmert. Humanitäre Helfer haben Schwierigkeiten, alle Bedürftigen zu erreichen.

Gerne organisieren wir ein Interview mit unserer Expertin Dr. Eva Maria Fischer, Leiterin der politischen Abteilung von Handicap International Deutschland.

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Handicap International (HI) ist eine gemeinnützige Organisation für Nothilfe und Entwicklungszusammenarbeit, die in rund 60 Ländern aktiv ist. Wir setzen uns für eine solidarische und inklusive Welt ein. Wir verbessern langfristig die Lebensbedingungen für Menschen mit Behinderung und unterstützen diejenigen, die besonderen Schutz benötigen. Außerdem kämpfen wir für eine Welt ohne Minen und Streubomben sowie gegen Bombenangriffe auf die Zivilbevölkerung. HI ist Co-Preisträgerin des Friedensnobelpreises von 1997. Handicap International e.V. ist der deutsche Verein der internationalen Organisation Humanity & Inclusion.

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Die massiven Bombardierungen in Wohngebieten haben schreckliche humanitäre Folgen: Tausende Tote, auseinandergerissene Familien, schwerste Verletzungen, psychologische Traumata, Zwangsvertreibung von Millionen Menschen, Zerstörung lebenswichtiger Infrastruktur (Krankenhäuser, Häfen, Brücken usw.) und immer größere Armut. Das Ausmaß der Zerstörung der Infrastruktur und der Verseuchung durch nicht explodierte Kampfmittel, also Munition, Bomben und Raketen, die beim Einsatz nicht explodiert sind, und anderer explosiver Gefahren wie Landminen und Sprengfallen, ist gravierend. „Die Verseuchung ist so schwerwiegend, dass es Generationen dauern wird, Syrien sicher zu machen“, betont Dr. Eva Maria Fischer, Leiterin der politischen Abteilung von Handicap International e.V.. „Städtische Gebiete sind am meisten betroffen. Tausende von Tonnen Schutt, vermischt mit explosiven Überresten, müssen geräumt werden„, so Fischer. Städte wie Rakka, Aleppo und Homs wurden durch großflächige und intensive Bombardierungen weitgehend zerstört.

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Die seit Jahren laufenden Verhandlungen im sogenannten EWIPA-Prozess (EWIPA: Explosiv Weapons In Populated Areas) müssen nun in einer starken politischen Erklärung zum Schutz der Bevölkerung vor Explosivwaffen gipfeln, fordert die Hilfsorganisation. Nach monatelanger Unterbrechung aufgrund der Corona-Pandemie wurden Anfang März die diplomatischen Verhandlungen zur Entwicklung eines solchen internationalen Instruments wiederaufgenommen. „Immer wieder sehen wir das menschliche Leid, das durch die Bombardierung der Städte verursacht wird. Das muss aufhören. Nachdem Handicap International den Kampf gegen Landminen (1999) und Streumunition (2008) gewonnen hat, haben wir jetzt die historische Chance, zur Bombardierung von Städten eindeutig „Stopp“ zu sagen“, unterstreicht Fischer. „Die Regierungen müssen sich im laufenden diplomatischen Prozess für ein internationales Abkommen zum Schutz der Bevölkerung vor dem Einsatz von Explosivwaffen in bewohnten Gebieten einsetzen“, fordert Fischer.

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Caritas international begrüßt Legalisierung venezolanischer Migrant_innen in Kolumbien

08.03.2021 – 11:53

Caritas international

Caritas international begrüßt Legalisierung venezolanischer Migrant_innen in Kolumbien


















Freiburg (ots)

Caritas international kritisiert jedoch die Beendigung des Mandats des OCHA-Büros der Vereinten Nationen – Hilfebedarf im Land steigt

Caritas international begrüßt die Absicht der kolumbianischen Regierung, den Aufenthalt im Land lebenden Venezolaner_innen ohne gültige Papiere, gesetzlich abzusichern. „Kolumbien sendet hier ein beachtenswertes Signal – nicht nur an die Menschen aus dem krisengebeutelten Nachbarland,“ sagt Oliver Müller, Leiter von Caritas international. „Mit dieser Entscheidung erhält die kolumbianische Migrations- und Flüchtlingspolitik ein humaneres Gesicht, das auch die ohne Aufenthaltserlaubnis Eingereisten respektiert und ihre Menschenrechte wahrt. Das kann ein Vorbild für Europa sein“, erklärt Müller mit Blick auf den Umgang mit Migranten und Geflüchteten. Das Dekret beinhaltet auch das Recht der Migranten auf medizinische Versorgung sowie auf andere staatliche Leistungen.

„Auch unsere Hilfen und Arbeit mit den venezolanischen Migranten in Kolumbien wird durch diese Entscheidung unterstützt“, sagt Müller weiter. Caritas international, das Hilfswerk der Deutschen Caritas, hilft über die Caritas Kolumbien den Migranten in vielen Regionen des Landes, die häufig unter sehr prekären und unsicheren Bedingungen leben.

Auf Unverständnis trifft bei Caritas international jedoch die Entscheidung der kolumbianischen Regierung, das Mandat des Nothilfebüros (OCHA) der Vereinten Nationen zu beenden. „Kolumbien schafft damit nicht nur einen gefährlichen Präzedenzfall, sondern schwächt zudem die Arbeit aller Hilfsorganisationen, damit die Möglichkeiten, notleidenden Menschen zu helfen“, meint Müller. Gefährdet sei damit auch der Friedensprozess, der auf fragilen Beinen steht, wie die zunehmende Gewalt militanter Gruppen und zahlreiche zivile Opfer eindrücklich dokumentiere.

Laut Vereinten Nationen sind etwa 6,7 Millionen Menschen in Kolumbien auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Pandemie, die Kontinuität des bewaffneten Konflikts sowie die anhaltende Migration haben die Zahl der Menschen mit humanitärem Bedarf anwachsen lassen. Caritas international unterstützt über die Caritas Kolumbien in mehreren Projekten die venezolanischen Migrantinnen und Migranten.

Caritas international bittet um Spenden:

Caritas international, Freiburg

https://www.caritas-international.de/spenden/

Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin

https://www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/

Caritas international ist das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes. Dieser gehört zum weltweiten Netzwerk der Caritas mit 162 nationalen Mitgliedsverbänden.

Pressekontakt:

Herausgeber: Deutscher Caritasverband, Caritas international,
Öffentlichkeitsarbeit, Karlstraße 40, 79104 Freiburg. Telefon
0761/200-0. Reiner Fritz (Durchwahl -510).
www.caritas-international.de

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Caritas international begrüßt Legalisierung venezolanischer Migrant_innen in Kolumbien

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Caritas international begrüßt Legalisierung venezolanischer Migrant_innen in Kolumbien


















Freiburg (ots)

Caritas international kritisiert jedoch die Beendigung des Mandats des OCHA-Büros der Vereinten Nationen – Hilfebedarf im Land steigt

Caritas international begrüßt die Absicht der kolumbianischen Regierung, den Aufenthalt im Land lebenden Venezolaner_innen ohne gültige Papiere, gesetzlich abzusichern. „Kolumbien sendet hier ein beachtenswertes Signal – nicht nur an die Menschen aus dem krisengebeutelten Nachbarland,“ sagt Oliver Müller, Leiter von Caritas international. „Mit dieser Entscheidung erhält die kolumbianische Migrations- und Flüchtlingspolitik ein humaneres Gesicht, das auch die ohne Aufenthaltserlaubnis Eingereisten respektiert und ihre Menschenrechte wahrt. Das kann ein Vorbild für Europa sein“, erklärt Müller mit Blick auf den Umgang mit Migranten und Geflüchteten. Das Dekret beinhaltet auch das Recht der Migranten auf medizinische Versorgung sowie auf andere staatliche Leistungen.

„Auch unsere Hilfen und Arbeit mit den venezolanischen Migranten in Kolumbien wird durch diese Entscheidung unterstützt“, sagt Müller weiter. Caritas international, das Hilfswerk der Deutschen Caritas, hilft über die Caritas Kolumbien den Migranten in vielen Regionen des Landes, die häufig unter sehr prekären und unsicheren Bedingungen leben.

Auf Unverständnis trifft bei Caritas international jedoch die Entscheidung der kolumbianischen Regierung, das Mandat des Nothilfebüros (OCHA) der Vereinten Nationen zu beenden. „Kolumbien schafft damit nicht nur einen gefährlichen Präzedenzfall, sondern schwächt zudem die Arbeit aller Hilfsorganisationen, damit die Möglichkeiten, notleidenden Menschen zu helfen“, meint Müller. Gefährdet sei damit auch der Friedensprozess, der auf fragilen Beinen steht, wie die zunehmende Gewalt militanter Gruppen und zahlreiche zivile Opfer eindrücklich dokumentiere.

Laut Vereinten Nationen sind etwa 6,7 Millionen Menschen in Kolumbien auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Pandemie, die Kontinuität des bewaffneten Konflikts sowie die anhaltende Migration haben die Zahl der Menschen mit humanitärem Bedarf anwachsen lassen. Caritas international unterstützt über die Caritas Kolumbien in mehreren Projekten die venezolanischen Migrantinnen und Migranten.

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Freiburg (ots)

Caritas international kritisiert jedoch die Beendigung des Mandats des OCHA-Büros der Vereinten Nationen – Hilfebedarf im Land steigt

Caritas international begrüßt die Absicht der kolumbianischen Regierung, den Aufenthalt im Land lebenden Venezolaner_innen ohne gültige Papiere, gesetzlich abzusichern. „Kolumbien sendet hier ein beachtenswertes Signal – nicht nur an die Menschen aus dem krisengebeutelten Nachbarland,“ sagt Oliver Müller, Leiter von Caritas international. „Mit dieser Entscheidung erhält die kolumbianische Migrations- und Flüchtlingspolitik ein humaneres Gesicht, das auch die ohne Aufenthaltserlaubnis Eingereisten respektiert und ihre Menschenrechte wahrt. Das kann ein Vorbild für Europa sein“, erklärt Müller mit Blick auf den Umgang mit Migranten und Geflüchteten. Das Dekret beinhaltet auch das Recht der Migranten auf medizinische Versorgung sowie auf andere staatliche Leistungen.

„Auch unsere Hilfen und Arbeit mit den venezolanischen Migranten in Kolumbien wird durch diese Entscheidung unterstützt“, sagt Müller weiter. Caritas international, das Hilfswerk der Deutschen Caritas, hilft über die Caritas Kolumbien den Migranten in vielen Regionen des Landes, die häufig unter sehr prekären und unsicheren Bedingungen leben.

Auf Unverständnis trifft bei Caritas international jedoch die Entscheidung der kolumbianischen Regierung, das Mandat des Nothilfebüros (OCHA) der Vereinten Nationen zu beenden. „Kolumbien schafft damit nicht nur einen gefährlichen Präzedenzfall, sondern schwächt zudem die Arbeit aller Hilfsorganisationen, damit die Möglichkeiten, notleidenden Menschen zu helfen“, meint Müller. Gefährdet sei damit auch der Friedensprozess, der auf fragilen Beinen steht, wie die zunehmende Gewalt militanter Gruppen und zahlreiche zivile Opfer eindrücklich dokumentiere.

Laut Vereinten Nationen sind etwa 6,7 Millionen Menschen in Kolumbien auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Pandemie, die Kontinuität des bewaffneten Konflikts sowie die anhaltende Migration haben die Zahl der Menschen mit humanitärem Bedarf anwachsen lassen. Caritas international unterstützt über die Caritas Kolumbien in mehreren Projekten die venezolanischen Migrantinnen und Migranten.

Caritas international bittet um Spenden:

Caritas international, Freiburg

https://www.caritas-international.de/spenden/

Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin

https://www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/

Caritas international ist das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes. Dieser gehört zum weltweiten Netzwerk der Caritas mit 162 nationalen Mitgliedsverbänden.

Pressekontakt:

Herausgeber: Deutscher Caritasverband, Caritas international,
Öffentlichkeitsarbeit, Karlstraße 40, 79104 Freiburg. Telefon
0761/200-0. Reiner Fritz (Durchwahl -510).
www.caritas-international.de

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Original-Content von: Caritas international, übermittelt

Veröffentlicht am

„Meine Mutter räumt Minen!“Weltfrauentag 8. März 2021

07.03.2021 – 10:00

Handicap International e.V.

„Meine Mutter räumt Minen!“
Weltfrauentag 8. März 2021


















"Meine Mutter räumt Minen!" / Weltfrauentag 8. März 2021
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München (ots)

Liby Lenis Diaz kämpft jeden Tag dafür, dass ihre Heimat ein bisschen sicherer wird. Die Angst ist immer dabei, erzählt die Kolumbianerin. Seit sie denken kann, hat sie Angst, da in ihrer Gegend im Süden der Hauptstadt Bogotá seit Jahrzehnten unzählige Minen liegen. Sie hat Angst, dass ihren Kindern etwas passiert. Und sie hat Angst, dass ihr selber etwas zustößt. Doch wenn sie auf den Knien Meter für Meter über den Boden rutscht und nach Minen sucht, dann ist sie ganz ruhig und konzentriert. Liby ist eine der Entminerinnen von Handicap International (HI). Die gemeinnützige Organisation hat seit 2017 mehr als 600.000 Quadratmeter Land in Kolumbien geräumt.

„Ich helfe dabei, dass die Menschen hier in der Gegend ohne Furcht leben können und dass sie auf ihre Felder zurückkehren können. Solange nicht geräumt ist und das Gebiet für sicher erklärt wird, kann keiner da hin“, erzählt Liby mit ruhiger Stimme. „Ich möchte, dass meine Kinder ein besseres Leben haben“, fügt sie hinzu und sagt, dass ihre Kinder wahnsinnig stolz auf sie seien. „Sie erzählen: Meine Mutter räumt Minen! Aber sie haben auch Angst, dass ich nicht zurückkomme.“

„Wir sind Kämpferinnen!“

Liby Lenis ist 29 Jahre alt und räumt seit drei Jahren genau in der Gegend Minen, in der sie selber aufgewachsen ist. Als sie 15 Jahre alt war, hatten ihre Eltern Angst, dass bewaffnete Gruppen sie und ihren Bruder mitnehmen und zwangsrekrutieren würden. Sie mussten den kleinen Hof überstürzt verlassen und flohen in die nächste Kleinstadt, nach Vista Hermosa. Rund um die Kleinstadt arbeiten heute allein elf Frauen als Entminerinnen für Handicap International. Morgens marschieren sie ca. eine Stunde durch das Gelände bis zu den abgesteckten Flächen. Liby lächelt stolz: „Es ist eine Arbeit, die nicht nur Männer machen können. Wir Frauen sind ordentlich, genauer und vorsichtiger. Wir wollen auch, dass andere Frauen sehen, dass man diese Arbeit machen kann – als Frau! Wir glauben an uns selber! Wir können das! Wir leben in einer Welt, wo Frauen als schwach angesehen werden und als Hausfrauen leben sollen. Wir aber zeigen den Männern und dem ganzen Dorf und der ganzen Welt, dass wir das können! Wir sind Kämpferinnen, und unsere Kollegen sind stolz auf uns Frauen.“

„Wir wissen nie, ob etwas passiert.“

„Die Menschen hier haben großen Respekt vor den Entminerinnen und Entminern“, erzählt die alleinerziehende Mutter von Jorge und Carol – die Großmutter kümmert sich um die beiden, wenn sie im Einsatz ist. „Während der Arbeit habe ich keine Angst, aber wir sind immer sehr angespannt. Wir wissen nie, ob etwas passiert. Ich weiß nie, ob ich mein Leben verliere“, erklärt sie und fügt an, wie mühsam die Arbeit sei, wie heiß unter der Schutzausrüstung und wie anstrengend, sich hundertprozentig konzentrieren zu müssen – immer! „Das Leben lehrt uns, dass wir trotz so viel Leid, Positives sehen müssen. Meine Kinder sollen das nicht erleben, wie ich als Kind gelebt habe. Sie sollen es besser haben. Dafür kämpfe ich jeden Tag zusammen mit meinem Team von Handicap International.“

Die Kinder kennen das seit Geburt

Allein rund um Vista Hermosa sind noch viele verminte Gebiete. Bisher wurden 54.000 m² geräumt und über 50 Minen gefunden. 38.000 m² fehlen noch. Doch die Menschen wissen, wo sie laufen dürfen, welche Wege als sicher gelten. Den Kindern wird das von Anfang an beigebracht. „Wir erzählen den Kindern immer und immer wieder, dass sie vorsichtig sein müssen, dass sie nicht einfach irgendwohin gehen dürfen. Wir sagen ihnen, dass sie nie etwas aufheben dürfen. Die kennen das seit Geburt“, berichtet Liby. Noch heute sind 30 von 32 Regionen in Kolumbien vermint. Da ist noch viel Arbeit für die Entminerinnen von Handicap International.

Pressekontakt:

Huberta von Roedern
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Mail: h.vonroedern@hi.org
Tel.: +49 89/54 76 06 34
Mobil: +49 151 73 02 32 06
www.handicap-international.de

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Original-Content von: Handicap International e.V., übermittelt

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„Meine Mutter räumt Minen!“Weltfrauentag 8. März 2021

07.03.2021 – 10:00

Handicap International e.V.

„Meine Mutter räumt Minen!“
Weltfrauentag 8. März 2021


















"Meine Mutter räumt Minen!" / Weltfrauentag 8. März 2021
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München (ots)

Liby Lenis Diaz kämpft jeden Tag dafür, dass ihre Heimat ein bisschen sicherer wird. Die Angst ist immer dabei, erzählt die Kolumbianerin. Seit sie denken kann, hat sie Angst, da in ihrer Gegend im Süden der Hauptstadt Bogotá seit Jahrzehnten unzählige Minen liegen. Sie hat Angst, dass ihren Kindern etwas passiert. Und sie hat Angst, dass ihr selber etwas zustößt. Doch wenn sie auf den Knien Meter für Meter über den Boden rutscht und nach Minen sucht, dann ist sie ganz ruhig und konzentriert. Liby ist eine der Entminerinnen von Handicap International (HI). Die gemeinnützige Organisation hat seit 2017 mehr als 600.000 Quadratmeter Land in Kolumbien geräumt.

„Ich helfe dabei, dass die Menschen hier in der Gegend ohne Furcht leben können und dass sie auf ihre Felder zurückkehren können. Solange nicht geräumt ist und das Gebiet für sicher erklärt wird, kann keiner da hin“, erzählt Liby mit ruhiger Stimme. „Ich möchte, dass meine Kinder ein besseres Leben haben“, fügt sie hinzu und sagt, dass ihre Kinder wahnsinnig stolz auf sie seien. „Sie erzählen: Meine Mutter räumt Minen! Aber sie haben auch Angst, dass ich nicht zurückkomme.“

„Wir sind Kämpferinnen!“

Liby Lenis ist 29 Jahre alt und räumt seit drei Jahren genau in der Gegend Minen, in der sie selber aufgewachsen ist. Als sie 15 Jahre alt war, hatten ihre Eltern Angst, dass bewaffnete Gruppen sie und ihren Bruder mitnehmen und zwangsrekrutieren würden. Sie mussten den kleinen Hof überstürzt verlassen und flohen in die nächste Kleinstadt, nach Vista Hermosa. Rund um die Kleinstadt arbeiten heute allein elf Frauen als Entminerinnen für Handicap International. Morgens marschieren sie ca. eine Stunde durch das Gelände bis zu den abgesteckten Flächen. Liby lächelt stolz: „Es ist eine Arbeit, die nicht nur Männer machen können. Wir Frauen sind ordentlich, genauer und vorsichtiger. Wir wollen auch, dass andere Frauen sehen, dass man diese Arbeit machen kann – als Frau! Wir glauben an uns selber! Wir können das! Wir leben in einer Welt, wo Frauen als schwach angesehen werden und als Hausfrauen leben sollen. Wir aber zeigen den Männern und dem ganzen Dorf und der ganzen Welt, dass wir das können! Wir sind Kämpferinnen, und unsere Kollegen sind stolz auf uns Frauen.“

„Wir wissen nie, ob etwas passiert.“

„Die Menschen hier haben großen Respekt vor den Entminerinnen und Entminern“, erzählt die alleinerziehende Mutter von Jorge und Carol – die Großmutter kümmert sich um die beiden, wenn sie im Einsatz ist. „Während der Arbeit habe ich keine Angst, aber wir sind immer sehr angespannt. Wir wissen nie, ob etwas passiert. Ich weiß nie, ob ich mein Leben verliere“, erklärt sie und fügt an, wie mühsam die Arbeit sei, wie heiß unter der Schutzausrüstung und wie anstrengend, sich hundertprozentig konzentrieren zu müssen – immer! „Das Leben lehrt uns, dass wir trotz so viel Leid, Positives sehen müssen. Meine Kinder sollen das nicht erleben, wie ich als Kind gelebt habe. Sie sollen es besser haben. Dafür kämpfe ich jeden Tag zusammen mit meinem Team von Handicap International.“

Die Kinder kennen das seit Geburt

Allein rund um Vista Hermosa sind noch viele verminte Gebiete. Bisher wurden 54.000 m² geräumt und über 50 Minen gefunden. 38.000 m² fehlen noch. Doch die Menschen wissen, wo sie laufen dürfen, welche Wege als sicher gelten. Den Kindern wird das von Anfang an beigebracht. „Wir erzählen den Kindern immer und immer wieder, dass sie vorsichtig sein müssen, dass sie nicht einfach irgendwohin gehen dürfen. Wir sagen ihnen, dass sie nie etwas aufheben dürfen. Die kennen das seit Geburt“, berichtet Liby. Noch heute sind 30 von 32 Regionen in Kolumbien vermint. Da ist noch viel Arbeit für die Entminerinnen von Handicap International.

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