Veröffentlicht am

foodwatch kritisiert „Bruderhahn-Eier“: Weder tierfreundlich noch nachhaltig

30.03.2021 – 12:49

foodwatch e.V.

foodwatch kritisiert „Bruderhahn-Eier“: Weder tierfreundlich noch nachhaltig


















Berlin (ots)

Die Verbraucherorganisation foodwatch hat die Vermarktung sogenannter „Bruderhahn-Eier“ kritisiert. Die Bruderhahnzucht sei unwirtschaftlich und zementiere die katastrophalen Zustände in der Hühnerhaltung. foodwatch forderte stattdessen den Umstieg auf sogenannte Zweinutzungshühner: Diese robusteren und weniger krankheitsanfälligen Rassen eigneten sich sowohl für die Eier- als auch zur Fleischproduktion.

„Die Aufzucht der Bruderhähne ist Augenwischerei – sie ändert nichts am Leid der hochgezüchteten Legehennen, sie ist weder tierfreundlich noch nachhaltig“, sagte Matthias Wolfschmidt, Veterinärmediziner und Strategiedirektor bei foodwatch. „Es ist höchste Zeit, dass die tierquälerische Hochleistungszucht gesetzlich verboten und durch die Zucht von robusteren und gesünderen Hühnerrassen ersetzt wird.“

Jedes Jahr werden Millionen männlicher Küken der Legehennenrassen direkt nach dem Schlüpfen getötet, weil ihre Aufzucht unwirtschaftlich wäre. „Bruderhahn-Eier“ stammen hingegen aus Betrieben, in denen die männlichen Küken zur Fleischerzeugung aufgezogen werden. Subventioniert wird das mit einem Aufpreis auf die Eier.

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner rief die Verbraucherinnen und Verbraucher Anfang der Woche dazu auf, beim Ostereinkauf im Sinne des Tierwohls zu Eiern aus Haltung ohne Kükentöten zu greifen – also auch zu Bruderhahn-Eiern.

„Frau Klöckner tischt den Menschen ein Märchen auf. Die Wahrheit ist: Die Verbraucherinnen und Verbraucher können das tierquälerische System nicht mit dem Kauf vermeintlich ethisch korrekter Ostereier reparieren. Statt die Verantwortung abzuschieben sollte die Bundesregierung ihre Arbeit machen und das im Grundgesetz verankerte Staatsziel Tierschutz umsetzen“, sagte Matthias Wolfschmidt.

foodwatch kritisierte, dass das krankmachende System der Hochleistungszucht nicht tierfreundlicher werde, nur weil man auf das Kükentöten verzichte. Viele Millionen Legehennen litten – weil sie auf das Legen von maximal vielen Eiern gezüchtet würden – unter teils schwerwiegenden Krankheiten, wie Knochenbrüchen und Brustbeinschäden. Diese genetische Veranlagung führe dazu, dass auch die Männchen nur wenig Fleisch ansetzten, aber gleichzeitig sehr viel hochwertiges Futter benötigten.

Ihre Mast gehe somit mit einem hohen Ressourcenverbrauch einher. Zudem entspreche das Fleisch von Bruderhähnen lediglich der Qualität eines Suppenhuhns, so foodwatch. In der landwirtschaftlichen Praxis ließen sich die Mehrkosten für die Bruderhahnmast mit einer bedarfsgerechten Fütterung kaum durch die Quersubventionen über die Eier decken. Die Fütterung mit ungeeignetem Futter könne zu ernährungsbedingte Störungen führen, etwa Federpicken, Kannibalismus und Fußballenentzündungen.

Zweinutzungshühner seien im Gegensatz zu den gewöhnlichen Legehennenrassen weniger krankheitsanfällig, erklärte foodwatch. Die Tiere erbrächten keine krankmachenden Höchstleistungen, könnten aber wirtschaftlich gehalten werden: Die Hennen legten etwa 230 bis 250 Eier im Jahr, durchschnittlich also etwa 50 bis 70 Eier weniger als eine Hochleistungshenne. Außerdem besäßen die Hähne ein gutes Wachstumsvermögen und eine deutlich bessere Fleischqualität als die eines Bruderhahns.

Quellen und weiterführende Informationen:

foodwatch-Ernährungsfrage des Monats April: Ist die Aufzucht von „Bruderhähnen“ die Lösung für das Kükentöten?

Pressekontakt:

foodwatch e.V.
Sarah Häuser
E-Mail: presse@foodwatch.de
Tel.: +49 (0)170 523 74 71

Original-Content von: foodwatch e.V., übermittelt

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30.03.2021 – 12:49

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Berlin (ots)

Die Verbraucherorganisation foodwatch hat die Vermarktung sogenannter „Bruderhahn-Eier“ kritisiert. Die Bruderhahnzucht sei unwirtschaftlich und zementiere die katastrophalen Zustände in der Hühnerhaltung. foodwatch forderte stattdessen den Umstieg auf sogenannte Zweinutzungshühner: Diese robusteren und weniger krankheitsanfälligen Rassen eigneten sich sowohl für die Eier- als auch zur Fleischproduktion.

„Die Aufzucht der Bruderhähne ist Augenwischerei – sie ändert nichts am Leid der hochgezüchteten Legehennen, sie ist weder tierfreundlich noch nachhaltig“, sagte Matthias Wolfschmidt, Veterinärmediziner und Strategiedirektor bei foodwatch. „Es ist höchste Zeit, dass die tierquälerische Hochleistungszucht gesetzlich verboten und durch die Zucht von robusteren und gesünderen Hühnerrassen ersetzt wird.“

Jedes Jahr werden Millionen männlicher Küken der Legehennenrassen direkt nach dem Schlüpfen getötet, weil ihre Aufzucht unwirtschaftlich wäre. „Bruderhahn-Eier“ stammen hingegen aus Betrieben, in denen die männlichen Küken zur Fleischerzeugung aufgezogen werden. Subventioniert wird das mit einem Aufpreis auf die Eier.

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner rief die Verbraucherinnen und Verbraucher Anfang der Woche dazu auf, beim Ostereinkauf im Sinne des Tierwohls zu Eiern aus Haltung ohne Kükentöten zu greifen – also auch zu Bruderhahn-Eiern.

„Frau Klöckner tischt den Menschen ein Märchen auf. Die Wahrheit ist: Die Verbraucherinnen und Verbraucher können das tierquälerische System nicht mit dem Kauf vermeintlich ethisch korrekter Ostereier reparieren. Statt die Verantwortung abzuschieben sollte die Bundesregierung ihre Arbeit machen und das im Grundgesetz verankerte Staatsziel Tierschutz umsetzen“, sagte Matthias Wolfschmidt.

foodwatch kritisierte, dass das krankmachende System der Hochleistungszucht nicht tierfreundlicher werde, nur weil man auf das Kükentöten verzichte. Viele Millionen Legehennen litten – weil sie auf das Legen von maximal vielen Eiern gezüchtet würden – unter teils schwerwiegenden Krankheiten, wie Knochenbrüchen und Brustbeinschäden. Diese genetische Veranlagung führe dazu, dass auch die Männchen nur wenig Fleisch ansetzten, aber gleichzeitig sehr viel hochwertiges Futter benötigten.

Ihre Mast gehe somit mit einem hohen Ressourcenverbrauch einher. Zudem entspreche das Fleisch von Bruderhähnen lediglich der Qualität eines Suppenhuhns, so foodwatch. In der landwirtschaftlichen Praxis ließen sich die Mehrkosten für die Bruderhahnmast mit einer bedarfsgerechten Fütterung kaum durch die Quersubventionen über die Eier decken. Die Fütterung mit ungeeignetem Futter könne zu ernährungsbedingte Störungen führen, etwa Federpicken, Kannibalismus und Fußballenentzündungen.

Zweinutzungshühner seien im Gegensatz zu den gewöhnlichen Legehennenrassen weniger krankheitsanfällig, erklärte foodwatch. Die Tiere erbrächten keine krankmachenden Höchstleistungen, könnten aber wirtschaftlich gehalten werden: Die Hennen legten etwa 230 bis 250 Eier im Jahr, durchschnittlich also etwa 50 bis 70 Eier weniger als eine Hochleistungshenne. Außerdem besäßen die Hähne ein gutes Wachstumsvermögen und eine deutlich bessere Fleischqualität als die eines Bruderhahns.

Quellen und weiterführende Informationen:

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Die Verbraucherorganisation foodwatch hat die Vermarktung sogenannter „Bruderhahn-Eier“ kritisiert. Die Bruderhahnzucht sei unwirtschaftlich und zementiere die katastrophalen Zustände in der Hühnerhaltung. foodwatch forderte stattdessen den Umstieg auf sogenannte Zweinutzungshühner: Diese robusteren und weniger krankheitsanfälligen Rassen eigneten sich sowohl für die Eier- als auch zur Fleischproduktion.

„Die Aufzucht der Bruderhähne ist Augenwischerei – sie ändert nichts am Leid der hochgezüchteten Legehennen, sie ist weder tierfreundlich noch nachhaltig“, sagte Matthias Wolfschmidt, Veterinärmediziner und Strategiedirektor bei foodwatch. „Es ist höchste Zeit, dass die tierquälerische Hochleistungszucht gesetzlich verboten und durch die Zucht von robusteren und gesünderen Hühnerrassen ersetzt wird.“

Jedes Jahr werden Millionen männlicher Küken der Legehennenrassen direkt nach dem Schlüpfen getötet, weil ihre Aufzucht unwirtschaftlich wäre. „Bruderhahn-Eier“ stammen hingegen aus Betrieben, in denen die männlichen Küken zur Fleischerzeugung aufgezogen werden. Subventioniert wird das mit einem Aufpreis auf die Eier.

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner rief die Verbraucherinnen und Verbraucher Anfang der Woche dazu auf, beim Ostereinkauf im Sinne des Tierwohls zu Eiern aus Haltung ohne Kükentöten zu greifen – also auch zu Bruderhahn-Eiern.

„Frau Klöckner tischt den Menschen ein Märchen auf. Die Wahrheit ist: Die Verbraucherinnen und Verbraucher können das tierquälerische System nicht mit dem Kauf vermeintlich ethisch korrekter Ostereier reparieren. Statt die Verantwortung abzuschieben sollte die Bundesregierung ihre Arbeit machen und das im Grundgesetz verankerte Staatsziel Tierschutz umsetzen“, sagte Matthias Wolfschmidt.

foodwatch kritisierte, dass das krankmachende System der Hochleistungszucht nicht tierfreundlicher werde, nur weil man auf das Kükentöten verzichte. Viele Millionen Legehennen litten – weil sie auf das Legen von maximal vielen Eiern gezüchtet würden – unter teils schwerwiegenden Krankheiten, wie Knochenbrüchen und Brustbeinschäden. Diese genetische Veranlagung führe dazu, dass auch die Männchen nur wenig Fleisch ansetzten, aber gleichzeitig sehr viel hochwertiges Futter benötigten.

Ihre Mast gehe somit mit einem hohen Ressourcenverbrauch einher. Zudem entspreche das Fleisch von Bruderhähnen lediglich der Qualität eines Suppenhuhns, so foodwatch. In der landwirtschaftlichen Praxis ließen sich die Mehrkosten für die Bruderhahnmast mit einer bedarfsgerechten Fütterung kaum durch die Quersubventionen über die Eier decken. Die Fütterung mit ungeeignetem Futter könne zu ernährungsbedingte Störungen führen, etwa Federpicken, Kannibalismus und Fußballenentzündungen.

Zweinutzungshühner seien im Gegensatz zu den gewöhnlichen Legehennenrassen weniger krankheitsanfällig, erklärte foodwatch. Die Tiere erbrächten keine krankmachenden Höchstleistungen, könnten aber wirtschaftlich gehalten werden: Die Hennen legten etwa 230 bis 250 Eier im Jahr, durchschnittlich also etwa 50 bis 70 Eier weniger als eine Hochleistungshenne. Außerdem besäßen die Hähne ein gutes Wachstumsvermögen und eine deutlich bessere Fleischqualität als die eines Bruderhahns.

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Berlin (ots)

Die Verbraucherorganisation foodwatch hat die Vermarktung sogenannter „Bruderhahn-Eier“ kritisiert. Die Bruderhahnzucht sei unwirtschaftlich und zementiere die katastrophalen Zustände in der Hühnerhaltung. foodwatch forderte stattdessen den Umstieg auf sogenannte Zweinutzungshühner: Diese robusteren und weniger krankheitsanfälligen Rassen eigneten sich sowohl für die Eier- als auch zur Fleischproduktion.

„Die Aufzucht der Bruderhähne ist Augenwischerei – sie ändert nichts am Leid der hochgezüchteten Legehennen, sie ist weder tierfreundlich noch nachhaltig“, sagte Matthias Wolfschmidt, Veterinärmediziner und Strategiedirektor bei foodwatch. „Es ist höchste Zeit, dass die tierquälerische Hochleistungszucht gesetzlich verboten und durch die Zucht von robusteren und gesünderen Hühnerrassen ersetzt wird.“

Jedes Jahr werden Millionen männlicher Küken der Legehennenrassen direkt nach dem Schlüpfen getötet, weil ihre Aufzucht unwirtschaftlich wäre. „Bruderhahn-Eier“ stammen hingegen aus Betrieben, in denen die männlichen Küken zur Fleischerzeugung aufgezogen werden. Subventioniert wird das mit einem Aufpreis auf die Eier.

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner rief die Verbraucherinnen und Verbraucher Anfang der Woche dazu auf, beim Ostereinkauf im Sinne des Tierwohls zu Eiern aus Haltung ohne Kükentöten zu greifen – also auch zu Bruderhahn-Eiern.

„Frau Klöckner tischt den Menschen ein Märchen auf. Die Wahrheit ist: Die Verbraucherinnen und Verbraucher können das tierquälerische System nicht mit dem Kauf vermeintlich ethisch korrekter Ostereier reparieren. Statt die Verantwortung abzuschieben sollte die Bundesregierung ihre Arbeit machen und das im Grundgesetz verankerte Staatsziel Tierschutz umsetzen“, sagte Matthias Wolfschmidt.

foodwatch kritisierte, dass das krankmachende System der Hochleistungszucht nicht tierfreundlicher werde, nur weil man auf das Kükentöten verzichte. Viele Millionen Legehennen litten – weil sie auf das Legen von maximal vielen Eiern gezüchtet würden – unter teils schwerwiegenden Krankheiten, wie Knochenbrüchen und Brustbeinschäden. Diese genetische Veranlagung führe dazu, dass auch die Männchen nur wenig Fleisch ansetzten, aber gleichzeitig sehr viel hochwertiges Futter benötigten.

Ihre Mast gehe somit mit einem hohen Ressourcenverbrauch einher. Zudem entspreche das Fleisch von Bruderhähnen lediglich der Qualität eines Suppenhuhns, so foodwatch. In der landwirtschaftlichen Praxis ließen sich die Mehrkosten für die Bruderhahnmast mit einer bedarfsgerechten Fütterung kaum durch die Quersubventionen über die Eier decken. Die Fütterung mit ungeeignetem Futter könne zu ernährungsbedingte Störungen führen, etwa Federpicken, Kannibalismus und Fußballenentzündungen.

Zweinutzungshühner seien im Gegensatz zu den gewöhnlichen Legehennenrassen weniger krankheitsanfällig, erklärte foodwatch. Die Tiere erbrächten keine krankmachenden Höchstleistungen, könnten aber wirtschaftlich gehalten werden: Die Hennen legten etwa 230 bis 250 Eier im Jahr, durchschnittlich also etwa 50 bis 70 Eier weniger als eine Hochleistungshenne. Außerdem besäßen die Hähne ein gutes Wachstumsvermögen und eine deutlich bessere Fleischqualität als die eines Bruderhahns.

Quellen und weiterführende Informationen:

foodwatch-Ernährungsfrage des Monats April: Ist die Aufzucht von „Bruderhähnen“ die Lösung für das Kükentöten?

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Ins rechte Licht gerückt: Wie sich Ziervögel wohlfühlen

29.03.2021 – 15:00

Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF)

Ins rechte Licht gerückt: Wie sich Ziervögel wohlfühlen


















Wiesbaden (ots)

– Vögel sehen „schneller“ und „bunter“

– Dr. Stefan Hetz vom Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V. berät zu idealem Lichtklima und Haltungsbedingungen für Ziervögel

Vögel sehen anders als Menschen. Kurz gesagt, sehen sie „schneller“ und „bunter“. Schneller, weil viele Vögel pro Sekunde deutlich mehr Bilder als Menschen sehen. Das menschliche Auge verarbeitet maximal 65 Bilder pro Sekunde – manche Vogelarten kommen dagegen auf weit über 100. Der Fliegenschnäpper etwa löst mehr als 140 Bilder pro Sekunde auf. Das muss er auch. Schließlich will er bei der Nahrungssuche schnelle Beutetiere wie Insekten mit den Augen verfolgen und schnappen.

Bunter sehen Vögel, weil sie über vier Farbrezeptoren verfügen. Wir Menschen besitzen nur drei: für Rot, Grün und Blau. Vögel können im blauen und violetten Spektrum (UV-A Bereich) besser Farben unterscheiden als wir Menschen. Was für uns schon „UV“ ist, nehmen viele Vögel noch als Licht wahr. Wegen der vier Farbrezeptoren bezeichnet man Vögel auch als „Tetrachromaten“, was so viel wie „Vierfarbseher“ bedeutet.

Einige Vögel, wie Greifvögel, zeigen auch eine deutlich höhere Sehschärfe. Bei ihnen ist die Auflösung in für die Sichtjagd wichtigen Bereichen des Auges im Vergleich zum Menschen drastisch erhöht. So erklärt sich auch das sprichwörtliche „Adlerauge“.

Bei solch großen Unterschieden in der Optik ist es klar, dass Menschen und Vögel die Beleuchtung in Wohnräumen unterschiedlich wahrnehmen: Was für Menschen als angenehm gilt, kann für das Vogelauge flackernd wirken. „Für das Wohl der Ziervögel ist deshalb zu empfehlen, neben der Flackerfreiheit für ein passendes Lichtspektrum und passende Helligkeit zu sorgen“, erklärt ZZF-Heimtierreferent und Biologe Dr. Stefan Hetz.

In einem vogelgerechten Raum kommt das Licht idealerweise von oben. Um dem Bedürfnis des Vogels nach mehr Helligkeit zu entsprechen, könnten Vogelhalter die Voliere ans Fenster stellen. Allerdings kommt bei geschlossenem Fenster durch das Glas keine blau-violette Strahlung, wichtig für die Synthese des Vitamins D3, in ausreichender Stärke beim Vogel an. Ein zugfreier Platz am geöffneten Fenster wäre in den Sommermonaten eine gute Möglichkeit für mehr Licht, aber natürlich nur, wenn der Vogel nicht gerade frei fliegt. Um Stress für die Vögel, die ja auch Beutetiere sind, zu vermeiden, ist es wichtig, dass die Voliere vom Fenster aus nicht komplett einsehbar ist: Der Vogel braucht auch Rückzugsmöglichkeiten sowie Schattenplätze.

Tierhalter können auch mit zusätzlichen Leuchten für angenehme Lichtverhältnisse sorgen: Die Vogellampen sollten ein tageslichtähnliches Spektrum aufweisen, manchmal wird die Farbtemperatur in Kelvin (K) angegeben. Sie sollte dann zwischen 5000 und 6500 K liegen. Gut ist es auch, wenn im blau-violetten Spektralbereich (UV) etwas mehr Licht abgegeben wird. Geeignet sind auch UV-Lampen, die der Zoofachhandel für Terrarientiere anbietet.

Für eine gleichzeitige hohe Lichtausbeute kommen technisch Metalldampflampen, LEDs und Leuchtstoffröhren zum Einsatz. Die ersteren beiden erreichen als Punktstrahler eine hohe Beleuchtungsstärke, die Leuchtstoffröhren sind etwas weniger hell. Metalldampflampen werden mit hohen Frequenzen betrieben, sind träge und flackern deshalb nicht. Lichtstärke und UV-Ausbeute für die Synthese von Vitamin D3 sind sehr hoch, so dass oft sogar ein Schutzglas verwendet wird, um diese abzumindern. Lichtstärke und UV-Ausbeute sind sehr hoch, so dass oft sogar ein Schutzglas als UV-Filter verwendet wird. LEDs können mit Gleichstrom oder sehr hohen Frequenzen betrieben werden und flackern ebenfalls nicht. Bei Leuchtstoffröhren gibt es zwei Möglichkeiten, das Flackern zu verringern: trägere Leuchtstoffe und eine höhere Betriebsfrequenz. In Verbindung mit einem erhöhten blau-violetten Spektralbereich sind diese Lampen für Vögel sehr gut geeignet.

Außer der ausreichenden Helligkeit ist ein deutlicher Tag-Nacht-Rhythmus entscheidend für einen erholsamen Schlaf und die innere Uhr des Vogels. Vögel brauchen eine ausreichend lange Dunkelphase. Das Licht muss dafür nachts ausgeschaltet sein und der Raum dunkel, sonst kann der Vogel nicht schlafen oder hat einen unterbrochenen Schlaf. „Das Abdecken des Vogelkäfigs mit einem Tuch ist jedoch keine Alternative“, betont Dr. Hetz. Wenn der Vogel seine Aktivität nach dem Licht ausrichtet, frühmorgens aktiv ist und sich gegen Abend am Schlafplatz aufhält, fühlt er sich wohl.

Pressefoto: https://www.zzf.de/presse/meldungen.html

Pressekontakt:

Kontakt:
ZZF, Antje Schreiber
Tel. 0611 447553-14
presse@zzf.de

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Ins rechte Licht gerückt: Wie sich Ziervögel wohlfühlen

29.03.2021 – 15:00

Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF)

Ins rechte Licht gerückt: Wie sich Ziervögel wohlfühlen


















Wiesbaden (ots)

– Vögel sehen „schneller“ und „bunter“

– Dr. Stefan Hetz vom Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V. berät zu idealem Lichtklima und Haltungsbedingungen für Ziervögel

Vögel sehen anders als Menschen. Kurz gesagt, sehen sie „schneller“ und „bunter“. Schneller, weil viele Vögel pro Sekunde deutlich mehr Bilder als Menschen sehen. Das menschliche Auge verarbeitet maximal 65 Bilder pro Sekunde – manche Vogelarten kommen dagegen auf weit über 100. Der Fliegenschnäpper etwa löst mehr als 140 Bilder pro Sekunde auf. Das muss er auch. Schließlich will er bei der Nahrungssuche schnelle Beutetiere wie Insekten mit den Augen verfolgen und schnappen.

Bunter sehen Vögel, weil sie über vier Farbrezeptoren verfügen. Wir Menschen besitzen nur drei: für Rot, Grün und Blau. Vögel können im blauen und violetten Spektrum (UV-A Bereich) besser Farben unterscheiden als wir Menschen. Was für uns schon „UV“ ist, nehmen viele Vögel noch als Licht wahr. Wegen der vier Farbrezeptoren bezeichnet man Vögel auch als „Tetrachromaten“, was so viel wie „Vierfarbseher“ bedeutet.

Einige Vögel, wie Greifvögel, zeigen auch eine deutlich höhere Sehschärfe. Bei ihnen ist die Auflösung in für die Sichtjagd wichtigen Bereichen des Auges im Vergleich zum Menschen drastisch erhöht. So erklärt sich auch das sprichwörtliche „Adlerauge“.

Bei solch großen Unterschieden in der Optik ist es klar, dass Menschen und Vögel die Beleuchtung in Wohnräumen unterschiedlich wahrnehmen: Was für Menschen als angenehm gilt, kann für das Vogelauge flackernd wirken. „Für das Wohl der Ziervögel ist deshalb zu empfehlen, neben der Flackerfreiheit für ein passendes Lichtspektrum und passende Helligkeit zu sorgen“, erklärt ZZF-Heimtierreferent und Biologe Dr. Stefan Hetz.

In einem vogelgerechten Raum kommt das Licht idealerweise von oben. Um dem Bedürfnis des Vogels nach mehr Helligkeit zu entsprechen, könnten Vogelhalter die Voliere ans Fenster stellen. Allerdings kommt bei geschlossenem Fenster durch das Glas keine blau-violette Strahlung, wichtig für die Synthese des Vitamins D3, in ausreichender Stärke beim Vogel an. Ein zugfreier Platz am geöffneten Fenster wäre in den Sommermonaten eine gute Möglichkeit für mehr Licht, aber natürlich nur, wenn der Vogel nicht gerade frei fliegt. Um Stress für die Vögel, die ja auch Beutetiere sind, zu vermeiden, ist es wichtig, dass die Voliere vom Fenster aus nicht komplett einsehbar ist: Der Vogel braucht auch Rückzugsmöglichkeiten sowie Schattenplätze.

Tierhalter können auch mit zusätzlichen Leuchten für angenehme Lichtverhältnisse sorgen: Die Vogellampen sollten ein tageslichtähnliches Spektrum aufweisen, manchmal wird die Farbtemperatur in Kelvin (K) angegeben. Sie sollte dann zwischen 5000 und 6500 K liegen. Gut ist es auch, wenn im blau-violetten Spektralbereich (UV) etwas mehr Licht abgegeben wird. Geeignet sind auch UV-Lampen, die der Zoofachhandel für Terrarientiere anbietet.

Für eine gleichzeitige hohe Lichtausbeute kommen technisch Metalldampflampen, LEDs und Leuchtstoffröhren zum Einsatz. Die ersteren beiden erreichen als Punktstrahler eine hohe Beleuchtungsstärke, die Leuchtstoffröhren sind etwas weniger hell. Metalldampflampen werden mit hohen Frequenzen betrieben, sind träge und flackern deshalb nicht. Lichtstärke und UV-Ausbeute für die Synthese von Vitamin D3 sind sehr hoch, so dass oft sogar ein Schutzglas verwendet wird, um diese abzumindern. Lichtstärke und UV-Ausbeute sind sehr hoch, so dass oft sogar ein Schutzglas als UV-Filter verwendet wird. LEDs können mit Gleichstrom oder sehr hohen Frequenzen betrieben werden und flackern ebenfalls nicht. Bei Leuchtstoffröhren gibt es zwei Möglichkeiten, das Flackern zu verringern: trägere Leuchtstoffe und eine höhere Betriebsfrequenz. In Verbindung mit einem erhöhten blau-violetten Spektralbereich sind diese Lampen für Vögel sehr gut geeignet.

Außer der ausreichenden Helligkeit ist ein deutlicher Tag-Nacht-Rhythmus entscheidend für einen erholsamen Schlaf und die innere Uhr des Vogels. Vögel brauchen eine ausreichend lange Dunkelphase. Das Licht muss dafür nachts ausgeschaltet sein und der Raum dunkel, sonst kann der Vogel nicht schlafen oder hat einen unterbrochenen Schlaf. „Das Abdecken des Vogelkäfigs mit einem Tuch ist jedoch keine Alternative“, betont Dr. Hetz. Wenn der Vogel seine Aktivität nach dem Licht ausrichtet, frühmorgens aktiv ist und sich gegen Abend am Schlafplatz aufhält, fühlt er sich wohl.

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Ins rechte Licht gerückt: Wie sich Ziervögel wohlfühlen

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Ins rechte Licht gerückt: Wie sich Ziervögel wohlfühlen


















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– Vögel sehen „schneller“ und „bunter“

– Dr. Stefan Hetz vom Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V. berät zu idealem Lichtklima und Haltungsbedingungen für Ziervögel

Vögel sehen anders als Menschen. Kurz gesagt, sehen sie „schneller“ und „bunter“. Schneller, weil viele Vögel pro Sekunde deutlich mehr Bilder als Menschen sehen. Das menschliche Auge verarbeitet maximal 65 Bilder pro Sekunde – manche Vogelarten kommen dagegen auf weit über 100. Der Fliegenschnäpper etwa löst mehr als 140 Bilder pro Sekunde auf. Das muss er auch. Schließlich will er bei der Nahrungssuche schnelle Beutetiere wie Insekten mit den Augen verfolgen und schnappen.

Bunter sehen Vögel, weil sie über vier Farbrezeptoren verfügen. Wir Menschen besitzen nur drei: für Rot, Grün und Blau. Vögel können im blauen und violetten Spektrum (UV-A Bereich) besser Farben unterscheiden als wir Menschen. Was für uns schon „UV“ ist, nehmen viele Vögel noch als Licht wahr. Wegen der vier Farbrezeptoren bezeichnet man Vögel auch als „Tetrachromaten“, was so viel wie „Vierfarbseher“ bedeutet.

Einige Vögel, wie Greifvögel, zeigen auch eine deutlich höhere Sehschärfe. Bei ihnen ist die Auflösung in für die Sichtjagd wichtigen Bereichen des Auges im Vergleich zum Menschen drastisch erhöht. So erklärt sich auch das sprichwörtliche „Adlerauge“.

Bei solch großen Unterschieden in der Optik ist es klar, dass Menschen und Vögel die Beleuchtung in Wohnräumen unterschiedlich wahrnehmen: Was für Menschen als angenehm gilt, kann für das Vogelauge flackernd wirken. „Für das Wohl der Ziervögel ist deshalb zu empfehlen, neben der Flackerfreiheit für ein passendes Lichtspektrum und passende Helligkeit zu sorgen“, erklärt ZZF-Heimtierreferent und Biologe Dr. Stefan Hetz.

In einem vogelgerechten Raum kommt das Licht idealerweise von oben. Um dem Bedürfnis des Vogels nach mehr Helligkeit zu entsprechen, könnten Vogelhalter die Voliere ans Fenster stellen. Allerdings kommt bei geschlossenem Fenster durch das Glas keine blau-violette Strahlung, wichtig für die Synthese des Vitamins D3, in ausreichender Stärke beim Vogel an. Ein zugfreier Platz am geöffneten Fenster wäre in den Sommermonaten eine gute Möglichkeit für mehr Licht, aber natürlich nur, wenn der Vogel nicht gerade frei fliegt. Um Stress für die Vögel, die ja auch Beutetiere sind, zu vermeiden, ist es wichtig, dass die Voliere vom Fenster aus nicht komplett einsehbar ist: Der Vogel braucht auch Rückzugsmöglichkeiten sowie Schattenplätze.

Tierhalter können auch mit zusätzlichen Leuchten für angenehme Lichtverhältnisse sorgen: Die Vogellampen sollten ein tageslichtähnliches Spektrum aufweisen, manchmal wird die Farbtemperatur in Kelvin (K) angegeben. Sie sollte dann zwischen 5000 und 6500 K liegen. Gut ist es auch, wenn im blau-violetten Spektralbereich (UV) etwas mehr Licht abgegeben wird. Geeignet sind auch UV-Lampen, die der Zoofachhandel für Terrarientiere anbietet.

Für eine gleichzeitige hohe Lichtausbeute kommen technisch Metalldampflampen, LEDs und Leuchtstoffröhren zum Einsatz. Die ersteren beiden erreichen als Punktstrahler eine hohe Beleuchtungsstärke, die Leuchtstoffröhren sind etwas weniger hell. Metalldampflampen werden mit hohen Frequenzen betrieben, sind träge und flackern deshalb nicht. Lichtstärke und UV-Ausbeute für die Synthese von Vitamin D3 sind sehr hoch, so dass oft sogar ein Schutzglas verwendet wird, um diese abzumindern. Lichtstärke und UV-Ausbeute sind sehr hoch, so dass oft sogar ein Schutzglas als UV-Filter verwendet wird. LEDs können mit Gleichstrom oder sehr hohen Frequenzen betrieben werden und flackern ebenfalls nicht. Bei Leuchtstoffröhren gibt es zwei Möglichkeiten, das Flackern zu verringern: trägere Leuchtstoffe und eine höhere Betriebsfrequenz. In Verbindung mit einem erhöhten blau-violetten Spektralbereich sind diese Lampen für Vögel sehr gut geeignet.

Außer der ausreichenden Helligkeit ist ein deutlicher Tag-Nacht-Rhythmus entscheidend für einen erholsamen Schlaf und die innere Uhr des Vogels. Vögel brauchen eine ausreichend lange Dunkelphase. Das Licht muss dafür nachts ausgeschaltet sein und der Raum dunkel, sonst kann der Vogel nicht schlafen oder hat einen unterbrochenen Schlaf. „Das Abdecken des Vogelkäfigs mit einem Tuch ist jedoch keine Alternative“, betont Dr. Hetz. Wenn der Vogel seine Aktivität nach dem Licht ausrichtet, frühmorgens aktiv ist und sich gegen Abend am Schlafplatz aufhält, fühlt er sich wohl.

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Original-Content von: Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF), übermittelt

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Ins rechte Licht gerückt: Wie sich Ziervögel wohlfühlen

29.03.2021 – 15:00

Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF)

Ins rechte Licht gerückt: Wie sich Ziervögel wohlfühlen


















Wiesbaden (ots)

– Vögel sehen „schneller“ und „bunter“

– Dr. Stefan Hetz vom Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V. berät zu idealem Lichtklima und Haltungsbedingungen für Ziervögel

Vögel sehen anders als Menschen. Kurz gesagt, sehen sie „schneller“ und „bunter“. Schneller, weil viele Vögel pro Sekunde deutlich mehr Bilder als Menschen sehen. Das menschliche Auge verarbeitet maximal 65 Bilder pro Sekunde – manche Vogelarten kommen dagegen auf weit über 100. Der Fliegenschnäpper etwa löst mehr als 140 Bilder pro Sekunde auf. Das muss er auch. Schließlich will er bei der Nahrungssuche schnelle Beutetiere wie Insekten mit den Augen verfolgen und schnappen.

Bunter sehen Vögel, weil sie über vier Farbrezeptoren verfügen. Wir Menschen besitzen nur drei: für Rot, Grün und Blau. Vögel können im blauen und violetten Spektrum (UV-A Bereich) besser Farben unterscheiden als wir Menschen. Was für uns schon „UV“ ist, nehmen viele Vögel noch als Licht wahr. Wegen der vier Farbrezeptoren bezeichnet man Vögel auch als „Tetrachromaten“, was so viel wie „Vierfarbseher“ bedeutet.

Einige Vögel, wie Greifvögel, zeigen auch eine deutlich höhere Sehschärfe. Bei ihnen ist die Auflösung in für die Sichtjagd wichtigen Bereichen des Auges im Vergleich zum Menschen drastisch erhöht. So erklärt sich auch das sprichwörtliche „Adlerauge“.

Bei solch großen Unterschieden in der Optik ist es klar, dass Menschen und Vögel die Beleuchtung in Wohnräumen unterschiedlich wahrnehmen: Was für Menschen als angenehm gilt, kann für das Vogelauge flackernd wirken. „Für das Wohl der Ziervögel ist deshalb zu empfehlen, neben der Flackerfreiheit für ein passendes Lichtspektrum und passende Helligkeit zu sorgen“, erklärt ZZF-Heimtierreferent und Biologe Dr. Stefan Hetz.

In einem vogelgerechten Raum kommt das Licht idealerweise von oben. Um dem Bedürfnis des Vogels nach mehr Helligkeit zu entsprechen, könnten Vogelhalter die Voliere ans Fenster stellen. Allerdings kommt bei geschlossenem Fenster durch das Glas keine blau-violette Strahlung, wichtig für die Synthese des Vitamins D3, in ausreichender Stärke beim Vogel an. Ein zugfreier Platz am geöffneten Fenster wäre in den Sommermonaten eine gute Möglichkeit für mehr Licht, aber natürlich nur, wenn der Vogel nicht gerade frei fliegt. Um Stress für die Vögel, die ja auch Beutetiere sind, zu vermeiden, ist es wichtig, dass die Voliere vom Fenster aus nicht komplett einsehbar ist: Der Vogel braucht auch Rückzugsmöglichkeiten sowie Schattenplätze.

Tierhalter können auch mit zusätzlichen Leuchten für angenehme Lichtverhältnisse sorgen: Die Vogellampen sollten ein tageslichtähnliches Spektrum aufweisen, manchmal wird die Farbtemperatur in Kelvin (K) angegeben. Sie sollte dann zwischen 5000 und 6500 K liegen. Gut ist es auch, wenn im blau-violetten Spektralbereich (UV) etwas mehr Licht abgegeben wird. Geeignet sind auch UV-Lampen, die der Zoofachhandel für Terrarientiere anbietet.

Für eine gleichzeitige hohe Lichtausbeute kommen technisch Metalldampflampen, LEDs und Leuchtstoffröhren zum Einsatz. Die ersteren beiden erreichen als Punktstrahler eine hohe Beleuchtungsstärke, die Leuchtstoffröhren sind etwas weniger hell. Metalldampflampen werden mit hohen Frequenzen betrieben, sind träge und flackern deshalb nicht. Lichtstärke und UV-Ausbeute für die Synthese von Vitamin D3 sind sehr hoch, so dass oft sogar ein Schutzglas verwendet wird, um diese abzumindern. Lichtstärke und UV-Ausbeute sind sehr hoch, so dass oft sogar ein Schutzglas als UV-Filter verwendet wird. LEDs können mit Gleichstrom oder sehr hohen Frequenzen betrieben werden und flackern ebenfalls nicht. Bei Leuchtstoffröhren gibt es zwei Möglichkeiten, das Flackern zu verringern: trägere Leuchtstoffe und eine höhere Betriebsfrequenz. In Verbindung mit einem erhöhten blau-violetten Spektralbereich sind diese Lampen für Vögel sehr gut geeignet.

Außer der ausreichenden Helligkeit ist ein deutlicher Tag-Nacht-Rhythmus entscheidend für einen erholsamen Schlaf und die innere Uhr des Vogels. Vögel brauchen eine ausreichend lange Dunkelphase. Das Licht muss dafür nachts ausgeschaltet sein und der Raum dunkel, sonst kann der Vogel nicht schlafen oder hat einen unterbrochenen Schlaf. „Das Abdecken des Vogelkäfigs mit einem Tuch ist jedoch keine Alternative“, betont Dr. Hetz. Wenn der Vogel seine Aktivität nach dem Licht ausrichtet, frühmorgens aktiv ist und sich gegen Abend am Schlafplatz aufhält, fühlt er sich wohl.

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Globus-Gruppe hebt Tierschutzstandards in der Hühnermast

29.03.2021 – 11:00

Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt

Globus-Gruppe hebt Tierschutzstandards in der Hühnermast


















Berlin / St. Wendel (ots)

Die Globus SB-Warenhaus Holding hat sich der Europäischen Masthuhn-Initiative angeschlossen und wird ihre Tierschutzstandards für Hühner in der Mast anheben. Vorausgegangen waren Gespräche mit der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt. Diese hat die Initiative gemeinsam mit 29 weiteren Tierschutzorganisationen ins Leben gerufen, um die größten Missstände in der Hühnermast anzugehen. Das Familienunternehmen wird die Kriterien der Initiative bis spätestens 2026 für seine 47 SB-Warenhäuser in Deutschland umsetzen.

Die Kriterien der Europäischen Masthuhn-Initiative zielen vor allem darauf ab, die Qualzucht der Hühner zu beenden. Geringere Besatzdichten, tierfreundlichere Ställe und weniger qualvolle Schlachtmethoden lindern zudem die Leiden der Tiere in Stall und Schlachthof.

Globus war eines der ersten Unternehmen in Deutschland, das Hühnereier aus Käfighaltung aus seinem Sortiment verbannte. Im deutschen Lebensmitteleinzelhandel gehört Globus nun ein weiteres Mal zu den Vorreitern.

„Wir begreifen die Erhöhung der Tierschutzstandards als Teil unserer Verantwortung für Mensch, Natur und Unternehmen und möchten bei unseren Eigenmarken mit positivem Beispiel im Handel vorangehen“, so Jochen Baab, Sprecher der Geschäftsführung Globus SB-Warenhaus.

Mahi Klosterhalfen, Präsident der Albert Schweitzer Stiftung, freut sich über die Entscheidung von Globus: „Die gesetzlichen Vorgaben für die landwirtschaftliche Tierhaltung sind unzureichend. Deshalb ist es wichtig, dass Unternehmen wie Globus die Initiative ergreifen und Verantwortung übernehmen. 82 % aller 2020 in Deutschland geschlachteten Landtiere waren Hühner. Das sind jährlich mehr als 620 Millionen Tiere. Gemeinsam können wir deren Lebensbedingungen nachhaltig verändern. Dabei hilft das Vorbild von Globus und anderen. Wir erwarten, dass weitere Unternehmen ihm folgen werden.“

Einordnung in die aktuelle Entwicklung

Anfang des Monats haben mehrere Einzelhändler bekannt gegeben, 20 % ihres Hühner- und Putenfleischsortiments bis zum Jahr 2026 auf die Stufen 3 und 4 der sogenannten Haltungsform-Kennzeichnung anzuheben. Der Schritt von Globus geht sehr viel weiter, denn Globus hebt im gesamten Eigenmarken-Sortiment seine Standards an. Damit ist Globus der zweite Lebensmitteleinzelhändler, der sich der Europäischen Masthuhn-Initiative anschließt.

„Wichtig ist jetzt, dass der gesamte Lebensmitteleinzelhandel aktiv wird und sich auf den Weg macht, die Kriterien der Masthuhn-Initiative umzusetzen. In Frankreich ist das schon der Fall“, kommentiert Klosterhalfen.

Hühnermast: gesetzliche Vorgaben reichen nicht aus

Die Hühner, die üblicherweise für die Mast gezüchtet werden, wachsen so schnell und massiv, dass Knochen und Organe nicht hinterherkommen. Sie können sich oft nur schwer auf den Beinen halten und leiden unter Schmerzen, Organversagen und Brüchen. Die Europäische Masthuhn-Initiative schreibt langsamer wachsende Rassen und Zuchtlinien vor – im Gegensatz zu anderen „Tierwohl“-Initiativen. Sie verbietet auch das Kopfüberhängen für die Betäubung vor der Schlachtung, das enormen Stress verursacht. Weitere Kriterien regulieren die Besatzdichte und die Ausstattung der Ställe. Die Einhaltung der Standards wird durch unabhängige Dritte kontrolliert werden.

Zu den mehr als 400 Unternehmen aus Europa und den USA, die sich bislang verpflichtet haben, ihre Tierschutzstandards entsprechend der Initiative anzuheben, gehören Konzerne wie Nestlé und Unilever, Top-Caterer wie Sodexo, Hersteller wie die Rügenwalder Mühle und Restaurantketten wie Ikea, Domino’s und Kentucky Fried Chicken.

Links

-  Link zur Selbstverpflichtung von Globus: https://www.globus.de/sortiment/gefluegel.php
-  Mehr über die Europäische Masthuhn-Initiative: https://www.masthuhn-initiative.de 

Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt

Die Albert Schweitzer Stiftung setzt sich gegen Massentierhaltung und für die vegane Lebensweise ein. Dafür nutzt sie juristische Mittel und wirkt auf wichtige Akteure aus Wirtschaft und Politik ein, um Tierschutzstandards zu erhöhen, den Verbrauch von Tierprodukten zu reduzieren und das pflanzliche Lebensmittelangebot zu verbessern. Interessierten bietet sie fundierte Informationen und zeigt Alternativen auf. Mehr erfahren Sie auf https://albert-schweitzer-stiftung.de.

Pressekontakt:

Diana von Webel
Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt
+49 30 400 54 68-15
presse@albert-schweitzer-stiftung.de

Original-Content von: Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, übermittelt

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Globus-Gruppe hebt Tierschutzstandards in der Hühnermast

29.03.2021 – 11:00

Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt

Globus-Gruppe hebt Tierschutzstandards in der Hühnermast


















Berlin / St. Wendel (ots)

Die Globus SB-Warenhaus Holding hat sich der Europäischen Masthuhn-Initiative angeschlossen und wird ihre Tierschutzstandards für Hühner in der Mast anheben. Vorausgegangen waren Gespräche mit der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt. Diese hat die Initiative gemeinsam mit 29 weiteren Tierschutzorganisationen ins Leben gerufen, um die größten Missstände in der Hühnermast anzugehen. Das Familienunternehmen wird die Kriterien der Initiative bis spätestens 2026 für seine 47 SB-Warenhäuser in Deutschland umsetzen.

Die Kriterien der Europäischen Masthuhn-Initiative zielen vor allem darauf ab, die Qualzucht der Hühner zu beenden. Geringere Besatzdichten, tierfreundlichere Ställe und weniger qualvolle Schlachtmethoden lindern zudem die Leiden der Tiere in Stall und Schlachthof.

Globus war eines der ersten Unternehmen in Deutschland, das Hühnereier aus Käfighaltung aus seinem Sortiment verbannte. Im deutschen Lebensmitteleinzelhandel gehört Globus nun ein weiteres Mal zu den Vorreitern.

„Wir begreifen die Erhöhung der Tierschutzstandards als Teil unserer Verantwortung für Mensch, Natur und Unternehmen und möchten bei unseren Eigenmarken mit positivem Beispiel im Handel vorangehen“, so Jochen Baab, Sprecher der Geschäftsführung Globus SB-Warenhaus.

Mahi Klosterhalfen, Präsident der Albert Schweitzer Stiftung, freut sich über die Entscheidung von Globus: „Die gesetzlichen Vorgaben für die landwirtschaftliche Tierhaltung sind unzureichend. Deshalb ist es wichtig, dass Unternehmen wie Globus die Initiative ergreifen und Verantwortung übernehmen. 82 % aller 2020 in Deutschland geschlachteten Landtiere waren Hühner. Das sind jährlich mehr als 620 Millionen Tiere. Gemeinsam können wir deren Lebensbedingungen nachhaltig verändern. Dabei hilft das Vorbild von Globus und anderen. Wir erwarten, dass weitere Unternehmen ihm folgen werden.“

Einordnung in die aktuelle Entwicklung

Anfang des Monats haben mehrere Einzelhändler bekannt gegeben, 20 % ihres Hühner- und Putenfleischsortiments bis zum Jahr 2026 auf die Stufen 3 und 4 der sogenannten Haltungsform-Kennzeichnung anzuheben. Der Schritt von Globus geht sehr viel weiter, denn Globus hebt im gesamten Eigenmarken-Sortiment seine Standards an. Damit ist Globus der zweite Lebensmitteleinzelhändler, der sich der Europäischen Masthuhn-Initiative anschließt.

„Wichtig ist jetzt, dass der gesamte Lebensmitteleinzelhandel aktiv wird und sich auf den Weg macht, die Kriterien der Masthuhn-Initiative umzusetzen. In Frankreich ist das schon der Fall“, kommentiert Klosterhalfen.

Hühnermast: gesetzliche Vorgaben reichen nicht aus

Die Hühner, die üblicherweise für die Mast gezüchtet werden, wachsen so schnell und massiv, dass Knochen und Organe nicht hinterherkommen. Sie können sich oft nur schwer auf den Beinen halten und leiden unter Schmerzen, Organversagen und Brüchen. Die Europäische Masthuhn-Initiative schreibt langsamer wachsende Rassen und Zuchtlinien vor – im Gegensatz zu anderen „Tierwohl“-Initiativen. Sie verbietet auch das Kopfüberhängen für die Betäubung vor der Schlachtung, das enormen Stress verursacht. Weitere Kriterien regulieren die Besatzdichte und die Ausstattung der Ställe. Die Einhaltung der Standards wird durch unabhängige Dritte kontrolliert werden.

Zu den mehr als 400 Unternehmen aus Europa und den USA, die sich bislang verpflichtet haben, ihre Tierschutzstandards entsprechend der Initiative anzuheben, gehören Konzerne wie Nestlé und Unilever, Top-Caterer wie Sodexo, Hersteller wie die Rügenwalder Mühle und Restaurantketten wie Ikea, Domino’s und Kentucky Fried Chicken.

Links

-  Link zur Selbstverpflichtung von Globus: https://www.globus.de/sortiment/gefluegel.php
-  Mehr über die Europäische Masthuhn-Initiative: https://www.masthuhn-initiative.de 

Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt

Die Albert Schweitzer Stiftung setzt sich gegen Massentierhaltung und für die vegane Lebensweise ein. Dafür nutzt sie juristische Mittel und wirkt auf wichtige Akteure aus Wirtschaft und Politik ein, um Tierschutzstandards zu erhöhen, den Verbrauch von Tierprodukten zu reduzieren und das pflanzliche Lebensmittelangebot zu verbessern. Interessierten bietet sie fundierte Informationen und zeigt Alternativen auf. Mehr erfahren Sie auf https://albert-schweitzer-stiftung.de.

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