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Falter fliegen auf NNE-FlächenErgebnisse des Tagfalter-Monitorings der Deutschen Wildtier Stiftung

08.03.2021 – 08:30

Deutsche Wildtier Stiftung

Falter fliegen auf NNE-Flächen
Ergebnisse des Tagfalter-Monitorings der Deutschen Wildtier Stiftung


















Hamburg (ots)

Zitronenfalter sind fröhlich anmutende Frühlingsboten. Sie sind jetzt an Waldrändern, in Parks und Gärten unterwegs. Nach der Metamorphose der Raupe zum Schmetterling überlebt der Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni) ein ganzes Jahr – so alt wird kein anderer heimischer Falter. Sein Name ist Programm: Das zitronengelbe Insekt erfreut sich großer Bekanntheit. Vielleich ist er deshalb so bekannt, weil man ihn das ganze Jahr über beobachten kann. Doch kennen Sie auch den Wegerich-Scheckenfalter (Melithea cinxia) oder den Großen Feuerfalter (Lycaena dispar)? Diese Falterarten sind – obwohl früher häufig – heute extrem selten geworden und gelten wie über 50 Prozent der Tagfalter in Deutschland als gefährdet.

„Auf unserer Stiftungsfläche in Schwichtenberg haben wir diese seltenen Arten bei einem Tagfalter-Monitoring entdeckt“, sagt Petra Riemann, Referentin für Natur- und Artenschutz der Deutschen Wildtier Stiftung. Die wissenschaftlichen Ergebnisse des Monitorings 2020 liegen jetzt vor.

Auf den einst intensiv bewirtschafteten Agrarflächen in Schwichtenberg (Mecklenburg-Vorpommern) wurden im Laufe von etwa zehn Jahren durch die Deutsche Wildtier Stiftung ökologische Bedingungen geschaffen, die das Überleben auch seltener Falterarten wieder möglich machen. Schwichtenberg ist eine NNE-Fläche. NNE bedeutet Nationales Naturerbe. Durch dynamische Prozesse und dauerhafte Pflege finden die Tier- und Pflanzenarten in den NNE-Flächen Rückzugsgebiete in der intensiv genutzten Landschaft.

Für die 465 ha in Schwichtenberg bedeutet das beispielsweise, dass auf den Flächen offene Gräben mit Uferzonen entstanden sind, weil Entwässerungsrohre entnommen wurden. Das weiß der Feuerfalter zu schätzen, der die Uferzone mit den dort vorhandenen Ampferarten nutzt. Auch der wärmeliebende Wegerich-Scheckenfalter findet auf der NNE-Fläche, was er benötigt: Trockenwiesen mit Spitzwegerich und Wiesen-Flockenblumen für die Eiablage.

Das Tagfalter Monitoring war eine aufwendige wissenschaftliche Arbeit. Dafür wurden in Schwichtenberg sechs Transsekte festgelegt. Das sind gedachte Linien, auf denen von April bis September alle Schmetterlinge nach einem bestimmten Untersuchungsverfahren gezählt werden. „Wir haben insgesamt 28 Tag- und neun Nachtfalter entdeckt“, sagt Petra Riemann. Die Naturschützerin betont, dass ökologisch bewirtschaftete Feucht- und Magerwiesen nicht nur Schmetterlingen zugutekommen. Hier leben auch Brutvögel wie Braunkehlchen, Baumpieper und Trauerschnäpper, die ebenfalls als gefährdet eingestuft sind. „Das Ergebnis unseres Monitorings zeigt, dass wir mit unserer Arbeit auf den NNE-Flächen auf dem richtigen Weg sind“, betont Riemann erfreut.

Weitere Infos im „Ratgeber Schmetterling“ der Deutschen Wildtier Stiftung. Sie können den Ratgeber kostenlos bestellen.

Pressekontakt:

Eva Goris
Pressesprecherin
Telefon: 040 9707869-13
E.Goris@DeWiSt.de
www.DeutscheWildtierStiftung.de

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Falter fliegen auf NNE-FlächenErgebnisse des Tagfalter-Monitorings der Deutschen Wildtier Stiftung

08.03.2021 – 08:30

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Falter fliegen auf NNE-Flächen
Ergebnisse des Tagfalter-Monitorings der Deutschen Wildtier Stiftung


















Hamburg (ots)

Zitronenfalter sind fröhlich anmutende Frühlingsboten. Sie sind jetzt an Waldrändern, in Parks und Gärten unterwegs. Nach der Metamorphose der Raupe zum Schmetterling überlebt der Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni) ein ganzes Jahr – so alt wird kein anderer heimischer Falter. Sein Name ist Programm: Das zitronengelbe Insekt erfreut sich großer Bekanntheit. Vielleich ist er deshalb so bekannt, weil man ihn das ganze Jahr über beobachten kann. Doch kennen Sie auch den Wegerich-Scheckenfalter (Melithea cinxia) oder den Großen Feuerfalter (Lycaena dispar)? Diese Falterarten sind – obwohl früher häufig – heute extrem selten geworden und gelten wie über 50 Prozent der Tagfalter in Deutschland als gefährdet.

„Auf unserer Stiftungsfläche in Schwichtenberg haben wir diese seltenen Arten bei einem Tagfalter-Monitoring entdeckt“, sagt Petra Riemann, Referentin für Natur- und Artenschutz der Deutschen Wildtier Stiftung. Die wissenschaftlichen Ergebnisse des Monitorings 2020 liegen jetzt vor.

Auf den einst intensiv bewirtschafteten Agrarflächen in Schwichtenberg (Mecklenburg-Vorpommern) wurden im Laufe von etwa zehn Jahren durch die Deutsche Wildtier Stiftung ökologische Bedingungen geschaffen, die das Überleben auch seltener Falterarten wieder möglich machen. Schwichtenberg ist eine NNE-Fläche. NNE bedeutet Nationales Naturerbe. Durch dynamische Prozesse und dauerhafte Pflege finden die Tier- und Pflanzenarten in den NNE-Flächen Rückzugsgebiete in der intensiv genutzten Landschaft.

Für die 465 ha in Schwichtenberg bedeutet das beispielsweise, dass auf den Flächen offene Gräben mit Uferzonen entstanden sind, weil Entwässerungsrohre entnommen wurden. Das weiß der Feuerfalter zu schätzen, der die Uferzone mit den dort vorhandenen Ampferarten nutzt. Auch der wärmeliebende Wegerich-Scheckenfalter findet auf der NNE-Fläche, was er benötigt: Trockenwiesen mit Spitzwegerich und Wiesen-Flockenblumen für die Eiablage.

Das Tagfalter Monitoring war eine aufwendige wissenschaftliche Arbeit. Dafür wurden in Schwichtenberg sechs Transsekte festgelegt. Das sind gedachte Linien, auf denen von April bis September alle Schmetterlinge nach einem bestimmten Untersuchungsverfahren gezählt werden. „Wir haben insgesamt 28 Tag- und neun Nachtfalter entdeckt“, sagt Petra Riemann. Die Naturschützerin betont, dass ökologisch bewirtschaftete Feucht- und Magerwiesen nicht nur Schmetterlingen zugutekommen. Hier leben auch Brutvögel wie Braunkehlchen, Baumpieper und Trauerschnäpper, die ebenfalls als gefährdet eingestuft sind. „Das Ergebnis unseres Monitorings zeigt, dass wir mit unserer Arbeit auf den NNE-Flächen auf dem richtigen Weg sind“, betont Riemann erfreut.

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Nutria-Plage – Warum der Sumpfbiber sich hierzulande immer wohler fühlt

08.03.2021 – 09:00

Deutscher Jagdverband e.V. (DJV)

Nutria-Plage – Warum der Sumpfbiber sich hierzulande immer wohler fühlt


















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  • 210308_BmE_Nutrias.mp3
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  • 210308_OTP_Nutrias.mp3
    MP3 – 2,0 MB – 02:14
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    MP3 – 558 kB – 00:35
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Ein Dokument

Berlin (ots)

Anmoderationsvorschlag: Was ist denn das für eine Riesenratte? Und warum leuchten ihre Zähne gelb-orange? Das fragen sich beim Spazierengehen in unseren Städten gerade immer mehr Menschen. Putzig sehen diese Tiere ja schon irgendwie aus, außerdem sind sie oft sehr zutraulich und lassen sich sogar füttern. Torsten Reinwald, Biologe beim Deutschen Jagdverband, weiß, was das für Tiere sind:

O-Ton 1 (Torsten Reinwald, 24 Sek.): „Das sind Nagetiere, die ursprünglich aus Südamerika stammen und bereits vor 150 Jahren in Deutschland in Pelzfarmen gehalten wurden. Die sind irgendwann ausgebüxt und verbreiten sich im Moment sehr rasant. Der Name ist Nutria oder eben auch Sumpfbiber. Das Tier ist von der Größe her irgendwo einzuordnen zwischen Biber und Bisamratte, ist aber mit beiden Arten nicht verwandt.“

Sprecherin: Und die auffällig gelb-orangen Zähne kommen von den Gerbstoffen ihres Lieblingsfutters – den Wasserpflanzen, Rüben und Kartoffeln. Normalerweise leben Nutrias in meterlangen unterirdischen Röhrensystemen an Uferböschungen oder Deichanlagen. Aber sie spazieren auch gern mal durch unsere Städte.

O-Ton 2 (Torsten Reinwald, 13 Sek.): „Nutrias haben keine Scheu vor dem Menschen und haben sich tatsächlich stark ausgebreitet, ihr Verbreitungsgebiet sogar verdoppelt innerhalb von 10 Jahren. Entlang der großen Flüsse wie Elbe, Rhein, Ems oder Havel erobern sie Deutschland.“

Sprecherin: Dabei spielt ihnen auch das hierzulande immer milder werdende Klima in die Hände: Das mögen sie nämlich sehr. Dass sie sich so stark vermehren, wird allerdings zunehmend zum Problem:

O-Ton 3 (Torsten Reinwald, 29 Sek.): „Na, Nutrias fressen alles, was grün ist und schmeckt. Und schließlich überleben nur Pflanzen, die entweder giftig sind oder sehr wehrhaft. Und dadurch gehen wertvolle Lebensräume verloren, also Vögel, Insekten oder Frösche ziehen dann den Kürzeren. Und die Nutria buddelt sehr gerne: Das ist schlecht für den Deichschutz entlang von Wassergräben oder Deichen. Deswegen hat die Europäische Union diese Tierart als invasiv bezeichnet. Deutschland muss deswegen die Ausbreitung eindämmen, und das kann man am besten mit der Jagd.“

Sprecherin. Und für alle, denen so ein Sumpfbiber mal unerwartet über den Weg laufen sollte, gilt: Bloß nicht blenden lassen von den putzigen Tieren:

O-Ton 4 (Torsten Reinwald, 20 Sek.): „Nutrias mögen auf den ersten Blick zutraulich erscheinen, aber es sind Wildtiere! Und sie haben rasiermesserscharfe Schneidezähne, die sie auch einsetzen, wenn sie sich bedroht fühlen. Bei uns häufen sich im Moment die Berichte gerade von Hunden, die entweder schwer verletzt oder sogar getötet werden. Deshalb gilt: Abstand halten und auf jeden Fall nicht füttern!“

Abmoderationsvorschlag: Ein Beitrag von Jessica Martin. Mehr Zahlen, Fakten und Hintergrundinfos über den ursprünglich aus Südamerika stammenden Sumpfbiber finden Sie auf der Webseite Jagdverband.de.

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Torsten Reinwald
Tel.:030/2091394-23
Mail: pressestelle@jagdverband.de

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Falter fliegen auf NNE-FlächenErgebnisse des Tagfalter-Monitorings der Deutschen Wildtier Stiftung

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Zitronenfalter sind fröhlich anmutende Frühlingsboten. Sie sind jetzt an Waldrändern, in Parks und Gärten unterwegs. Nach der Metamorphose der Raupe zum Schmetterling überlebt der Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni) ein ganzes Jahr – so alt wird kein anderer heimischer Falter. Sein Name ist Programm: Das zitronengelbe Insekt erfreut sich großer Bekanntheit. Vielleich ist er deshalb so bekannt, weil man ihn das ganze Jahr über beobachten kann. Doch kennen Sie auch den Wegerich-Scheckenfalter (Melithea cinxia) oder den Großen Feuerfalter (Lycaena dispar)? Diese Falterarten sind – obwohl früher häufig – heute extrem selten geworden und gelten wie über 50 Prozent der Tagfalter in Deutschland als gefährdet.

„Auf unserer Stiftungsfläche in Schwichtenberg haben wir diese seltenen Arten bei einem Tagfalter-Monitoring entdeckt“, sagt Petra Riemann, Referentin für Natur- und Artenschutz der Deutschen Wildtier Stiftung. Die wissenschaftlichen Ergebnisse des Monitorings 2020 liegen jetzt vor.

Auf den einst intensiv bewirtschafteten Agrarflächen in Schwichtenberg (Mecklenburg-Vorpommern) wurden im Laufe von etwa zehn Jahren durch die Deutsche Wildtier Stiftung ökologische Bedingungen geschaffen, die das Überleben auch seltener Falterarten wieder möglich machen. Schwichtenberg ist eine NNE-Fläche. NNE bedeutet Nationales Naturerbe. Durch dynamische Prozesse und dauerhafte Pflege finden die Tier- und Pflanzenarten in den NNE-Flächen Rückzugsgebiete in der intensiv genutzten Landschaft.

Für die 465 ha in Schwichtenberg bedeutet das beispielsweise, dass auf den Flächen offene Gräben mit Uferzonen entstanden sind, weil Entwässerungsrohre entnommen wurden. Das weiß der Feuerfalter zu schätzen, der die Uferzone mit den dort vorhandenen Ampferarten nutzt. Auch der wärmeliebende Wegerich-Scheckenfalter findet auf der NNE-Fläche, was er benötigt: Trockenwiesen mit Spitzwegerich und Wiesen-Flockenblumen für die Eiablage.

Das Tagfalter Monitoring war eine aufwendige wissenschaftliche Arbeit. Dafür wurden in Schwichtenberg sechs Transsekte festgelegt. Das sind gedachte Linien, auf denen von April bis September alle Schmetterlinge nach einem bestimmten Untersuchungsverfahren gezählt werden. „Wir haben insgesamt 28 Tag- und neun Nachtfalter entdeckt“, sagt Petra Riemann. Die Naturschützerin betont, dass ökologisch bewirtschaftete Feucht- und Magerwiesen nicht nur Schmetterlingen zugutekommen. Hier leben auch Brutvögel wie Braunkehlchen, Baumpieper und Trauerschnäpper, die ebenfalls als gefährdet eingestuft sind. „Das Ergebnis unseres Monitorings zeigt, dass wir mit unserer Arbeit auf den NNE-Flächen auf dem richtigen Weg sind“, betont Riemann erfreut.

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O-Ton 1 (Torsten Reinwald, 24 Sek.): „Das sind Nagetiere, die ursprünglich aus Südamerika stammen und bereits vor 150 Jahren in Deutschland in Pelzfarmen gehalten wurden. Die sind irgendwann ausgebüxt und verbreiten sich im Moment sehr rasant. Der Name ist Nutria oder eben auch Sumpfbiber. Das Tier ist von der Größe her irgendwo einzuordnen zwischen Biber und Bisamratte, ist aber mit beiden Arten nicht verwandt.“

Sprecherin: Und die auffällig gelb-orangen Zähne kommen von den Gerbstoffen ihres Lieblingsfutters – den Wasserpflanzen, Rüben und Kartoffeln. Normalerweise leben Nutrias in meterlangen unterirdischen Röhrensystemen an Uferböschungen oder Deichanlagen. Aber sie spazieren auch gern mal durch unsere Städte.

O-Ton 2 (Torsten Reinwald, 13 Sek.): „Nutrias haben keine Scheu vor dem Menschen und haben sich tatsächlich stark ausgebreitet, ihr Verbreitungsgebiet sogar verdoppelt innerhalb von 10 Jahren. Entlang der großen Flüsse wie Elbe, Rhein, Ems oder Havel erobern sie Deutschland.“

Sprecherin: Dabei spielt ihnen auch das hierzulande immer milder werdende Klima in die Hände: Das mögen sie nämlich sehr. Dass sie sich so stark vermehren, wird allerdings zunehmend zum Problem:

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Anmoderationsvorschlag: Was ist denn das für eine Riesenratte? Und warum leuchten ihre Zähne gelb-orange? Das fragen sich beim Spazierengehen in unseren Städten gerade immer mehr Menschen. Putzig sehen diese Tiere ja schon irgendwie aus, außerdem sind sie oft sehr zutraulich und lassen sich sogar füttern. Torsten Reinwald, Biologe beim Deutschen Jagdverband, weiß, was das für Tiere sind:

O-Ton 1 (Torsten Reinwald, 24 Sek.): „Das sind Nagetiere, die ursprünglich aus Südamerika stammen und bereits vor 150 Jahren in Deutschland in Pelzfarmen gehalten wurden. Die sind irgendwann ausgebüxt und verbreiten sich im Moment sehr rasant. Der Name ist Nutria oder eben auch Sumpfbiber. Das Tier ist von der Größe her irgendwo einzuordnen zwischen Biber und Bisamratte, ist aber mit beiden Arten nicht verwandt.“

Sprecherin: Und die auffällig gelb-orangen Zähne kommen von den Gerbstoffen ihres Lieblingsfutters – den Wasserpflanzen, Rüben und Kartoffeln. Normalerweise leben Nutrias in meterlangen unterirdischen Röhrensystemen an Uferböschungen oder Deichanlagen. Aber sie spazieren auch gern mal durch unsere Städte.

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Sprecherin: Dabei spielt ihnen auch das hierzulande immer milder werdende Klima in die Hände: Das mögen sie nämlich sehr. Dass sie sich so stark vermehren, wird allerdings zunehmend zum Problem:

O-Ton 3 (Torsten Reinwald, 29 Sek.): „Na, Nutrias fressen alles, was grün ist und schmeckt. Und schließlich überleben nur Pflanzen, die entweder giftig sind oder sehr wehrhaft. Und dadurch gehen wertvolle Lebensräume verloren, also Vögel, Insekten oder Frösche ziehen dann den Kürzeren. Und die Nutria buddelt sehr gerne: Das ist schlecht für den Deichschutz entlang von Wassergräben oder Deichen. Deswegen hat die Europäische Union diese Tierart als invasiv bezeichnet. Deutschland muss deswegen die Ausbreitung eindämmen, und das kann man am besten mit der Jagd.“

Sprecherin. Und für alle, denen so ein Sumpfbiber mal unerwartet über den Weg laufen sollte, gilt: Bloß nicht blenden lassen von den putzigen Tieren:

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„Auf unserer Stiftungsfläche in Schwichtenberg haben wir diese seltenen Arten bei einem Tagfalter-Monitoring entdeckt“, sagt Petra Riemann, Referentin für Natur- und Artenschutz der Deutschen Wildtier Stiftung. Die wissenschaftlichen Ergebnisse des Monitorings 2020 liegen jetzt vor.

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Für die 465 ha in Schwichtenberg bedeutet das beispielsweise, dass auf den Flächen offene Gräben mit Uferzonen entstanden sind, weil Entwässerungsrohre entnommen wurden. Das weiß der Feuerfalter zu schätzen, der die Uferzone mit den dort vorhandenen Ampferarten nutzt. Auch der wärmeliebende Wegerich-Scheckenfalter findet auf der NNE-Fläche, was er benötigt: Trockenwiesen mit Spitzwegerich und Wiesen-Flockenblumen für die Eiablage.

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Immer weniger Rotmilane kehren zurückStart für europaweites Schutzprojekt in BayernLBV wird in sieben bayerischen Landkreisen junge Rotmilane besendern

03.03.2021 – 09:00

Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) e. V.

Immer weniger Rotmilane kehren zurück
Start für europaweites Schutzprojekt in Bayern
LBV wird in sieben bayerischen Landkreisen junge Rotmilane besendern


















Hilpoltstein (ots)

Mit dem Einzug des Frühlings in Bayern sind auch am Himmel die ersten Vorboten zu sehen. Einer der beeindruckendsten Rückkehrer dieser Tage ist der Rotmilan, ein Greifvogel, den man an seinem tief gegabelten Schwanz und seiner eleganten Flugweise leicht erkennen kann. Leider werden es in den letzten Jahren deutschlandweit immer weniger, so dass die Art bereits auf der Vorwarnliste bedrohter Vögel steht. Da ihr weltweiter Verbreitungsschwerpunkt in Deutschland liegt, kommt auch Bayern beim Schutz des Rotmilans eine besondere Verantwortung zu. Um mehr über den Rückgang herauszufinden, beteiligt sich der bayerische Naturschutzverband LBV am internationalen und von der EU geförderten Projekt LIFE EUROKITE. „Als bayerischer Partner des europaweiten LIFE EUROKITE Projektes widmen wir uns in den nächsten Jahren intensiv dem Schutz des Rotmilans im Freistaat. Ziel des Projektes ist es, in vielen Ländern West-, Mittel- und Osteuropas die Gründe für nicht natürliche Todesursachen der Greifvogelart zu untersuchen“, so LBV-Projektleiter Torben Langer. In diesem Zusammenhang werden in den kommenden Jahren zahlreiche junge Rotmilane in insgesamt sieben bayerischen Landkreisen in Schwaben, Mittelfranken und Unterfranken mit GPS-Satellitensendern ausgestattet. Auf diese Weise werden die Naturschützer*innen und alle Interessierten live die Flugrouten der Greifvögel auf einer Karte im Internet mitverfolgen können.

Ein Großteil der deutschen Rotmilane hat die kalten Monate in Frankreich oder Spanien verbracht. Die milden Temperaturen der letzten Wochen locken die Greifvögel, die wegen ihrer charakteristischen Kerbe im Schwanz auch Gabelweihe genannt werden, nun aber wieder zurück in ihre heimischen Brutgebiete. Bis Mitte März werden sich die meisten bayerischen Rotmilane wieder bei uns im Freistaat eingefunden haben, wo sie umgehend mit der Balz und der Ausbesserung des Horstes beginnen werden. Für den LBV bedeutet die Ankunft der Rotmilane in diesem Jahr den Beginn einer spannenden Zeit. „Sehr unterschiedliche Populationstrends in Europa legen nahe, dass der Rotmilan auch unter der illegalen Verfolgung und hier insbesondere unter Vergiftungen leidet. Da in Deutschland mit etwas mehr als 10.000 Brutpaaren die Hälfte des weltweiten Rotmilan-Bestands lebt, kommt uns beim Schutz dieser Greifvogelart eine besonders große Verantwortung zu“, erklärt Torben Langer.

Deshalb werden europaweit hunderte Rotmilane besendert und auch Bayern soll hier einen Beitrag leisten. In insgesamt sieben Landkreisen in Schwaben, Mittelfranken und Unterfranken – allesamt bayerische Verbreitungsschwerpunkte des Rotmilans – sollen in den nächsten Jahren insgesamt 80 junge Rotmilane im Nest beringt und mit GPS-Sendern ausgestattet werden. Dazu zählen die Landkreisen Memmingen/Unterallgäu, Augsburg, Aichach-Friedberg, Weißenburg-Gunzenhausen, Rhön-Grabfeld, Bad Kissingen und Main-Spessart. Die ersten bayerischen Jungvögel sollen einen solchen „Daten-Rucksack“ bereits im Juni dieses Jahrs bekommen.

Anhand der Sender kann der LBV-Biologe in Zukunft alle Bewegungen der Vögel verfolgen, um so in Erfahrung zu bringen, ob und wo einer von ihnen umkommt, und das fast auf den Meter genau. „Dies wiederum ermöglicht es uns, den umgekommenen Rotmilan zeitnah aufzuspüren, ihn zu bergen, die Todesursache festzustellen und im Umfeld der Fundstelle auch Beweise für eventuelle illegale Handlungen sicherzustellen, also zum Beispiel Giftköder, Fallen oder ähnliches“, sagt Torben Langer. Kommt dabei heraus, dass ein Vogel tatsächlich an menschlicher Einwirkung gestorben ist, sollen mit dem erworbenen Wissen in Zukunft gezielt Gegenmaßnahmen eingeleitet werden, um so zum Schutz des Rotmilans in Bayern beizutragen. Mehr zum Projekt in Bayern finden Sie unter www.lbv.de/eurokite

Hintergrund zum Projekt:

Das LIFE Programm ist das Finanzierungsinstrument der EU für Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen. Der aktuelle Förderzeitraum 2014 – 2020 verfügt über ein Budget von 3,4 Mrd. EUR. Innerhalb der zwei verschiedenen Unterprogramme werden Projekte für verschiedene Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen finanziert. Im Rahmen des Unterprogramms Umwelt werden Projekte für Naturschutz und biologische Vielfalt, Umwelt- und Ressourceneffizienz, Umweltgovernance und Information finanziert. Die Koordination vom LIFE EUROKITE Projekt übernimmt die Mitteleuropäischen Gesellschaft zur Erhaltung der Greifvögel (MEGEG), welche die Umsetzung des Projekts an das Technische Büro Rainer Raab ergeben hat. LIFE EUROKITE hat sich grenzüberschreitenden Schutzes des Rotmilans in Europa, durch Reduzierung von Menschen verursachter Sterblichkeit zum Ziel gesetzt. Der Rotmilan brütet ausschließlich in Europa und ist durch illegale Verfolgung gefährdet. Innerhalb von LIFE EUROKITE wollen wir den durch Menschen verursachten Sterblichkeitsgründen mithilfe von Telemetrie auf den Grund gehen und daran arbeiten, diese zu verhindern. Mehr zum europaweiten Projekt unter www.life-eurokite.eu

Pressekontakt:

Markus Erlwein | Stefanie Bernhardt, E-Mail: presse@lbv.de, Tel.: 09174/4775-7180 | -7184. Mobil: 0172-6873773.

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Markus Erlwein | Stefanie Bernhardt, E-Mail: presse@lbv.de, Tel.: 09174/4775-7180 | -7184. Mobil: 0172-6873773.

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Immer weniger Rotmilane kehren zurückStart für europaweites Schutzprojekt in BayernLBV wird in sieben bayerischen Landkreisen junge Rotmilane besendern

03.03.2021 – 09:00

Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) e. V.

Immer weniger Rotmilane kehren zurück
Start für europaweites Schutzprojekt in Bayern
LBV wird in sieben bayerischen Landkreisen junge Rotmilane besendern


















Hilpoltstein (ots)

Mit dem Einzug des Frühlings in Bayern sind auch am Himmel die ersten Vorboten zu sehen. Einer der beeindruckendsten Rückkehrer dieser Tage ist der Rotmilan, ein Greifvogel, den man an seinem tief gegabelten Schwanz und seiner eleganten Flugweise leicht erkennen kann. Leider werden es in den letzten Jahren deutschlandweit immer weniger, so dass die Art bereits auf der Vorwarnliste bedrohter Vögel steht. Da ihr weltweiter Verbreitungsschwerpunkt in Deutschland liegt, kommt auch Bayern beim Schutz des Rotmilans eine besondere Verantwortung zu. Um mehr über den Rückgang herauszufinden, beteiligt sich der bayerische Naturschutzverband LBV am internationalen und von der EU geförderten Projekt LIFE EUROKITE. „Als bayerischer Partner des europaweiten LIFE EUROKITE Projektes widmen wir uns in den nächsten Jahren intensiv dem Schutz des Rotmilans im Freistaat. Ziel des Projektes ist es, in vielen Ländern West-, Mittel- und Osteuropas die Gründe für nicht natürliche Todesursachen der Greifvogelart zu untersuchen“, so LBV-Projektleiter Torben Langer. In diesem Zusammenhang werden in den kommenden Jahren zahlreiche junge Rotmilane in insgesamt sieben bayerischen Landkreisen in Schwaben, Mittelfranken und Unterfranken mit GPS-Satellitensendern ausgestattet. Auf diese Weise werden die Naturschützer*innen und alle Interessierten live die Flugrouten der Greifvögel auf einer Karte im Internet mitverfolgen können.

Ein Großteil der deutschen Rotmilane hat die kalten Monate in Frankreich oder Spanien verbracht. Die milden Temperaturen der letzten Wochen locken die Greifvögel, die wegen ihrer charakteristischen Kerbe im Schwanz auch Gabelweihe genannt werden, nun aber wieder zurück in ihre heimischen Brutgebiete. Bis Mitte März werden sich die meisten bayerischen Rotmilane wieder bei uns im Freistaat eingefunden haben, wo sie umgehend mit der Balz und der Ausbesserung des Horstes beginnen werden. Für den LBV bedeutet die Ankunft der Rotmilane in diesem Jahr den Beginn einer spannenden Zeit. „Sehr unterschiedliche Populationstrends in Europa legen nahe, dass der Rotmilan auch unter der illegalen Verfolgung und hier insbesondere unter Vergiftungen leidet. Da in Deutschland mit etwas mehr als 10.000 Brutpaaren die Hälfte des weltweiten Rotmilan-Bestands lebt, kommt uns beim Schutz dieser Greifvogelart eine besonders große Verantwortung zu“, erklärt Torben Langer.

Deshalb werden europaweit hunderte Rotmilane besendert und auch Bayern soll hier einen Beitrag leisten. In insgesamt sieben Landkreisen in Schwaben, Mittelfranken und Unterfranken – allesamt bayerische Verbreitungsschwerpunkte des Rotmilans – sollen in den nächsten Jahren insgesamt 80 junge Rotmilane im Nest beringt und mit GPS-Sendern ausgestattet werden. Dazu zählen die Landkreisen Memmingen/Unterallgäu, Augsburg, Aichach-Friedberg, Weißenburg-Gunzenhausen, Rhön-Grabfeld, Bad Kissingen und Main-Spessart. Die ersten bayerischen Jungvögel sollen einen solchen „Daten-Rucksack“ bereits im Juni dieses Jahrs bekommen.

Anhand der Sender kann der LBV-Biologe in Zukunft alle Bewegungen der Vögel verfolgen, um so in Erfahrung zu bringen, ob und wo einer von ihnen umkommt, und das fast auf den Meter genau. „Dies wiederum ermöglicht es uns, den umgekommenen Rotmilan zeitnah aufzuspüren, ihn zu bergen, die Todesursache festzustellen und im Umfeld der Fundstelle auch Beweise für eventuelle illegale Handlungen sicherzustellen, also zum Beispiel Giftköder, Fallen oder ähnliches“, sagt Torben Langer. Kommt dabei heraus, dass ein Vogel tatsächlich an menschlicher Einwirkung gestorben ist, sollen mit dem erworbenen Wissen in Zukunft gezielt Gegenmaßnahmen eingeleitet werden, um so zum Schutz des Rotmilans in Bayern beizutragen. Mehr zum Projekt in Bayern finden Sie unter www.lbv.de/eurokite

Hintergrund zum Projekt:

Das LIFE Programm ist das Finanzierungsinstrument der EU für Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen. Der aktuelle Förderzeitraum 2014 – 2020 verfügt über ein Budget von 3,4 Mrd. EUR. Innerhalb der zwei verschiedenen Unterprogramme werden Projekte für verschiedene Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen finanziert. Im Rahmen des Unterprogramms Umwelt werden Projekte für Naturschutz und biologische Vielfalt, Umwelt- und Ressourceneffizienz, Umweltgovernance und Information finanziert. Die Koordination vom LIFE EUROKITE Projekt übernimmt die Mitteleuropäischen Gesellschaft zur Erhaltung der Greifvögel (MEGEG), welche die Umsetzung des Projekts an das Technische Büro Rainer Raab ergeben hat. LIFE EUROKITE hat sich grenzüberschreitenden Schutzes des Rotmilans in Europa, durch Reduzierung von Menschen verursachter Sterblichkeit zum Ziel gesetzt. Der Rotmilan brütet ausschließlich in Europa und ist durch illegale Verfolgung gefährdet. Innerhalb von LIFE EUROKITE wollen wir den durch Menschen verursachten Sterblichkeitsgründen mithilfe von Telemetrie auf den Grund gehen und daran arbeiten, diese zu verhindern. Mehr zum europaweiten Projekt unter www.life-eurokite.eu

Pressekontakt:

Markus Erlwein | Stefanie Bernhardt, E-Mail: presse@lbv.de, Tel.: 09174/4775-7180 | -7184. Mobil: 0172-6873773.

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Immer weniger Rotmilane kehren zurückStart für europaweites Schutzprojekt in BayernLBV wird in sieben bayerischen Landkreisen junge Rotmilane besendern

03.03.2021 – 09:00

Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) e. V.

Immer weniger Rotmilane kehren zurück
Start für europaweites Schutzprojekt in Bayern
LBV wird in sieben bayerischen Landkreisen junge Rotmilane besendern


















Hilpoltstein (ots)

Mit dem Einzug des Frühlings in Bayern sind auch am Himmel die ersten Vorboten zu sehen. Einer der beeindruckendsten Rückkehrer dieser Tage ist der Rotmilan, ein Greifvogel, den man an seinem tief gegabelten Schwanz und seiner eleganten Flugweise leicht erkennen kann. Leider werden es in den letzten Jahren deutschlandweit immer weniger, so dass die Art bereits auf der Vorwarnliste bedrohter Vögel steht. Da ihr weltweiter Verbreitungsschwerpunkt in Deutschland liegt, kommt auch Bayern beim Schutz des Rotmilans eine besondere Verantwortung zu. Um mehr über den Rückgang herauszufinden, beteiligt sich der bayerische Naturschutzverband LBV am internationalen und von der EU geförderten Projekt LIFE EUROKITE. „Als bayerischer Partner des europaweiten LIFE EUROKITE Projektes widmen wir uns in den nächsten Jahren intensiv dem Schutz des Rotmilans im Freistaat. Ziel des Projektes ist es, in vielen Ländern West-, Mittel- und Osteuropas die Gründe für nicht natürliche Todesursachen der Greifvogelart zu untersuchen“, so LBV-Projektleiter Torben Langer. In diesem Zusammenhang werden in den kommenden Jahren zahlreiche junge Rotmilane in insgesamt sieben bayerischen Landkreisen in Schwaben, Mittelfranken und Unterfranken mit GPS-Satellitensendern ausgestattet. Auf diese Weise werden die Naturschützer*innen und alle Interessierten live die Flugrouten der Greifvögel auf einer Karte im Internet mitverfolgen können.

Ein Großteil der deutschen Rotmilane hat die kalten Monate in Frankreich oder Spanien verbracht. Die milden Temperaturen der letzten Wochen locken die Greifvögel, die wegen ihrer charakteristischen Kerbe im Schwanz auch Gabelweihe genannt werden, nun aber wieder zurück in ihre heimischen Brutgebiete. Bis Mitte März werden sich die meisten bayerischen Rotmilane wieder bei uns im Freistaat eingefunden haben, wo sie umgehend mit der Balz und der Ausbesserung des Horstes beginnen werden. Für den LBV bedeutet die Ankunft der Rotmilane in diesem Jahr den Beginn einer spannenden Zeit. „Sehr unterschiedliche Populationstrends in Europa legen nahe, dass der Rotmilan auch unter der illegalen Verfolgung und hier insbesondere unter Vergiftungen leidet. Da in Deutschland mit etwas mehr als 10.000 Brutpaaren die Hälfte des weltweiten Rotmilan-Bestands lebt, kommt uns beim Schutz dieser Greifvogelart eine besonders große Verantwortung zu“, erklärt Torben Langer.

Deshalb werden europaweit hunderte Rotmilane besendert und auch Bayern soll hier einen Beitrag leisten. In insgesamt sieben Landkreisen in Schwaben, Mittelfranken und Unterfranken – allesamt bayerische Verbreitungsschwerpunkte des Rotmilans – sollen in den nächsten Jahren insgesamt 80 junge Rotmilane im Nest beringt und mit GPS-Sendern ausgestattet werden. Dazu zählen die Landkreisen Memmingen/Unterallgäu, Augsburg, Aichach-Friedberg, Weißenburg-Gunzenhausen, Rhön-Grabfeld, Bad Kissingen und Main-Spessart. Die ersten bayerischen Jungvögel sollen einen solchen „Daten-Rucksack“ bereits im Juni dieses Jahrs bekommen.

Anhand der Sender kann der LBV-Biologe in Zukunft alle Bewegungen der Vögel verfolgen, um so in Erfahrung zu bringen, ob und wo einer von ihnen umkommt, und das fast auf den Meter genau. „Dies wiederum ermöglicht es uns, den umgekommenen Rotmilan zeitnah aufzuspüren, ihn zu bergen, die Todesursache festzustellen und im Umfeld der Fundstelle auch Beweise für eventuelle illegale Handlungen sicherzustellen, also zum Beispiel Giftköder, Fallen oder ähnliches“, sagt Torben Langer. Kommt dabei heraus, dass ein Vogel tatsächlich an menschlicher Einwirkung gestorben ist, sollen mit dem erworbenen Wissen in Zukunft gezielt Gegenmaßnahmen eingeleitet werden, um so zum Schutz des Rotmilans in Bayern beizutragen. Mehr zum Projekt in Bayern finden Sie unter www.lbv.de/eurokite

Hintergrund zum Projekt:

Das LIFE Programm ist das Finanzierungsinstrument der EU für Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen. Der aktuelle Förderzeitraum 2014 – 2020 verfügt über ein Budget von 3,4 Mrd. EUR. Innerhalb der zwei verschiedenen Unterprogramme werden Projekte für verschiedene Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen finanziert. Im Rahmen des Unterprogramms Umwelt werden Projekte für Naturschutz und biologische Vielfalt, Umwelt- und Ressourceneffizienz, Umweltgovernance und Information finanziert. Die Koordination vom LIFE EUROKITE Projekt übernimmt die Mitteleuropäischen Gesellschaft zur Erhaltung der Greifvögel (MEGEG), welche die Umsetzung des Projekts an das Technische Büro Rainer Raab ergeben hat. LIFE EUROKITE hat sich grenzüberschreitenden Schutzes des Rotmilans in Europa, durch Reduzierung von Menschen verursachter Sterblichkeit zum Ziel gesetzt. Der Rotmilan brütet ausschließlich in Europa und ist durch illegale Verfolgung gefährdet. Innerhalb von LIFE EUROKITE wollen wir den durch Menschen verursachten Sterblichkeitsgründen mithilfe von Telemetrie auf den Grund gehen und daran arbeiten, diese zu verhindern. Mehr zum europaweiten Projekt unter www.life-eurokite.eu

Pressekontakt:

Markus Erlwein | Stefanie Bernhardt, E-Mail: presse@lbv.de, Tel.: 09174/4775-7180 | -7184. Mobil: 0172-6873773.

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