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Weltärztebund-Chef Montgomery verlangt Total-Lockdown

31.03.2021 – 12:35

DUB UNTERNEHMER-Magazin

Weltärztebund-Chef Montgomery verlangt Total-Lockdown


















Weltärztebund-Chef Montgomery verlangt Total-Lockdown
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„Kontakte unbedingt vermeiden“ bei Inzidenz über 30 / AstraZeneca-Ruf „verbrannt“ / Russischer Impfstoff Sputnik V könnte AstraZeneca-Präparat ersetzen

Einen absoluten Lockdown in Deutschland mit umfassender Kontaktvermeidung fordert der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebunds, Frank Ulrich Montgomery. „Man darf nicht über Lockerungen reden, sondern darüber, wie wir das exponentielle Wachstum wieder einfangen“, sagte Montgomery bei „19 – die Chefvisite“ mit Blick auf die laufende dritte Pandemiewelle. „Wir müssen unsinnige Kontakte unbedingt vermeiden – es ist nicht die Zeit für Partys im Park“, so der Mediziner. Die Leute sollten strikt zu Hause bleiben, bis der Inzidenzwert sinkt, „am besten deutlich unter 30“. In diesem Total-Lockdown-Szenario wären nur noch Lebensmitteleinkäufe, Gassigehen oder Individualsport im Freien erlaubt. Und auch dabei sollten FFP2-Masken getragen werden. Montgomery kritisierte den „Irrsinn“ der Ministerpräsidenten, die die Lockdown-Maßnahmen zu früh gelockert hätten. Jetzt sei „konsequente politische Führung“ gefragt.

Zugleich ist für Montgomery klar: „Impfen ist das einzige, das hilft.“ Er kritisierte daher scharf den „flapsigen Satz“ des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), dass den seit gestern nur noch für Über-60-Jährige empfohlene Impfstoff von AsztraZeneca weiter nutzen könne, „wer sich’s traut“. Diesen Satz müsse Söder „wieder einfangen“, forderte Montgomery. Er beklagte das „Informations-Chaos“ rund um AstraZeneca, das das Vertrauen der Bevölkerung zerstört habe. Dadurch sei dieser Impfstoff „nicht wissenschaftlich, aber aus Kommunikationssicht verbrannt“. Dabei bilde er mit einem Anteil von einem Viertel „das Rückgrat der deutschen Impfkampagne“.

Hoffnung setzt Montgomery auf den russischen Impfstoff Sputnik V. Dieser könne „der Retter für die Leute sein, die ihre erste Impfung mit AstraZeneca hatten und die zweite damit jetzt nicht mehr wollen“. Beide Präparate sind Vektorimpfstoffe, fußen also auf derselben Technologie. Dennoch sollte die europäische Arzneimittelbehörde EMA in der laufenden Zulassung von Sputnik V „ein geregeltes Verfahren durchhalten“, mahnte Montgomery. Die Russen hätten lange Erfahrung mit der Produktion von Impfstoffen, er halte das Präparat für gut. Aber: „Das muss Sputnik V beweisen, bevor wir ihn an den Menschen lassen.“

Im Videocast „19 – die DUB Chefvisite“ diskutieren der Verleger Jens de Buhr und Professor Jochen A. Werner, Chef des Essener Universitätsklinikums, täglich die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise und ihre medizinischen und wirtschaftlichen Aspekte – in nur 19 Minuten. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUB-magazin.de.

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Einen absoluten Lockdown in Deutschland mit umfassender Kontaktvermeidung fordert der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebunds, Frank Ulrich Montgomery. „Man darf nicht über Lockerungen reden, sondern darüber, wie wir das exponentielle Wachstum wieder einfangen“, sagte Montgomery bei „19 – die Chefvisite“ mit Blick auf die laufende dritte Pandemiewelle. „Wir müssen unsinnige Kontakte unbedingt vermeiden – es ist nicht die Zeit für Partys im Park“, so der Mediziner. Die Leute sollten strikt zu Hause bleiben, bis der Inzidenzwert sinkt, „am besten deutlich unter 30“. In diesem Total-Lockdown-Szenario wären nur noch Lebensmitteleinkäufe, Gassigehen oder Individualsport im Freien erlaubt. Und auch dabei sollten FFP2-Masken getragen werden. Montgomery kritisierte den „Irrsinn“ der Ministerpräsidenten, die die Lockdown-Maßnahmen zu früh gelockert hätten. Jetzt sei „konsequente politische Führung“ gefragt.

Zugleich ist für Montgomery klar: „Impfen ist das einzige, das hilft.“ Er kritisierte daher scharf den „flapsigen Satz“ des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), dass den seit gestern nur noch für Über-60-Jährige empfohlene Impfstoff von AsztraZeneca weiter nutzen könne, „wer sich’s traut“. Diesen Satz müsse Söder „wieder einfangen“, forderte Montgomery. Er beklagte das „Informations-Chaos“ rund um AstraZeneca, das das Vertrauen der Bevölkerung zerstört habe. Dadurch sei dieser Impfstoff „nicht wissenschaftlich, aber aus Kommunikationssicht verbrannt“. Dabei bilde er mit einem Anteil von einem Viertel „das Rückgrat der deutschen Impfkampagne“.

Hoffnung setzt Montgomery auf den russischen Impfstoff Sputnik V. Dieser könne „der Retter für die Leute sein, die ihre erste Impfung mit AstraZeneca hatten und die zweite damit jetzt nicht mehr wollen“. Beide Präparate sind Vektorimpfstoffe, fußen also auf derselben Technologie. Dennoch sollte die europäische Arzneimittelbehörde EMA in der laufenden Zulassung von Sputnik V „ein geregeltes Verfahren durchhalten“, mahnte Montgomery. Die Russen hätten lange Erfahrung mit der Produktion von Impfstoffen, er halte das Präparat für gut. Aber: „Das muss Sputnik V beweisen, bevor wir ihn an den Menschen lassen.“

Im Videocast „19 – die DUB Chefvisite“ diskutieren der Verleger Jens de Buhr und Professor Jochen A. Werner, Chef des Essener Universitätsklinikums, täglich die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise und ihre medizinischen und wirtschaftlichen Aspekte – in nur 19 Minuten. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUB-magazin.de.

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Einen absoluten Lockdown in Deutschland mit umfassender Kontaktvermeidung fordert der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebunds, Frank Ulrich Montgomery. „Man darf nicht über Lockerungen reden, sondern darüber, wie wir das exponentielle Wachstum wieder einfangen“, sagte Montgomery bei „19 – die Chefvisite“ mit Blick auf die laufende dritte Pandemiewelle. „Wir müssen unsinnige Kontakte unbedingt vermeiden – es ist nicht die Zeit für Partys im Park“, so der Mediziner. Die Leute sollten strikt zu Hause bleiben, bis der Inzidenzwert sinkt, „am besten deutlich unter 30“. In diesem Total-Lockdown-Szenario wären nur noch Lebensmitteleinkäufe, Gassigehen oder Individualsport im Freien erlaubt. Und auch dabei sollten FFP2-Masken getragen werden. Montgomery kritisierte den „Irrsinn“ der Ministerpräsidenten, die die Lockdown-Maßnahmen zu früh gelockert hätten. Jetzt sei „konsequente politische Führung“ gefragt.

Zugleich ist für Montgomery klar: „Impfen ist das einzige, das hilft.“ Er kritisierte daher scharf den „flapsigen Satz“ des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), dass den seit gestern nur noch für Über-60-Jährige empfohlene Impfstoff von AsztraZeneca weiter nutzen könne, „wer sich’s traut“. Diesen Satz müsse Söder „wieder einfangen“, forderte Montgomery. Er beklagte das „Informations-Chaos“ rund um AstraZeneca, das das Vertrauen der Bevölkerung zerstört habe. Dadurch sei dieser Impfstoff „nicht wissenschaftlich, aber aus Kommunikationssicht verbrannt“. Dabei bilde er mit einem Anteil von einem Viertel „das Rückgrat der deutschen Impfkampagne“.

Hoffnung setzt Montgomery auf den russischen Impfstoff Sputnik V. Dieser könne „der Retter für die Leute sein, die ihre erste Impfung mit AstraZeneca hatten und die zweite damit jetzt nicht mehr wollen“. Beide Präparate sind Vektorimpfstoffe, fußen also auf derselben Technologie. Dennoch sollte die europäische Arzneimittelbehörde EMA in der laufenden Zulassung von Sputnik V „ein geregeltes Verfahren durchhalten“, mahnte Montgomery. Die Russen hätten lange Erfahrung mit der Produktion von Impfstoffen, er halte das Präparat für gut. Aber: „Das muss Sputnik V beweisen, bevor wir ihn an den Menschen lassen.“

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Zugleich ist für Montgomery klar: „Impfen ist das einzige, das hilft.“ Er kritisierte daher scharf den „flapsigen Satz“ des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), dass den seit gestern nur noch für Über-60-Jährige empfohlene Impfstoff von AsztraZeneca weiter nutzen könne, „wer sich’s traut“. Diesen Satz müsse Söder „wieder einfangen“, forderte Montgomery. Er beklagte das „Informations-Chaos“ rund um AstraZeneca, das das Vertrauen der Bevölkerung zerstört habe. Dadurch sei dieser Impfstoff „nicht wissenschaftlich, aber aus Kommunikationssicht verbrannt“. Dabei bilde er mit einem Anteil von einem Viertel „das Rückgrat der deutschen Impfkampagne“.

Hoffnung setzt Montgomery auf den russischen Impfstoff Sputnik V. Dieser könne „der Retter für die Leute sein, die ihre erste Impfung mit AstraZeneca hatten und die zweite damit jetzt nicht mehr wollen“. Beide Präparate sind Vektorimpfstoffe, fußen also auf derselben Technologie. Dennoch sollte die europäische Arzneimittelbehörde EMA in der laufenden Zulassung von Sputnik V „ein geregeltes Verfahren durchhalten“, mahnte Montgomery. Die Russen hätten lange Erfahrung mit der Produktion von Impfstoffen, er halte das Präparat für gut. Aber: „Das muss Sputnik V beweisen, bevor wir ihn an den Menschen lassen.“

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Altkanzler Schröder fordert Einsatz von russischem Impfstoff Sputnik V

22.03.2021 – 12:45

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Altkanzler Schröder fordert Einsatz von russischem Impfstoff Sputnik V


















Altkanzler Schröder fordert Einsatz von russischem Impfstoff Sputnik V
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Kritik an Kanzlerin Merkel wegen fehlender nationaler Impfreserve / Verschärfung des Lockdowns erwartet / Sanktionspolitik gegenüber Russland „gescheitert“

Altbundeskanzler Gerhard Schröder fordert die schnelle Prüfung, Zulassung und Verwendung des russischen Corona-Impfstoffes Sputnik V. „Man muss die Ideologie beiseitelassen und sagen: Wir nehmen, was wir kriegen können und was hilft“, sagte Schröder bei „19 – die Chefvisite“. Vor allem die Europäische Arzneimittelbehörde EMA „sollte flotter vorankommen“. Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, zeigte sich verwundert, dass die EMA-Prüfung von Sputnik V so lange dauere. Der Impfstoff habe ein „Gütesiegel“ durch Untersuchungen erhalten, die in einem „hochkarätigen Fachjournal“ publiziert worden seien. „Die Zweifel der EMA treffen auch die Fachzeitschrift“, so der Mediziner.

Kritik übte Bundeskanzler a. D. Schröder an der Bundesregierung, die „keine nationale Impfreserve aufgebaut“ habe: „Da sind Fehler gemacht worden.“ Die EU-Bürokratie sei „überfordert“ bei der Beschaffung von Impfstoffen für alle Mitgliedsstaaten. Zudem sei es ein Fehler gewesen, nicht gleich zu Anfang der Pandemie auf eine Strategie von Tests und Kontaktverfolgung zu setzen. Angesichts steigender Infektionszahlen bleibe der heute zusammen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) tagenden Ministerpräsidentenkonferenz daher wohl nur die Entscheidung zu „zumindest regionalen Verschärfungen des Lockdowns“, so Schröder.

Schröder plädierte für mehr Dialog mit Russland. „Die Sanktionspolitik ist gescheitert“, sagte er. Sie habe dafür gesorgt, dass sich etwa in der Krim-Frage „die Positionen in Russland nur verhärtet haben“. Schröder: „Das nutzt auch der deutschen Wirtschaft nicht.“ Deutschland dürfe sich als souveräner Staat auch von den befreundeten USA nicht vorschreiben lassen, welcher Energieträger genutzt werde. Verflüssigtes Erdgas, das „woher auch immer“ per Schiff geliefert werde, sei zum Beispiel „qualitativ schlechter“ und teurer als russisches Gas aus einer Pipeline. Gas werde noch Jahrzehnte gebraucht, um ausreichend Kapazitäten von erneuerbaren Energien aufzubauen: „Die nächsten 20 bis 30 Jahre heißt die Brückentechnologie Gas“, so Schröder, der Aufsichtsrat der umstrittenen Ostseepipeline ist. Die Vorstellung, dass Atomkraft die Lücke schließen könne, nannte er „heillos veraltet“.

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Das DUB UNTERNEHMER-Magazin erscheint zweimonatlich in einer Gesamtauflage von über 265.000 Exemplaren am Kiosk, als Bordexemplar am Flughafen sowie als Supplement in „Handelsblatt“ und „WirtschaftsWoche“. Weitere Supplements erscheinen in der „Welt am Sonntag“ und der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Thematischer Fokus ist die digitale Transformation. Zur Zielgruppe zählen Unternehmer, Gründer, Führungskräfte und Investoren. Herausgeberin ist Brigitte Zypries. Mehr unter dub-magazin.de

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Die DUB UNTERNEHMER-Akademie richtet sich an Unternehmer, Führungskräfte, Gründer und Investoren. Die Plattform bietet exklusive Digital-Events, zertifizierbare Business-Coachings, Digital-Reisen und Unternehmens-Insights sowie ein exklusives Akademie-Netzwerk. Mitglieder erhalten zudem das zweimonatlich erscheinende DUB UNTERNEHMER-Magazin im Abonnement. Mehr unter dub-akademie.de

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Die Deutsche Unternehmerbörse DUB.de ist das Portal für Unternehmer, Gründer und Investoren. Verkaufen oder kaufen Sie ein Unternehmen auf der reichweitenstärksten und unabhängigen Unternehmensbörse im deutschsprachigen Raum. Finden Sie hier Ihren Nachfolger, ihr Wunschunternehmen oder das auf Sie passende Franchise-Angebot. Darüber hinaus finden Sie auf DUB.de Berater für jede Unternehmenslage und journalistische sowie Experten-Beiträge zu Themen wie Management, Finanzierung, Karriere und Recht. Alles von Unternehmern für Unternehmer. Mehr unter DUB.de

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Kritik übte Bundeskanzler a. D. Schröder an der Bundesregierung, die „keine nationale Impfreserve aufgebaut“ habe: „Da sind Fehler gemacht worden.“ Die EU-Bürokratie sei „überfordert“ bei der Beschaffung von Impfstoffen für alle Mitgliedsstaaten. Zudem sei es ein Fehler gewesen, nicht gleich zu Anfang der Pandemie auf eine Strategie von Tests und Kontaktverfolgung zu setzen. Angesichts steigender Infektionszahlen bleibe der heute zusammen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) tagenden Ministerpräsidentenkonferenz daher wohl nur die Entscheidung zu „zumindest regionalen Verschärfungen des Lockdowns“, so Schröder.

Schröder plädierte für mehr Dialog mit Russland. „Die Sanktionspolitik ist gescheitert“, sagte er. Sie habe dafür gesorgt, dass sich etwa in der Krim-Frage „die Positionen in Russland nur verhärtet haben“. Schröder: „Das nutzt auch der deutschen Wirtschaft nicht.“ Deutschland dürfe sich als souveräner Staat auch von den befreundeten USA nicht vorschreiben lassen, welcher Energieträger genutzt werde. Verflüssigtes Erdgas, das „woher auch immer“ per Schiff geliefert werde, sei zum Beispiel „qualitativ schlechter“ und teurer als russisches Gas aus einer Pipeline. Gas werde noch Jahrzehnte gebraucht, um ausreichend Kapazitäten von erneuerbaren Energien aufzubauen: „Die nächsten 20 bis 30 Jahre heißt die Brückentechnologie Gas“, so Schröder, der Aufsichtsrat der umstrittenen Ostseepipeline ist. Die Vorstellung, dass Atomkraft die Lücke schließen könne, nannte er „heillos veraltet“.

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Kritik übte Bundeskanzler a. D. Schröder an der Bundesregierung, die „keine nationale Impfreserve aufgebaut“ habe: „Da sind Fehler gemacht worden.“ Die EU-Bürokratie sei „überfordert“ bei der Beschaffung von Impfstoffen für alle Mitgliedsstaaten. Zudem sei es ein Fehler gewesen, nicht gleich zu Anfang der Pandemie auf eine Strategie von Tests und Kontaktverfolgung zu setzen. Angesichts steigender Infektionszahlen bleibe der heute zusammen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) tagenden Ministerpräsidentenkonferenz daher wohl nur die Entscheidung zu „zumindest regionalen Verschärfungen des Lockdowns“, so Schröder.

Schröder plädierte für mehr Dialog mit Russland. „Die Sanktionspolitik ist gescheitert“, sagte er. Sie habe dafür gesorgt, dass sich etwa in der Krim-Frage „die Positionen in Russland nur verhärtet haben“. Schröder: „Das nutzt auch der deutschen Wirtschaft nicht.“ Deutschland dürfe sich als souveräner Staat auch von den befreundeten USA nicht vorschreiben lassen, welcher Energieträger genutzt werde. Verflüssigtes Erdgas, das „woher auch immer“ per Schiff geliefert werde, sei zum Beispiel „qualitativ schlechter“ und teurer als russisches Gas aus einer Pipeline. Gas werde noch Jahrzehnte gebraucht, um ausreichend Kapazitäten von erneuerbaren Energien aufzubauen: „Die nächsten 20 bis 30 Jahre heißt die Brückentechnologie Gas“, so Schröder, der Aufsichtsrat der umstrittenen Ostseepipeline ist. Die Vorstellung, dass Atomkraft die Lücke schließen könne, nannte er „heillos veraltet“.

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Altbundeskanzler Gerhard Schröder fordert die schnelle Prüfung, Zulassung und Verwendung des russischen Corona-Impfstoffes Sputnik V. „Man muss die Ideologie beiseitelassen und sagen: Wir nehmen, was wir kriegen können und was hilft“, sagte Schröder bei „19 – die Chefvisite“. Vor allem die Europäische Arzneimittelbehörde EMA „sollte flotter vorankommen“. Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, zeigte sich verwundert, dass die EMA-Prüfung von Sputnik V so lange dauere. Der Impfstoff habe ein „Gütesiegel“ durch Untersuchungen erhalten, die in einem „hochkarätigen Fachjournal“ publiziert worden seien. „Die Zweifel der EMA treffen auch die Fachzeitschrift“, so der Mediziner.

Kritik übte Bundeskanzler a. D. Schröder an der Bundesregierung, die „keine nationale Impfreserve aufgebaut“ habe: „Da sind Fehler gemacht worden.“ Die EU-Bürokratie sei „überfordert“ bei der Beschaffung von Impfstoffen für alle Mitgliedsstaaten. Zudem sei es ein Fehler gewesen, nicht gleich zu Anfang der Pandemie auf eine Strategie von Tests und Kontaktverfolgung zu setzen. Angesichts steigender Infektionszahlen bleibe der heute zusammen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) tagenden Ministerpräsidentenkonferenz daher wohl nur die Entscheidung zu „zumindest regionalen Verschärfungen des Lockdowns“, so Schröder.

Schröder plädierte für mehr Dialog mit Russland. „Die Sanktionspolitik ist gescheitert“, sagte er. Sie habe dafür gesorgt, dass sich etwa in der Krim-Frage „die Positionen in Russland nur verhärtet haben“. Schröder: „Das nutzt auch der deutschen Wirtschaft nicht.“ Deutschland dürfe sich als souveräner Staat auch von den befreundeten USA nicht vorschreiben lassen, welcher Energieträger genutzt werde. Verflüssigtes Erdgas, das „woher auch immer“ per Schiff geliefert werde, sei zum Beispiel „qualitativ schlechter“ und teurer als russisches Gas aus einer Pipeline. Gas werde noch Jahrzehnte gebraucht, um ausreichend Kapazitäten von erneuerbaren Energien aufzubauen: „Die nächsten 20 bis 30 Jahre heißt die Brückentechnologie Gas“, so Schröder, der Aufsichtsrat der umstrittenen Ostseepipeline ist. Die Vorstellung, dass Atomkraft die Lücke schließen könne, nannte er „heillos veraltet“.

Im Videocast „19 – die DUB Chefvisite“ diskutieren der Verleger Jens de Buhr und Professor Jochen A. Werner, Chef des Essener Universitätsklinikums, täglich die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise und ihre medizinischen und wirtschaftlichen Aspekte – in nur 19 Minuten. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUB-magazin.de.

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Altkanzler Schröder fordert Einsatz von russischem Impfstoff Sputnik V

22.03.2021 – 12:45

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Altkanzler Schröder fordert Einsatz von russischem Impfstoff Sputnik V


















Altkanzler Schröder fordert Einsatz von russischem Impfstoff Sputnik V
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Hamburg (ots)

Kritik an Kanzlerin Merkel wegen fehlender nationaler Impfreserve / Verschärfung des Lockdowns erwartet / Sanktionspolitik gegenüber Russland „gescheitert“

Altbundeskanzler Gerhard Schröder fordert die schnelle Prüfung, Zulassung und Verwendung des russischen Corona-Impfstoffes Sputnik V. „Man muss die Ideologie beiseitelassen und sagen: Wir nehmen, was wir kriegen können und was hilft“, sagte Schröder bei „19 – die Chefvisite“. Vor allem die Europäische Arzneimittelbehörde EMA „sollte flotter vorankommen“. Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, zeigte sich verwundert, dass die EMA-Prüfung von Sputnik V so lange dauere. Der Impfstoff habe ein „Gütesiegel“ durch Untersuchungen erhalten, die in einem „hochkarätigen Fachjournal“ publiziert worden seien. „Die Zweifel der EMA treffen auch die Fachzeitschrift“, so der Mediziner.

Kritik übte Bundeskanzler a. D. Schröder an der Bundesregierung, die „keine nationale Impfreserve aufgebaut“ habe: „Da sind Fehler gemacht worden.“ Die EU-Bürokratie sei „überfordert“ bei der Beschaffung von Impfstoffen für alle Mitgliedsstaaten. Zudem sei es ein Fehler gewesen, nicht gleich zu Anfang der Pandemie auf eine Strategie von Tests und Kontaktverfolgung zu setzen. Angesichts steigender Infektionszahlen bleibe der heute zusammen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) tagenden Ministerpräsidentenkonferenz daher wohl nur die Entscheidung zu „zumindest regionalen Verschärfungen des Lockdowns“, so Schröder.

Schröder plädierte für mehr Dialog mit Russland. „Die Sanktionspolitik ist gescheitert“, sagte er. Sie habe dafür gesorgt, dass sich etwa in der Krim-Frage „die Positionen in Russland nur verhärtet haben“. Schröder: „Das nutzt auch der deutschen Wirtschaft nicht.“ Deutschland dürfe sich als souveräner Staat auch von den befreundeten USA nicht vorschreiben lassen, welcher Energieträger genutzt werde. Verflüssigtes Erdgas, das „woher auch immer“ per Schiff geliefert werde, sei zum Beispiel „qualitativ schlechter“ und teurer als russisches Gas aus einer Pipeline. Gas werde noch Jahrzehnte gebraucht, um ausreichend Kapazitäten von erneuerbaren Energien aufzubauen: „Die nächsten 20 bis 30 Jahre heißt die Brückentechnologie Gas“, so Schröder, der Aufsichtsrat der umstrittenen Ostseepipeline ist. Die Vorstellung, dass Atomkraft die Lücke schließen könne, nannte er „heillos veraltet“.

Im Videocast „19 – die DUB Chefvisite“ diskutieren der Verleger Jens de Buhr und Professor Jochen A. Werner, Chef des Essener Universitätsklinikums, täglich die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise und ihre medizinischen und wirtschaftlichen Aspekte – in nur 19 Minuten. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUB-magazin.de.

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