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Feuersalamander sind Nachtwanderer im RegenDeutsche Wildtier Stiftung: Jetzt sind die Weibchen schwanger und suchen Gewässer für die Geburt auf

20.04.2021 – 10:00

Deutsche Wildtier Stiftung

Feuersalamander sind Nachtwanderer im Regen
Deutsche Wildtier Stiftung: Jetzt sind die Weibchen schwanger und suchen Gewässer für die Geburt auf


















Hamburg (ots)

Er zeigt sich nur anderen Nachtschwärmern und er lebt gefährlich: der Feuersalamander. Der Lurch im Glanz-Frack macht nachts die Straßen unsicher. Im Harz, Bayerischen Wald, im Spessart oder an der Rhön, aber auch in Rheinland-Pfalz und Hessen bis hoch zur Lüneburger Heide kann man jetzt im Schatten der Dunkelheit auf den Einzelgänger treffen. Wenn es regnet und um die sechs Grad oder darüber warm ist; und die Luftfeuchtigkeit entsprechend hoch, sind Feuersalamander nicht zu halten. Dann verlassen sie ihre Verstecke und gehen auf Wanderschaft.

Der Salamander mag die Dunkelheit und die Feuchtigkeit: Er ist ein Nachtwanderer im Regen. Seine empfindliche Haut macht ihn dazu, denn abends ist die Luftfeuchtigkeit in der Regel höher. Er wird nur dann tagsüber zum Spaziergänger, wenn es sehr lange trocken war und ein Gewitter aufzieht. Dann ist für den Lurch die Gelegenheit, einen fetten Bissen zu ergattern, groß. Er bevorzugt Regenwürmer, die er am Stück verspeist. Auch Nacktschnecken stehen auf seiner Speisekarte.

Wer jetzt in der Dunkelheit auf Wald- und Feldwegen mit dem Auto oder dem Mountainbike unterwegs ist, sollte aufpassen, dass er kein „schwangeres“ Salamander-Weibchen überfährt. „Wo es möglich ist, sollte die Geschwindigkeit aufs Schritttempo reduziert werden, damit man vorausschauend fahren kann“, rät Jenifer Calvi, Pressereferentin der Deutschen Wildtier Stiftung. Behäbig, mit einer auffällig runden Taillenmitte, „schieben“ sich jetzt die Weibchen über die Straßen; sie wollen ein Gewässer erreichen, um den Nachwuchs zu gebären. Gelangt ein Salamander-Weibchen sicher zu einem sauberen Quellgewässer, schlüpfen bis zu 30 kleine Larven lebendig aus dem Mutterleib. Im Gegensatz zu Fröschen oder Kröten legen Feuersalamander keine Eier. Eine Besonderheit: Die Weibchen können Spermien bis zu zwei Jahre lang unbefruchtet in einer Art körpereigenen Samenbank – der Spermathek – mit sich herumtragen.

Leider werden viele Amphibien bei ihren Wanderungen zu Verkehrsopfern. Wenn sie vom Scheinwerferlicht erfasst werden, erstarren Schwanzlurche. Das ist oft ein Todesurteil. Sie werden fast immer überrollt. „Der Verkehr zählt mit zur häufigsten Todesursache für die Feuersalamander“, sagt Jenifer Calvi. Doch auch ein Hautpilz namens Batrachochytrium salamandrivorans, kurz „Bsal“ genannt, macht Salamandern seit ein paar Jahren zu schaffen. Der aggressive Pilz befällt die empfindliche Amphibienhaut, zerstört die Atmung und die Regulierung des Wasserhaushalts. Eine Behandlung ist nur in Tierhaltungen möglich. Die sogenannte „Salamanderpest“ wurde aus Asien nach Europa eingeschleppt und hat in Belgien und den Niederlanden ganze Bestände ausgelöscht. Eine Ausbreitung in Deutschland wird befürchtet. In Gebieten, in denen die „Salamanderpest“ grassiert, wird die Bevölkerung darauf hingewiesen, Schuhsohlen, Hundepfoten oder Autoreifen nach dem Besuch gründlich zu reinigen oder gar zu desinfizieren, um die Pilzsporen nicht noch schneller zu verbreiten. Es bleibt zu hoffen, dass unsere Feuersalamander genügend Zeit haben werden, um sich mit „Bsal“ auseinanderzusetzen und Resistenzen aufzubauen.

Pressekontakt:

Jenifer Calvi, Pressereferentin
Deutsche Wildtier Stiftung
Telefon 040-970 78 69 – 14
J.Calvi@DeWiSt.de
www.DeutscheWildtierStiftung.de

Original-Content von: Deutsche Wildtier Stiftung, übermittelt

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Feuersalamander sind Nachtwanderer im RegenDeutsche Wildtier Stiftung: Jetzt sind die Weibchen schwanger und suchen Gewässer für die Geburt auf

20.04.2021 – 10:00

Deutsche Wildtier Stiftung

Feuersalamander sind Nachtwanderer im Regen
Deutsche Wildtier Stiftung: Jetzt sind die Weibchen schwanger und suchen Gewässer für die Geburt auf


















Hamburg (ots)

Er zeigt sich nur anderen Nachtschwärmern und er lebt gefährlich: der Feuersalamander. Der Lurch im Glanz-Frack macht nachts die Straßen unsicher. Im Harz, Bayerischen Wald, im Spessart oder an der Rhön, aber auch in Rheinland-Pfalz und Hessen bis hoch zur Lüneburger Heide kann man jetzt im Schatten der Dunkelheit auf den Einzelgänger treffen. Wenn es regnet und um die sechs Grad oder darüber warm ist; und die Luftfeuchtigkeit entsprechend hoch, sind Feuersalamander nicht zu halten. Dann verlassen sie ihre Verstecke und gehen auf Wanderschaft.

Der Salamander mag die Dunkelheit und die Feuchtigkeit: Er ist ein Nachtwanderer im Regen. Seine empfindliche Haut macht ihn dazu, denn abends ist die Luftfeuchtigkeit in der Regel höher. Er wird nur dann tagsüber zum Spaziergänger, wenn es sehr lange trocken war und ein Gewitter aufzieht. Dann ist für den Lurch die Gelegenheit, einen fetten Bissen zu ergattern, groß. Er bevorzugt Regenwürmer, die er am Stück verspeist. Auch Nacktschnecken stehen auf seiner Speisekarte.

Wer jetzt in der Dunkelheit auf Wald- und Feldwegen mit dem Auto oder dem Mountainbike unterwegs ist, sollte aufpassen, dass er kein „schwangeres“ Salamander-Weibchen überfährt. „Wo es möglich ist, sollte die Geschwindigkeit aufs Schritttempo reduziert werden, damit man vorausschauend fahren kann“, rät Jenifer Calvi, Pressereferentin der Deutschen Wildtier Stiftung. Behäbig, mit einer auffällig runden Taillenmitte, „schieben“ sich jetzt die Weibchen über die Straßen; sie wollen ein Gewässer erreichen, um den Nachwuchs zu gebären. Gelangt ein Salamander-Weibchen sicher zu einem sauberen Quellgewässer, schlüpfen bis zu 30 kleine Larven lebendig aus dem Mutterleib. Im Gegensatz zu Fröschen oder Kröten legen Feuersalamander keine Eier. Eine Besonderheit: Die Weibchen können Spermien bis zu zwei Jahre lang unbefruchtet in einer Art körpereigenen Samenbank – der Spermathek – mit sich herumtragen.

Leider werden viele Amphibien bei ihren Wanderungen zu Verkehrsopfern. Wenn sie vom Scheinwerferlicht erfasst werden, erstarren Schwanzlurche. Das ist oft ein Todesurteil. Sie werden fast immer überrollt. „Der Verkehr zählt mit zur häufigsten Todesursache für die Feuersalamander“, sagt Jenifer Calvi. Doch auch ein Hautpilz namens Batrachochytrium salamandrivorans, kurz „Bsal“ genannt, macht Salamandern seit ein paar Jahren zu schaffen. Der aggressive Pilz befällt die empfindliche Amphibienhaut, zerstört die Atmung und die Regulierung des Wasserhaushalts. Eine Behandlung ist nur in Tierhaltungen möglich. Die sogenannte „Salamanderpest“ wurde aus Asien nach Europa eingeschleppt und hat in Belgien und den Niederlanden ganze Bestände ausgelöscht. Eine Ausbreitung in Deutschland wird befürchtet. In Gebieten, in denen die „Salamanderpest“ grassiert, wird die Bevölkerung darauf hingewiesen, Schuhsohlen, Hundepfoten oder Autoreifen nach dem Besuch gründlich zu reinigen oder gar zu desinfizieren, um die Pilzsporen nicht noch schneller zu verbreiten. Es bleibt zu hoffen, dass unsere Feuersalamander genügend Zeit haben werden, um sich mit „Bsal“ auseinanderzusetzen und Resistenzen aufzubauen.

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Jenifer Calvi, Pressereferentin
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Bienenhaltung – alles andere als easy

14.04.2021 – 08:31

Deutscher Imkerbund e. V.

Bienenhaltung – alles andere als easy


















Bienenhaltung - alles andere als easy
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Wachtberg (ots)

Bienenhaltung ist eine wunderbare und gleichzeitig nützliche Freizeitbeschäftigung. Für manche ist sie nicht nur Berufung, sondern sogar Beruf. Und nach Jahrzehnten der Talfahrt liegt die Imkerei seit nunmehr zwölf Jahren voll im Trend.

Aufmerksamkeit erlangt das medial stets präsente Bienensterben besonders bei jenen Menschen, die nach einer sinnerfüllenden Beschäftigung in und mit der Natur suchen. Der Einstieg in die Imkerei bietet sich hier für viele geradezu an, um im Natur- und Insektenschutz aktiv zu werden.

Rechtlich wird die Bienenhaltung der Nutztierhaltung zugeordnet. Man ist also Tierhalter und übernimmt entsprechend Verantwortung, sowohl für die beliebten und emsigen Stachelträger als auch für die Umwelt, in der diese gehalten werden. Zur Pflicht jedes Imkers gehört die Meldung der Bienenvölker beim zuständigen Veterinäramt. Wird Honig gewonnen und verkauft, so ist man sogar Lebensmittelunternehmer.

Markt und Medien haben längst erkannt, dass das Interesse an der Bienenhaltung hierzulande sehr groß ist. Damit bieten sich Neueinsteigern bedauerlicherweise eine Vielzahl an fehlerhaften Berichten zur Bienenhaltung und unterschiedlichste Angebote zum Erwerb von Bienenbehausungen und Handwerkszeug. Oftmals suggerieren diese, dass Imkerei mit den entsprechenden Gerätschaften und Online-Tutorials via Internet ganz einfach, ohne weitere Praxiskenntnisse und Ausbildung ganz nebenbei funktioniert.

Auch Einzelhandelsunternehmen, weit weg vom Imkereifachhandel, springen auf diesen Zug auf und vertreiben mittlerweile online Imkereizubehör ohne jegliche fachliche Beratung und im Glauben, damit einen wichtigen Beitrag für die Natur zu leisten.

Der Präsident des Deutschen Imkerbundes e.V. (D.I.B.), Torsten Ellmann, verurteilt diese Einstiegs-Angebote und fehlerbehafteten Berichte aufs Schärfste:

„Um Bienenvölkern eine ausreichende Gesundheitsfürsorge zukommen zu lassen und so dafür zu sorgen, dass es ihnen dauerhaft gut geht, sind umfangreiche Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten erforderlich. In unserer aufgeräumten und teils ausgeräumten Kulturlandschaft können diese heute nicht dauerhaft ohne die Fürsorge des Imkers überleben. Ursache dafür sind fehlende Habitate, Nahrungsmangel sowie eingeschleppte Krankheitserreger und Parasiten. Wer behauptet, dass Imkerei zum Beispiel ohne direkten Kontakt zu Bienen und ohne entsprechende fachliche Expertise machbar ist, handelt fahrlässig und rechtswidrig.“

Torsten Ellmann klärt auf, dass Schulungs- und Beratungsangebote der Bieneninstitute, der staatlichen Fachberater sowie der D.I.B.-Mitgliedsverbände das erforderliche Fachwissen anbieten, um in der Freizeit Bienen zu betreuen: „Die Experten vor Ort haben, an die jeweilige Region angepasste, Schulungskonzepte erarbeitet, nach denen in Theorie und Praxis ausgebildet wird. Nur so geschulte Neueinsteiger sind in der Lage, mit guter imkerlicher Praxis Bienen sach- und fachgerecht zu betreuen. Dazu muss man kein Berufsimker werden. Gerade am Anfang ist es besonders wichtig, sich mit anderen Fachkundigen in den Vereinen auszutauschen und von anderen zu lernen. Wer dazu nicht bereit ist, sollte sich keine Bienen anschaffen. Dies ist ethisch falsch verstandenes Naturbewusstsein.“

Der von Berufsimkern immer wieder ins Gespräch gebrachte Bienenhaltungsschein für Freizeitimker, analog des Angel- oder Jagdscheins, sei nicht zielführend, so Ellmann. „Es besteht kein Zweifel daran, dass eine weitere Zunahme an nicht ausgebildeten Trend-Bienenhaltern zu unterbinden ist. Dies funktioniert aber nur mit einem adäquaten Schulungsangebot. Dafür haben die D.I.B.-organisierten Verbände zusammen mit den Bieneninstituten über viele Jahre die Grundlagen geschaffen. Wir sehen uns auch heute, gemeinsam mit unseren Gliederungen im Verband in der Verantwortung, aufzuklären und Interessierten entsprechende attraktive Informations- und Schulungsangebote zu bieten.“

Ellmann befürchtet, dass eine rechtliche Verankerung der Sachkunde, die in einem Bienenhaltungsschein mündet, unnötig weitere Bürokratie aufbaut und bei den zuständigen Behörden die bereits begrenzten Ressourcen bindet. Zudem degradiere die Forderung nach einem Bienenhaltungsschein die große Mehrheit der Imkerschaft in Deutschland, die im Freizeitbereich tätig ist, über einen immensen Erfahrungsschatz verfügt und die nötigen Fachkenntnisse im Ehrenamt vermittelt.

Der Verbandspräsident appelliert deshalb: „Jeder der Bienen helfen möchte, muss nicht zwangsläufig imkern. Aber jeder, der sich dafür entscheidet, muss sich an klare gesetzliche Regeln und die gute fachliche Praxis halten und ist herzlich willkommen. Wir als Dachverband bieten zusammen mit unseren Mitgliedsverbänden und deren Ortsvereinen die erforderliche Unterstützung – bundesweit.“

Weitere Informationen zum Thema finden Interessierte unter https://deutscherimkerbund.de/172-DIB_Nachwuchsfoerderung.

Pressekontakt:

Petra Friedrich, presse@imkerbund.de, Tel. 0228/9329218 o.
0163/2732547

Original-Content von: Deutscher Imkerbund e. V., übermittelt

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Wer später mäht, lässt Wildtiere lebenDeutsche Wildtier Stiftung: Rehkitzretter finden durchschnittlich 12 Kitze auf 100 Hektar Grünland

14.04.2021 – 10:00

Deutsche Wildtier Stiftung

Wer später mäht, lässt Wildtiere leben
Deutsche Wildtier Stiftung: Rehkitzretter finden durchschnittlich 12 Kitze auf 100 Hektar Grünland


















Hamburg (ots)

Der Tod auf der Wiese kommt mit scharfen Klingen und 600 PS: Wenn jetzt im Frühjahr die Wiesen das erste Mal gemäht werden, sind in Deutschland unzählige Rehkitze, junge Feldhasen und am Boden brütende Vogelarten vom Mähtod bedroht. „Wir schätzen, dass allein etwa 100.000 Rehkitze Jahr für Jahr vom Mähtod betroffen sind“, sagt Dr. Andreas Kinser, stellvertretender Leiter Natur- und Artenschutz der Deutschen Wildtier Stiftung. Dass diese Zahl nicht aus der Luft gegriffen ist, untermauern jetzt Zahlen, die viele verschiedene Kitzretter-Teams im vergangenen Jahr an die Deutsche Wildtier Stiftung gemeldet haben: „Im Durchschnitt haben die vielen Ehrenamtlichen je 100 Hektar abgesuchter Grünlandfläche 12 Rehkitze gerettet“, so Kinser weiter.

Der große Erfolg bei der Rehkitzsuche ist nicht vom Himmel gefallen: Mittlerweile werden deutschlandweit von vielen ehrenamtlichen und professionellen Wildretterteams mit Wärmebildkameras ausgestattete Drohnen eingesetzt, die die Wärmequelle „Rehkitz“ im Vergleich zu seiner Umgebung sichtbar machen. Selbst die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) fördert derzeit die Anschaffung von Drohnen zur Jungwildrettung. Doch während das Verstümmeln und Töten von Rehkitzen auf unseren Wiesen endlich wirksam vermieden werden kann, sind unsere dringenden Artenschutzprobleme durch die Grünlandmahd noch längst nicht gelöst: Die Gelege der typischen Wiesenvögel können bisher nur zufällig von den Drohnen aufgespürt werden. „Der Erhalt von Kiebitz, Großem Brachvogel oder Wachtelkönig in unseren Grünlandregionen ist ganz wesentlich mit der Frage verbunden, ob es uns gelingen wird, den Einsatz der Drohnentechnik weiter zu verbessern“, sagt Andreas Kinser.

Bis es so weit ist, ist und bleibt die wirksamste Maßnahme zum Schutz der Bodenbrüter im Grünland ein später Mahdzeitpunkt, an dem die Jungvögel bereits flügge geworden sind. Doch mit dem dadurch entgangenen Frühjahrsschnitt geht dem Wiesenheu jede Menge Energie verloren, die im strohigen Aufwuchs einer Sommerwiese nicht mehr zu finden ist. Landwirte, die sich trotzdem zu einem späten Mahdzeitpunkt frühstens ab dem 16. Juni bereit erklären, müssen daher Ausgleichszahlungen für ihr freiwilliges Engagement erhalten. Die weiterhin andauernden Diskussionen um die Europäische Agrarpolitik bieten die Chance, genau solche Mittel bereitzustellen. Die Deutsche Wildtier Stiftung fordert daher, dass Agrarbudget der EU nicht wie bisher mit der Gießkanne zu verteilen, sondern für gezielte Leistungen der landwirtschaftlichen Betriebe für den Artenschutz einzusetzen.

Infobox

Die Deutsche Wildtier Stiftung organisiert auf www.DeutscheWildtierStiftung.de eine „Rehkitzretterkarte“, auf der sich Kitzretter unbürokratisch als Ansprechpartner für die Jungwildrettung in ihrer Region registrieren lassen können. Auf der Seite ist auch der Praxisratgeber „Stoppt den Mähtod“ als kostenlose Broschüre oder als PDF zum Download verfügbar. Fotos auf Anfrage.

Pressekontakt:

Jenifer Calvi, Pressereferentin, Deutsche Wildtier Stiftung
Telefon 040-970 78 69 – 14, J.Calvi@DeWiSt.de
www.DeutscheWildtierStiftung.de

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Wer später mäht, lässt Wildtiere lebenDeutsche Wildtier Stiftung: Rehkitzretter finden durchschnittlich 12 Kitze auf 100 Hektar Grünland

14.04.2021 – 10:00

Deutsche Wildtier Stiftung

Wer später mäht, lässt Wildtiere leben
Deutsche Wildtier Stiftung: Rehkitzretter finden durchschnittlich 12 Kitze auf 100 Hektar Grünland


















Hamburg (ots)

Der Tod auf der Wiese kommt mit scharfen Klingen und 600 PS: Wenn jetzt im Frühjahr die Wiesen das erste Mal gemäht werden, sind in Deutschland unzählige Rehkitze, junge Feldhasen und am Boden brütende Vogelarten vom Mähtod bedroht. „Wir schätzen, dass allein etwa 100.000 Rehkitze Jahr für Jahr vom Mähtod betroffen sind“, sagt Dr. Andreas Kinser, stellvertretender Leiter Natur- und Artenschutz der Deutschen Wildtier Stiftung. Dass diese Zahl nicht aus der Luft gegriffen ist, untermauern jetzt Zahlen, die viele verschiedene Kitzretter-Teams im vergangenen Jahr an die Deutsche Wildtier Stiftung gemeldet haben: „Im Durchschnitt haben die vielen Ehrenamtlichen je 100 Hektar abgesuchter Grünlandfläche 12 Rehkitze gerettet“, so Kinser weiter.

Der große Erfolg bei der Rehkitzsuche ist nicht vom Himmel gefallen: Mittlerweile werden deutschlandweit von vielen ehrenamtlichen und professionellen Wildretterteams mit Wärmebildkameras ausgestattete Drohnen eingesetzt, die die Wärmequelle „Rehkitz“ im Vergleich zu seiner Umgebung sichtbar machen. Selbst die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) fördert derzeit die Anschaffung von Drohnen zur Jungwildrettung. Doch während das Verstümmeln und Töten von Rehkitzen auf unseren Wiesen endlich wirksam vermieden werden kann, sind unsere dringenden Artenschutzprobleme durch die Grünlandmahd noch längst nicht gelöst: Die Gelege der typischen Wiesenvögel können bisher nur zufällig von den Drohnen aufgespürt werden. „Der Erhalt von Kiebitz, Großem Brachvogel oder Wachtelkönig in unseren Grünlandregionen ist ganz wesentlich mit der Frage verbunden, ob es uns gelingen wird, den Einsatz der Drohnentechnik weiter zu verbessern“, sagt Andreas Kinser.

Bis es so weit ist, ist und bleibt die wirksamste Maßnahme zum Schutz der Bodenbrüter im Grünland ein später Mahdzeitpunkt, an dem die Jungvögel bereits flügge geworden sind. Doch mit dem dadurch entgangenen Frühjahrsschnitt geht dem Wiesenheu jede Menge Energie verloren, die im strohigen Aufwuchs einer Sommerwiese nicht mehr zu finden ist. Landwirte, die sich trotzdem zu einem späten Mahdzeitpunkt frühstens ab dem 16. Juni bereit erklären, müssen daher Ausgleichszahlungen für ihr freiwilliges Engagement erhalten. Die weiterhin andauernden Diskussionen um die Europäische Agrarpolitik bieten die Chance, genau solche Mittel bereitzustellen. Die Deutsche Wildtier Stiftung fordert daher, dass Agrarbudget der EU nicht wie bisher mit der Gießkanne zu verteilen, sondern für gezielte Leistungen der landwirtschaftlichen Betriebe für den Artenschutz einzusetzen.

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Die Deutsche Wildtier Stiftung organisiert auf www.DeutscheWildtierStiftung.de eine „Rehkitzretterkarte“, auf der sich Kitzretter unbürokratisch als Ansprechpartner für die Jungwildrettung in ihrer Region registrieren lassen können. Auf der Seite ist auch der Praxisratgeber „Stoppt den Mähtod“ als kostenlose Broschüre oder als PDF zum Download verfügbar. Fotos auf Anfrage.

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Jenifer Calvi, Pressereferentin, Deutsche Wildtier Stiftung
Telefon 040-970 78 69 – 14, J.Calvi@DeWiSt.de
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Wer später mäht, lässt Wildtiere lebenDeutsche Wildtier Stiftung: Rehkitzretter finden durchschnittlich 12 Kitze auf 100 Hektar Grünland

14.04.2021 – 10:00

Deutsche Wildtier Stiftung

Wer später mäht, lässt Wildtiere leben
Deutsche Wildtier Stiftung: Rehkitzretter finden durchschnittlich 12 Kitze auf 100 Hektar Grünland


















Hamburg (ots)

Der Tod auf der Wiese kommt mit scharfen Klingen und 600 PS: Wenn jetzt im Frühjahr die Wiesen das erste Mal gemäht werden, sind in Deutschland unzählige Rehkitze, junge Feldhasen und am Boden brütende Vogelarten vom Mähtod bedroht. „Wir schätzen, dass allein etwa 100.000 Rehkitze Jahr für Jahr vom Mähtod betroffen sind“, sagt Dr. Andreas Kinser, stellvertretender Leiter Natur- und Artenschutz der Deutschen Wildtier Stiftung. Dass diese Zahl nicht aus der Luft gegriffen ist, untermauern jetzt Zahlen, die viele verschiedene Kitzretter-Teams im vergangenen Jahr an die Deutsche Wildtier Stiftung gemeldet haben: „Im Durchschnitt haben die vielen Ehrenamtlichen je 100 Hektar abgesuchter Grünlandfläche 12 Rehkitze gerettet“, so Kinser weiter.

Der große Erfolg bei der Rehkitzsuche ist nicht vom Himmel gefallen: Mittlerweile werden deutschlandweit von vielen ehrenamtlichen und professionellen Wildretterteams mit Wärmebildkameras ausgestattete Drohnen eingesetzt, die die Wärmequelle „Rehkitz“ im Vergleich zu seiner Umgebung sichtbar machen. Selbst die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) fördert derzeit die Anschaffung von Drohnen zur Jungwildrettung. Doch während das Verstümmeln und Töten von Rehkitzen auf unseren Wiesen endlich wirksam vermieden werden kann, sind unsere dringenden Artenschutzprobleme durch die Grünlandmahd noch längst nicht gelöst: Die Gelege der typischen Wiesenvögel können bisher nur zufällig von den Drohnen aufgespürt werden. „Der Erhalt von Kiebitz, Großem Brachvogel oder Wachtelkönig in unseren Grünlandregionen ist ganz wesentlich mit der Frage verbunden, ob es uns gelingen wird, den Einsatz der Drohnentechnik weiter zu verbessern“, sagt Andreas Kinser.

Bis es so weit ist, ist und bleibt die wirksamste Maßnahme zum Schutz der Bodenbrüter im Grünland ein später Mahdzeitpunkt, an dem die Jungvögel bereits flügge geworden sind. Doch mit dem dadurch entgangenen Frühjahrsschnitt geht dem Wiesenheu jede Menge Energie verloren, die im strohigen Aufwuchs einer Sommerwiese nicht mehr zu finden ist. Landwirte, die sich trotzdem zu einem späten Mahdzeitpunkt frühstens ab dem 16. Juni bereit erklären, müssen daher Ausgleichszahlungen für ihr freiwilliges Engagement erhalten. Die weiterhin andauernden Diskussionen um die Europäische Agrarpolitik bieten die Chance, genau solche Mittel bereitzustellen. Die Deutsche Wildtier Stiftung fordert daher, dass Agrarbudget der EU nicht wie bisher mit der Gießkanne zu verteilen, sondern für gezielte Leistungen der landwirtschaftlichen Betriebe für den Artenschutz einzusetzen.

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Die Deutsche Wildtier Stiftung organisiert auf www.DeutscheWildtierStiftung.de eine „Rehkitzretterkarte“, auf der sich Kitzretter unbürokratisch als Ansprechpartner für die Jungwildrettung in ihrer Region registrieren lassen können. Auf der Seite ist auch der Praxisratgeber „Stoppt den Mähtod“ als kostenlose Broschüre oder als PDF zum Download verfügbar. Fotos auf Anfrage.

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Jenifer Calvi, Pressereferentin, Deutsche Wildtier Stiftung
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Bienenhaltung – alles andere als easy

14.04.2021 – 08:31

Deutscher Imkerbund e. V.

Bienenhaltung – alles andere als easy


















Bienenhaltung - alles andere als easy
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Bienenhaltung ist eine wunderbare und gleichzeitig nützliche Freizeitbeschäftigung. Für manche ist sie nicht nur Berufung, sondern sogar Beruf. Und nach Jahrzehnten der Talfahrt liegt die Imkerei seit nunmehr zwölf Jahren voll im Trend.

Aufmerksamkeit erlangt das medial stets präsente Bienensterben besonders bei jenen Menschen, die nach einer sinnerfüllenden Beschäftigung in und mit der Natur suchen. Der Einstieg in die Imkerei bietet sich hier für viele geradezu an, um im Natur- und Insektenschutz aktiv zu werden.

Rechtlich wird die Bienenhaltung der Nutztierhaltung zugeordnet. Man ist also Tierhalter und übernimmt entsprechend Verantwortung, sowohl für die beliebten und emsigen Stachelträger als auch für die Umwelt, in der diese gehalten werden. Zur Pflicht jedes Imkers gehört die Meldung der Bienenvölker beim zuständigen Veterinäramt. Wird Honig gewonnen und verkauft, so ist man sogar Lebensmittelunternehmer.

Markt und Medien haben längst erkannt, dass das Interesse an der Bienenhaltung hierzulande sehr groß ist. Damit bieten sich Neueinsteigern bedauerlicherweise eine Vielzahl an fehlerhaften Berichten zur Bienenhaltung und unterschiedlichste Angebote zum Erwerb von Bienenbehausungen und Handwerkszeug. Oftmals suggerieren diese, dass Imkerei mit den entsprechenden Gerätschaften und Online-Tutorials via Internet ganz einfach, ohne weitere Praxiskenntnisse und Ausbildung ganz nebenbei funktioniert.

Auch Einzelhandelsunternehmen, weit weg vom Imkereifachhandel, springen auf diesen Zug auf und vertreiben mittlerweile online Imkereizubehör ohne jegliche fachliche Beratung und im Glauben, damit einen wichtigen Beitrag für die Natur zu leisten.

Der Präsident des Deutschen Imkerbundes e.V. (D.I.B.), Torsten Ellmann, verurteilt diese Einstiegs-Angebote und fehlerbehafteten Berichte aufs Schärfste:

„Um Bienenvölkern eine ausreichende Gesundheitsfürsorge zukommen zu lassen und so dafür zu sorgen, dass es ihnen dauerhaft gut geht, sind umfangreiche Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten erforderlich. In unserer aufgeräumten und teils ausgeräumten Kulturlandschaft können diese heute nicht dauerhaft ohne die Fürsorge des Imkers überleben. Ursache dafür sind fehlende Habitate, Nahrungsmangel sowie eingeschleppte Krankheitserreger und Parasiten. Wer behauptet, dass Imkerei zum Beispiel ohne direkten Kontakt zu Bienen und ohne entsprechende fachliche Expertise machbar ist, handelt fahrlässig und rechtswidrig.“

Torsten Ellmann klärt auf, dass Schulungs- und Beratungsangebote der Bieneninstitute, der staatlichen Fachberater sowie der D.I.B.-Mitgliedsverbände das erforderliche Fachwissen anbieten, um in der Freizeit Bienen zu betreuen: „Die Experten vor Ort haben, an die jeweilige Region angepasste, Schulungskonzepte erarbeitet, nach denen in Theorie und Praxis ausgebildet wird. Nur so geschulte Neueinsteiger sind in der Lage, mit guter imkerlicher Praxis Bienen sach- und fachgerecht zu betreuen. Dazu muss man kein Berufsimker werden. Gerade am Anfang ist es besonders wichtig, sich mit anderen Fachkundigen in den Vereinen auszutauschen und von anderen zu lernen. Wer dazu nicht bereit ist, sollte sich keine Bienen anschaffen. Dies ist ethisch falsch verstandenes Naturbewusstsein.“

Der von Berufsimkern immer wieder ins Gespräch gebrachte Bienenhaltungsschein für Freizeitimker, analog des Angel- oder Jagdscheins, sei nicht zielführend, so Ellmann. „Es besteht kein Zweifel daran, dass eine weitere Zunahme an nicht ausgebildeten Trend-Bienenhaltern zu unterbinden ist. Dies funktioniert aber nur mit einem adäquaten Schulungsangebot. Dafür haben die D.I.B.-organisierten Verbände zusammen mit den Bieneninstituten über viele Jahre die Grundlagen geschaffen. Wir sehen uns auch heute, gemeinsam mit unseren Gliederungen im Verband in der Verantwortung, aufzuklären und Interessierten entsprechende attraktive Informations- und Schulungsangebote zu bieten.“

Ellmann befürchtet, dass eine rechtliche Verankerung der Sachkunde, die in einem Bienenhaltungsschein mündet, unnötig weitere Bürokratie aufbaut und bei den zuständigen Behörden die bereits begrenzten Ressourcen bindet. Zudem degradiere die Forderung nach einem Bienenhaltungsschein die große Mehrheit der Imkerschaft in Deutschland, die im Freizeitbereich tätig ist, über einen immensen Erfahrungsschatz verfügt und die nötigen Fachkenntnisse im Ehrenamt vermittelt.

Der Verbandspräsident appelliert deshalb: „Jeder der Bienen helfen möchte, muss nicht zwangsläufig imkern. Aber jeder, der sich dafür entscheidet, muss sich an klare gesetzliche Regeln und die gute fachliche Praxis halten und ist herzlich willkommen. Wir als Dachverband bieten zusammen mit unseren Mitgliedsverbänden und deren Ortsvereinen die erforderliche Unterstützung – bundesweit.“

Weitere Informationen zum Thema finden Interessierte unter https://deutscherimkerbund.de/172-DIB_Nachwuchsfoerderung.

Pressekontakt:

Petra Friedrich, presse@imkerbund.de, Tel. 0228/9329218 o.
0163/2732547

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Bereits drei Orang-Utan-Babys im Jahr 2021 gerettetDas jüngste Baby ist erst sechs Monate alt

07.04.2021 – 10:10

BOS Deutschland e. V.

Bereits drei Orang-Utan-Babys im Jahr 2021 gerettet
Das jüngste Baby ist erst sechs Monate alt


















Bereits drei Orang-Utan-Babys im Jahr 2021 gerettet / Das jüngste Baby ist erst sechs Monate alt
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Berlin (ots)

Seit Mitte Februar musste die indonesische BOS Foundation schon drei Orang-Utan-Babys in Zentral-Kalimantan retten. Die Babys sind zwischen sechs und zehn Monaten alt und damit noch vollkommen hilflos. Sie werden jetzt im BOS-Schutzzentrum Nyaru Menteng betreut. Hier erhalten sie nicht nur die notwendige medizinische Versorgung, sondern lernen in einem mehrjährigen Rehabilitationsprozess all das, was ihnen sonst in der Wildnis ihre Mutter beigebracht hätte. Wenn alles gut geht, sind sie nach sieben bis zehn Jahren Ausbildung bereit für die Auswilderung.

Onyer erholt sich im BOS-Rettungszentrum

Der zehn Monate alte männliche Säugling Onyer wurde von der indonesischen Naturschutzbehörde BKSDA im Dorf Dahian Tambuk, Gunung Mas Regency in Zentral-Kalimantan beschlagnahmt und am 15. Februar an das BOS-Rettungszentrum Nyaru Menteng übergeben. Der Dorfbewohner, der das Orang-Utan-Baby bei sich hatte, behauptete, Onyer allein in einem Waldgebiet unweit seines Feldes gefunden zu haben. Es muss davon ausgegangen werden, dass die Mutter getötet worden ist. Denn keine Orang-Utan-Mutter würde ihr Baby zurücklassen.

Bei der Erstuntersuchung in Nyaru Menteng attestierten die BOS-Tierärzte Onyer eine gute Gesundheit. Noch befindet er sich in Quarantäne und unter regelmäßigen Gesundheitskontrollen. Das ist bei jeder Orang-Utan-Rettung üblich, um keine Krankheiten ins Rettungszentrum einzuschleppen. Unter COVID-19 sind die Quarantänemaßnahmen noch strenger. Sobald Onyer die Quarantäne durchlaufen hat, wird er in die Babygruppe von Nyaru Menteng aufgenommen.

An seinem ersten Tag in Nyaru Menteng war Onyer sehr nervös. Das ist verständlich, wenn man bedenkt, dass er sich plötzlich in einer neuen Umgebung mit lauter unbekannten Gesichtern befand. Nachts war er sehr unruhig und weinte jedes Mal, sobald seine Babysitterin aufstand – vermutlich aus Angst, wieder allein gelassen zu werden.

Zum Glück hat Onyer einen recht guten Appetit, trinkt gerne seine Soja-Milch und frisst Obst. Aktuell leidet er an einem leichten grippalen Infekt, den das medizinische Team mit Inhalationen behandelt, auf die er gut anspricht. Am liebsten spielt Onyer auf der Schaukel. Auch an ersten Kletterübungen auf niedriger Höhe hat er sich schon versucht.

Ramangai brauchte dringende medizinische Hilfe

Am 1. März wurde der sechs Monate alte Ramangai von der BOS Foundation in Zusammenarbeit mit der Naturschutzbehörde BKSDA gerettet. Sieben Stunden dauerte die Fahrt des Rettungsteams in den Unterbezirk Marikit, Katingan Regency in Zentral-Kalimantan. Nach Angaben des Dorfbewohners, der ihn gefangen hielt, hatte der Ramangai im Wald entdeckt, als er auf Vogeljagd war. Der Dorfbewohner sagte, er sei schockiert gewesen, als er plötzlich ein Orang-Utan-Baby von einem Baum fallen sah, ohne jede Spur von seiner Mutter. Er habe nicht gewusst, was er tun solle, denn es wäre beschwerlich, das Baby den langen Weg aus dem Regenwald bis zu ihm nach Hause zu bringen. Doch er habe es nicht übers Herz gebracht, das Orang-Utan-Baby allein zurückzulassen. Da der Jäger wusste, dass Orang-Utans gesetzlich geschützt seien, beschloss er, das Baby doch mitzunehmen. Da er sich tief in einem entlegenen Waldgebiet befand, habe der Jäger Ramangai drei Tage lang tragen müssen, ehe er zuhause war, und ihn auf dem Weg nur mit Kaffee und Bananen füttern können. Das hatte zur Folge, dass das Orang-Utan-Baby stark dehydriert und geschwächt war. Als er zu Hause ankam, gab ihm der Dorfbewohner gesüßte Kondensmilch, in der Hoffnung, Ramangais Zustand würde sich verbessern.

Er meldete seinen Fund der Naturschutzbehörde BKSDA in Zentral-Kalimantan, die sich sofort mit Mitarbeitern der BOS Foundation auf den Weg machte. Schon auf dem Weg ins Rettungszentrum Nyaru Menteng wurde Ramangai über eine Infusion mit Flüssigkeit versorgt, da er extrem schwach und dehydriert war.

Im Rettungszentrum wurde das Baby sofort auf der Quarantänestation intensiv betreut. Ramangai war vor allem nachts sehr unruhig. Er ist schwer traumatisiert vom Verlust seiner Mutter, den zurückliegenden Erlebnissen und davon, plötzlich in eine neue Umgebung voller fremder Menschen gestoßen worden zu sein. Nach zwei Tagen der Behandlung konnte Ramangai der Tropf entfernt werden, da sich sein Flüssigkeitshaushalt normalisiert hatte. Allerdings hat er immer noch leichtes Fieber, und steht unter strenger tierärztlicher Bewachung. Im Gegensatz zu Onyer, sitzt Ramangai lieber ruhig in einem Korb, beaufsichtigt von den engagierten Babysittern der BOS Foundation.

Noch hat das Mädchen keinen Namen

Am 23. März wurde der BOS Foundation ein drittes Orang-Utan-Baby von der Naturschutzbehörde BKSDA übergeben. Noch hat das neun Monate alte Weibchen keinen Namen erhalten. Ein Bauer aus dem Dorf Muroi, Kapuas Regency in Zentral-Kalimantan hatte das Baby entdeckt. Der Bauer behauptete, das Baby gefunden zu haben, als er beim Fischen war. Er habe sich etwa eine Woche um das Orang-Utan-Mädchen gekümmert und sie mit Milchpulver gefüttert, ehe er sie freiwillig der Behörde übergab. Die BOS-Tierärzte stellten fest, dass sich der kleine Orang-Utan in einem guten Gesundheitszustand befand – mit einem großen Appetit auf Bananen und Milch. Das Mädchen befindet sich jetzt im BOS-Rettungszentrum Nyaru Menteng mit Onyer und Rawang in Quarantäne. Einige Testergebnisse aus dem Labor stehen noch aus.

Der Lebensraum wird immer knapper

„Die drei Orang-Utan-Babys, die wir jetzt in wenigen Wochen aufgenommen haben, zeigen, dass die Abholzung und unverantwortliche Ausbeutung der Waldökosysteme auf Borneo immer noch anhalten“, sagt Denny Kurniawan, Program-Manager des BOS-Rettungszentrums Nyaru Menteng. „Denn die Zerstörung ihrer Lebensräume ist es, die wilde Orang-Utans dazu zwingt, auf der Suche nach Nahrung in menschliche Gärten und Felder zu wandern – was zu Mensch-Wildtier-Konflikte führt.“ Aus diesem Grund ist die Aufklärung der Menschen auf Borneo ein wichtiger Teil der Arbeit der BOS Foundation. Wenn Orang-Utans auf der Suche nach Nahrung auf den Feldern der Bauern auftauchen, müssen diese wissen, was zu tun ist. Nämlich BOS oder die Behörden informieren, statt zur Waffe zu greifen, um ihr Einkommen oder die Versorgung ihrer Familie zu schützen.

„Keiner der drei geretteten Orang-Utans hatte körperliche Verletzungen wie Stich- oder Schusswunden“, berichtet Dr. Agus Fahroni, Tierarzt in Nyaru Menteng. „Ramangai litt jedoch unter einer schweren Dehydrierung, da die Menschen, die ihn gefunden hatten, nicht wussten, wie man einen Orang-Utan richtig versorgt.“ Jetzt erholen sich der Säugling und die beiden anderen Babys hoffentlich bald von ihrem erlittenen Trauma. Ein Heilungsprozess der lange dauern kann. „Angesichts ihres stabilen körperlichen Zustands und ihres gesunden Appetits sind wir zuversichtlich, dass sie nach Beendigung ihrer Quarantäne den Rehabilitationsprozess durchlaufen können“, meint Dr. Agus Fahroni.

„Die Nachricht der dreifachen Rettung erzeugt in mir Freude und Trauer zugleich: Freude, dem Artensterben drei Leben entrissen zu haben – Trauer, weil die Wahrheit dahinter immer drei getötete Orang-Utan-Mütter bedeutet“, sagt Daniel Merdes, Geschäftsführer von BOS Deutschland e. V.. Und Denny Kurniawan ergänzt: „Mit bestehenden Einschränkungen unserer Arbeit, zu denen uns die COVID-19-Pandemie noch immer zwingt, brauchen wir zunehmend Unterstützung von allen Seiten und aus allen Bereichen, um unsere Bemühungen zum Schutz der Orang-Utans und ihres Lebensraums fortführen zu können.“

Fotos und Videos zur redaktionellen Verwendung:

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Die Fotos und Videos dürfen im Rahmen einer redaktionellen Berichterstattung über BOS Deutschland e.V. bei Nennung des Copyrights BOS Foundation kostenfrei verwendet werden.

Weitere Informationen, Fotos, Videos und Interviewpartner:

BOS Deutschland e.V., Potsdamer Str. 99, 10785 Berlin, Tel.: 030 890 60 76 – 0, www.orangutan.depresse@bos-deutschland.de

Über BOS Deutschland e.V.

Mit einem internationalen Netzwerk an Partnerorganisationen schützt BOS Deutschland e.V. den Borneo-Orang-Utan. In zwei Rettungszentren in Indonesien werden verletzte und verwaiste Tiere aufgenommen, gesund gepflegt und rehabilitiert, so dass sie nach ihrer Ausbildung ausgewildert werden können. BOS Deutschland erschließt neue Schutzgebiete, in denen Orang-Utans wild und frei leben können und forstet zerstörte Regenwaldflächen wieder auf. Der Verein betreibt Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit, um die Menschen für die akute Notsituation des vom Aussterben bedrohten Orang-Utans zu sensibilisieren. Die Waldsicherung und die Information der Bevölkerung sind zwei weitere zentrale Tätigkeitsbereiche als Voraussetzung für die erfolgreiche Auswilderung der Tiere. www.orangutan.de

Um Belegexemplar oder Mitteilung bei Veröffentlichung wird freundlich gebeten.

Pressekontakt:

presse@bos-deutschland.de

Daniel Merdes, Geschäftsführer
030/890 607 6-22, daniel.merdes@bos-deutschland.de
Susanne Danke, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
030/ 890 607 6-21, susanne.danke@bos-deutschland.de
Dunja Rose, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 030/ 890 607 6-21, dunja.rose@bos-deutschland.de

Original-Content von: BOS Deutschland e. V., übermittelt

Veröffentlicht am

Bereits drei Orang-Utan-Babys im Jahr 2021 gerettetDas jüngste Baby ist erst sechs Monate alt

07.04.2021 – 10:10

BOS Deutschland e. V.

Bereits drei Orang-Utan-Babys im Jahr 2021 gerettet
Das jüngste Baby ist erst sechs Monate alt


















Bereits drei Orang-Utan-Babys im Jahr 2021 gerettet / Das jüngste Baby ist erst sechs Monate alt
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Berlin (ots)

Seit Mitte Februar musste die indonesische BOS Foundation schon drei Orang-Utan-Babys in Zentral-Kalimantan retten. Die Babys sind zwischen sechs und zehn Monaten alt und damit noch vollkommen hilflos. Sie werden jetzt im BOS-Schutzzentrum Nyaru Menteng betreut. Hier erhalten sie nicht nur die notwendige medizinische Versorgung, sondern lernen in einem mehrjährigen Rehabilitationsprozess all das, was ihnen sonst in der Wildnis ihre Mutter beigebracht hätte. Wenn alles gut geht, sind sie nach sieben bis zehn Jahren Ausbildung bereit für die Auswilderung.

Onyer erholt sich im BOS-Rettungszentrum

Der zehn Monate alte männliche Säugling Onyer wurde von der indonesischen Naturschutzbehörde BKSDA im Dorf Dahian Tambuk, Gunung Mas Regency in Zentral-Kalimantan beschlagnahmt und am 15. Februar an das BOS-Rettungszentrum Nyaru Menteng übergeben. Der Dorfbewohner, der das Orang-Utan-Baby bei sich hatte, behauptete, Onyer allein in einem Waldgebiet unweit seines Feldes gefunden zu haben. Es muss davon ausgegangen werden, dass die Mutter getötet worden ist. Denn keine Orang-Utan-Mutter würde ihr Baby zurücklassen.

Bei der Erstuntersuchung in Nyaru Menteng attestierten die BOS-Tierärzte Onyer eine gute Gesundheit. Noch befindet er sich in Quarantäne und unter regelmäßigen Gesundheitskontrollen. Das ist bei jeder Orang-Utan-Rettung üblich, um keine Krankheiten ins Rettungszentrum einzuschleppen. Unter COVID-19 sind die Quarantänemaßnahmen noch strenger. Sobald Onyer die Quarantäne durchlaufen hat, wird er in die Babygruppe von Nyaru Menteng aufgenommen.

An seinem ersten Tag in Nyaru Menteng war Onyer sehr nervös. Das ist verständlich, wenn man bedenkt, dass er sich plötzlich in einer neuen Umgebung mit lauter unbekannten Gesichtern befand. Nachts war er sehr unruhig und weinte jedes Mal, sobald seine Babysitterin aufstand – vermutlich aus Angst, wieder allein gelassen zu werden.

Zum Glück hat Onyer einen recht guten Appetit, trinkt gerne seine Soja-Milch und frisst Obst. Aktuell leidet er an einem leichten grippalen Infekt, den das medizinische Team mit Inhalationen behandelt, auf die er gut anspricht. Am liebsten spielt Onyer auf der Schaukel. Auch an ersten Kletterübungen auf niedriger Höhe hat er sich schon versucht.

Ramangai brauchte dringende medizinische Hilfe

Am 1. März wurde der sechs Monate alte Ramangai von der BOS Foundation in Zusammenarbeit mit der Naturschutzbehörde BKSDA gerettet. Sieben Stunden dauerte die Fahrt des Rettungsteams in den Unterbezirk Marikit, Katingan Regency in Zentral-Kalimantan. Nach Angaben des Dorfbewohners, der ihn gefangen hielt, hatte der Ramangai im Wald entdeckt, als er auf Vogeljagd war. Der Dorfbewohner sagte, er sei schockiert gewesen, als er plötzlich ein Orang-Utan-Baby von einem Baum fallen sah, ohne jede Spur von seiner Mutter. Er habe nicht gewusst, was er tun solle, denn es wäre beschwerlich, das Baby den langen Weg aus dem Regenwald bis zu ihm nach Hause zu bringen. Doch er habe es nicht übers Herz gebracht, das Orang-Utan-Baby allein zurückzulassen. Da der Jäger wusste, dass Orang-Utans gesetzlich geschützt seien, beschloss er, das Baby doch mitzunehmen. Da er sich tief in einem entlegenen Waldgebiet befand, habe der Jäger Ramangai drei Tage lang tragen müssen, ehe er zuhause war, und ihn auf dem Weg nur mit Kaffee und Bananen füttern können. Das hatte zur Folge, dass das Orang-Utan-Baby stark dehydriert und geschwächt war. Als er zu Hause ankam, gab ihm der Dorfbewohner gesüßte Kondensmilch, in der Hoffnung, Ramangais Zustand würde sich verbessern.

Er meldete seinen Fund der Naturschutzbehörde BKSDA in Zentral-Kalimantan, die sich sofort mit Mitarbeitern der BOS Foundation auf den Weg machte. Schon auf dem Weg ins Rettungszentrum Nyaru Menteng wurde Ramangai über eine Infusion mit Flüssigkeit versorgt, da er extrem schwach und dehydriert war.

Im Rettungszentrum wurde das Baby sofort auf der Quarantänestation intensiv betreut. Ramangai war vor allem nachts sehr unruhig. Er ist schwer traumatisiert vom Verlust seiner Mutter, den zurückliegenden Erlebnissen und davon, plötzlich in eine neue Umgebung voller fremder Menschen gestoßen worden zu sein. Nach zwei Tagen der Behandlung konnte Ramangai der Tropf entfernt werden, da sich sein Flüssigkeitshaushalt normalisiert hatte. Allerdings hat er immer noch leichtes Fieber, und steht unter strenger tierärztlicher Bewachung. Im Gegensatz zu Onyer, sitzt Ramangai lieber ruhig in einem Korb, beaufsichtigt von den engagierten Babysittern der BOS Foundation.

Noch hat das Mädchen keinen Namen

Am 23. März wurde der BOS Foundation ein drittes Orang-Utan-Baby von der Naturschutzbehörde BKSDA übergeben. Noch hat das neun Monate alte Weibchen keinen Namen erhalten. Ein Bauer aus dem Dorf Muroi, Kapuas Regency in Zentral-Kalimantan hatte das Baby entdeckt. Der Bauer behauptete, das Baby gefunden zu haben, als er beim Fischen war. Er habe sich etwa eine Woche um das Orang-Utan-Mädchen gekümmert und sie mit Milchpulver gefüttert, ehe er sie freiwillig der Behörde übergab. Die BOS-Tierärzte stellten fest, dass sich der kleine Orang-Utan in einem guten Gesundheitszustand befand – mit einem großen Appetit auf Bananen und Milch. Das Mädchen befindet sich jetzt im BOS-Rettungszentrum Nyaru Menteng mit Onyer und Rawang in Quarantäne. Einige Testergebnisse aus dem Labor stehen noch aus.

Der Lebensraum wird immer knapper

„Die drei Orang-Utan-Babys, die wir jetzt in wenigen Wochen aufgenommen haben, zeigen, dass die Abholzung und unverantwortliche Ausbeutung der Waldökosysteme auf Borneo immer noch anhalten“, sagt Denny Kurniawan, Program-Manager des BOS-Rettungszentrums Nyaru Menteng. „Denn die Zerstörung ihrer Lebensräume ist es, die wilde Orang-Utans dazu zwingt, auf der Suche nach Nahrung in menschliche Gärten und Felder zu wandern – was zu Mensch-Wildtier-Konflikte führt.“ Aus diesem Grund ist die Aufklärung der Menschen auf Borneo ein wichtiger Teil der Arbeit der BOS Foundation. Wenn Orang-Utans auf der Suche nach Nahrung auf den Feldern der Bauern auftauchen, müssen diese wissen, was zu tun ist. Nämlich BOS oder die Behörden informieren, statt zur Waffe zu greifen, um ihr Einkommen oder die Versorgung ihrer Familie zu schützen.

„Keiner der drei geretteten Orang-Utans hatte körperliche Verletzungen wie Stich- oder Schusswunden“, berichtet Dr. Agus Fahroni, Tierarzt in Nyaru Menteng. „Ramangai litt jedoch unter einer schweren Dehydrierung, da die Menschen, die ihn gefunden hatten, nicht wussten, wie man einen Orang-Utan richtig versorgt.“ Jetzt erholen sich der Säugling und die beiden anderen Babys hoffentlich bald von ihrem erlittenen Trauma. Ein Heilungsprozess der lange dauern kann. „Angesichts ihres stabilen körperlichen Zustands und ihres gesunden Appetits sind wir zuversichtlich, dass sie nach Beendigung ihrer Quarantäne den Rehabilitationsprozess durchlaufen können“, meint Dr. Agus Fahroni.

„Die Nachricht der dreifachen Rettung erzeugt in mir Freude und Trauer zugleich: Freude, dem Artensterben drei Leben entrissen zu haben – Trauer, weil die Wahrheit dahinter immer drei getötete Orang-Utan-Mütter bedeutet“, sagt Daniel Merdes, Geschäftsführer von BOS Deutschland e. V.. Und Denny Kurniawan ergänzt: „Mit bestehenden Einschränkungen unserer Arbeit, zu denen uns die COVID-19-Pandemie noch immer zwingt, brauchen wir zunehmend Unterstützung von allen Seiten und aus allen Bereichen, um unsere Bemühungen zum Schutz der Orang-Utans und ihres Lebensraums fortführen zu können.“

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Um Belegexemplar oder Mitteilung bei Veröffentlichung wird freundlich gebeten.

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030/890 607 6-22, daniel.merdes@bos-deutschland.de
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Bereits drei Orang-Utan-Babys im Jahr 2021 gerettetDas jüngste Baby ist erst sechs Monate alt

07.04.2021 – 10:10

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Bereits drei Orang-Utan-Babys im Jahr 2021 gerettet
Das jüngste Baby ist erst sechs Monate alt


















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Seit Mitte Februar musste die indonesische BOS Foundation schon drei Orang-Utan-Babys in Zentral-Kalimantan retten. Die Babys sind zwischen sechs und zehn Monaten alt und damit noch vollkommen hilflos. Sie werden jetzt im BOS-Schutzzentrum Nyaru Menteng betreut. Hier erhalten sie nicht nur die notwendige medizinische Versorgung, sondern lernen in einem mehrjährigen Rehabilitationsprozess all das, was ihnen sonst in der Wildnis ihre Mutter beigebracht hätte. Wenn alles gut geht, sind sie nach sieben bis zehn Jahren Ausbildung bereit für die Auswilderung.

Onyer erholt sich im BOS-Rettungszentrum

Der zehn Monate alte männliche Säugling Onyer wurde von der indonesischen Naturschutzbehörde BKSDA im Dorf Dahian Tambuk, Gunung Mas Regency in Zentral-Kalimantan beschlagnahmt und am 15. Februar an das BOS-Rettungszentrum Nyaru Menteng übergeben. Der Dorfbewohner, der das Orang-Utan-Baby bei sich hatte, behauptete, Onyer allein in einem Waldgebiet unweit seines Feldes gefunden zu haben. Es muss davon ausgegangen werden, dass die Mutter getötet worden ist. Denn keine Orang-Utan-Mutter würde ihr Baby zurücklassen.

Bei der Erstuntersuchung in Nyaru Menteng attestierten die BOS-Tierärzte Onyer eine gute Gesundheit. Noch befindet er sich in Quarantäne und unter regelmäßigen Gesundheitskontrollen. Das ist bei jeder Orang-Utan-Rettung üblich, um keine Krankheiten ins Rettungszentrum einzuschleppen. Unter COVID-19 sind die Quarantänemaßnahmen noch strenger. Sobald Onyer die Quarantäne durchlaufen hat, wird er in die Babygruppe von Nyaru Menteng aufgenommen.

An seinem ersten Tag in Nyaru Menteng war Onyer sehr nervös. Das ist verständlich, wenn man bedenkt, dass er sich plötzlich in einer neuen Umgebung mit lauter unbekannten Gesichtern befand. Nachts war er sehr unruhig und weinte jedes Mal, sobald seine Babysitterin aufstand – vermutlich aus Angst, wieder allein gelassen zu werden.

Zum Glück hat Onyer einen recht guten Appetit, trinkt gerne seine Soja-Milch und frisst Obst. Aktuell leidet er an einem leichten grippalen Infekt, den das medizinische Team mit Inhalationen behandelt, auf die er gut anspricht. Am liebsten spielt Onyer auf der Schaukel. Auch an ersten Kletterübungen auf niedriger Höhe hat er sich schon versucht.

Ramangai brauchte dringende medizinische Hilfe

Am 1. März wurde der sechs Monate alte Ramangai von der BOS Foundation in Zusammenarbeit mit der Naturschutzbehörde BKSDA gerettet. Sieben Stunden dauerte die Fahrt des Rettungsteams in den Unterbezirk Marikit, Katingan Regency in Zentral-Kalimantan. Nach Angaben des Dorfbewohners, der ihn gefangen hielt, hatte der Ramangai im Wald entdeckt, als er auf Vogeljagd war. Der Dorfbewohner sagte, er sei schockiert gewesen, als er plötzlich ein Orang-Utan-Baby von einem Baum fallen sah, ohne jede Spur von seiner Mutter. Er habe nicht gewusst, was er tun solle, denn es wäre beschwerlich, das Baby den langen Weg aus dem Regenwald bis zu ihm nach Hause zu bringen. Doch er habe es nicht übers Herz gebracht, das Orang-Utan-Baby allein zurückzulassen. Da der Jäger wusste, dass Orang-Utans gesetzlich geschützt seien, beschloss er, das Baby doch mitzunehmen. Da er sich tief in einem entlegenen Waldgebiet befand, habe der Jäger Ramangai drei Tage lang tragen müssen, ehe er zuhause war, und ihn auf dem Weg nur mit Kaffee und Bananen füttern können. Das hatte zur Folge, dass das Orang-Utan-Baby stark dehydriert und geschwächt war. Als er zu Hause ankam, gab ihm der Dorfbewohner gesüßte Kondensmilch, in der Hoffnung, Ramangais Zustand würde sich verbessern.

Er meldete seinen Fund der Naturschutzbehörde BKSDA in Zentral-Kalimantan, die sich sofort mit Mitarbeitern der BOS Foundation auf den Weg machte. Schon auf dem Weg ins Rettungszentrum Nyaru Menteng wurde Ramangai über eine Infusion mit Flüssigkeit versorgt, da er extrem schwach und dehydriert war.

Im Rettungszentrum wurde das Baby sofort auf der Quarantänestation intensiv betreut. Ramangai war vor allem nachts sehr unruhig. Er ist schwer traumatisiert vom Verlust seiner Mutter, den zurückliegenden Erlebnissen und davon, plötzlich in eine neue Umgebung voller fremder Menschen gestoßen worden zu sein. Nach zwei Tagen der Behandlung konnte Ramangai der Tropf entfernt werden, da sich sein Flüssigkeitshaushalt normalisiert hatte. Allerdings hat er immer noch leichtes Fieber, und steht unter strenger tierärztlicher Bewachung. Im Gegensatz zu Onyer, sitzt Ramangai lieber ruhig in einem Korb, beaufsichtigt von den engagierten Babysittern der BOS Foundation.

Noch hat das Mädchen keinen Namen

Am 23. März wurde der BOS Foundation ein drittes Orang-Utan-Baby von der Naturschutzbehörde BKSDA übergeben. Noch hat das neun Monate alte Weibchen keinen Namen erhalten. Ein Bauer aus dem Dorf Muroi, Kapuas Regency in Zentral-Kalimantan hatte das Baby entdeckt. Der Bauer behauptete, das Baby gefunden zu haben, als er beim Fischen war. Er habe sich etwa eine Woche um das Orang-Utan-Mädchen gekümmert und sie mit Milchpulver gefüttert, ehe er sie freiwillig der Behörde übergab. Die BOS-Tierärzte stellten fest, dass sich der kleine Orang-Utan in einem guten Gesundheitszustand befand – mit einem großen Appetit auf Bananen und Milch. Das Mädchen befindet sich jetzt im BOS-Rettungszentrum Nyaru Menteng mit Onyer und Rawang in Quarantäne. Einige Testergebnisse aus dem Labor stehen noch aus.

Der Lebensraum wird immer knapper

„Die drei Orang-Utan-Babys, die wir jetzt in wenigen Wochen aufgenommen haben, zeigen, dass die Abholzung und unverantwortliche Ausbeutung der Waldökosysteme auf Borneo immer noch anhalten“, sagt Denny Kurniawan, Program-Manager des BOS-Rettungszentrums Nyaru Menteng. „Denn die Zerstörung ihrer Lebensräume ist es, die wilde Orang-Utans dazu zwingt, auf der Suche nach Nahrung in menschliche Gärten und Felder zu wandern – was zu Mensch-Wildtier-Konflikte führt.“ Aus diesem Grund ist die Aufklärung der Menschen auf Borneo ein wichtiger Teil der Arbeit der BOS Foundation. Wenn Orang-Utans auf der Suche nach Nahrung auf den Feldern der Bauern auftauchen, müssen diese wissen, was zu tun ist. Nämlich BOS oder die Behörden informieren, statt zur Waffe zu greifen, um ihr Einkommen oder die Versorgung ihrer Familie zu schützen.

„Keiner der drei geretteten Orang-Utans hatte körperliche Verletzungen wie Stich- oder Schusswunden“, berichtet Dr. Agus Fahroni, Tierarzt in Nyaru Menteng. „Ramangai litt jedoch unter einer schweren Dehydrierung, da die Menschen, die ihn gefunden hatten, nicht wussten, wie man einen Orang-Utan richtig versorgt.“ Jetzt erholen sich der Säugling und die beiden anderen Babys hoffentlich bald von ihrem erlittenen Trauma. Ein Heilungsprozess der lange dauern kann. „Angesichts ihres stabilen körperlichen Zustands und ihres gesunden Appetits sind wir zuversichtlich, dass sie nach Beendigung ihrer Quarantäne den Rehabilitationsprozess durchlaufen können“, meint Dr. Agus Fahroni.

„Die Nachricht der dreifachen Rettung erzeugt in mir Freude und Trauer zugleich: Freude, dem Artensterben drei Leben entrissen zu haben – Trauer, weil die Wahrheit dahinter immer drei getötete Orang-Utan-Mütter bedeutet“, sagt Daniel Merdes, Geschäftsführer von BOS Deutschland e. V.. Und Denny Kurniawan ergänzt: „Mit bestehenden Einschränkungen unserer Arbeit, zu denen uns die COVID-19-Pandemie noch immer zwingt, brauchen wir zunehmend Unterstützung von allen Seiten und aus allen Bereichen, um unsere Bemühungen zum Schutz der Orang-Utans und ihres Lebensraums fortführen zu können.“

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