Veröffentlicht am

Ins rechte Licht gerückt: Wie sich Ziervögel wohlfühlen

29.03.2021 – 15:00

Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF)

Ins rechte Licht gerückt: Wie sich Ziervögel wohlfühlen


















Wiesbaden (ots)

– Vögel sehen „schneller“ und „bunter“

– Dr. Stefan Hetz vom Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V. berät zu idealem Lichtklima und Haltungsbedingungen für Ziervögel

Vögel sehen anders als Menschen. Kurz gesagt, sehen sie „schneller“ und „bunter“. Schneller, weil viele Vögel pro Sekunde deutlich mehr Bilder als Menschen sehen. Das menschliche Auge verarbeitet maximal 65 Bilder pro Sekunde – manche Vogelarten kommen dagegen auf weit über 100. Der Fliegenschnäpper etwa löst mehr als 140 Bilder pro Sekunde auf. Das muss er auch. Schließlich will er bei der Nahrungssuche schnelle Beutetiere wie Insekten mit den Augen verfolgen und schnappen.

Bunter sehen Vögel, weil sie über vier Farbrezeptoren verfügen. Wir Menschen besitzen nur drei: für Rot, Grün und Blau. Vögel können im blauen und violetten Spektrum (UV-A Bereich) besser Farben unterscheiden als wir Menschen. Was für uns schon „UV“ ist, nehmen viele Vögel noch als Licht wahr. Wegen der vier Farbrezeptoren bezeichnet man Vögel auch als „Tetrachromaten“, was so viel wie „Vierfarbseher“ bedeutet.

Einige Vögel, wie Greifvögel, zeigen auch eine deutlich höhere Sehschärfe. Bei ihnen ist die Auflösung in für die Sichtjagd wichtigen Bereichen des Auges im Vergleich zum Menschen drastisch erhöht. So erklärt sich auch das sprichwörtliche „Adlerauge“.

Bei solch großen Unterschieden in der Optik ist es klar, dass Menschen und Vögel die Beleuchtung in Wohnräumen unterschiedlich wahrnehmen: Was für Menschen als angenehm gilt, kann für das Vogelauge flackernd wirken. „Für das Wohl der Ziervögel ist deshalb zu empfehlen, neben der Flackerfreiheit für ein passendes Lichtspektrum und passende Helligkeit zu sorgen“, erklärt ZZF-Heimtierreferent und Biologe Dr. Stefan Hetz.

In einem vogelgerechten Raum kommt das Licht idealerweise von oben. Um dem Bedürfnis des Vogels nach mehr Helligkeit zu entsprechen, könnten Vogelhalter die Voliere ans Fenster stellen. Allerdings kommt bei geschlossenem Fenster durch das Glas keine blau-violette Strahlung, wichtig für die Synthese des Vitamins D3, in ausreichender Stärke beim Vogel an. Ein zugfreier Platz am geöffneten Fenster wäre in den Sommermonaten eine gute Möglichkeit für mehr Licht, aber natürlich nur, wenn der Vogel nicht gerade frei fliegt. Um Stress für die Vögel, die ja auch Beutetiere sind, zu vermeiden, ist es wichtig, dass die Voliere vom Fenster aus nicht komplett einsehbar ist: Der Vogel braucht auch Rückzugsmöglichkeiten sowie Schattenplätze.

Tierhalter können auch mit zusätzlichen Leuchten für angenehme Lichtverhältnisse sorgen: Die Vogellampen sollten ein tageslichtähnliches Spektrum aufweisen, manchmal wird die Farbtemperatur in Kelvin (K) angegeben. Sie sollte dann zwischen 5000 und 6500 K liegen. Gut ist es auch, wenn im blau-violetten Spektralbereich (UV) etwas mehr Licht abgegeben wird. Geeignet sind auch UV-Lampen, die der Zoofachhandel für Terrarientiere anbietet.

Für eine gleichzeitige hohe Lichtausbeute kommen technisch Metalldampflampen, LEDs und Leuchtstoffröhren zum Einsatz. Die ersteren beiden erreichen als Punktstrahler eine hohe Beleuchtungsstärke, die Leuchtstoffröhren sind etwas weniger hell. Metalldampflampen werden mit hohen Frequenzen betrieben, sind träge und flackern deshalb nicht. Lichtstärke und UV-Ausbeute für die Synthese von Vitamin D3 sind sehr hoch, so dass oft sogar ein Schutzglas verwendet wird, um diese abzumindern. Lichtstärke und UV-Ausbeute sind sehr hoch, so dass oft sogar ein Schutzglas als UV-Filter verwendet wird. LEDs können mit Gleichstrom oder sehr hohen Frequenzen betrieben werden und flackern ebenfalls nicht. Bei Leuchtstoffröhren gibt es zwei Möglichkeiten, das Flackern zu verringern: trägere Leuchtstoffe und eine höhere Betriebsfrequenz. In Verbindung mit einem erhöhten blau-violetten Spektralbereich sind diese Lampen für Vögel sehr gut geeignet.

Außer der ausreichenden Helligkeit ist ein deutlicher Tag-Nacht-Rhythmus entscheidend für einen erholsamen Schlaf und die innere Uhr des Vogels. Vögel brauchen eine ausreichend lange Dunkelphase. Das Licht muss dafür nachts ausgeschaltet sein und der Raum dunkel, sonst kann der Vogel nicht schlafen oder hat einen unterbrochenen Schlaf. „Das Abdecken des Vogelkäfigs mit einem Tuch ist jedoch keine Alternative“, betont Dr. Hetz. Wenn der Vogel seine Aktivität nach dem Licht ausrichtet, frühmorgens aktiv ist und sich gegen Abend am Schlafplatz aufhält, fühlt er sich wohl.

Pressefoto: https://www.zzf.de/presse/meldungen.html

Pressekontakt:

Kontakt:
ZZF, Antje Schreiber
Tel. 0611 447553-14
presse@zzf.de

Original-Content von: Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF), übermittelt

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Ins rechte Licht gerückt: Wie sich Ziervögel wohlfühlen

29.03.2021 – 15:00

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Ins rechte Licht gerückt: Wie sich Ziervögel wohlfühlen


















Wiesbaden (ots)

– Vögel sehen „schneller“ und „bunter“

– Dr. Stefan Hetz vom Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V. berät zu idealem Lichtklima und Haltungsbedingungen für Ziervögel

Vögel sehen anders als Menschen. Kurz gesagt, sehen sie „schneller“ und „bunter“. Schneller, weil viele Vögel pro Sekunde deutlich mehr Bilder als Menschen sehen. Das menschliche Auge verarbeitet maximal 65 Bilder pro Sekunde – manche Vogelarten kommen dagegen auf weit über 100. Der Fliegenschnäpper etwa löst mehr als 140 Bilder pro Sekunde auf. Das muss er auch. Schließlich will er bei der Nahrungssuche schnelle Beutetiere wie Insekten mit den Augen verfolgen und schnappen.

Bunter sehen Vögel, weil sie über vier Farbrezeptoren verfügen. Wir Menschen besitzen nur drei: für Rot, Grün und Blau. Vögel können im blauen und violetten Spektrum (UV-A Bereich) besser Farben unterscheiden als wir Menschen. Was für uns schon „UV“ ist, nehmen viele Vögel noch als Licht wahr. Wegen der vier Farbrezeptoren bezeichnet man Vögel auch als „Tetrachromaten“, was so viel wie „Vierfarbseher“ bedeutet.

Einige Vögel, wie Greifvögel, zeigen auch eine deutlich höhere Sehschärfe. Bei ihnen ist die Auflösung in für die Sichtjagd wichtigen Bereichen des Auges im Vergleich zum Menschen drastisch erhöht. So erklärt sich auch das sprichwörtliche „Adlerauge“.

Bei solch großen Unterschieden in der Optik ist es klar, dass Menschen und Vögel die Beleuchtung in Wohnräumen unterschiedlich wahrnehmen: Was für Menschen als angenehm gilt, kann für das Vogelauge flackernd wirken. „Für das Wohl der Ziervögel ist deshalb zu empfehlen, neben der Flackerfreiheit für ein passendes Lichtspektrum und passende Helligkeit zu sorgen“, erklärt ZZF-Heimtierreferent und Biologe Dr. Stefan Hetz.

In einem vogelgerechten Raum kommt das Licht idealerweise von oben. Um dem Bedürfnis des Vogels nach mehr Helligkeit zu entsprechen, könnten Vogelhalter die Voliere ans Fenster stellen. Allerdings kommt bei geschlossenem Fenster durch das Glas keine blau-violette Strahlung, wichtig für die Synthese des Vitamins D3, in ausreichender Stärke beim Vogel an. Ein zugfreier Platz am geöffneten Fenster wäre in den Sommermonaten eine gute Möglichkeit für mehr Licht, aber natürlich nur, wenn der Vogel nicht gerade frei fliegt. Um Stress für die Vögel, die ja auch Beutetiere sind, zu vermeiden, ist es wichtig, dass die Voliere vom Fenster aus nicht komplett einsehbar ist: Der Vogel braucht auch Rückzugsmöglichkeiten sowie Schattenplätze.

Tierhalter können auch mit zusätzlichen Leuchten für angenehme Lichtverhältnisse sorgen: Die Vogellampen sollten ein tageslichtähnliches Spektrum aufweisen, manchmal wird die Farbtemperatur in Kelvin (K) angegeben. Sie sollte dann zwischen 5000 und 6500 K liegen. Gut ist es auch, wenn im blau-violetten Spektralbereich (UV) etwas mehr Licht abgegeben wird. Geeignet sind auch UV-Lampen, die der Zoofachhandel für Terrarientiere anbietet.

Für eine gleichzeitige hohe Lichtausbeute kommen technisch Metalldampflampen, LEDs und Leuchtstoffröhren zum Einsatz. Die ersteren beiden erreichen als Punktstrahler eine hohe Beleuchtungsstärke, die Leuchtstoffröhren sind etwas weniger hell. Metalldampflampen werden mit hohen Frequenzen betrieben, sind träge und flackern deshalb nicht. Lichtstärke und UV-Ausbeute für die Synthese von Vitamin D3 sind sehr hoch, so dass oft sogar ein Schutzglas verwendet wird, um diese abzumindern. Lichtstärke und UV-Ausbeute sind sehr hoch, so dass oft sogar ein Schutzglas als UV-Filter verwendet wird. LEDs können mit Gleichstrom oder sehr hohen Frequenzen betrieben werden und flackern ebenfalls nicht. Bei Leuchtstoffröhren gibt es zwei Möglichkeiten, das Flackern zu verringern: trägere Leuchtstoffe und eine höhere Betriebsfrequenz. In Verbindung mit einem erhöhten blau-violetten Spektralbereich sind diese Lampen für Vögel sehr gut geeignet.

Außer der ausreichenden Helligkeit ist ein deutlicher Tag-Nacht-Rhythmus entscheidend für einen erholsamen Schlaf und die innere Uhr des Vogels. Vögel brauchen eine ausreichend lange Dunkelphase. Das Licht muss dafür nachts ausgeschaltet sein und der Raum dunkel, sonst kann der Vogel nicht schlafen oder hat einen unterbrochenen Schlaf. „Das Abdecken des Vogelkäfigs mit einem Tuch ist jedoch keine Alternative“, betont Dr. Hetz. Wenn der Vogel seine Aktivität nach dem Licht ausrichtet, frühmorgens aktiv ist und sich gegen Abend am Schlafplatz aufhält, fühlt er sich wohl.

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Ins rechte Licht gerückt: Wie sich Ziervögel wohlfühlen

29.03.2021 – 15:00

Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF)

Ins rechte Licht gerückt: Wie sich Ziervögel wohlfühlen


















Wiesbaden (ots)

– Vögel sehen „schneller“ und „bunter“

– Dr. Stefan Hetz vom Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V. berät zu idealem Lichtklima und Haltungsbedingungen für Ziervögel

Vögel sehen anders als Menschen. Kurz gesagt, sehen sie „schneller“ und „bunter“. Schneller, weil viele Vögel pro Sekunde deutlich mehr Bilder als Menschen sehen. Das menschliche Auge verarbeitet maximal 65 Bilder pro Sekunde – manche Vogelarten kommen dagegen auf weit über 100. Der Fliegenschnäpper etwa löst mehr als 140 Bilder pro Sekunde auf. Das muss er auch. Schließlich will er bei der Nahrungssuche schnelle Beutetiere wie Insekten mit den Augen verfolgen und schnappen.

Bunter sehen Vögel, weil sie über vier Farbrezeptoren verfügen. Wir Menschen besitzen nur drei: für Rot, Grün und Blau. Vögel können im blauen und violetten Spektrum (UV-A Bereich) besser Farben unterscheiden als wir Menschen. Was für uns schon „UV“ ist, nehmen viele Vögel noch als Licht wahr. Wegen der vier Farbrezeptoren bezeichnet man Vögel auch als „Tetrachromaten“, was so viel wie „Vierfarbseher“ bedeutet.

Einige Vögel, wie Greifvögel, zeigen auch eine deutlich höhere Sehschärfe. Bei ihnen ist die Auflösung in für die Sichtjagd wichtigen Bereichen des Auges im Vergleich zum Menschen drastisch erhöht. So erklärt sich auch das sprichwörtliche „Adlerauge“.

Bei solch großen Unterschieden in der Optik ist es klar, dass Menschen und Vögel die Beleuchtung in Wohnräumen unterschiedlich wahrnehmen: Was für Menschen als angenehm gilt, kann für das Vogelauge flackernd wirken. „Für das Wohl der Ziervögel ist deshalb zu empfehlen, neben der Flackerfreiheit für ein passendes Lichtspektrum und passende Helligkeit zu sorgen“, erklärt ZZF-Heimtierreferent und Biologe Dr. Stefan Hetz.

In einem vogelgerechten Raum kommt das Licht idealerweise von oben. Um dem Bedürfnis des Vogels nach mehr Helligkeit zu entsprechen, könnten Vogelhalter die Voliere ans Fenster stellen. Allerdings kommt bei geschlossenem Fenster durch das Glas keine blau-violette Strahlung, wichtig für die Synthese des Vitamins D3, in ausreichender Stärke beim Vogel an. Ein zugfreier Platz am geöffneten Fenster wäre in den Sommermonaten eine gute Möglichkeit für mehr Licht, aber natürlich nur, wenn der Vogel nicht gerade frei fliegt. Um Stress für die Vögel, die ja auch Beutetiere sind, zu vermeiden, ist es wichtig, dass die Voliere vom Fenster aus nicht komplett einsehbar ist: Der Vogel braucht auch Rückzugsmöglichkeiten sowie Schattenplätze.

Tierhalter können auch mit zusätzlichen Leuchten für angenehme Lichtverhältnisse sorgen: Die Vogellampen sollten ein tageslichtähnliches Spektrum aufweisen, manchmal wird die Farbtemperatur in Kelvin (K) angegeben. Sie sollte dann zwischen 5000 und 6500 K liegen. Gut ist es auch, wenn im blau-violetten Spektralbereich (UV) etwas mehr Licht abgegeben wird. Geeignet sind auch UV-Lampen, die der Zoofachhandel für Terrarientiere anbietet.

Für eine gleichzeitige hohe Lichtausbeute kommen technisch Metalldampflampen, LEDs und Leuchtstoffröhren zum Einsatz. Die ersteren beiden erreichen als Punktstrahler eine hohe Beleuchtungsstärke, die Leuchtstoffröhren sind etwas weniger hell. Metalldampflampen werden mit hohen Frequenzen betrieben, sind träge und flackern deshalb nicht. Lichtstärke und UV-Ausbeute für die Synthese von Vitamin D3 sind sehr hoch, so dass oft sogar ein Schutzglas verwendet wird, um diese abzumindern. Lichtstärke und UV-Ausbeute sind sehr hoch, so dass oft sogar ein Schutzglas als UV-Filter verwendet wird. LEDs können mit Gleichstrom oder sehr hohen Frequenzen betrieben werden und flackern ebenfalls nicht. Bei Leuchtstoffröhren gibt es zwei Möglichkeiten, das Flackern zu verringern: trägere Leuchtstoffe und eine höhere Betriebsfrequenz. In Verbindung mit einem erhöhten blau-violetten Spektralbereich sind diese Lampen für Vögel sehr gut geeignet.

Außer der ausreichenden Helligkeit ist ein deutlicher Tag-Nacht-Rhythmus entscheidend für einen erholsamen Schlaf und die innere Uhr des Vogels. Vögel brauchen eine ausreichend lange Dunkelphase. Das Licht muss dafür nachts ausgeschaltet sein und der Raum dunkel, sonst kann der Vogel nicht schlafen oder hat einen unterbrochenen Schlaf. „Das Abdecken des Vogelkäfigs mit einem Tuch ist jedoch keine Alternative“, betont Dr. Hetz. Wenn der Vogel seine Aktivität nach dem Licht ausrichtet, frühmorgens aktiv ist und sich gegen Abend am Schlafplatz aufhält, fühlt er sich wohl.

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Ins rechte Licht gerückt: Wie sich Ziervögel wohlfühlen

29.03.2021 – 15:00

Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF)

Ins rechte Licht gerückt: Wie sich Ziervögel wohlfühlen


















Wiesbaden (ots)

– Vögel sehen „schneller“ und „bunter“

– Dr. Stefan Hetz vom Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V. berät zu idealem Lichtklima und Haltungsbedingungen für Ziervögel

Vögel sehen anders als Menschen. Kurz gesagt, sehen sie „schneller“ und „bunter“. Schneller, weil viele Vögel pro Sekunde deutlich mehr Bilder als Menschen sehen. Das menschliche Auge verarbeitet maximal 65 Bilder pro Sekunde – manche Vogelarten kommen dagegen auf weit über 100. Der Fliegenschnäpper etwa löst mehr als 140 Bilder pro Sekunde auf. Das muss er auch. Schließlich will er bei der Nahrungssuche schnelle Beutetiere wie Insekten mit den Augen verfolgen und schnappen.

Bunter sehen Vögel, weil sie über vier Farbrezeptoren verfügen. Wir Menschen besitzen nur drei: für Rot, Grün und Blau. Vögel können im blauen und violetten Spektrum (UV-A Bereich) besser Farben unterscheiden als wir Menschen. Was für uns schon „UV“ ist, nehmen viele Vögel noch als Licht wahr. Wegen der vier Farbrezeptoren bezeichnet man Vögel auch als „Tetrachromaten“, was so viel wie „Vierfarbseher“ bedeutet.

Einige Vögel, wie Greifvögel, zeigen auch eine deutlich höhere Sehschärfe. Bei ihnen ist die Auflösung in für die Sichtjagd wichtigen Bereichen des Auges im Vergleich zum Menschen drastisch erhöht. So erklärt sich auch das sprichwörtliche „Adlerauge“.

Bei solch großen Unterschieden in der Optik ist es klar, dass Menschen und Vögel die Beleuchtung in Wohnräumen unterschiedlich wahrnehmen: Was für Menschen als angenehm gilt, kann für das Vogelauge flackernd wirken. „Für das Wohl der Ziervögel ist deshalb zu empfehlen, neben der Flackerfreiheit für ein passendes Lichtspektrum und passende Helligkeit zu sorgen“, erklärt ZZF-Heimtierreferent und Biologe Dr. Stefan Hetz.

In einem vogelgerechten Raum kommt das Licht idealerweise von oben. Um dem Bedürfnis des Vogels nach mehr Helligkeit zu entsprechen, könnten Vogelhalter die Voliere ans Fenster stellen. Allerdings kommt bei geschlossenem Fenster durch das Glas keine blau-violette Strahlung, wichtig für die Synthese des Vitamins D3, in ausreichender Stärke beim Vogel an. Ein zugfreier Platz am geöffneten Fenster wäre in den Sommermonaten eine gute Möglichkeit für mehr Licht, aber natürlich nur, wenn der Vogel nicht gerade frei fliegt. Um Stress für die Vögel, die ja auch Beutetiere sind, zu vermeiden, ist es wichtig, dass die Voliere vom Fenster aus nicht komplett einsehbar ist: Der Vogel braucht auch Rückzugsmöglichkeiten sowie Schattenplätze.

Tierhalter können auch mit zusätzlichen Leuchten für angenehme Lichtverhältnisse sorgen: Die Vogellampen sollten ein tageslichtähnliches Spektrum aufweisen, manchmal wird die Farbtemperatur in Kelvin (K) angegeben. Sie sollte dann zwischen 5000 und 6500 K liegen. Gut ist es auch, wenn im blau-violetten Spektralbereich (UV) etwas mehr Licht abgegeben wird. Geeignet sind auch UV-Lampen, die der Zoofachhandel für Terrarientiere anbietet.

Für eine gleichzeitige hohe Lichtausbeute kommen technisch Metalldampflampen, LEDs und Leuchtstoffröhren zum Einsatz. Die ersteren beiden erreichen als Punktstrahler eine hohe Beleuchtungsstärke, die Leuchtstoffröhren sind etwas weniger hell. Metalldampflampen werden mit hohen Frequenzen betrieben, sind träge und flackern deshalb nicht. Lichtstärke und UV-Ausbeute für die Synthese von Vitamin D3 sind sehr hoch, so dass oft sogar ein Schutzglas verwendet wird, um diese abzumindern. Lichtstärke und UV-Ausbeute sind sehr hoch, so dass oft sogar ein Schutzglas als UV-Filter verwendet wird. LEDs können mit Gleichstrom oder sehr hohen Frequenzen betrieben werden und flackern ebenfalls nicht. Bei Leuchtstoffröhren gibt es zwei Möglichkeiten, das Flackern zu verringern: trägere Leuchtstoffe und eine höhere Betriebsfrequenz. In Verbindung mit einem erhöhten blau-violetten Spektralbereich sind diese Lampen für Vögel sehr gut geeignet.

Außer der ausreichenden Helligkeit ist ein deutlicher Tag-Nacht-Rhythmus entscheidend für einen erholsamen Schlaf und die innere Uhr des Vogels. Vögel brauchen eine ausreichend lange Dunkelphase. Das Licht muss dafür nachts ausgeschaltet sein und der Raum dunkel, sonst kann der Vogel nicht schlafen oder hat einen unterbrochenen Schlaf. „Das Abdecken des Vogelkäfigs mit einem Tuch ist jedoch keine Alternative“, betont Dr. Hetz. Wenn der Vogel seine Aktivität nach dem Licht ausrichtet, frühmorgens aktiv ist und sich gegen Abend am Schlafplatz aufhält, fühlt er sich wohl.

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