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Verstümmelungen, Seelaus-Befall und hohe Sterberaten: Neue Undercover-Recherche enthüllt die dunklen Abgründe einer der größten Fischzuchtindustrien der Welt

23.03.2021 – 10:34

Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt

Verstümmelungen, Seelaus-Befall und hohe Sterberaten: Neue Undercover-Recherche enthüllt die dunklen Abgründe einer der größten Fischzuchtindustrien der Welt


















Verstümmelungen, Seelaus-Befall und hohe Sterberaten: Neue Undercover-Recherche enthüllt die dunklen Abgründe einer der größten Fischzuchtindustrien der Welt
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Edinburgh (ots)

Die bisher größte Undercover-Recherche in der schottischen Lachsindustrie deckt enormes, branchenweites Tierleid, hohe Sterblichkeitsraten und Verstöße gegen Tierschutzgesetze auf. Die Filmaufnahmen und der dazugehörige Bericht zeigen die traurige Realität für viele Fische in den Meereskäfigen. Sie wurden heute von mehr als 40 Tierschutzorganisationen in über 30 Ländern, darunter auch die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, veröffentlicht. Das Netzwerk protestiert gegen die Zustände und ein weiteres Wachstum der Lachszucht in Schottland.

Schottland ist der drittgrößte Produzent von gezüchteten Atlantiklachsen weltweit (ca. 38 Millionen Fische im Jahr 2019) und exportiert ihn in über 50 Länder. Deutschland ist der sechstgrößte Abnehmer: Im Jahr 2019 wurden 2.867 Tonnen Lachse aus Schottland importiert. Die schottische Regierung unterstützt ein massives Wachstum der Industrie, das bis 2030 erfolgen soll.

Über 96 % der schottischen Lachsproduktion wird von fünf Unternehmen abgewickelt: Mowi, Scottish Sea Farms, Grieg Seafood, The Scottish Salmon Company und Cooke Aquaculture. Mit Hilfe von Drohnentechnologie und Tauchern wurden zwischen September und November 2020 über 22 Farmen untersucht.

Untersuchung zeigt enormes Tierleid

Bei der Recherche, die von der Tierschutzorganisation Compassion in World Farming International geleitet wurde, entdeckten die Ermittler massive Missstände: Die Lachse sind in trostlosen und engen Unterwasserkäfigen eingesperrt. Hier schwimmen die Tiere, die in freier Wildbahn mehrere tausend Kilometer zurücklegen, bis zu zwei Jahre lang ziellos umher. Bis zu ein Viertel der Lachse stirbt bereits vor der Schlachtung.

„Das Filmmaterial beweist, wie schlecht es den Lachsen in der schottischen Massentierhaltung im Meer geht“, sagt Diana von Webel, Leiterin Kommunikation & Politik der Albert Schweitzer Stiftung. „Viele der Tiere sind krank und verletzt: Seeläuse essen die Lachse bei lebendigem Leib auf, mitunter fehlen den Tieren Augen und ganze Fleischstücke. Lachse sind empfindungsfähige Lebewesen – diese Haltungsbedingungen sind völlig inakzeptabel. Es gibt ein industrieweites Versagen beim Schutz dieser Tiere, und das muss sich ändern. Wir brauchen einen sofortigen Wachstumsstopp für die Lachsfarmen.“

Seeläuse sind kleine Krebstiere, die sich von Haut, Blut und Sekret von Fischen ernähren. Ihre Zahl hat mit der Expansion der Lachsindustrie explosionsartig zugenommen. Bisher haben die Lachsfarmen noch keine wirksame, tierschutzgerechte und umweltfreundliche Behandlungs- oder Präventionsmethode eingeführt. Die Methoden, die die Industrie entwickelt hat, um die Fische von Seeläusen zu befreien sind grausam und unwirksam, zum Beispiel chemische Bäder oder Behandlungen durch Entlausungsmaschinen (Thermolicer und Hydrolicer). Viele Fische sterben nach diesen Prozeduren.

Lachsindustrie trägt zu Umweltverschmutzung und Überfischung bei

Die Lachszucht schadet nicht nur den Tieren, sondern auch der Umwelt. Abfälle aus schottischen Lachsfarmen verändern die chemische Zusammensetzung der Sedimente und töten das Leben auf dem Meeresboden. Außerdem können die Abfälle zu schlechter Wasserqualität und schädlichen Algenblüten führen. Medikamente und Chemikalien, wie Antibiotika und Insektizide, werden ebenfalls in die Umwelt freigesetzt. Dabei sind viele von ihnen bekanntermaßen giftig für Fische und andere Meeresorganismen sowie Vögel und Säugetiere. Darüber hinaus ist die Zucht von Raubfischen, wie z. B. Lachs, für einen Großteil des industriellen Fischfangs in unseren ohnehin schon überfischten Ozeanen verantwortlich. Millionen Tonnen wild gefangener Fische werden zu Fischmehl und Fischöl verarbeitet, um Fische in Aquakulturen zu füttern.

„Angesichts der zahlreichen Tierschutz- und Umweltprobleme in der schottischen Lachsindustrie sind die aktuellen Wachstumspläne völlig unverantwortlich“, meint Diana von Webel. „Wir fordern die schottische Regierung auf, ein Moratorium für das Wachstum der Industrie zu erlassen. Raubfische in Unterwasserkäfigen einzusperren und unsere Ozeane leerzufischen, um sie zu füttern, ist purer Wahnsinn. Letztendlich müssen wir uns fragen, ob die Lachszucht in einem nachhaltigen Ernährungssystem überhaupt einen Platz haben kann.“

Diese Form der Fischzucht ist mit schwerwiegenden Tierschutz- und Umweltproblemen verbunden. Weltweit fordern Organisationen deshalb in einem ersten Schritt, das Wachstum der Industrie zu stoppen. In Deutschland kann man den Protest auf der Website der Albert Schweitzer Stiftung unterstützen.

Links

Petition: https://albert-schweitzer-stiftung.de/helfen/petitionen/helfen-sie-den-lachsen

Bericht: https://www.ciwf.org.uk/media/7444572/ciwf_rethink-salmon_21_lr_singles_web.pdf

Video: https://www.youtube.com/watch?v=HH6V7cnlRQc

Fotos: https://ots.de/q96Ful

Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt

Die Albert Schweitzer Stiftung setzt sich gegen Massentierhaltung und für die vegane Lebensweise ein. Dafür nutzt sie juristische Mittel und wirkt auf wichtige Akteure aus Wirtschaft und Politik ein, um Tierschutzstandards zu erhöhen, den Verbrauch von Tierprodukten zu reduzieren und das pflanzliche Lebensmittelangebot zu verbessern. Interessierten bietet sie fundierte Informationen und zeigt Alternativen auf. Mehr erfahren Sie auf https://albert-schweitzer-stiftung.de.

Pressekontakt:

Diana von Webel
Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt
+49 30 400 54 68-15
presse@albert-schweitzer-stiftung.de

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Des einen Freud ist des anderen LeidBVL schränkt Anwendung neonikotinoidhaltiger Pflanzenschutzmittel im Raps weiter einImker sind erfreut und bieten Landwirten Dialog

23.03.2021 – 11:21

Deutscher Imkerbund e. V.

Des einen Freud ist des anderen Leid
BVL schränkt Anwendung neonikotinoidhaltiger Pflanzenschutzmittel im Raps weiter ein
Imker sind erfreut und bieten Landwirten Dialog


















Wachtberg (ots)

Am 20. März war Frühlingsanfang. In den kommenden Wochen werden die Temperaturen ansteigen und sich Honig- und Wildbienenpopulationen hoffentlich gut entwickeln. „Dies ist insbesondere auch von einer guten Pollen- und Nektarversorgung der Völker abhängig,“ weiß der Präsident des Deutschen Imkerbundes e.V. (D.I.B.), Torsten Ellmann.

In den meisten Regionen Deutschlands spielt dabei der Rapsanbau eine nicht unwesentliche Rolle. Denn der Kreuzblütler ist neben der Obstblüte die einzige landwirtschaftliche Massentracht für Bienen in dieser Jahreszeit. Doch leider bereitet sowohl Landwirten als auch Imkern diese Kultur Sorge und Probleme.

Sind es für die Imkerei in erster Linie die Risiken, die sich mit der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln im Raps für die Bienengesundheit und rückstandsfreie Bienenerzeugnisse ergeben, so ist der Anbau auch für Landwirte zunehmend problematisch.

Denn zugunsten Blüten besuchender Insekten ist die wirksame Schädlingsbekämpfung seit 2013 deutlich erschwert. Beginnend mit dem Verbot neonikotinoidhaltiger Beizen mit den Wirkstoffen Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam folgten weitere Anwendungsbeschränkungen, wie z. B. bei Thiacloprid, so dass die Gesunderhaltung der Ölfrucht schwierig ist.

Nun hat das für die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln zuständige Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) die Anwendung der Pflanzenschutzmittel Mospilan SG und Danjiri in Raps seit dem 12. März 2021 weiter eingeschränkt. Beide enthalten den Wirkstoff Acetamiprid, ein bienengefährliches Neonikotinoid.

Dadurch ist ab diesem Jahr die Anwendung der beiden Insektizide zur Bekämpfung des Rapsglanzkäfers im Winterraps nur noch bis zum Entwicklungsstadium der geschlossenen Blüte und nicht mehr in die offene Blüte zulässig.

Der Anwendungszeitraum wurde angepasst, weil eine Behandlung gegen diesen Schädling zum Schutz der Blütenknospen nach Beginn der Rapsblüte keinen ausreichenden Effekt mehr hat. Bisher bestand lediglich eine Empfehlung des BVL, Acetamiprid-haltige Mittel nur im Knospenstadium oder bei blühenden Beständen nur in den Abendstunden, außerhalb der Bienenflugzeiten, einzusetzen.

„Wir sind froh über die aktuelle Entscheidung, denn wir kämpfen seit Jahren gegen die Anwendung von bienengefährlichen Neonikotinoiden“, so der D.I.B.-Präsident.

In der Vergangenheit konnten in vielen Untersuchungen an Bienen chronische und subletale Wirkungen auf Bienenvölker festgestellt werden. Die Ergebnisse belegen Einflüsse auf den Reproduktionserfolg von Königinnen und Drohnen, Auswirkungen auf die Entwicklung der Futtersaftdrüsen von Ammenbienen, das Lern- und Orientierungsverhalten oder Störungen der Abläufe im komplexen Bienenstocksystem.

„Auch wenn wir wissen, welche Zwänge für die Landwirtschaft mit der weiteren Anwendungseinschränkung verbunden sind, begrüßen wir den Schritt in die richtige Richtung,“ sagt Ellmann und begründet: „Imker, die Honig vermarkten, stehen gegenüber den Verbrauchern in der Pflicht, beim Naturprodukt Honig Rückstandsfreiheit erwarten zu dürfen.“

Der gesetzlich zulässige Rückstandshöchstmengenwert für Acetamiprid in Honig liegt bei 0,05 mg/kg. Bei Thiacloprid lag dieser noch bei 0,2 mg/kg. Wird die gute fachliche Praxis bei der Pflanzenschutzmittel-Spritzung nicht beachtet, kann dies also viel schneller zu einer Überschreitung von Grenzwerten führen, die eine Unverkäuflichkeit von Honig bedeuten würde. Im Screening des D.I.B. bestätigte sich bereits 2020, dass der Wirkstoff Acetamiprid als Rückstand aufgefallen war, auch wenn die Mengen unterhalb des zulässigen Rückstandshöchstwertes lagen. Die neue Anwendungsregelung dürfte sich hier weiter positiv auswirken.

D.I.B.-Präsident Torsten Ellmann appelliert an Imker und Landwirte: „Trotz der neuen, positiven Entwicklung halten wir auch künftig eine fachliche und sachliche Kommunikation zwischen Imker und Landwirt für unerlässlich, um Gefahren für Bienen und Bienenerzeugnisse im Vorhinein auszuschließen. Sinnvoll für Imker ist zusätzlich, sich beim zuständigen Pflanzenschutzdienst über die festgelegten Spritztermine zu informieren.“

Wichtig ist aber auch die Aufklärung der Bevölkerung über die Risiken für Blüten besuchende Insekten, wenn bienengefährliche Pflanzenschutzmittel im privaten Bereich eingesetzt werden, denn hier mangelt es oft am nötigen Fachwissen. Deshalb bedauert es der D.I.B. sehr, dass für diesen Anwendungsbereich erst kürzlich die Zulassung für Acetamiprid verlängert wurde. Es gibt also noch viel zu tun, um Bienen und andere Blütenbesucher zu schützen.

Weitere Informationen zu Pflanzenschutzmitteln finden Sie unter

https://deutscherimkerbund.de/userfiles/downloads/positionen/Positionspapier_PSM_2020.pdf.

Über den Deutschen Imkerbund e.V.

Der Deutsche Imkerbund e.V. vertritt als Dachorganisation die Interessen von über 130.000 Imkern seiner 19 Mitgliedsverbände und ist damit der größte europäische Zusammenschluss. Zweck des Deutschen Imkerbundes e.V. ist es, die Bienenhaltung zu fördern und zu verbreiten, damit durch die Bestäubungstätigkeit der Honigbiene an Wild- und Kulturpflanzen eine artenreiche Natur erhalten bleibt. Zum Schutz aller Blüten besuchenden Insekten wirkt der Deutsche Imkerbund e.V. im Naturschutz und in der Landschaftspflege mit.

Gemeinsam leisten unsere Imkereien, die ganz überwiegend in der Freizeit rund 900.000 Bienenvölker betreuen, einen unverzichtbaren Beitrag für eine reichhaltige und intakte Umwelt durch die Sicherung der Bestäubung mit einem volkswirtschaftlichen Nutzen von rd. 3 Mrd. Euro jährlich.

Die enge Verflechtung von Naturschutz und die Wahrung imkerlicher Interessen schafft zugleich die Voraussetzungen für unverfälschte und hochwertige Bienenerzeugnisse. Der Deutsche Imkerbund e.V. wahrt für seine Mitglieder als Markeninhaber die Schutzrechte und besonderen Qualitätsanforderungen der seit 1925 patentierten Kollektivmarke Echter Deutscher Honig als Warenzeichen für Honig aus heimischen Regionen.

Pressekontakt:

Petra Friedrich, presse@imkerbund.de, Tel. 0228/9329218 o.
0163/2732547

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Die bisher größte Undercover-Recherche in der schottischen Lachsindustrie deckt enormes, branchenweites Tierleid, hohe Sterblichkeitsraten und Verstöße gegen Tierschutzgesetze auf. Die Filmaufnahmen und der dazugehörige Bericht zeigen die traurige Realität für viele Fische in den Meereskäfigen. Sie wurden heute von mehr als 40 Tierschutzorganisationen in über 30 Ländern, darunter auch die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, veröffentlicht. Das Netzwerk protestiert gegen die Zustände und ein weiteres Wachstum der Lachszucht in Schottland.

Schottland ist der drittgrößte Produzent von gezüchteten Atlantiklachsen weltweit (ca. 38 Millionen Fische im Jahr 2019) und exportiert ihn in über 50 Länder. Deutschland ist der sechstgrößte Abnehmer: Im Jahr 2019 wurden 2.867 Tonnen Lachse aus Schottland importiert. Die schottische Regierung unterstützt ein massives Wachstum der Industrie, das bis 2030 erfolgen soll.

Über 96 % der schottischen Lachsproduktion wird von fünf Unternehmen abgewickelt: Mowi, Scottish Sea Farms, Grieg Seafood, The Scottish Salmon Company und Cooke Aquaculture. Mit Hilfe von Drohnentechnologie und Tauchern wurden zwischen September und November 2020 über 22 Farmen untersucht.

Untersuchung zeigt enormes Tierleid

Bei der Recherche, die von der Tierschutzorganisation Compassion in World Farming International geleitet wurde, entdeckten die Ermittler massive Missstände: Die Lachse sind in trostlosen und engen Unterwasserkäfigen eingesperrt. Hier schwimmen die Tiere, die in freier Wildbahn mehrere tausend Kilometer zurücklegen, bis zu zwei Jahre lang ziellos umher. Bis zu ein Viertel der Lachse stirbt bereits vor der Schlachtung.

„Das Filmmaterial beweist, wie schlecht es den Lachsen in der schottischen Massentierhaltung im Meer geht“, sagt Diana von Webel, Leiterin Kommunikation & Politik der Albert Schweitzer Stiftung. „Viele der Tiere sind krank und verletzt: Seeläuse essen die Lachse bei lebendigem Leib auf, mitunter fehlen den Tieren Augen und ganze Fleischstücke. Lachse sind empfindungsfähige Lebewesen – diese Haltungsbedingungen sind völlig inakzeptabel. Es gibt ein industrieweites Versagen beim Schutz dieser Tiere, und das muss sich ändern. Wir brauchen einen sofortigen Wachstumsstopp für die Lachsfarmen.“

Seeläuse sind kleine Krebstiere, die sich von Haut, Blut und Sekret von Fischen ernähren. Ihre Zahl hat mit der Expansion der Lachsindustrie explosionsartig zugenommen. Bisher haben die Lachsfarmen noch keine wirksame, tierschutzgerechte und umweltfreundliche Behandlungs- oder Präventionsmethode eingeführt. Die Methoden, die die Industrie entwickelt hat, um die Fische von Seeläusen zu befreien sind grausam und unwirksam, zum Beispiel chemische Bäder oder Behandlungen durch Entlausungsmaschinen (Thermolicer und Hydrolicer). Viele Fische sterben nach diesen Prozeduren.

Lachsindustrie trägt zu Umweltverschmutzung und Überfischung bei

Die Lachszucht schadet nicht nur den Tieren, sondern auch der Umwelt. Abfälle aus schottischen Lachsfarmen verändern die chemische Zusammensetzung der Sedimente und töten das Leben auf dem Meeresboden. Außerdem können die Abfälle zu schlechter Wasserqualität und schädlichen Algenblüten führen. Medikamente und Chemikalien, wie Antibiotika und Insektizide, werden ebenfalls in die Umwelt freigesetzt. Dabei sind viele von ihnen bekanntermaßen giftig für Fische und andere Meeresorganismen sowie Vögel und Säugetiere. Darüber hinaus ist die Zucht von Raubfischen, wie z. B. Lachs, für einen Großteil des industriellen Fischfangs in unseren ohnehin schon überfischten Ozeanen verantwortlich. Millionen Tonnen wild gefangener Fische werden zu Fischmehl und Fischöl verarbeitet, um Fische in Aquakulturen zu füttern.

„Angesichts der zahlreichen Tierschutz- und Umweltprobleme in der schottischen Lachsindustrie sind die aktuellen Wachstumspläne völlig unverantwortlich“, meint Diana von Webel. „Wir fordern die schottische Regierung auf, ein Moratorium für das Wachstum der Industrie zu erlassen. Raubfische in Unterwasserkäfigen einzusperren und unsere Ozeane leerzufischen, um sie zu füttern, ist purer Wahnsinn. Letztendlich müssen wir uns fragen, ob die Lachszucht in einem nachhaltigen Ernährungssystem überhaupt einen Platz haben kann.“

Diese Form der Fischzucht ist mit schwerwiegenden Tierschutz- und Umweltproblemen verbunden. Weltweit fordern Organisationen deshalb in einem ersten Schritt, das Wachstum der Industrie zu stoppen. In Deutschland kann man den Protest auf der Website der Albert Schweitzer Stiftung unterstützen.

Links

Petition: https://albert-schweitzer-stiftung.de/helfen/petitionen/helfen-sie-den-lachsen

Bericht: https://www.ciwf.org.uk/media/7444572/ciwf_rethink-salmon_21_lr_singles_web.pdf

Video: https://www.youtube.com/watch?v=HH6V7cnlRQc

Fotos: https://ots.de/q96Ful

Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt

Die Albert Schweitzer Stiftung setzt sich gegen Massentierhaltung und für die vegane Lebensweise ein. Dafür nutzt sie juristische Mittel und wirkt auf wichtige Akteure aus Wirtschaft und Politik ein, um Tierschutzstandards zu erhöhen, den Verbrauch von Tierprodukten zu reduzieren und das pflanzliche Lebensmittelangebot zu verbessern. Interessierten bietet sie fundierte Informationen und zeigt Alternativen auf. Mehr erfahren Sie auf https://albert-schweitzer-stiftung.de.

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