Veröffentlicht am

70 Prozent angehender Chefarzt-AspirantInnen sehen Einflussmöglichkeiten in der Balance zwischen Ökonomie und Ethik

14.04.2021 – 11:23

Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC)

70 Prozent angehender Chefarzt-AspirantInnen sehen Einflussmöglichkeiten in der Balance zwischen Ökonomie und Ethik


















Berlin (ots)

In 46 Prozent der Bewerbungsgespräche dominieren wirtschaftliche Zielsetzungen. Jeder Fünfte fühlt sich unter Druck gesetzt.

Die Ökonomisierung im Gesundheitswesen ist sechzehn Jahre nach Einführung der Diagnosis Related Groups (DRG) weit vorangeschritten und beeinflusst maßgeblich auch die Berufsausübung der Chirurgen. Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen hat deswegen im Bundestagswahljahr eine Umfrage unter seinen Mitgliedern initiiert, um den Stellenwert von ökonomischen Zielsetzungen in Bewerbungsgesprächen auf Chefarzt-Positionen sowie den Umgang der BewerberInnen damit, zu untersuchen.

Das Ergebnis: 46 Prozent der Befragten erklärten, dass wirtschaftliche Ziele in den Einstellungsgesprächen einen hohen Stellenwert hatten. Rund 75 Prozent der Befragten berichteten von Anforderungen wie Mitarbeit bei der Unternehmensentwicklung über die Steigerung von Patientenzahlen bis zur Stärkung der Wettbewerbsposition des Unternehmens. Mehr als 40 Prozent von ihnen sahen sich mit dem Management knapper Personalressourcen im Gespräch konfrontiert.

Jeder Dritte der BewerberInnen gab aber auch an, sich durch die wirtschaftlichen Anforderungen im Stellenprofil nicht unter Druck gesetzt zu fühlen. Rund 70 Prozent der Chefarzt-AspirantInnen sehen gar Chancen, die Gewichtung von Ökonomie und medizinethischen Erwägungen in ihrer späteren Abteilung durch das eigene Verhalten beeinflussen zu können. Jeder Fünfte der Befragung gab an, einen Druck durch die ökonomischen Ziele zu verspüren.

Auf die Frage, ob in konkreten Einzelfällen einmal eine OP-Indikation gestellt wurde, die nicht zwingend geboten war, aber die der Erreichung ökonomischer Ziele diente, antworteten 85 Prozent der ChirurgInnen mit Nein.

Mitautor und Mitglied erweiterter Vorstand des BDC, Prof. Dr. Carsten Johannes Krones: „Die Befragung legt offen in welchem Spannungsfeld sich der Beruf des Chefarztes und der Chefärztin heute befindet. Wir sehen aber auch das Potenzial der Chefärzte und Chefärztinnen, sich in Bewerbungsgesprächen als Gesprächspartner auf Augenhöhe präsentieren zu können und die wirtschaftlichen Ziele im Sinne eines nachhaltigen Krankenhausmanagements gemeinsam mit der Geschäftsführung zu definieren. Denn der Arztberuf ist und bleibt ein freier Beruf und damit gilt auch im Anstellungsverhältnis die ärztliche Weisungsfreiheit, also im Kern die Therapiefreiheit.“

Dr. Erik Allemeyer, Autor der Studie: „Dabei ist es uns wichtig klarzustellen: Ökonomische Rahmenbedingungen sind auch in der Medizin notwendig. Der überwiegende Teil der Befragten sieht dies offenkundig ebenso und ist bereit zur Mitgestaltung der medizinischen und wirtschaftlichen Anforderungen in der künftigen Position. Das sollte dann auch eingefordert werden.“

Prof. Dr. Werner Vogd, Universität Witten/Herdecke, Mitautor der Studie: „Es ist seit mehr als zehn Jahren allen Beteiligten bekannt, dass das DRG-System, so wie es derzeit konfiguriert ist, die falschen Anreize setzt. Chefärzte stehen hier besonders unter Druck.“

Prof. Dr. Dr. med. Karl-Heinz Wehkamp, Socium Forschungszentrum, Universität Bremen, Mitautor der Studie: „Das Ergebnis unserer Studie ist ein weiteres Indiz dafür, dass die Krankenhausmedizin strukturell unter die Herrschaft kaufmännischer und wettbewerblicher Prämissen geraten ist. Ein Krankenhaus sucht heute Chefärzte, die nicht nur betriebswirtschaftlich denken und handeln, sondern die auch die Zumutung aushalten müssen, mit äußerst knapp kalkuliertem Personal und Material zu arbeiten. Medizinische Qualitätsstandards werden somit unvermeidlich bedroht.“

Zum Studiendesign

Die Umfrage wurde unter ChefärztInnen aller chirurgischen Fächer, die zwischen 2016 und 2019 eine Führungsposition übernommen haben, durchgeführt. Insgesamt 1.890 beim BDC registrierte chirurgische ChefärztInnen und OberärztInnen wurden angeschrieben, davon beteiligten sich 455 an der Umfrage, 114 von ihnen sind im Untersuchungszeitraum in eine Chefarztposition gewechselt. Die Teilnehmer arbeiten trägerübergreifend an kommunalen wie privaten und freigemeinnützigen Einrichtungen. Darüber hinaus wurden sieben ÄrztInnen in qualifizierten Interviews befragt.

Kontakt zu den Autoren der Studie

Dr. med. E. Allemeyer

Niels-Stensen-Kliniken

Franziskus Hospital Harderberg

Tel. 0541-502-2910

E-Mail: erik.allemeyer@niels-stensen-kliniken.de

Pressekontakt:

Ingrid Mühlnikel
Claudia Kunze
Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
Tel: 030/28004-201
Fax: 030/28004-108
presse@bdc.de
www.bdc.de

Original-Content von: Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC), übermittelt

Veröffentlicht am

70 Prozent angehender Chefarzt-AspirantInnen sehen Einflussmöglichkeiten in der Balance zwischen Ökonomie und Ethik

14.04.2021 – 11:23

Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC)

70 Prozent angehender Chefarzt-AspirantInnen sehen Einflussmöglichkeiten in der Balance zwischen Ökonomie und Ethik


















Berlin (ots)

In 46 Prozent der Bewerbungsgespräche dominieren wirtschaftliche Zielsetzungen. Jeder Fünfte fühlt sich unter Druck gesetzt.

Die Ökonomisierung im Gesundheitswesen ist sechzehn Jahre nach Einführung der Diagnosis Related Groups (DRG) weit vorangeschritten und beeinflusst maßgeblich auch die Berufsausübung der Chirurgen. Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen hat deswegen im Bundestagswahljahr eine Umfrage unter seinen Mitgliedern initiiert, um den Stellenwert von ökonomischen Zielsetzungen in Bewerbungsgesprächen auf Chefarzt-Positionen sowie den Umgang der BewerberInnen damit, zu untersuchen.

Das Ergebnis: 46 Prozent der Befragten erklärten, dass wirtschaftliche Ziele in den Einstellungsgesprächen einen hohen Stellenwert hatten. Rund 75 Prozent der Befragten berichteten von Anforderungen wie Mitarbeit bei der Unternehmensentwicklung über die Steigerung von Patientenzahlen bis zur Stärkung der Wettbewerbsposition des Unternehmens. Mehr als 40 Prozent von ihnen sahen sich mit dem Management knapper Personalressourcen im Gespräch konfrontiert.

Jeder Dritte der BewerberInnen gab aber auch an, sich durch die wirtschaftlichen Anforderungen im Stellenprofil nicht unter Druck gesetzt zu fühlen. Rund 70 Prozent der Chefarzt-AspirantInnen sehen gar Chancen, die Gewichtung von Ökonomie und medizinethischen Erwägungen in ihrer späteren Abteilung durch das eigene Verhalten beeinflussen zu können. Jeder Fünfte der Befragung gab an, einen Druck durch die ökonomischen Ziele zu verspüren.

Auf die Frage, ob in konkreten Einzelfällen einmal eine OP-Indikation gestellt wurde, die nicht zwingend geboten war, aber die der Erreichung ökonomischer Ziele diente, antworteten 85 Prozent der ChirurgInnen mit Nein.

Mitautor und Mitglied erweiterter Vorstand des BDC, Prof. Dr. Carsten Johannes Krones: „Die Befragung legt offen in welchem Spannungsfeld sich der Beruf des Chefarztes und der Chefärztin heute befindet. Wir sehen aber auch das Potenzial der Chefärzte und Chefärztinnen, sich in Bewerbungsgesprächen als Gesprächspartner auf Augenhöhe präsentieren zu können und die wirtschaftlichen Ziele im Sinne eines nachhaltigen Krankenhausmanagements gemeinsam mit der Geschäftsführung zu definieren. Denn der Arztberuf ist und bleibt ein freier Beruf und damit gilt auch im Anstellungsverhältnis die ärztliche Weisungsfreiheit, also im Kern die Therapiefreiheit.“

Dr. Erik Allemeyer, Autor der Studie: „Dabei ist es uns wichtig klarzustellen: Ökonomische Rahmenbedingungen sind auch in der Medizin notwendig. Der überwiegende Teil der Befragten sieht dies offenkundig ebenso und ist bereit zur Mitgestaltung der medizinischen und wirtschaftlichen Anforderungen in der künftigen Position. Das sollte dann auch eingefordert werden.“

Prof. Dr. Werner Vogd, Universität Witten/Herdecke, Mitautor der Studie: „Es ist seit mehr als zehn Jahren allen Beteiligten bekannt, dass das DRG-System, so wie es derzeit konfiguriert ist, die falschen Anreize setzt. Chefärzte stehen hier besonders unter Druck.“

Prof. Dr. Dr. med. Karl-Heinz Wehkamp, Socium Forschungszentrum, Universität Bremen, Mitautor der Studie: „Das Ergebnis unserer Studie ist ein weiteres Indiz dafür, dass die Krankenhausmedizin strukturell unter die Herrschaft kaufmännischer und wettbewerblicher Prämissen geraten ist. Ein Krankenhaus sucht heute Chefärzte, die nicht nur betriebswirtschaftlich denken und handeln, sondern die auch die Zumutung aushalten müssen, mit äußerst knapp kalkuliertem Personal und Material zu arbeiten. Medizinische Qualitätsstandards werden somit unvermeidlich bedroht.“

Zum Studiendesign

Die Umfrage wurde unter ChefärztInnen aller chirurgischen Fächer, die zwischen 2016 und 2019 eine Führungsposition übernommen haben, durchgeführt. Insgesamt 1.890 beim BDC registrierte chirurgische ChefärztInnen und OberärztInnen wurden angeschrieben, davon beteiligten sich 455 an der Umfrage, 114 von ihnen sind im Untersuchungszeitraum in eine Chefarztposition gewechselt. Die Teilnehmer arbeiten trägerübergreifend an kommunalen wie privaten und freigemeinnützigen Einrichtungen. Darüber hinaus wurden sieben ÄrztInnen in qualifizierten Interviews befragt.

Kontakt zu den Autoren der Studie

Dr. med. E. Allemeyer

Niels-Stensen-Kliniken

Franziskus Hospital Harderberg

Tel. 0541-502-2910

E-Mail: erik.allemeyer@niels-stensen-kliniken.de

Pressekontakt:

Ingrid Mühlnikel
Claudia Kunze
Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
Tel: 030/28004-201
Fax: 030/28004-108
presse@bdc.de
www.bdc.de

Original-Content von: Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC), übermittelt

Veröffentlicht am

70 Prozent angehender Chefarzt-AspirantInnen sehen Einflussmöglichkeiten in der Balance zwischen Ökonomie und Ethik

14.04.2021 – 11:23

Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC)

70 Prozent angehender Chefarzt-AspirantInnen sehen Einflussmöglichkeiten in der Balance zwischen Ökonomie und Ethik


















Berlin (ots)

In 46 Prozent der Bewerbungsgespräche dominieren wirtschaftliche Zielsetzungen. Jeder Fünfte fühlt sich unter Druck gesetzt.

Die Ökonomisierung im Gesundheitswesen ist sechzehn Jahre nach Einführung der Diagnosis Related Groups (DRG) weit vorangeschritten und beeinflusst maßgeblich auch die Berufsausübung der Chirurgen. Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen hat deswegen im Bundestagswahljahr eine Umfrage unter seinen Mitgliedern initiiert, um den Stellenwert von ökonomischen Zielsetzungen in Bewerbungsgesprächen auf Chefarzt-Positionen sowie den Umgang der BewerberInnen damit, zu untersuchen.

Das Ergebnis: 46 Prozent der Befragten erklärten, dass wirtschaftliche Ziele in den Einstellungsgesprächen einen hohen Stellenwert hatten. Rund 75 Prozent der Befragten berichteten von Anforderungen wie Mitarbeit bei der Unternehmensentwicklung über die Steigerung von Patientenzahlen bis zur Stärkung der Wettbewerbsposition des Unternehmens. Mehr als 40 Prozent von ihnen sahen sich mit dem Management knapper Personalressourcen im Gespräch konfrontiert.

Jeder Dritte der BewerberInnen gab aber auch an, sich durch die wirtschaftlichen Anforderungen im Stellenprofil nicht unter Druck gesetzt zu fühlen. Rund 70 Prozent der Chefarzt-AspirantInnen sehen gar Chancen, die Gewichtung von Ökonomie und medizinethischen Erwägungen in ihrer späteren Abteilung durch das eigene Verhalten beeinflussen zu können. Jeder Fünfte der Befragung gab an, einen Druck durch die ökonomischen Ziele zu verspüren.

Auf die Frage, ob in konkreten Einzelfällen einmal eine OP-Indikation gestellt wurde, die nicht zwingend geboten war, aber die der Erreichung ökonomischer Ziele diente, antworteten 85 Prozent der ChirurgInnen mit Nein.

Mitautor und Mitglied erweiterter Vorstand des BDC, Prof. Dr. Carsten Johannes Krones: „Die Befragung legt offen in welchem Spannungsfeld sich der Beruf des Chefarztes und der Chefärztin heute befindet. Wir sehen aber auch das Potenzial der Chefärzte und Chefärztinnen, sich in Bewerbungsgesprächen als Gesprächspartner auf Augenhöhe präsentieren zu können und die wirtschaftlichen Ziele im Sinne eines nachhaltigen Krankenhausmanagements gemeinsam mit der Geschäftsführung zu definieren. Denn der Arztberuf ist und bleibt ein freier Beruf und damit gilt auch im Anstellungsverhältnis die ärztliche Weisungsfreiheit, also im Kern die Therapiefreiheit.“

Dr. Erik Allemeyer, Autor der Studie: „Dabei ist es uns wichtig klarzustellen: Ökonomische Rahmenbedingungen sind auch in der Medizin notwendig. Der überwiegende Teil der Befragten sieht dies offenkundig ebenso und ist bereit zur Mitgestaltung der medizinischen und wirtschaftlichen Anforderungen in der künftigen Position. Das sollte dann auch eingefordert werden.“

Prof. Dr. Werner Vogd, Universität Witten/Herdecke, Mitautor der Studie: „Es ist seit mehr als zehn Jahren allen Beteiligten bekannt, dass das DRG-System, so wie es derzeit konfiguriert ist, die falschen Anreize setzt. Chefärzte stehen hier besonders unter Druck.“

Prof. Dr. Dr. med. Karl-Heinz Wehkamp, Socium Forschungszentrum, Universität Bremen, Mitautor der Studie: „Das Ergebnis unserer Studie ist ein weiteres Indiz dafür, dass die Krankenhausmedizin strukturell unter die Herrschaft kaufmännischer und wettbewerblicher Prämissen geraten ist. Ein Krankenhaus sucht heute Chefärzte, die nicht nur betriebswirtschaftlich denken und handeln, sondern die auch die Zumutung aushalten müssen, mit äußerst knapp kalkuliertem Personal und Material zu arbeiten. Medizinische Qualitätsstandards werden somit unvermeidlich bedroht.“

Zum Studiendesign

Die Umfrage wurde unter ChefärztInnen aller chirurgischen Fächer, die zwischen 2016 und 2019 eine Führungsposition übernommen haben, durchgeführt. Insgesamt 1.890 beim BDC registrierte chirurgische ChefärztInnen und OberärztInnen wurden angeschrieben, davon beteiligten sich 455 an der Umfrage, 114 von ihnen sind im Untersuchungszeitraum in eine Chefarztposition gewechselt. Die Teilnehmer arbeiten trägerübergreifend an kommunalen wie privaten und freigemeinnützigen Einrichtungen. Darüber hinaus wurden sieben ÄrztInnen in qualifizierten Interviews befragt.

Kontakt zu den Autoren der Studie

Dr. med. E. Allemeyer

Niels-Stensen-Kliniken

Franziskus Hospital Harderberg

Tel. 0541-502-2910

E-Mail: erik.allemeyer@niels-stensen-kliniken.de

Pressekontakt:

Ingrid Mühlnikel
Claudia Kunze
Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
Tel: 030/28004-201
Fax: 030/28004-108
presse@bdc.de
www.bdc.de

Original-Content von: Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC), übermittelt

Veröffentlicht am

70 Prozent angehender Chefarzt-AspirantInnen sehen Einflussmöglichkeiten in der Balance zwischen Ökonomie und Ethik

14.04.2021 – 11:23

Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC)

70 Prozent angehender Chefarzt-AspirantInnen sehen Einflussmöglichkeiten in der Balance zwischen Ökonomie und Ethik


















Berlin (ots)

In 46 Prozent der Bewerbungsgespräche dominieren wirtschaftliche Zielsetzungen. Jeder Fünfte fühlt sich unter Druck gesetzt.

Die Ökonomisierung im Gesundheitswesen ist sechzehn Jahre nach Einführung der Diagnosis Related Groups (DRG) weit vorangeschritten und beeinflusst maßgeblich auch die Berufsausübung der Chirurgen. Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen hat deswegen im Bundestagswahljahr eine Umfrage unter seinen Mitgliedern initiiert, um den Stellenwert von ökonomischen Zielsetzungen in Bewerbungsgesprächen auf Chefarzt-Positionen sowie den Umgang der BewerberInnen damit, zu untersuchen.

Das Ergebnis: 46 Prozent der Befragten erklärten, dass wirtschaftliche Ziele in den Einstellungsgesprächen einen hohen Stellenwert hatten. Rund 75 Prozent der Befragten berichteten von Anforderungen wie Mitarbeit bei der Unternehmensentwicklung über die Steigerung von Patientenzahlen bis zur Stärkung der Wettbewerbsposition des Unternehmens. Mehr als 40 Prozent von ihnen sahen sich mit dem Management knapper Personalressourcen im Gespräch konfrontiert.

Jeder Dritte der BewerberInnen gab aber auch an, sich durch die wirtschaftlichen Anforderungen im Stellenprofil nicht unter Druck gesetzt zu fühlen. Rund 70 Prozent der Chefarzt-AspirantInnen sehen gar Chancen, die Gewichtung von Ökonomie und medizinethischen Erwägungen in ihrer späteren Abteilung durch das eigene Verhalten beeinflussen zu können. Jeder Fünfte der Befragung gab an, einen Druck durch die ökonomischen Ziele zu verspüren.

Auf die Frage, ob in konkreten Einzelfällen einmal eine OP-Indikation gestellt wurde, die nicht zwingend geboten war, aber die der Erreichung ökonomischer Ziele diente, antworteten 85 Prozent der ChirurgInnen mit Nein.

Mitautor und Mitglied erweiterter Vorstand des BDC, Prof. Dr. Carsten Johannes Krones: „Die Befragung legt offen in welchem Spannungsfeld sich der Beruf des Chefarztes und der Chefärztin heute befindet. Wir sehen aber auch das Potenzial der Chefärzte und Chefärztinnen, sich in Bewerbungsgesprächen als Gesprächspartner auf Augenhöhe präsentieren zu können und die wirtschaftlichen Ziele im Sinne eines nachhaltigen Krankenhausmanagements gemeinsam mit der Geschäftsführung zu definieren. Denn der Arztberuf ist und bleibt ein freier Beruf und damit gilt auch im Anstellungsverhältnis die ärztliche Weisungsfreiheit, also im Kern die Therapiefreiheit.“

Dr. Erik Allemeyer, Autor der Studie: „Dabei ist es uns wichtig klarzustellen: Ökonomische Rahmenbedingungen sind auch in der Medizin notwendig. Der überwiegende Teil der Befragten sieht dies offenkundig ebenso und ist bereit zur Mitgestaltung der medizinischen und wirtschaftlichen Anforderungen in der künftigen Position. Das sollte dann auch eingefordert werden.“

Prof. Dr. Werner Vogd, Universität Witten/Herdecke, Mitautor der Studie: „Es ist seit mehr als zehn Jahren allen Beteiligten bekannt, dass das DRG-System, so wie es derzeit konfiguriert ist, die falschen Anreize setzt. Chefärzte stehen hier besonders unter Druck.“

Prof. Dr. Dr. med. Karl-Heinz Wehkamp, Socium Forschungszentrum, Universität Bremen, Mitautor der Studie: „Das Ergebnis unserer Studie ist ein weiteres Indiz dafür, dass die Krankenhausmedizin strukturell unter die Herrschaft kaufmännischer und wettbewerblicher Prämissen geraten ist. Ein Krankenhaus sucht heute Chefärzte, die nicht nur betriebswirtschaftlich denken und handeln, sondern die auch die Zumutung aushalten müssen, mit äußerst knapp kalkuliertem Personal und Material zu arbeiten. Medizinische Qualitätsstandards werden somit unvermeidlich bedroht.“

Zum Studiendesign

Die Umfrage wurde unter ChefärztInnen aller chirurgischen Fächer, die zwischen 2016 und 2019 eine Führungsposition übernommen haben, durchgeführt. Insgesamt 1.890 beim BDC registrierte chirurgische ChefärztInnen und OberärztInnen wurden angeschrieben, davon beteiligten sich 455 an der Umfrage, 114 von ihnen sind im Untersuchungszeitraum in eine Chefarztposition gewechselt. Die Teilnehmer arbeiten trägerübergreifend an kommunalen wie privaten und freigemeinnützigen Einrichtungen. Darüber hinaus wurden sieben ÄrztInnen in qualifizierten Interviews befragt.

Kontakt zu den Autoren der Studie

Dr. med. E. Allemeyer

Niels-Stensen-Kliniken

Franziskus Hospital Harderberg

Tel. 0541-502-2910

E-Mail: erik.allemeyer@niels-stensen-kliniken.de

Pressekontakt:

Ingrid Mühlnikel
Claudia Kunze
Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
Tel: 030/28004-201
Fax: 030/28004-108
presse@bdc.de
www.bdc.de

Original-Content von: Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC), übermittelt

Veröffentlicht am

70 Prozent angehender Chefarzt-AspirantInnen sehen Einflussmöglichkeiten in der Balance zwischen Ökonomie und Ethik

14.04.2021 – 11:23

Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC)

70 Prozent angehender Chefarzt-AspirantInnen sehen Einflussmöglichkeiten in der Balance zwischen Ökonomie und Ethik


















Berlin (ots)

In 46 Prozent der Bewerbungsgespräche dominieren wirtschaftliche Zielsetzungen. Jeder Fünfte fühlt sich unter Druck gesetzt.

Die Ökonomisierung im Gesundheitswesen ist sechzehn Jahre nach Einführung der Diagnosis Related Groups (DRG) weit vorangeschritten und beeinflusst maßgeblich auch die Berufsausübung der Chirurgen. Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen hat deswegen im Bundestagswahljahr eine Umfrage unter seinen Mitgliedern initiiert, um den Stellenwert von ökonomischen Zielsetzungen in Bewerbungsgesprächen auf Chefarzt-Positionen sowie den Umgang der BewerberInnen damit, zu untersuchen.

Das Ergebnis: 46 Prozent der Befragten erklärten, dass wirtschaftliche Ziele in den Einstellungsgesprächen einen hohen Stellenwert hatten. Rund 75 Prozent der Befragten berichteten von Anforderungen wie Mitarbeit bei der Unternehmensentwicklung über die Steigerung von Patientenzahlen bis zur Stärkung der Wettbewerbsposition des Unternehmens. Mehr als 40 Prozent von ihnen sahen sich mit dem Management knapper Personalressourcen im Gespräch konfrontiert.

Jeder Dritte der BewerberInnen gab aber auch an, sich durch die wirtschaftlichen Anforderungen im Stellenprofil nicht unter Druck gesetzt zu fühlen. Rund 70 Prozent der Chefarzt-AspirantInnen sehen gar Chancen, die Gewichtung von Ökonomie und medizinethischen Erwägungen in ihrer späteren Abteilung durch das eigene Verhalten beeinflussen zu können. Jeder Fünfte der Befragung gab an, einen Druck durch die ökonomischen Ziele zu verspüren.

Auf die Frage, ob in konkreten Einzelfällen einmal eine OP-Indikation gestellt wurde, die nicht zwingend geboten war, aber die der Erreichung ökonomischer Ziele diente, antworteten 85 Prozent der ChirurgInnen mit Nein.

Mitautor und Mitglied erweiterter Vorstand des BDC, Prof. Dr. Carsten Johannes Krones: „Die Befragung legt offen in welchem Spannungsfeld sich der Beruf des Chefarztes und der Chefärztin heute befindet. Wir sehen aber auch das Potenzial der Chefärzte und Chefärztinnen, sich in Bewerbungsgesprächen als Gesprächspartner auf Augenhöhe präsentieren zu können und die wirtschaftlichen Ziele im Sinne eines nachhaltigen Krankenhausmanagements gemeinsam mit der Geschäftsführung zu definieren. Denn der Arztberuf ist und bleibt ein freier Beruf und damit gilt auch im Anstellungsverhältnis die ärztliche Weisungsfreiheit, also im Kern die Therapiefreiheit.“

Dr. Erik Allemeyer, Autor der Studie: „Dabei ist es uns wichtig klarzustellen: Ökonomische Rahmenbedingungen sind auch in der Medizin notwendig. Der überwiegende Teil der Befragten sieht dies offenkundig ebenso und ist bereit zur Mitgestaltung der medizinischen und wirtschaftlichen Anforderungen in der künftigen Position. Das sollte dann auch eingefordert werden.“

Prof. Dr. Werner Vogd, Universität Witten/Herdecke, Mitautor der Studie: „Es ist seit mehr als zehn Jahren allen Beteiligten bekannt, dass das DRG-System, so wie es derzeit konfiguriert ist, die falschen Anreize setzt. Chefärzte stehen hier besonders unter Druck.“

Prof. Dr. Dr. med. Karl-Heinz Wehkamp, Socium Forschungszentrum, Universität Bremen, Mitautor der Studie: „Das Ergebnis unserer Studie ist ein weiteres Indiz dafür, dass die Krankenhausmedizin strukturell unter die Herrschaft kaufmännischer und wettbewerblicher Prämissen geraten ist. Ein Krankenhaus sucht heute Chefärzte, die nicht nur betriebswirtschaftlich denken und handeln, sondern die auch die Zumutung aushalten müssen, mit äußerst knapp kalkuliertem Personal und Material zu arbeiten. Medizinische Qualitätsstandards werden somit unvermeidlich bedroht.“

Zum Studiendesign

Die Umfrage wurde unter ChefärztInnen aller chirurgischen Fächer, die zwischen 2016 und 2019 eine Führungsposition übernommen haben, durchgeführt. Insgesamt 1.890 beim BDC registrierte chirurgische ChefärztInnen und OberärztInnen wurden angeschrieben, davon beteiligten sich 455 an der Umfrage, 114 von ihnen sind im Untersuchungszeitraum in eine Chefarztposition gewechselt. Die Teilnehmer arbeiten trägerübergreifend an kommunalen wie privaten und freigemeinnützigen Einrichtungen. Darüber hinaus wurden sieben ÄrztInnen in qualifizierten Interviews befragt.

Kontakt zu den Autoren der Studie

Dr. med. E. Allemeyer

Niels-Stensen-Kliniken

Franziskus Hospital Harderberg

Tel. 0541-502-2910

E-Mail: erik.allemeyer@niels-stensen-kliniken.de

Pressekontakt:

Ingrid Mühlnikel
Claudia Kunze
Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
Tel: 030/28004-201
Fax: 030/28004-108
presse@bdc.de
www.bdc.de

Original-Content von: Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC), übermittelt

Veröffentlicht am

70 Prozent angehender Chefarzt-AspirantInnen sehen Einflussmöglichkeiten in der Balance zwischen Ökonomie und Ethik

14.04.2021 – 11:23

Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC)

70 Prozent angehender Chefarzt-AspirantInnen sehen Einflussmöglichkeiten in der Balance zwischen Ökonomie und Ethik


















Berlin (ots)

In 46 Prozent der Bewerbungsgespräche dominieren wirtschaftliche Zielsetzungen. Jeder Fünfte fühlt sich unter Druck gesetzt.

Die Ökonomisierung im Gesundheitswesen ist sechzehn Jahre nach Einführung der Diagnosis Related Groups (DRG) weit vorangeschritten und beeinflusst maßgeblich auch die Berufsausübung der Chirurgen. Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen hat deswegen im Bundestagswahljahr eine Umfrage unter seinen Mitgliedern initiiert, um den Stellenwert von ökonomischen Zielsetzungen in Bewerbungsgesprächen auf Chefarzt-Positionen sowie den Umgang der BewerberInnen damit, zu untersuchen.

Das Ergebnis: 46 Prozent der Befragten erklärten, dass wirtschaftliche Ziele in den Einstellungsgesprächen einen hohen Stellenwert hatten. Rund 75 Prozent der Befragten berichteten von Anforderungen wie Mitarbeit bei der Unternehmensentwicklung über die Steigerung von Patientenzahlen bis zur Stärkung der Wettbewerbsposition des Unternehmens. Mehr als 40 Prozent von ihnen sahen sich mit dem Management knapper Personalressourcen im Gespräch konfrontiert.

Jeder Dritte der BewerberInnen gab aber auch an, sich durch die wirtschaftlichen Anforderungen im Stellenprofil nicht unter Druck gesetzt zu fühlen. Rund 70 Prozent der Chefarzt-AspirantInnen sehen gar Chancen, die Gewichtung von Ökonomie und medizinethischen Erwägungen in ihrer späteren Abteilung durch das eigene Verhalten beeinflussen zu können. Jeder Fünfte der Befragung gab an, einen Druck durch die ökonomischen Ziele zu verspüren.

Auf die Frage, ob in konkreten Einzelfällen einmal eine OP-Indikation gestellt wurde, die nicht zwingend geboten war, aber die der Erreichung ökonomischer Ziele diente, antworteten 85 Prozent der ChirurgInnen mit Nein.

Mitautor und Mitglied erweiterter Vorstand des BDC, Prof. Dr. Carsten Johannes Krones: „Die Befragung legt offen in welchem Spannungsfeld sich der Beruf des Chefarztes und der Chefärztin heute befindet. Wir sehen aber auch das Potenzial der Chefärzte und Chefärztinnen, sich in Bewerbungsgesprächen als Gesprächspartner auf Augenhöhe präsentieren zu können und die wirtschaftlichen Ziele im Sinne eines nachhaltigen Krankenhausmanagements gemeinsam mit der Geschäftsführung zu definieren. Denn der Arztberuf ist und bleibt ein freier Beruf und damit gilt auch im Anstellungsverhältnis die ärztliche Weisungsfreiheit, also im Kern die Therapiefreiheit.“

Dr. Erik Allemeyer, Autor der Studie: „Dabei ist es uns wichtig klarzustellen: Ökonomische Rahmenbedingungen sind auch in der Medizin notwendig. Der überwiegende Teil der Befragten sieht dies offenkundig ebenso und ist bereit zur Mitgestaltung der medizinischen und wirtschaftlichen Anforderungen in der künftigen Position. Das sollte dann auch eingefordert werden.“

Prof. Dr. Werner Vogd, Universität Witten/Herdecke, Mitautor der Studie: „Es ist seit mehr als zehn Jahren allen Beteiligten bekannt, dass das DRG-System, so wie es derzeit konfiguriert ist, die falschen Anreize setzt. Chefärzte stehen hier besonders unter Druck.“

Prof. Dr. Dr. med. Karl-Heinz Wehkamp, Socium Forschungszentrum, Universität Bremen, Mitautor der Studie: „Das Ergebnis unserer Studie ist ein weiteres Indiz dafür, dass die Krankenhausmedizin strukturell unter die Herrschaft kaufmännischer und wettbewerblicher Prämissen geraten ist. Ein Krankenhaus sucht heute Chefärzte, die nicht nur betriebswirtschaftlich denken und handeln, sondern die auch die Zumutung aushalten müssen, mit äußerst knapp kalkuliertem Personal und Material zu arbeiten. Medizinische Qualitätsstandards werden somit unvermeidlich bedroht.“

Zum Studiendesign

Die Umfrage wurde unter ChefärztInnen aller chirurgischen Fächer, die zwischen 2016 und 2019 eine Führungsposition übernommen haben, durchgeführt. Insgesamt 1.890 beim BDC registrierte chirurgische ChefärztInnen und OberärztInnen wurden angeschrieben, davon beteiligten sich 455 an der Umfrage, 114 von ihnen sind im Untersuchungszeitraum in eine Chefarztposition gewechselt. Die Teilnehmer arbeiten trägerübergreifend an kommunalen wie privaten und freigemeinnützigen Einrichtungen. Darüber hinaus wurden sieben ÄrztInnen in qualifizierten Interviews befragt.

Kontakt zu den Autoren der Studie

Dr. med. E. Allemeyer

Niels-Stensen-Kliniken

Franziskus Hospital Harderberg

Tel. 0541-502-2910

E-Mail: erik.allemeyer@niels-stensen-kliniken.de

Pressekontakt:

Ingrid Mühlnikel
Claudia Kunze
Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
Tel: 030/28004-201
Fax: 030/28004-108
presse@bdc.de
www.bdc.de

Original-Content von: Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC), übermittelt

Veröffentlicht am

Urlaub 2021: Corona beeinflusst Reisepläne von jedem Zweiten

14.04.2021 – 07:35

CLARK

Urlaub 2021: Corona beeinflusst Reisepläne von jedem Zweiten


















Urlaub 2021: Corona beeinflusst Reisepläne von jedem Zweiten
  • Bild-Infos
  • Download

Frankfurt am Main (ots)

Nachdem die Urlaubssaison 2020 aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie für viele ausgefallen ist, blickt Deutschland gespannt auf die Reisezeit 2021. Dass Corona immer noch unsere Urlaubspläne bestimmt, bestätigt auch eine neue bevölkerungsrepräsentative Studie [1] des digitalen Versicherungsmanagers CLARK in Zusammenarbeit mit YouGov: Jede:r zweite Befragte (49 Prozent) gibt an, dass die Pandemie die Urlaubsplanung 2021 stark beeinflusst. Und obwohl die reiseintensive Sommersaison noch aussteht, geben schon jetzt 13 Prozent an, dass sie in 2021 bereits einen geplanten Urlaub aufgrund der Corona-Pandemie verschieben oder absagen mussten. Für alle, die trotz der aktuellen Lage eine Reise planen, gilt es nun einige Punkte zu beachten.

Urlaub in Zeiten der Pandemie: Frühzeitig absichern

Wer sich in 2021 dazu entscheidet, in den Urlaub zu fahren, muss sich darüber bewusst sein, dass Reiserücktritt- und Reiseabbruchversicherungen möglicherweise nicht greifen. Seitdem die WHO am 11.03.2020 das Coronavirus als Pandemie klassifiziert hat, entfallen bei vielen Versicherern in diesem Zusammenhang die Leistungen und der Schutz. Auch eine amtliche Quarantäne-Maßnahme fällt nicht unter den Versicherungsschutz – genauso wenig wie aus Angst vor Covid-19 eine Reise nicht anzutreten.

Es gibt jedoch auch einige Versicherer, die den Leistungsumfang ihrer Reiserücktritt- und Reiseabbruchversicherungen aufgrund der Corona-Pandemie angepasst haben und beispielsweise Covid-19-Ergänzungspolicen anbieten. „Wichtig ist es, schon zu Beginn der Reiseplanung die Leistungen seiner bisherige Reiserücktritt- oder Reiseabbruchversicherungen genau zu kennen beziehungsweise sich auch bei einem Neuabschluss individuell beraten zu lassen“, so Dr. Marco Adelt, COO und Co-Gründer von CLARK.

Reisewarnungen im Blick behalten

Das Auswärtige Amt spricht bei Bedarf Reisewarnungen aus. Urlauber und Reisewillige sollten diese Informationen stets beachten, denn wenn sie ihre Reise in ein gelistetes Land antreten, bleiben sie bei Problemen auf sich gestellt. Das RKI überprüft die Liste von Risikogebieten regelmäßig und passt sie gegebenenfalls an. Eine weltweite Reisewarnung wie im März 2020 soll es vorerst aber nicht wieder geben.

„Manche Menschen glauben, eine offizielle Reisewarnung wegen Covid-19 sei Grund genug, dass die Reiserücktritts- oder Reiseabbruchversicherung greift. Aber dies ist leider nicht der Fall. Denn die Warnungen der Regierung sind kein Verbot. Es handelt sich vielmehr um Appelle an die Bevölkerung, Gesundheit und Leben vor das eigene Vergnügen zu stellen“, so Adelt. „Anders verhält es sich bei Grenzschließungen von Urlaubsländern aus bei denen die Behörden Urlaubern die Einreise verweigern. Obwohl auch hier keine Versicherung greift, kommen im Allgemeinen die Reiseveranstalter für die Kosten auf, wenn man von der Reise zurücktritt.“

Corona-Verdachtsfall im Urlaub: Was nun?

Was vor lauter Vorfreude auf die bevorstehende Reise oft vergessen wird: Die deutsche Krankenversicherung endet an der Grenze. Wer sich zu Zeiten einer Pandemie ins Ausland begibt, sollte daher eine Auslandsreisekrankenversicherung abschließen. Denn trotz europäischem Krankenversicherungsschein kann bei der gesetzlichen Krankenkasse die Übernahme von Leistungen im Ausland nicht immer garantiert werden.

„Auch bei einer Auslandskrankenversicherung ist der Leistungsumfang natürlich begrenzt“, erklärt Adelt. „Sie greift beispielsweise nicht, wenn Reisende im Urlaub vorsorglich einen Corona-Test machen möchten. Dafür muss ein konkreter Verdacht auf eine Covid-Infektion bestehen, beispielsweise durch eine Kontaktkette zu einer erkrankten Person. Die Auslandsreiseversicherung sollte außerdem unbedingt bereits vor der Reise abgeschlossen werden, da sie nur für Auslandsreisen gilt, die in der Zukunft liegen und noch nicht angetreten wurden.“

Beherbergungsverbot im Heimaturlaub

Die Ministerpräsidenten und das Kanzleramt haben im Verlauf der Corona-Pandemie immer wieder regionale Beherbergungsverbote verhängt. Gerichte haben etliche dieser Maßnahmen gekippt. Auch bundesweite Übernachtungsverbote für Touristen bleiben rechtlich umstritten, solange es kein neues Gesetz gibt. Halten die Anti-Corona-Maßnahmen den Klagen von Bürgern stand, müssen Herbergen und Hotels Übernachtungen wahrscheinlich von sich aus stornieren und Urlauber bekommen ihre geleistete Zahlungen dann erstattet. „Solche Verbote gab es in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland bisher noch nicht. Reisende sollten zunächst in den Austausch mit ihrem Reiseveranstalter gehen. Und auch im Fall einer abgeschlossenen Reiseversicherung sind Heimaturlauber darauf angewiesen, dass sich der Versicherer kulant zeigt. In jedem Fall lohnt sich auch hier ein Gespräch mit dem persönlichen Versicherungsberater“, so Adelt abschließend.

[1] Hinweis zur Studie: Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 1005 Personen zwischen dem 31.03. und 05.04.2021 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren

Pressekontakt:

Presse CLARK
Vivian Weitz
presse@clark.de

Original-Content von: CLARK, übermittelt

Veröffentlicht am

Urlaub 2021: Corona beeinflusst Reisepläne von jedem Zweiten

14.04.2021 – 07:35

CLARK

Urlaub 2021: Corona beeinflusst Reisepläne von jedem Zweiten


















Urlaub 2021: Corona beeinflusst Reisepläne von jedem Zweiten
  • Bild-Infos
  • Download

Frankfurt am Main (ots)

Nachdem die Urlaubssaison 2020 aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie für viele ausgefallen ist, blickt Deutschland gespannt auf die Reisezeit 2021. Dass Corona immer noch unsere Urlaubspläne bestimmt, bestätigt auch eine neue bevölkerungsrepräsentative Studie [1] des digitalen Versicherungsmanagers CLARK in Zusammenarbeit mit YouGov: Jede:r zweite Befragte (49 Prozent) gibt an, dass die Pandemie die Urlaubsplanung 2021 stark beeinflusst. Und obwohl die reiseintensive Sommersaison noch aussteht, geben schon jetzt 13 Prozent an, dass sie in 2021 bereits einen geplanten Urlaub aufgrund der Corona-Pandemie verschieben oder absagen mussten. Für alle, die trotz der aktuellen Lage eine Reise planen, gilt es nun einige Punkte zu beachten.

Urlaub in Zeiten der Pandemie: Frühzeitig absichern

Wer sich in 2021 dazu entscheidet, in den Urlaub zu fahren, muss sich darüber bewusst sein, dass Reiserücktritt- und Reiseabbruchversicherungen möglicherweise nicht greifen. Seitdem die WHO am 11.03.2020 das Coronavirus als Pandemie klassifiziert hat, entfallen bei vielen Versicherern in diesem Zusammenhang die Leistungen und der Schutz. Auch eine amtliche Quarantäne-Maßnahme fällt nicht unter den Versicherungsschutz – genauso wenig wie aus Angst vor Covid-19 eine Reise nicht anzutreten.

Es gibt jedoch auch einige Versicherer, die den Leistungsumfang ihrer Reiserücktritt- und Reiseabbruchversicherungen aufgrund der Corona-Pandemie angepasst haben und beispielsweise Covid-19-Ergänzungspolicen anbieten. „Wichtig ist es, schon zu Beginn der Reiseplanung die Leistungen seiner bisherige Reiserücktritt- oder Reiseabbruchversicherungen genau zu kennen beziehungsweise sich auch bei einem Neuabschluss individuell beraten zu lassen“, so Dr. Marco Adelt, COO und Co-Gründer von CLARK.

Reisewarnungen im Blick behalten

Das Auswärtige Amt spricht bei Bedarf Reisewarnungen aus. Urlauber und Reisewillige sollten diese Informationen stets beachten, denn wenn sie ihre Reise in ein gelistetes Land antreten, bleiben sie bei Problemen auf sich gestellt. Das RKI überprüft die Liste von Risikogebieten regelmäßig und passt sie gegebenenfalls an. Eine weltweite Reisewarnung wie im März 2020 soll es vorerst aber nicht wieder geben.

„Manche Menschen glauben, eine offizielle Reisewarnung wegen Covid-19 sei Grund genug, dass die Reiserücktritts- oder Reiseabbruchversicherung greift. Aber dies ist leider nicht der Fall. Denn die Warnungen der Regierung sind kein Verbot. Es handelt sich vielmehr um Appelle an die Bevölkerung, Gesundheit und Leben vor das eigene Vergnügen zu stellen“, so Adelt. „Anders verhält es sich bei Grenzschließungen von Urlaubsländern aus bei denen die Behörden Urlaubern die Einreise verweigern. Obwohl auch hier keine Versicherung greift, kommen im Allgemeinen die Reiseveranstalter für die Kosten auf, wenn man von der Reise zurücktritt.“

Corona-Verdachtsfall im Urlaub: Was nun?

Was vor lauter Vorfreude auf die bevorstehende Reise oft vergessen wird: Die deutsche Krankenversicherung endet an der Grenze. Wer sich zu Zeiten einer Pandemie ins Ausland begibt, sollte daher eine Auslandsreisekrankenversicherung abschließen. Denn trotz europäischem Krankenversicherungsschein kann bei der gesetzlichen Krankenkasse die Übernahme von Leistungen im Ausland nicht immer garantiert werden.

„Auch bei einer Auslandskrankenversicherung ist der Leistungsumfang natürlich begrenzt“, erklärt Adelt. „Sie greift beispielsweise nicht, wenn Reisende im Urlaub vorsorglich einen Corona-Test machen möchten. Dafür muss ein konkreter Verdacht auf eine Covid-Infektion bestehen, beispielsweise durch eine Kontaktkette zu einer erkrankten Person. Die Auslandsreiseversicherung sollte außerdem unbedingt bereits vor der Reise abgeschlossen werden, da sie nur für Auslandsreisen gilt, die in der Zukunft liegen und noch nicht angetreten wurden.“

Beherbergungsverbot im Heimaturlaub

Die Ministerpräsidenten und das Kanzleramt haben im Verlauf der Corona-Pandemie immer wieder regionale Beherbergungsverbote verhängt. Gerichte haben etliche dieser Maßnahmen gekippt. Auch bundesweite Übernachtungsverbote für Touristen bleiben rechtlich umstritten, solange es kein neues Gesetz gibt. Halten die Anti-Corona-Maßnahmen den Klagen von Bürgern stand, müssen Herbergen und Hotels Übernachtungen wahrscheinlich von sich aus stornieren und Urlauber bekommen ihre geleistete Zahlungen dann erstattet. „Solche Verbote gab es in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland bisher noch nicht. Reisende sollten zunächst in den Austausch mit ihrem Reiseveranstalter gehen. Und auch im Fall einer abgeschlossenen Reiseversicherung sind Heimaturlauber darauf angewiesen, dass sich der Versicherer kulant zeigt. In jedem Fall lohnt sich auch hier ein Gespräch mit dem persönlichen Versicherungsberater“, so Adelt abschließend.

[1] Hinweis zur Studie: Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 1005 Personen zwischen dem 31.03. und 05.04.2021 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren

Pressekontakt:

Presse CLARK
Vivian Weitz
presse@clark.de

Original-Content von: CLARK, übermittelt

Veröffentlicht am

Mobilität in Zeiten der PandemieVerbraucher wünschen sich Bewährtes

14.04.2021 – 10:05

Deloitte

Mobilität in Zeiten der Pandemie
Verbraucher wünschen sich Bewährtes


















München (ots)

-  Trotz Elektroauto-Boom: Der Anteil der Menschen, die bei ihrem nächsten Auto einen Verbrennungsmotor bevorzugen, steigt. 
-  Im Vergleich zum Vorjahr haben die Bedenken bezüglich der Ladeinfrastruktur und der Batteriesicherheit zugenommen. 
-  Insbesondere jüngere Konsumentinnen und Konsumenten planen den nächsten Autokauf, um Social Distancing einhalten zu können.  

In unsicheren Zeiten sehnen sich Menschen stärker nach Altbewährtem und Bekanntem – darauf deuten die Ergebnisse der Global Automotive Consumer Study 2021 von Deloitte hin. War der Anteil der Befragten, die sich für ihr nächstes Auto einen alternativen Antrieb wünschen, 2019 noch deutlich gestiegen, fiel er bei der jüngsten Befragung im Herbst 2020 nahezu auf das Niveau von 2018. Bei der Befragung 2019 hatten 51 Prozent angegeben, beim nächsten Autokauf einen alternativen Antrieb zu bevorzugen – ein Plus von 14 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Jetzt sank der Anteil dieser Gruppe auf 41 Prozent. Angesichts des Elektroauto-Booms Ende 2020 ist dieses Ergebnis zunächst überraschend.

„Die Tatsache, dass die Menschen dennoch mehr Elektroautos gekauft haben, zeigt, dass die Fördermaßnahmen der Bundesregierung aus dem vergangenen Jahr greifen“, so Harald Proff, Partner und Leiter Automobilindustrie bei Deloitte Deutschland. „Insbesondere die Innovationsprämie, die inzwischen bis Ende 2025 verlängert wurde, hat offensichtlich dazu geführt, dass viele Konsumenten schlussendlich doch ein elektrisch betriebenes Fahrzeug gewählt haben. Staatliche Kaufanreize werden neben Klimawandel und Benzinkosten von den Teilnehmern unserer Umfrage als wichtiger Faktor genannt, um sich für ein elektrifiziertes Fahrzeug zu entscheiden.“

Ein Zurück zum klassischen Benziner sieht Harald Proff nicht. „Die CO2-Ziele im Rahmen des europäischen Green Deal sind ambitioniert und werden wohl noch weiter herabgesenkt. Der langfristige Trend geht auch bei den Konsumenten klar Richtung Nachhaltigkeit.“

Sorge um Ladeinfrastruktur und Sicherheit von Batterien nimmt zu

Mit mehr Elektroautos auf deutschen Straßen nehmen jedoch die Bedenken der Verbraucherinnen und Verbraucher bezüglich der Lademöglichkeiten leicht zu. Auf die Frage nach der größten Sorge bei elektrisch betriebenen Fahrzeugen nannten 22 Prozent (2018: 20%) die fehlende Ladeinfrastruktur. 64 Prozent der Befragten gaben zudem an, dass sie ihr Fahrzeug am liebsten zu Hause laden möchten, gefolgt von öffentlichen Ladesäulen (25 Prozent) und der Arbeitsstätte (10 Prozent). Abgenommen haben die Bedenken in Bezug auf die Reichweite (von 35 Prozent 2018 auf 28 Prozent) und den Preis (von 22 Prozent 2018 auf 16 Prozent).

Kritischer als noch 2018 sehen die Verbraucherinnen und Verbraucher Batterietechnologien. Der Anteil derjenigen, die die Sicherheit dieser Technologien hinterfragen, hat sich von 5 Prozent auf 12 Prozent mehr als verdoppelt. Auch offenbart die Umfrage eine große Skepsis gegenüber vernetzten Fahrzeugen: 64 Prozent der befragten Deutschen stimmen der Aussage zu, dass ein vernetztes Auto gehackt und ihre persönliche Sicherheit damit gefährdet werden könnte. Abgesehen von der Türkei liegen die Werte für diese Frage in allen befragten EMEA-Ländern bei über 50 Prozent. Harald Proff dazu: „Der Durchbruch neuer Technologien führt bei Konsumenten häufig zu Unsicherheiten. Fakt ist aber, dass bereits heute ausgereifte Technologien und Prüfmechanismen zur Verfügung stehen, welche eine hohe Fahrzeugsicherheit gewährleisten und diese auch kontinuierlich verbessern.“

Social Distancing motiviert jüngere Generation zum Autokauf

Wieviel darf ein elektrisch betriebenes Fahrzeug inklusive staatlicher Zuschüsse und Rabatte kosten? 81 Prozent würden nicht mehr als 50.000 Euro zahlen wollen. Nach der Vorstellung eines Großteils der Befragten (35 Prozent) sollte der Preis zwischen 30.000 und 50.000 Euro liegen. Ein Drittel der befragten Konsumentinnen und Konsumenten gab an, dass sie für alternative Antriebe nicht mehr als für einen Verbrenner zahlen möchten.

Die COVID-19-Pandemie und das daraus folgende Social Distancing führen dazu, dass ein Teil der befragten Verbraucherinnen und Verbraucher den Kauf ihres nächsten Autos früher angehen möchte. Das gilt insbesondere für die jüngere Generation: Rund ein Drittel der 18- bis 34-Jährigen gibt Social Distancing als Hauptgrund für den nächsten geplanten Autokauf an. Bei den 35- bis 54-Jährigen liegt die Zahl bei 22 Prozent. Dennoch möchte mit 76 Prozent ein Großteil der Verbraucherinnen und Verbraucher ihr Auto am liebsten nach einem persönlichen Gespräch erwerben. Nur 16 Prozent präferieren einen virtuellen Kaufprozess.

„Ein Autokauf ist für viele immer noch eine emotionale Erfahrung – das lässt sich nicht so einfach digitalisieren. Die Interessenten möchten das Auto vor dem Kauf live sehen und testfahren. Auch der persönliche Kontakt ist vielen wichtig und wurde in unserer Umfrage häufig genannt“, so Proff. „Wir sehen aber auch, dass die Bereitschaft, ein Auto virtuell zu kaufen, bei jüngeren Zielgruppen deutlich höher ist. Doch auch hier setzen Verbraucherinnen und Verbraucher lieber auf Bewährtes, denn mehr als die Hälfte der Befragten möchte den virtuellen Autokauf am liebsten bei einem autorisierten Händler tätigen.“

Die Global Automotive Consumer Study ist eine Umfrage, die Deloitte seit 2010 regelmäßig durchführt. Von September bis Oktober 2020 hat Deloitte mehr als 24.000 Konsumenten und Konsumentinnen aus 23 Ländern weltweit zu Themen und Trends in der Automobilindustrie befragt. In Deutschland nahmen 1.050 Menschen über 18 Jahren an der Befragung teil.

Hier finden Sie alle Informationen zur Studie: https://ots.de/YxxdkI

– Ende der Pressemeldung –

Über Deloitte

Deloitte ist ein weltweit führender Dienstleister in den Bereichen Audit und Assurance, Risk Advisory, Steuerberatung, Financial Advisory und Consulting und damit verbundenen Dienstleistungen; Rechtsberatung wird in Deutschland von Deloitte Legal erbracht. Unser weltweites Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften und verbundenen Unternehmen in mehr als 150 Ländern (zusammen die „Deloitte-Organisation“) erbringt Leistungen für vier von fünf Fortune Global 500®-Unternehmen. Erfahren Sie mehr darüber, wie rund 330.000 Mitarbeiter von Deloitte das Leitbild „making an impact that matters“ täglich leben: www.deloitte.com/de.

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited („DTTL“), ihr weltweites Netzwerk von Mitgliedsunternehmen und ihre verbundenen Unternehmen (zusammen die „Deloitte-Organisation“). DTTL (auch „Deloitte Global“ genannt) und jedes ihrer Mitgliedsunternehmen sowie ihre verbundenen Unternehmen sind rechtlich selbstständige und unabhängige Unternehmen, die sich gegenüber Dritten nicht gegenseitig verpflichten oder binden können. DTTL, jedes DTTL-Mitgliedsunternehmen und verbundene Unternehmen haften nur für ihre eigenen Handlungen und Unterlassungen und nicht für die der anderen. DTTL erbringt selbst keine Leistungen gegenüber Mandanten. Weitere Informationen finden Sie unter www.deloitte.com/de/UeberUns.

Pressekontakt:

Ricarda Schuller
Media Manager
+49 89 290 365 143
rschuller@deloitte.de

Original-Content von: Deloitte, übermittelt

Veröffentlicht am

Die Süchte der Deutschen: Alkohol gilt als harmloser AlltagsbegleiterRepräsentative Studie zum Alkoholkonsum

13.04.2021 – 10:00

pronova BKK

Die Süchte der Deutschen: Alkohol gilt als harmloser Alltagsbegleiter
Repräsentative Studie zum Alkoholkonsum


















Leverkusen (ots)

Vier von zehn Deutschen trinken mindestens einmal pro Woche Alkohol. Von zehn Männern sind es fünf, die mindestens wöchentlich trinken, unter zehn Frauen drei. Mit dem Bildungsniveau nimmt auch der Alkoholkonsum zu: Jeder zweite Bundesbürger mit Hochschulabschluss trinkt jede Woche. Dies sind Ergebnisse der bevölkerungsrepräsentativen Studie „Die Süchte der Deutschen“ der pronova BKK.

16 Prozent der Deutschen sind abstinent: Sie rühren Alkohol nicht an. Knapp ein Viertel trinkt dagegen mehrmals pro Woche. Davon greifen sechs Prozent sogar täglich zu einem alkoholischen Getränk. Männer neigen eher zum Trinken als Frauen: 50 Prozent der männlichen Befragten konsumieren mindestens einmal die Woche Alkohol, bei den weiblichen Befragten ist dies nur zu 30 Prozent der Fall. Unter denjenigen, die keine Woche ohne Alkohol verleben, sind besonders viele Akademiker: Jeder Zweite mit Hochschulabschluss zählt zu den wöchentlichen Konsumenten, jedoch nur gut jeder Vierte ohne oder mit einfachem Schulabschluss.

Die Corona-Krise hat den Alkoholkonsum der Deutschen insgesamt nicht unbedingt erhöht. Interessant ist ein Blick auf die Details: Während zehn Prozent sagen, dass sie seit Beginn der Krise mehr Alkohol trinken, haben 14 Prozent ihren Konsum von Bier, Wein und Co reduziert. Besonders extrem zeigen sich die gegenläufigen Entwicklungen in der Gruppe der unter 30-Jährigen: Ein Fünftel trinkt mehr, ein Fünftel weniger als vor der Krise. Die Trinkgewohnheiten haben sich seit Pandemie-Beginn stark verändert: Anlässe in größerer Runde, bei Feiern oder beim Ausgehen sind weggefallen, dafür bleibt mehr Zeit zu Hause, die sich manch einer mit vermehrtem Alkoholkonsum vertreibt.

Sorglos im Familien- und Freundeskreis

Alkohol gehört für viele ganz selbstverständlich zum Leben dazu: In jedem dritten Familien- oder Freundeskreis wird öfter mal getrunken, in jedem sechsten manchmal auch ein Glas zu viel, so die Einschätzung der Befragten. Gut die Hälfte betrachtet diese Gewohnheiten als gesundheitlich unbedenklich. Ein Viertel ist der Meinung, dass mehr als zwei Gläser pro Tag für Männer kein gesundheitliches Risiko darstellen. Ein Drittel glaubt, dass mehr als ein Glas für Frauen unbedenklich ist. „Das Gesundheitsrisiko wird häufig unterschätzt. Das Feierabendbier oder ein Glas Wein zum Essen werden von vielen für harmlos gehalten. Eine schädliche Wirkung tritt bei Männern aber bereits ab zwei Gläsern Wein (0,3 Liter) oder einem großen Bier (0,6 Liter) am Tag ein. Für Frauen liegt die kritische Grenze sogar nur bei der Hälfte dieser Menge“, sagt Dr. Gerd Herold, Beratungsarzt bei der pronova BKK. „Jeder sollte sich daher selbst kritisch prüfen, wie sehr der Alkoholkonsum zur Gewohnheit wird – und rechtzeitig gegensteuern.“

Wo Alkohol zur Gefahr wird

Einige Gefahren des Alkohols sind den Menschen allerdings sehr bewusst. „Unsere Studie zeigt, wo die Menschen die Risiken hauptsächlich sehen: im Alkohol am Steuer, im übermäßigen Trinken sowie im Missbrauch durch Jugendliche“, sagt Herold. So werden Sanktionen und Maßnahmen gegen das Trinken von einer breiten Mehrheit in der Bevölkerung befürwortet. 87 Prozent sind für härtere Strafen für Autofahren unter Alkoholeinfluss; 65 Prozent würden es gut finden, wenn die Grenze von aktuell 0,5 auf 0,0 Promille abgesenkt würde. 74 Prozent sind dafür, dass Bier, Wein und Sekt nicht mehr an 16- und 17-Jährige ausgeschenkt werden, Schnaps und Hochprozentiges würden 69 Prozent der Befragten lieber erst an Erwachsene ab 21 Jahren verkaufen. Ein abendliches Verkaufsverbot für alkoholische Getränke und ein Alkoholverbot in der Öffentlichkeit würde jeder Zweite begrüßen. Nur die Abgabe von Alkohol ausschließlich in lizensierten Geschäften lehnt eine Mehrheit der Befragten ab.

Zur Studie

Die Bevölkerungsbefragung „Die Süchte der Deutschen“ wurde im Januar 2021 im Auftrag der pronova BKK durchgeführt. Bundesweit wurden 1.000 Personen ab 18 Jahren bevölkerungsrepräsentativ nach Geschlecht, Alter und Bundesland online befragt.

Über die pronova BKK

Die pronova BKK ist aus Zusammenschlüssen der Betriebskrankenkassen namhafter Weltkonzerne wie BASF, Bayer, Continental und Ford entstanden. Bundesweit für alle Interessenten geöffnet, vertrauen der Krankenkasse bereits über 650.000 Versicherte ihre Gesundheit an. Ob per App, im Chat, über das rund um die Uhr erreichbare Servicetelefon oder in den 60 Kundenservices vor Ort – die pronova BKK kümmert sich jederzeit um die Anliegen ihrer Kundinnen und Kunden. Weitere Informationen auf pronovabkk.de.

Pressekontakt:

Nina Remor
Tel.: 0214 32296-2305
Fax: 0214 32296-8305
E-Mail: presse@pronovabkk.de

Original-Content von: pronova BKK, übermittelt