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Keime, Schimmelpilze – ekelerregendes Innenleben bei Stabmixern – „Marktcheck“ im SWR Fernsehen

22.03.2021 – 11:09

SWR – Südwestrundfunk

Keime, Schimmelpilze – ekelerregendes Innenleben bei Stabmixern – „Marktcheck“ im SWR Fernsehen


















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In dem Innenraum einiger Stabmixer findet „Marktcheck“ schmierige und übelriechende Beläge. Ob sie gesundheitsgefährdend sind, zeigt das Verbraucher- und Wirtschaftsmagazin am 23.3, 20:15 bis 21 Uhr, im SWR Fernsehen, online bei www.SWR.de/marktcheck, in der ARD Mediathek und auf Youtube.

Weitere Informationen unter https://www.presseportal.de/nr/7169

Stuttgart (ots)

„Marktcheck“ am Dienstag, 23. März 2021, 20:15 bis 21 Uhr, im SWR Fernsehen, in der ARD Mediathek und auf Youtube / Moderation: Hendrike Brenninkmeyer

Stabmixer sind ein beliebtes Arbeitsmittel in der Küche – sie pürieren Lebensmittel zum Beispiel zu schmackhaften Smoothies oder pikantem Pesto. Oberflächlich gesehen sind die Geräte leicht zu reinigen. Doch wie sieht es an den Stellen aus, die nicht zugänglich sind? Halten die Dichtungen häufigem Gebrauch stand oder sammeln sich hier im Verborgenen fein pürierte Essensreste über Jahre an? Das Verbraucher- und Wirtschaftsmagazin „Marktcheck“ geht dem Verdacht einer Zuschauerin nach und entdeckt Hygieneabgründe jenseits aller Befürchtungen. Dienstag, 23. März 2021, 20:15 bis 21 Uhr im SWR Fernsehen. Im Anschluss in der ARD Mediathek, online auf SWR.de und Youtube.

Undichte Pürierstäbe

Es beginnt mit der Nachricht einer Zuschauerin, die ihren Stabmixer zum Reinigen auseinandergenommen hatte und es endet mit dem Fund eines bedenklichen Hygienemangels, der durchaus gesundheitsgefährdend sein kann. 14 von „Marktcheck“-Zuschauer*innen zugesandte Stabmixer werden im Labor des Haushaltstechnikexperten Gereon Broil an der Universität Bonn untersucht. Der Experte schneidet die Schäfte der Mixer vor laufenden Kameras auf. In dem sonst nicht zugänglichen Innenraum finden sich bei fünf Geräten schmierige und übelriechende Beläge. Der Fund überrascht auch Gereon Broil. „Ich würde schon sagen, wenn wir uns das angucken, da ist lebende Materie drin. Ich bin jetzt kein Mikrobiologe, der das analysieren kann. Aber wenn man das analysieren würde, würde man sicher Lebensmittelreste, vielleicht aber auch irgendwelche Mikroorganismen finden“, befürchtet er. Wie die Substanzen in die Mixer gelangen, ist noch unklar. Der Experte vermutet Konstruktions- oder Materialmängel.

Zahlreiche Keime, Hefen und Schimmelpilze

Eines steht allerdings fest: Der Weg des Schmutzes ist keine Einbahnstraße. Werden die Stabmixer in klarem Wasser benutzt, trübt es sich ein. Können diese verborgenen Verschmutzungen gesundheitsschädlich sein für Menschen, die die Geräte benutzen? „Marktcheck“ nimmt Proben aus den Stabmixern und schickt auch Ampullen mit dem verschmutzten Wasser an den Hygieneexperten und Mikrobiologen Professor Dirk Bockmühl an der Hochschule Rhein-Waal. Seine Laboruntersuchungen zeigen: Die Verschmutzungen sind nicht nur ekelerregend, sondern enthalten jede Menge Krankheitserreger. „Was wir gesehen haben ist, dass zunächst einmal die Gesamtkeimzahl in vielen Proben, die wir untersucht haben, sehr, sehr hoch war – teilweise bis zu etwa 100 Millionen Bakterien oder Mikroorganismen pro Milliliter. Das ist eine sehr, sehr große Zahl für so einen Bereich. Also das ist wirklich weit von dem, was ich mit dem Lebensmittelkontakt noch tolerieren kann.“

Denn auch in den Proben des „gemixten“ Wassers fanden sich zahlreiche Keime. Der Mikrobiologe Professor Bockmühl sieht hier eine echte Gefahr für die Gesundheit der Verbraucher*innen: „Ich habe ja die Problematik, dass die Flüssigkeit, die aus diesen Stabmixern kommt, schon ziemlich hoch mit Bakterien kontaminiert ist. Wenn die jetzt ins Lebensmittel gelangen, dann ist das Lebensmittel noch einmal ein sehr guter Nährboden. Das heißt, die Wahrscheinlichkeit, dass sich diese Bakterien weiter vermehren, ist relativ hoch. Und wenn ich dann etwa ein Pesto zubereitet habe, was ich dann über eine längere Zeit esse, dann habe ich natürlich die Gefahr, dass ich im Lebensmittel irgendwann sehr, sehr hohe Keimzahlen habe, die auch ein auf jeden Fall ein hohes Infektionsrisiko darstellen.“

Hersteller-Reaktionen: „Lebensdauer von 10 Jahren“

„Marktcheck“ konfrontiert die Hersteller der betroffenen Geräte mit den Ergebnissen der Untersuchung. Eine der Firmen teilt mit, dass das Problem nicht bekannt sei. Der Hersteller gehe bei Stabmixern von einer Nutzungsdauer von 10 Jahren aus. Für diese Lebensdauer seien die verwendeten Materialien getestet worden. Abgesehen davon habe man bei aktuellen Geräten die Konstruktion geändert. Ein anderer Hersteller vermutet als Grund der Verunreinigung mangelhafte Wartung und Reinigung, weist aber auch darauf hin, dass bei aktuellen Modellen der Schaft abnehmbar und für die Reinigung in der Spülmaschine geeignet sei. Nutzer*innen sollten auf jeden Fall sicherstellen, das Gerät nach jedem Einsatz gründlich zu reinigen.

Tipps für Verbraucher*innen

Mikrobiologe Professor Bockmühl empfiehlt Verbraucher*innen, Geräte zu verwenden, bei denen die abnehmbaren Unterteile möglichst offen gestaltet sind, sodass sie sich auch in der Spülmaschine reinigen lassen. Für geschlossene Mixaufsätze ist das nicht zu empfehlen, da hier die Materialien in der Spülmaschine angegriffen und damit noch schneller durchlässig werden. Der Experte empfiehlt dringend, kein Gesundheitsrisiko einzugehen: „Also wenn es wirklich schon braun aus dem Stabmixer raus tropft und ich habe keine Möglichkeit, dieses Unterteil zu spülen, dann sollte man meines Erachtens diesen Stabmixer auf keinen Fall weiter verwenden.“

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„Marktcheck“

Kritisch, hintergründig, unabhängig berichtet das SWR Verbraucher- und Wirtschaftsmagazin „Marktcheck“. Hendrike Brenninkmeyer moderiert die Sendung jeden Dienstag um 20:15 Uhr im SWR Fernsehen. Informationen unter www.SWR.de/marktcheck.

Die Sendung ist nach Ausstrahlung ein Jahr lang in der ARD Mediathek unter www.ARDMediathek.de/SWR zu sehen sowie auf SWR.de unter www.SWR.de/marktcheck.

Außerdem auf Youtube unter www.youtube.com/marktcheck

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Pressekontakt:

Katja Matschinski, 0711 929 11063, katja.matschinski@SWR.de

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