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Rund 326 Milliarden Euro für Bildung, Forschung und Wissenschaft im Jahr 2019

06.04.2021 – 08:00

Statistisches Bundesamt

Rund 326 Milliarden Euro für Bildung, Forschung und Wissenschaft im Jahr 2019


















WIESBADEN (ots)

Anteil der Ausgaben am Bruttoinlandsprodukt bei 9,4 %

Die öffentlichen Haushalte und der private Bereich haben im Jahr 2019 nach vorläufigen Berechnungen insgesamt 325,6 Milliarden Euro für Bildung, Forschung und Wissenschaft in Deutschland ausgegeben. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das 13,8 Milliarden Euro beziehungsweise 4,4 % mehr als im Vorjahr. Die Ausgaben machten 9,4 % des Bruttoinlandsprodukts aus (2018: 9,3 %).

185,7 Milliarden Euro für Schulen und schulnahe Einrichtungen, Hochschulen und Kitas

Mit 185,7 Milliarden Euro entfiel der größte Teil der Ausgaben auf Bildungseinrichtungen in öffentlicher und privater Trägerschaft. Dazu gehören Ausgaben für Schulen und den schulnahen Bereich (zum Beispiel Schülerbeförderung) von 105,8 Milliarden Euro (57,0 %), für tertiäre Bildungseinrichtungen wie etwa Hochschulen (einschließlich Forschung und Entwicklung) von 42,5 Milliarden Euro (22,9 %) und für Kindertageseinrichtungen von 34,4 Milliarden Euro (18,5 %).

Auf weitere Bereiche wie Weiterbildung, Jugendarbeit oder Horte entfielen insgesamt 23,0 Milliarden Euro öffentlicher und privater Ausgaben. Die Ausgaben für Bildungsförderung (zum Beispiel BAföG) betrugen 13,7 Milliarden Euro.

Unternehmen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen wendeten für Forschung und Entwicklung 90,6 Milliarden Euro auf.

39 % der Ausgaben wurden 2018 durch die Länder finanziert

Angaben über die Finanzierungsstruktur nach Trägern liegen bislang nur für das Jahr 2018 vor. In diesem Jahr finanzierten die öffentlichen Haushalte 62,9 % der Ausgaben für Bildung, Forschung und Wissenschaft (Bund: 11,4 %, Länder: 38,7 %, Gemeinden: 12,8 %). 35,1 % wurden vom privaten Bereich (Unternehmen, Organisationen ohne Erwerbszweck und private Haushalte) und 2,0 % vom Ausland übernommen.

Weitere Informationen:

Weitergehende Informationen und Daten sind in der Publikation „Budget für Bildung, Forschung und Wissenschaft 2018/2019“ oder in der Tabelle „Budget für Bildung, Forschung und Wissenschaft nach Bereichen“ sowie in den GENESIS-Online-Tabellen „Budget für Bildung, Forschung und Wissenschaft“ zu finden.

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2020 wurden in Deutschland 14 % weniger Fahrräder produziert als im Vorjahr

06.04.2021 – 08:00

Statistisches Bundesamt

2020 wurden in Deutschland 14 % weniger Fahrräder produziert als im Vorjahr


















WIESBADEN (ots)

Wenn pandemiebedingt Sportvereine ihre Tore schließen und viele weitere Aktivitäten nicht oder nur eingeschränkt möglich sind, bleibt doch zumindest eines möglich: Rauf aufs Rad und los. Die Produktion klassischer, also unmotorisierter Fahrräder, ging jedoch hierzulande nach vorläufigen Angaben um 14 % zurück, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. 2020 wurden in Deutschland 1,3 Millionen Fahrräder produziert, 2019 waren es noch 1,5 Millionen Stück. Der Gesamtwert der hergestellten Räder verringerte sich um 13 % auf 695 Millionen Euro.

Importe gingen zurück, Exporte stiegen

Falls die inländische Nachfrage nach Fahrrädern coronabedingt gestiegen ist, lässt sich das in den Außenhandelszahlen nicht ablesen – im Gegenteil: Auch die Importe von Fahrrädern gingen im Jahr 2020 zurück: um knapp 8 % auf gut 2,7 Millionen Stück. Der Warenwert der importieren Fahrräder nahm nur geringfügig um 0,6 % ab.

Dafür wurden im vergangenen Jahr mehr Fahrräder ins Ausland exportiert: ein Plus von 4 % auf 958 000 Stück. Der Wert dieser Räder erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 12 % auf rund 657 Millionen Euro im Jahr 2020.

Kambodscha ist wichtigster Lieferant unmotorisierter Räder

Aus Kambodscha kamen 2020 gut 593 000 Fahrräder nach Deutschland mit einem Wert von rund 144 Millionen Euro. Der asiatische Staat war damit wichtigster Fahrrad-Lieferant – gemessen sowohl an den Stückzahlen als auch am Warenwert. Auf der Stückzahlen-Rangliste folgen auf Platz zwei Polen (261 000) und auf Platz 3 Bangladesch (214 000).

Die wichtigsten Abnehmer von Fahrrädern aus Deutschland – sowohl in puncto Menge als auch Warenwert – waren die Niederlande (283 000; Wert: rund 195 Millionen) und Österreich (102 000; Wert: 59 Millionen Euro).

Methodischer Hinweis:

Die Angaben zur Produktion von Fahrrädern beziehen sich auf folgende GP-Positionen: Zweiräder und andere Fahrräder einschließlich Lastendreirädern, ohne Motor (GP19-309210000).

Die Angaben zum Außenhandel beziehen sich auf diesen Posten: Zweiräder, ohne Motor, mit Kugellager (WA87120030).

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Data Stewardship: Für eine gemeinsame digitale Agenda in Europa

01.04.2021 – 14:00

Statistisches Bundesamt

Data Stewardship: Für eine gemeinsame digitale Agenda in Europa


















WIESBADEN (ots)

Nationale Statistikämter diskutieren neuen Ansatz und ziehen Lehren aus der Corona-Pandemie

Die Generaldirektorinnen und Generaldirektoren der Nationalen Statistischen Ämter Europas haben am 31. März 2021 in einem virtuellen Workshop über die Herausforderungen und Rollen der amtlichen Statistik in neu entstehenden Datenökosystemen diskutiert. Dahinter stand die gemeinsame Überzeugung, dass ein zukunftsfähiges europäisches Statistiksystem die Abstimmung einer gemeinsamen digitalen Agenda erfordert, die auch die Übernahme neuer Aufgaben umfasst. Die Corona-Pandemie hat den Bedarf nach offenen, aktuellen und europaweit vergleichbaren Daten nachdrücklich aufgezeigt. Im Zentrum des Workshops stand die Einführung eines Data-Stewardship-Ansatzes, der die Felder Datenmanagement, Datenkompetenz und Datendienstleistung umfasst. Das Statistische Bundesamt (Destatis) war bei dem Treffen mit seinem Präsidenten Dr. Georg Thiel vertreten.

Dr. Thiel leitete eine Workshop-Session zu bereits bestehenden Data-Stewardship-Rollen in den einzelnen Nationen. Ein Ziel hierbei war, Best-Practice-Beispiele zu sammeln und daraus Erkenntnisse für die strategische Weiterentwicklung in den Mitgliedstaaten des Europäischen Statistischen Systems (ESS) zu gewinnen. Eines dieser Beispiele war Litauen: Dort wurde im Zuge der Corona-Pandemie das Statistikgesetz so geändert, dass das Statistikamt nun alle relevanten Statistiken über ein „State Data Governance Information System“ zur Verfügung stellen kann.

In weiteren Sessions identifizierten die Teilnehmenden Handlungsfelder, auf denen Statistikämter eigeninitiativ handeln können beziehungsweise eine klare gesetzliche Mandatierung benötigen, um als nationale Datenmanager Aufgaben im Sinne des Data-Steward-Ansatzes zu übernehmen. Von zentraler Bedeutung ist dabei die schnelle Reaktionsfähigkeit auf neue Datenbedarfe bei gleichzeitiger Sicherstellung der Datenqualität.

Die Generaldirektorinnen und Generaldirektoren im ESS werden einen Fahrplan für das weitere Vorgehen zur Spezifizierung und Einführung eines Data-Stewardship-Ansatzes auf europäischer Ebene erarbeiten.

Veranstaltet wurde der Workshop von den Triopartnern der Ratspräsidentschaft Deutschland-Portugal-Slowenien in Zusammenarbeit mit dem europäischen Statistikamt Eurostat.

Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.

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Europäische und internationale Koordinierung,

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Data Stewardship: Für eine gemeinsame digitale Agenda in Europa

01.04.2021 – 14:00

Statistisches Bundesamt

Data Stewardship: Für eine gemeinsame digitale Agenda in Europa


















WIESBADEN (ots)

Nationale Statistikämter diskutieren neuen Ansatz und ziehen Lehren aus der Corona-Pandemie

Die Generaldirektorinnen und Generaldirektoren der Nationalen Statistischen Ämter Europas haben am 31. März 2021 in einem virtuellen Workshop über die Herausforderungen und Rollen der amtlichen Statistik in neu entstehenden Datenökosystemen diskutiert. Dahinter stand die gemeinsame Überzeugung, dass ein zukunftsfähiges europäisches Statistiksystem die Abstimmung einer gemeinsamen digitalen Agenda erfordert, die auch die Übernahme neuer Aufgaben umfasst. Die Corona-Pandemie hat den Bedarf nach offenen, aktuellen und europaweit vergleichbaren Daten nachdrücklich aufgezeigt. Im Zentrum des Workshops stand die Einführung eines Data-Stewardship-Ansatzes, der die Felder Datenmanagement, Datenkompetenz und Datendienstleistung umfasst. Das Statistische Bundesamt (Destatis) war bei dem Treffen mit seinem Präsidenten Dr. Georg Thiel vertreten.

Dr. Thiel leitete eine Workshop-Session zu bereits bestehenden Data-Stewardship-Rollen in den einzelnen Nationen. Ein Ziel hierbei war, Best-Practice-Beispiele zu sammeln und daraus Erkenntnisse für die strategische Weiterentwicklung in den Mitgliedstaaten des Europäischen Statistischen Systems (ESS) zu gewinnen. Eines dieser Beispiele war Litauen: Dort wurde im Zuge der Corona-Pandemie das Statistikgesetz so geändert, dass das Statistikamt nun alle relevanten Statistiken über ein „State Data Governance Information System“ zur Verfügung stellen kann.

In weiteren Sessions identifizierten die Teilnehmenden Handlungsfelder, auf denen Statistikämter eigeninitiativ handeln können beziehungsweise eine klare gesetzliche Mandatierung benötigen, um als nationale Datenmanager Aufgaben im Sinne des Data-Steward-Ansatzes zu übernehmen. Von zentraler Bedeutung ist dabei die schnelle Reaktionsfähigkeit auf neue Datenbedarfe bei gleichzeitiger Sicherstellung der Datenqualität.

Die Generaldirektorinnen und Generaldirektoren im ESS werden einen Fahrplan für das weitere Vorgehen zur Spezifizierung und Einführung eines Data-Stewardship-Ansatzes auf europäischer Ebene erarbeiten.

Veranstaltet wurde der Workshop von den Triopartnern der Ratspräsidentschaft Deutschland-Portugal-Slowenien in Zusammenarbeit mit dem europäischen Statistikamt Eurostat.

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Veröffentlichungstermine des Statistischen Bundesamtes (DESTATIS)vom 06.04.2021 bis 09.04.2021(die Veröffentlichungen erfolgen in der Regel um 8.00 Uhr)

01.04.2021 – 10:00

Statistisches Bundesamt

Veröffentlichungstermine des Statistischen Bundesamtes (DESTATIS)
vom 06.04.2021 bis 09.04.2021
(die Veröffentlichungen erfolgen in der Regel um 8.00 Uhr)


















Wiesbaden (ots)

Veröffentlichungstermine des Statistischen Bundesamtes (DESTATIS)

vom 06.04.2021 bis 09.04.2021

(die Veröffentlichungen erfolgen in der Regel um 8.00 Uhr)

Dienstag, 06.04.2021

(Nr. 167) Zum Weltgesundheitstag (7. April 2021): Gesundheitsausgaben, Jahr 2019 und Schätzung für 2020

(Nr. 168) Budget für Bildung, Forschung und Wissenschaft, Jahr 2019

(Nr. 14) Zahl der Woche: Produktion sowie Ein- und Ausfuhr von Fahrrädern, Jahr 2020

Mittwoch, 07.04.2021

(Nr. 169) Öffentlicher Gesamthaushalt (Vierteljährliche Kassenergebnisse), Jahr 2020

(Nr. N 024) Urlaub in Corona-Zeiten: Nutzung von Campingplätzen und Ferienwohnungen, Jahr 2020

(Nr. 170) Langfristige Entwicklung der Zahl der Verkehrstoten (nach Verkehrsbeteiligungsarten), Jahre 1991 bis 2020

Donnerstag, 08.04.2021

(Nr. 171) Verarbeitendes Gewerbe, (Auftragseingangs- und Umsatzindex), Februar 2021

(Nr. 172) Personenverkehr mit Bussen und Bahnen, Jahr 2020

(Nr. 173) Baugenehmigungen, Januar 2021

(Nr. 174) Entwicklung von Bruttolöhnen/-gehältern und Renten, Jahre 2009 bis 2020 (Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen)

Freitag, 09.04.2021

(Nr. 175) Außenhandel, Februar 2021

(Nr. 176) Produktionsindex, Februar 2021

(Nr. 177) Lkw-Maut-Fahrleistungsindex, März 2021

(Nr. 178) Umsatz und Beschäftigte im Bauhauptgewerbe, Januar 2021

(Nr. 179) Baupreise für Wohngebäude, Februar 2021

(Nr.###) = Voraussichtliche Meldungsnummerierung.

Die Veröffentlichungstermine sowie weitere Informationen sind im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes zu finden unter: https://www.destatis.de/DE/Presse/Termine/Veroeffentlichungstabelle/_inhalt.html

Verbreitung mit Quellenangabe erwünscht.

Herausgeber:

DESTATIS | Statistisches Bundesamt

Gustav-Stresemann-Ring 11

65189 Wiesbaden

Telefon: +49 (0) 611 / 75 34 44

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Erreichbarkeit: montags bis donnerstags von 8 bis 17 Uhr und freitags von 8 bis 15 Uhr.

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Die Folgen der Corona-Pandemie in 10 Zahlen

31.03.2021 – 08:00

Statistisches Bundesamt

Die Folgen der Corona-Pandemie in 10 Zahlen


















WIESBADEN (ots)

Die Corona-Pandemie wirkt sich seit ihrem Ausbruch im März 2020 massiv auf sämtliche Bereiche des täglichen Lebens in Deutschland aus. Sie hat innerhalb eines Jahres in Wirtschaft und Gesellschaft, im Staatshaushalt und in der Bildung, im Verkehr sowie bei den Bevölkerungszahlen zu außergewöhnlichen Entwicklungen geführt. Das Statistische Bundesamt (Destatis) gibt einen Überblick über besonders einschneidende Veränderungen im Corona-Jahr 2020 und zu Beginn des Jahres 2021.

-4,9 % beim Bruttoinlandsprodukt: Wirtschaftsleistung bricht im Jahr 2020 deutlich ein

Die deutsche Wirtschaft ist im Jahr 2020 nach zehn Jahren des Wachstums in eine tiefe Rezession geraten: Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) ging um 4,9 % gegenüber 2019 zurück. Im 2. Quartal 2020 hatte die Wirtschaftsleistung einen historischen Einbruch erlitten. Das Minus von 9,7 % (preis-, saison- und kalenderbereinigt) gegenüber dem 1. Quartal 2020 war der mit Abstand stärkste Rückgang seit Beginn der vierteljährlichen BIP-Berechnungen für Deutschland im Jahr 1970. Auf den Einbruch der Wirtschaftsleistung im 2. Quartal folgte eine rasche Erholung im 3. Quartal (preis-, saison- und kalenderbereinigt +8,5 %). Die zweite Corona-Welle und der zweite harte Lockdown zum Jahresende stoppten diese annähernd V-förmige Entwicklung. Zwar stieg das BIP im 4. Quartal gegenüber dem 3. Quartal (preis-, saison- und kalenderbereinigt) leicht um 0,3 %. Das preis- und kalenderbereinigte BIP war im Schlussquartal des Jahres 2020 aber noch 3,7 % niedriger als im letzten Vorkrisen-Quartal, dem 4. Quartal 2019.

4,2 % Defizitquote: Zweithöchstes Staatsdefizit seit der deutschen Vereinigung

Die Corona-Krise hat im Jahr 2020 nach vorläufigen Berechnungen zu einem Finanzierungsdefizit des Staates in Höhe von 139,6 Milliarden Euro geführt (Daten in der Abgrenzung des Europäischen Systems Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen 2010). Das war das erste Defizit seit 2011 und das zweithöchste Defizit seit der deutschen Vereinigung, nur übertroffen vom Rekorddefizit des Jahres 1995, in dem die Treuhandschulden in den Staatshaushalt übernommen wurden. Gemessen am BIP in jeweiligen Preisen errechnet sich für 2020 eine Defizitquote von 4,2 %. Der Referenzwert des europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakts von 3 % wurde damit deutlich verfehlt. Seine Anwendung wurde jedoch für die Jahre 2020 und 2021 ausgesetzt.

74,5 % weniger Fluggäste – niedrigster Wert seit der deutschen Vereinigung

Der Luftverkehr musste 2020 die größten Einbrüche seit Jahrzehnten verkraften: Rund 57,8 Millionen Fluggäste starteten oder landeten auf den 24 größten Verkehrsflughäfen in Deutschland – das waren 74,5 % weniger als im Jahr 2019. Insbesondere der Flugverkehr mit den wichtigen Zielländern USA (-80 %) und China (-88 %) nahm deutlich ab. Der starke Rückgang von Urlaubs- und Geschäftsreisen führte zum geringsten Wert seit der deutschen Vereinigung (1991: rund 63 Millionen Fluggäste).

Dass die Reisenden ausblieben, bescherte auch der Tourismusbranche in Deutschland heftige Einbußen: Allein die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland fiel im Jahr 2020 mit 32 Millionen knapp zwei Drittel (-64,4 %) geringer aus als 2019.

Der Umsatz im Gastgewerbe insgesamt – dazu gehört neben der Beherbergung auch die Gastronomie – brach mit dem Ausbruch der Pandemie um fast die Hälfte ein. Im Zeitraum von März 2020 bis Januar 2021 lag er real (preisbereinigt) um 47,1 % unter dem des Vorjahreszeitraums.

4,6 % weniger Konsumausgaben der privaten Haushalte – stärkster Rückgang seit Jahrzehnten

Das Konsumverhalten privater Haushalte in Deutschland hat sich aufgrund der Corona-Pandemie im Jahr 2020 stark verändert. Die Konsumausgaben der privaten Haushalte im Inland gingen nach den Konzepten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 4,6 % in jeweiligen Preisen und um 5,0 % preisbereinigt zurück. Dies war der stärkste Rückgang seit Jahrzehnten. Weniger ausgegeben wurde coronabedingt für Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen (-33,2 % gegenüber 2019 in jeweiligen Preisen) oder für Verkehr (-11,7 %). Mehr gaben die privaten Haushalte entgegen dem allgemeinen Trend für Nahrungsmittel und Getränke aus (+6,3 %).

Dass die Nachfrage nach bestimmten Hygieneartikeln sowie Produkten des täglichen Bedarfs in der Corona-Pandemie zeitweise deutlich anstieg, spiegelte sich auch in der inländischen Produktion von bestimmten Gütern im Jahr 2020 wider. Ein Beispiel: Mit 110 000 Tonnen Wirkstoffgewicht produzierten die Unternehmen in Deutschland mit 50 und mehr Beschäftigten gut 75 % mehr Desinfektionsmittel als im Jahr 2019. Auch bei den Nudeln – ein beliebtes Lebensmittel zur Bevorratung oder für die schnelle Zubereitung einer Mahlzeit – wurde die Produktion ausgeweitet. Im Jahr 2020 wurden mit 294 000 Tonnen 20 % mehr Nudeln produziert als im Vorjahr.

27,8 % Umsatzplus im Onlinehandel seit Ausbruch der Pandemie

Die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland haben die Pandemiezeit von März 2020 bis Ende Januar 2021 insgesamt noch positiv abgeschlossen. In diesem Zeitraum lagen die realen Umsätze 3,2 % über denen desselben Zeitraums im Vorjahr. Zwischen den einzelnen Branchen gab es jedoch deutliche Unterschiede. Der Versand- und Internethandel ist klarer Gewinner der Corona-Krise: Im Zeitraum März 2020 bis Januar 2021 verbuchten die Onlinehändler ein Umsatzplus von real 27,8 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Während des Winter-Lockdowns konnte der Online-Handel seine realen Umsätze im Dezember 2020 um 32,3 % und im Januar um 31,8 % überdurchschnittlich steigern, da viele Geschäfte erneut für Wochen schließen mussten oder seltener besucht wurden.

Diese Umsatzsteigerungen des Onlinehandels gehen unter anderem zu Lasten der Kaufhäuser: Die realen Umsätze der Warenhäuser lagen von März 2020 bis Januar 2021 um 17,6 % unter denen des Vorjahreszeitraums. Die Umsatzverluste fielen dabei wegen der Geschäftsschließungen in den Lockdown-Monaten März (real -31,7%) und April 2020 (real -45,2 %) sowie Dezember 2020 (real -28,1 %) und Januar 2021 (real -42,9 %) besonders hoch aus. Der Umsatzzuwachs des Onlinehandels erreichte im Betrachtungszeitraum eine ähnliche Größenordnung wie die Verluste des Einzelhandels mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren (real -30,7 %). Viele Verbraucherinnen und Verbraucher beziehen eben diese Produkte schon seit Jahren immer häufiger über das Internet – durch die Pandemie wurde diese Entwicklung noch verstärkt. Im Januar 2021 war der Umsatzverlust bei den Mode- und Schuhgeschäften mit real -78,9 % im gesamten Betrachtungszeitraum am höchsten.

0 % Bevölkerungswachstum in Deutschland – erstmals seit 2011

Im Jahr 2020 ist die Bevölkerung Deutschlands zum ersten Mal seit 2011 nicht weiter gewachsen. Bevölkerungszahl verharrte nach einer ersten Schätzung bei 83,2 Millionen Menschen. Die Gründe: Die Zahl der Geburten hat 2020 gegenüber 2019 nach letzten Schätzungen leicht abgenommen und die Zahl der Sterbefälle ist spürbar gestiegen. Zudem war die Nettozuwanderung, also der Saldo aus Zu- und Fortzügen, deutlich niedriger als im Vorkrisenjahr. Insbesondere Reisebeschränkungen infolge der Corona-Pandemie und die wirtschaftlichen Folgen der Krise dürften sich eindämmend auf die Zu- und Abwanderung ausgewirkt haben.

21 % weniger ausländische Studienanfänger und -anfängerinnen im Studienjahr 2020

Die coronabedingten Reisebeschränkungen wirkten sich auf den Hochschulalltag in Deutschland im Studienjahr 2020 (Sommersemester 2020 und Wintersemester 2020/2021) aus: Nach vorläufigen Ergebnissen nahm gut ein Fünftel (21 %) weniger ausländische Studierende ein Studium an einer deutschen Hochschule auf. Zwar nahm die Zahl der deutschen Studienanfängerinnen und -anfänger geringfügig zu: um 2 % auf 389 200. Das Wegbleiben der ausländischen Studierenden sorgte jedoch dafür, dass sich mit 488 600 Studierenden insgesamt 4 % weniger neu immatrikulierten als im Studienjahr 2019. Das ist der stärkste Rückgang seit 2012.

-1,1 % bei Reallöhnen – stärkster Rückgang seit Beginn der Erhebung

Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland mussten im Corona-Jahr 2020 anders als zu Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 Verdiensteinbußen hinnehmen: Die Reallöhne gingen um durchschnittlich 1,1 % gegenüber 2019 zurück. Die Corona-Krise und der daraus resultierende vermehrte Einsatz von Kurzarbeit führte erstmals seit Beginn der Erhebung im Jahr 2007 zu einem nominalen Verdienstrückgang: Der Nominallohnindex ging nach den Ergebnissen der Vierteljährlichen Verdiensterhebung im Jahresdurchschnitt 2020 um gut 0,7 % gegenüber dem Vorjahr zurück. Der Index bildet die Entwicklung der Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen ab. Die Verbraucherpreise stiegen im selben Zeitraum um knapp 0,5 %.

Die Zahl der Erwerbstätigen liegt seit Ausbruch der Pandemie im März 2020 unter Vorkrisenniveau. So waren im Januar 2021 saisonbereinigt 1,6 % oder 726 000 Personen weniger erwerbstätig als im Februar 2020, dem Monat vor Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland.

10,7 % weniger Verkehrstote – niedrigster Stand seit fast 70 Jahren

Durch Reiseeinschränkungen, Kontaktverbote und weitere Maßnahmen zur Senkung der Ansteckungsgefahr ist die Mobilität in der Corona-Pandemie zurückgegangen – auch im Straßenverkehr. Dies führte unter anderem zu deutlich weniger Verkehrsunfällen im Jahr 2020. Insgesamt hat die Polizei rund 2,3 Millionen Unfälle aufgenommen; das waren 16,4 % weniger als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Verkehrstoten ging um 10,7 % auf 2 719 Menschen zurück – das ist der niedrigste Stand seit Beginn der Statistik vor fast 70 Jahren. Den zeitweise erheblichen Mobilitätsrückgang zeigen auch unsere Sonderauswertungen von Mobilfunkdaten. Diese haben derzeit noch experimentellen Charakter. Deutschlandweit finden seit Anfang November 2020 im Fernverkehr knapp ein Viertel weniger Autofahrten statt als vor der Corona-Krise. Die Zahl der Bahnreisen ging sehr viel stärker, nämlich um knapp zwei Drittel zurück. In Jahresverlauf und regional variiert die Mobilität jedoch zum Teil deutlich. So ging die Mobilität im ersten Lockdown im März/April schlagartig um zeitweise 40 % im Wochendurchschnitt zurück. Im Sommer ließ sich in einigen Regionen hingegen eine deutliche Zunahme der Mobilität beobachten, was auf ein verändertes Urlaubsverhalten der Bevölkerung hindeutet. Im zweiten „harten Lockdown“ ab Mitte Dezember sank die Mobilität wieder, allerdings weniger abrupt als im Frühjahr um bis zu etwa 30 %.

47 % Strom aus erneuerbaren Energien – ein Rekordhoch

Im Pandemie-Jahr 2020 stammt fast die Hälfte (47 %) des in Deutschland erzeugten und eingespeisten Stroms aus erneuerbaren Energien – ein neuer Höchststand. Nach vorläufigen Ergebnissen hatte mit der Windkraft erstmals ein erneuerbarer Energieträger den höchsten Anteil (25,6 %) an der in einem Jahr eingespeisten Strommenge und löste damit Kohle als wichtigsten Energieträger ab. Insgesamt wurden in Deutschland 502,6 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt und in das Stromnetz eingespeist – 5,9 % weniger als im Jahr 2019. Die niedrigere Gesamtstromerzeugung sowie der gestiegene Anteil der erneuerbaren Energien hängen teilweise mit dem Lockdown im Frühjahr 2020 zusammen: Der vergleichsweise geringe Strombedarf in dieser Zeit konnte zu einem großen Teil aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Dafür wurden viele konventionelle Kraftwerke zurückgefahren.

Weitere Informationen zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie in Deutschland finden Sie auf unserer Corona-Sonderseite.

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Februar 2021: Erwerbstätigkeit sinkt leicht gegenüber dem Vormonat

31.03.2021 – 08:00

Statistisches Bundesamt

Februar 2021: Erwerbstätigkeit sinkt leicht gegenüber dem Vormonat


















WIESBADEN (ots)

Erwerbstätige mit Wohnort in Deutschland, Februar 2021

-0,1 % zum Vormonat (saisonbereinigt)

0,0 % zum Vormonat (nicht saisonbereinigt)

-1,7 % zum Vorjahresmonat

Im Februar 2021 waren nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) rund 44,3 Millionen Personen mit Wohnort in Deutschland (Inländerkonzept) erwerbstätig. Im Vergleich zum Vormonat sank die Zahl der Erwerbstätigen im Februar 2021 saisonbereinigt um 26 000 Personen (-0,1 %). Die Zahl der Erwerbstätigen liegt weiterhin deutlich unter dem Vorkrisenniveau: So waren im Februar 2021 saisonbereinigt 1,7 % oder 765 000 Personen weniger erwerbstätig als im Februar 2020, dem Monat vor Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland.

Nicht saisonbereinigt sank die Zahl der Erwerbstätigen im Februar 2021 gegenüber dem Vormonat leicht um 7 000 Personen (0,0 %). Im Durchschnitt der letzten fünf Jahre war im Februar die Erwerbstätigkeit gegenüber Januar dagegen um 61 000 Personen gestiegen.

Rückgang der Erwerbstätigkeit gegenüber dem Vorjahr setzt sich fort

Gegenüber dem Februar 2020 nahm die Zahl der Erwerbstätigen deutlich um 1,7 % ab (-752 000 Personen). Der Rückgang der Erwerbstätigenzahl im Vorjahresvergleich setzte sich damit unvermindert fort: Die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahreszeitraum hatte von November 2020 bis Januar 2021 jeweils bei -1,6 % gelegen. Im Vorkrisenmonat Februar 2020 war die Erwerbstätigkeit gegenüber dem Vorjahr dagegen noch um 0,4 % gestiegen (+199 000 Personen).

Bei den Ergebnissen ist zu beachten, dass Kurzarbeitende nach den Konzepten der Erwerbstätigenrechnung und der Arbeitskräfteerhebung als Erwerbstätige und nicht als Erwerbslose zählen.

Erwerbslosenquote im Februar 2021 unverändert bei 4,6 %

Nach Schätzungen auf Basis der Arbeitskräfteerhebung lag die Zahl der Erwerbslosen im Februar 2021 bei 2,04 Millionen Personen. Das waren 3 000 Personen (-0,1 %) weniger als im Januar 2021. Im Vergleich zum Februar 2020 stieg die Zahl der Erwerbslosen um 538 000 Personen (+35,8 %). Die Erwerbslosenquote lag im Februar 2021 unverändert zum Vormonat bei 4,6 %.

Methodische Hinweise:

In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen weitgehend unabhängig. In der aktuellen Corona-Krise kann es durch die zeitweise starken Rückgänge zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen. Wichtig sind beide Betrachtungsweisen: Wie ist der konjunkturelle Trend gemessen am Vormonats-/Vorquartalsvergleich, und wie ist der aktuelle Stand im Vergleich zum Vorjahresniveau? Um zusätzlich einen direkten Vergleich zum Vorkrisenniveau zu ermöglichen, wird bis auf Weiteres in allen Pressemitteilungen zu Konjunkturindikatoren, die saisonbereinigt vorliegen, ein Vergleich zum Februar 2020 beziehungsweise zum 4. Quartal 2019 dargestellt.

Aufgrund der Corona-Pandemie ist derzeit eine erhöhte Unsicherheit bei der Schätzung der Erwerbstätigen- und Erwerbslosenzahlen vorhanden. Zudem wirken sich Probleme bei der Datenerhebung auf die Schätzung der Erwerbslosenzahlen aus.

Die Erwerbstätigenzahlen aus der Erwerbstätigenrechnung unterscheiden sich von denen aus der Arbeitskräfteerhebung. Die Abweichungen sind wesentlich auf die unterschiedlichen verwendeten Konzepte (Inländer- beziehungsweise Inlandskonzept) der beiden Statistiken zurückzuführen. Nähere Hinweise zu den Hintergründen der Ergebnisunterschiede zwischen Arbeitskräfteerhebung und Erwerbstätigenrechnung finden Sie in den Erläuterungen zur Statistik.

Erwerbstätige und Erwerbslose werden nach dem Erwerbsstatuskonzept der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) gezählt. Die ausgewiesene Erwerbslosigkeit darf deswegen nicht mit der registrierten Arbeitslosigkeit verwechselt werden, die von der Bundesagentur für Arbeit entsprechend dem Sozialgesetzbuch veröffentlicht wird. Für die Berechnung der Erwerbslosenquoten werden im Europäischen Statistischen System einheitlich die Ergebnisse der Arbeitskräfteerhebung zugrunde gelegt.

Der Mikrozensus einschließlich der integrierten Arbeitskräfteerhebung wurde technisch und methodisch neugestaltet und in dieser Form Anfang 2020 eingeführt. Aus technischen Gründen erfolgt die Datenerhebung seither mit Einschränkungen. Die Ergebnisse seit Januar 2020 wurden daher mit Hilfe einer Schätzung auf Basis der Ergebnisse der Vorperioden unter Berücksichtigung aktueller Entwicklungen ermittelt.

Krisenmonitor ermöglicht Vergleich zwischen Corona-Krise und Finanz- und Wirtschaftskrise

Die Zahlen zu den Erwerbstätigen sind auch Teil des „Krisenmonitors“ (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Der Krisenmonitor ergänzt die Sonderseite „Corona-Statistiken“ (www.destatis.de/corona), die statistische Informationen zu den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie bündelt.

Weitere Informationen:

Tief gegliederte Daten und lange Zeitreihen können in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden: Daten zu Erwerbstätigen aus der Erwerbstätigenrechnung sind unter den Tabellennummern 13321-0001 (Monate), 13321-0002 (Quartale) beziehungsweise 81000-0011 (Jahre) verfügbar. Daten zu Erwerbstätigen und Erwerbslosen aus der Arbeitskräfteerhebung sind unter der Tabellennummern 13231-0001 bis 13231-0003 (Monate) zu finden.

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Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.

Weitere Auskünfte:

für den Bereich der Erwerbstätigenrechnung:

Telefon: +49 (0) 611 / 75 29 32,

für den Bereich der Arbeitskräfteerhebung:

Telefon: +49 (0) 611 / 75 33 64,

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15,5 % weniger Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2020Niedrigster Stand seit Einführung der Insolvenzordnung im Jahr 1999

31.03.2021 – 08:00

Statistisches Bundesamt

15,5 % weniger Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2020
Niedrigster Stand seit Einführung der Insolvenzordnung im Jahr 1999


















WIESBADEN (ots)

Im Jahr 2020 haben die deutschen Amtsgerichte 15 841 Unternehmensinsolvenzen gemeldet. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 15,5 % weniger als 2019. Die Zahl der beantragten Unternehmensinsolvenzen sank damit auf den niedrigsten Stand seit Einführung der Insolvenzordnung im Jahr 1999. Einen Anstieg hat es zuletzt im Krisenjahr 2009 gegeben (+11,6 % gegenüber 2008). Das Jahresergebnis 2020 ist maßgeblich durch die ausgesetzte Insolvenzantragspflicht in der Corona-Krise beeinflusst.

Sondereffekte der Corona-Krise auf das Jahresergebnis 2020

Die durch die Corona-Krise verursachte wirtschaftliche Not vieler Unternehmen spiegelt sich somit nicht in einem Anstieg der gemeldeten Unternehmensinsolvenzen wider. Ein Grund dafür ist, dass die Insolvenzantragspflicht für überschuldete Unternehmen bis zum 31. Dezember 2020 ausgesetzt war. Die bereits seit Oktober 2020 wieder geltende Insolvenzantragspflicht für zahlungsunfähige Unternehmen machte sich im Jahresergebnis 2020 unter anderem aufgrund der Bearbeitungszeiten in den Gerichten nur leicht bemerkbar. Ausgesetzt ist die Insolvenzantragspflicht bis Ende April 2021 für jene Unternehmen, bei denen die Auszahlung der seit dem 1. November 2020 vorgesehenen staatlichen Hilfeleistungen noch aussteht.

Mehr Insolvenzanträge im Baugewerbe als im Handel und Gastgewerbe

Die meisten Unternehmensinsolvenzen gab es im Jahr 2020 im Baugewerbe mit 2 500 Fällen (2019: 3 044). Unternehmen des Wirtschaftsbereichs Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) stellten 2 466 Insolvenzanträge (2019: 3 166). Im Gastgewerbe wurden 1 775 (2019: 2 156) Insolvenzanträge gemeldet.

Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Unternehmens-insolvenzen beliefen sich im Jahr 2020 auf knapp 44,1 Milliarden Euro. 2019 hatten sie noch bei rund 26,8 Milliarden Euro gelegen. Dieser Anstieg der Forderungen trotz rückläufiger Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist darauf zurückzuführen, dass 2020 mehr wirtschaftlich bedeutende Unternehmen Insolvenz beantragt haben als 2019.

Neue Entwicklung bei eröffneten Regelinsolvenzverfahren: 30 % mehr Insolvenzbekanntmachungen im Februar 2021 als im Januar

Bei der vorläufigen Zahl der eröffneten Regelinsolvenzen im Februar 2021 deutet sich eine erneute Richtungsänderung an: Im Jahr 2020 zeigte sich eine stetig sinkende Zahl eröffneter Regelinsolvenzverfahren, bis sich im November (+5 %) und Dezember (+18 %) eine Trendumkehr abzeichnete. Diese Entwicklung wurde mit der vorläufigen Zahl für den Januar 2021 unterbrochen, als die Zahl der Verfahren um 5 % gegenüber Dezember sank und damit 34 % niedriger als im Januar 2020 lag. Im Februar 2021 stieg die Zahl der Regelinsolvenzen nun wieder deutlich um 30 % gegenüber Januar, lag aber immer noch um 11 % niedriger als im Februar 2020.

Die vorläufigen Angaben zu den eröffneten Regelinsolvenzen veröffentlicht das Statistische Bundesamt seit dem Berichtsmonat März 2020, um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie frühzeitig abzubilden.

Ein Drittel weniger Verbraucherinsolvenzen im Jahr 2020

Neben den Unternehmensinsolvenzen meldeten 59 203 übrige Schuldner im Jahr 2020 Insolvenz an. Das waren 30,6 % weniger als im Vorjahr. Darunter waren 41 753 Insolvenzanträge von Verbraucherinnen und Verbrauchern (-33,3 %) sowie 13 671 Insolvenzanträge von ehemals selbstständig Tätigen (-25,8 %).

Der deutliche Rückgang an Insolvenzanträgen von Verbraucherinnen und Verbrauchern hat sich bereits seit Juli angedeutet und ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass Ende 2020 ein Gesetz zur schrittweisen Verkürzung von Restschuldbefreiungsverfahren von sechs auf drei Jahre beschlossen wurde. Die Neuregelung gilt bereits für ab dem 1. Oktober 2020 beantragte Verbraucherinsolvenzverfahren und ermöglicht Verbraucherinnen und Verbrauchern einen schnelleren wirtschaftlichen Neuanfang im Anschluss an ein Insolvenzverfahren. Es ist davon auszugehen, dass deshalb nun nach und nach viele überschuldete Privatpersonen ihren Insolvenzantrag stellen werden.

Hinweise zu Regelinsolvenzverfahren:

Vom 1. März bis zum 30. September 2020 waren Unternehmen, deren Insolvenzreife (Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung) auf den Auswirkungen der Corona-Pandemie beruhte und die Aussichten darauf hatten, eine bestehende Zahlungsunfähigkeit zu beseitigen, von der Insolvenzantragspflicht befreit. Auch bei Insolvenzanträgen von Gläubigerseite wurde vorausgesetzt, dass der Eröffnungsgrund bereits am 1. März 2020 und damit vor der Corona-Pandemie vorlag. Seit dem 1. Oktober 2020 ist ein Insolvenzantrag bei Zahlungsunfähigkeit wieder verpflichtend, bei Überschuldung galt die Befreiung weiterhin bis Jahresende 2020. Für Unternehmen, bei denen die Auszahlung der seit dem 1. November 2020 vorgesehenen staatlichen Hilfeleistungen noch aussteht, ist die Insolvenzantragspflicht bis Ende April 2021 weiterhin ausgesetzt. Die Auswirkungen dieser Änderungen werden sich in den kommenden Berichtsmonaten in der Statistik zeigen.

Von den Insolvenzverfahren in Deutschland sind 30 % Regelinsolvenzverfahren, zu denen in erster Linie alle Verfahren von Unternehmen zählen (rund 55 % aller Regelinsolvenzverfahren). Enthalten sind weiterhin Personen, die wirtschaftlich tätig sind. Dazu gehören unter anderem die persönlich haftenden Gesellschafter einer offenen Handelsgesellschaft (oHG), Mehrheitsgesellschafter einer Kapitalgesellschaft sowie ehemals selbstständig Tätige, deren Vermögensverhältnisse als nicht überschaubar eingestuft werden.

Methodische Hinweise:

Die vorläufigen monatlichen Angaben, hier für Februar 2021, basieren auf aktuellen Insolvenzbekanntmachungen aller Amtsgerichte in Deutschland. Das Statistische Bundesamt veröffentlicht die Entwicklung der eröffneten Regelinsolvenzverfahren in Deutschland während der Corona-Krise monatlich auf der Corona-Sonderseite im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes.

Weitere Informationen:

Detaillierte Daten können über die Tabellen 52411 (Insolvenzen) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden. Weitere Ergebnisse und methodische Hinweise bietet die Fachserie 2, Reihe 4.1, die unter www.destatis.de im Themenbereich -> Branchen und Unternehmen -> Unternehmen -> Gewerbemeldungen und Insolvenzen abrufbar ist.

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Jede Legehenne in Deutschland legte im Jahr 2020 im Schnitt 301 Eier

30.03.2021 – 08:00

Statistisches Bundesamt

Jede Legehenne in Deutschland legte im Jahr 2020 im Schnitt 301 Eier


















WIESBADEN (ots)

Ohne die fleißigen Hühner wäre der Hase an Ostern wohl arbeitslos: Im Jahr 2020 haben 42,9 Millionen Legehennen in Deutschland 12,9 Milliarden Eier gelegt. Im Schnitt legte jedes Huhn somit 301 Eier im Jahr, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Während ein Bio-Huhn im Durchschnitt fast 293 Eier pro Jahr legte, kamen Hühner in der Käfighaltung auf fast 310 Eier pro Jahr und Tier. Umgerechnet auf die Bevölkerung in Deutschland reichte die Legeleistung der Hennen aus, um jede Person mit 155 Konsumeiern aus heimischer Erzeugung zu versorgen. Um den Pro-Kopf-Verbrauch von aktuell 239 Eiern zu decken, wurden 2020 noch weitere 5,9 Milliarden frische Eier importiert – drei Viertel davon aus den Niederlanden.

Besonders viele fleißige Hühner gab es in Niedersachsen. Sie legten mit 5,1 Milliarden Eiern fast 40 % der im Jahr 2020 in Deutschland erzeugten Gesamtmenge. Es folgten die Legehennen aus Nordrhein-Westfalen mit einer Menge von 1,4 Milliarden Eiern (11 %) und die aus Bayern mit 1,1 Milliarden Eiern oder 8 %.

Betrachtet man die jährliche Legeleistung je Henne, so hatten die Legehennen in Thüringen allerdings den Schnabel vorn – dort legte jede Henne 321 Eier im Jahr. Überdurchschnittlich produktiv waren die Hühner auch in Sachsen (314 Eier) und in Niedersachsen (308).

Methodische Hinweise:

In der Statistik erfasst werden ausschließlich Betriebe mit mindestens 3 000 Hennenhaltungs-plätzen. Die Eiererzeugung in Kleinbetrieben mit weniger Plätzen bleibt hierbei unberücksichtigt.

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Umsatzentwicklung im Februar 2021: + 0,1 % zum VormonatUmsatz der gewerblichen Wirtschaft im Februar 0,1 % über Vorkrisenniveau

29.03.2021 – 08:00

Statistisches Bundesamt

Umsatzentwicklung im Februar 2021: + 0,1 % zum Vormonat
Umsatz der gewerblichen Wirtschaft im Februar 0,1 % über Vorkrisenniveau


















WIESBADEN (ots)

Nach dem deutlichen Rückgang im Januar ist der Umsatz der gewerblichen Wirtschaft in Deutschland im Februar 2021 gegenüber dem Vormonat minimal gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilt, erhöhte sich der nominale (nicht preisbereinigte) Umsatz saison- und kalenderbereinigt um 0,1 %. Gegenüber dem Vorkrisenniveau von Februar 2020 lag der Index im Februar 2021 ebenfalls um 0,1 % höher.

Die Umsatzentwicklung für Januar 2021 gegenüber Dezember 2020 wurde anhand der vollständigen Daten von -8,6 % auf -4,9 % revidiert. Damit lag der Umsatz der gewerblichen Wirtschaft im Januar 2021 nach Revision exakt auf dem Niveau vom Februar 2020, dem Monat vor Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland.

Diese Entwicklung zeigt der Frühindikator für die Konjunkturentwicklung der gewerblichen Wirtschaft, der aus den monatlichen, noch unvollständig vorliegenden Umsatzsteuervoranmeldungen ermittelt wird. Er ermöglicht frühzeitige Aussagen zur Umsatzentwicklung, noch bevor die amtlichen Ergebnisse aus den Erhebungen nach Wirtschaftsbereichen vorliegen. Die gewerbliche Wirtschaft umfasst die Bereiche Industrie, Energie- und Wasserversorgung, Bau, Gastgewerbe sowie Handel und Dienstleistungen.

Methodische Hinweise:

Der Frühindikator weist noch nicht die methodische Reife und Belastbarkeit amtlicher Statistiken auf und zählt daher zu den experimentellen Daten. Erschwert wird die Entwicklung einer zuverlässigen Methodik durch die außergewöhnliche Umsatzentwicklung in den Monaten seit Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland. Aktuell musste aufgrund der ausgefallenen Feierlichkeiten an den Fastnachtstagen die Kalender- und Saisonbereinigung angepasst werden. Dies hat Auswirkungen auf die gesamte Zeitreihe des Frühindikators.

Der Umsatzindex wird monatlich aktualisiert und auf der Seite „EXDAT – Experimentelle Daten“ im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes zur Verfügung gestellt.

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